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Ein kurzer Jahresrückblick |
Darlehen bedient - trotzdem zwangsversteigert? |
Fonds-Check: Misch- oder Aktien-Dachfonds? |
Das immer wieder verwendbare Zitat (von Henry Ford ) |
Ein kurzer Jahresrückblick |
Ein Jahresrückblick bereits im Dezember? Warum eigentlich nicht? Rollierende 12-Monatsbetrachtungen sind für uns sowieso etwas ganz Selbstverständliches und ehe Sie einen Jahresrückblick Ende Dezember gelangweilt überblättern, weil Sie mit Rück- und Ausblicken schon hinreichend genervt sind, schauen wir lieber schon jetzt mal, was uns in den letzten 12 Monaten so aufgefallen ist. Dabei mixen wir bunt und werden auch das eine oder andere Thema aufgreifen, welches Sie in anderen Jahresrückblicken eher vermissen werden. Heute vor einem Jahr fiel der DAX um rund 114 Zähler auf 6.298,17 Punkte. Mit 15% Plus würde man durchaus von einem guten Aktienjahr sprechen. Aus heutiger Sicht würden wir es jedoch als Katastrophe einordnen, würde der DAX auf 7.243 Punkte abstürzen. Zum Jahreswechsel übten mal wieder alle Banken, Vermögensverwalter und Kapitalanlagegesellschaften, wie man Fehlprognosen wirkungsvoll verbreitet. Im Schnitt der Prognosen von 22 Groß-, Landes- und Privatbanken sah man den DAX per Ende 2007 mit einem Jahresplus von 7%. Kein Problem: Bis zum 31.12.2007 kann ja noch viel passieren. Man stelle sich nur mal vor, dass wir zum Jahresbeginn mit einem DAX-Stand zum Jahresende von 7.059 Punkten durchaus zufrieden gewesen wären. Und heute? Der DAX hat zwei Korrekturen weggesteckt, von denen noch zu berichten sein wird und notiert bislang deutlich über den positivsten Prognosen der Fachleute. Kommen wir zu einer weiteren Prognose, die sich mal wieder nicht bewahrheitete: Nachdem es bereits für das Jahr 2006 ausgemachte Sache schien, dass japanische Aktien den Rest der Welt deutlich outperformen, war es Ende 2006 so, dass die fünf Fonds mit der schlechtesten Jahresperformance in Japan investierten, während die fünf erfolgreichsten Performer in China investierten. Dies sollte nun 2007 ganz anders werden, denn dass es in Japan nun endlich richtig vorangeht, war ebenso klar wie die Erkenntnis, dass China die Wachstumspuste ausging. Die Börsen haben es nicht vernommen. Auch 2007 galt: "China hui, Japan pfui". Dabei kommt erschwerend hinzu, dass der Yen weiter an Wert gegenüber dem starken Euro verloren hat. Heute vor einem Jahr kaufte man noch rund 152 Yen für einen Euro. Heute sind es bereits knapp 163 Yen - ein Verlust von rund 7%. Die Entwicklung der internationalen Börsen war im laufenden Jahr eine spannende Sache. Der erste Einbruch begann Ende Februar in China. Doch der tatsächliche Auslöser war wohl weniger ein chinesisches Phänomen als vielmehr die Leitzinsentscheidung der japanischen Notenbank. So genannte "Carry Trades" rückten auf einmal ins Anlegerbewusstsein und es mussten Aktienpositionen aufgelöst werden um Yen-Kreditpositionen glattzustellen. Aufgrund der Tatsache, dass sich die Erdkugel nun mal nach Osten dreht, waren natürlich die Auswirkungen zunächst an den asiatischen Börsen zu spüren, die dementsprechend zunächst als Sündenbock herhalten mussten. Am 28. Februar führte der Kurseinbruch bei einigen Online-Brokern zu heftigen Problemen. Selbst die "comdirekt Bank" räumte ein, dass aufgrund der Serverüberlastung die Internet-Ordernmöglichkeiten zeitweise nur eingeschränkt zur Verfügung standen. Doch nur zehn Tage später war alles vorbei und die Börsen setzen zu neuem Gipfelstürmen an. Mitte Juli war es dann die Subprime-Krise, die den Märkten die Stimmung vermieste. Wer glaubte, dass mit zwei amerikanischen Leitzinssenkungen und einem Hinausschieben der eigentlich fälligen Zinsanhebung in Europa der Flurschaden bereinigt werden könnte, der irrte gewaltig. Die Krise entfaltete Langzeitwirkung. Verwunderlich eigentlich, denn vor einer Immobilienblase in den USA war ja nun bereits in 2006 ständig wieder gewarnt worden. Und trotzdem wurden die wahren Auswirkungen immer wieder verschleiert. Mitschuldig war die Tatsache, dass die Kredite sich in neuen Verpackungen in allen Teilen der Welt wieder fanden. Wer nun tatsächlich genau von Ausfällen bedroht war, konnte anhand der zahlreichen Mogelpackungen nicht immer sofort erkannt werden. In der Folge der Krise wurde vielen - insbesondere konservativen -Anlegern klar, dass Risiken oft auch dort lauern, wo man sie nun gar nicht vermuten wollte. Selbst harmlose Geldmarktfonds erlitten auf einmal einen Kurseinbruch und verunsicherte Anleger trennten sich im August aufgeschreckt von Geldmarktfonds, die sie ansonsten übers ganze Jahr favorisierten. Absolute Return-Fonds, deren Strategie über Jahre aufzugehen schien, gerieten auf einmal ins Straucheln. Drei Jahre lang lief bspw. der "JP Morgan RV 2" geradlinig "wie eine Eins", um dann in nur zwei Monaten mehr zu verlieren als in drei Jahren erwirtschaftet wurde. Die Anleger selbst halfen kräftig mit, indem sie fast 60% des Fondsvermögens abzogen und den Fonds zwangen, zu ungünstigsten Kursen zu liquidieren. Eine neues Kapital der nie endenden Saga vom "Performance-Suizid". Die Börsen hatten sich längst zu neuen Höchstständen aufgeschwungen, als die Quartalsberichte des dritten Quartals nach und nach das Ausmaß der Katastrophe andeuteten. In der Folge mussten u. a. die Vorstandsvorsitzenden von "Merrill Lynch" und "Citigroup" den Hut nehmen. "JP Morgan" allerdings rechnet mit Schlimmerem. Von 200 Milliarden Dollar, die auf faule Immobilienkredite abgeschrieben werden müssten, sei rund ein Drittel noch gar nicht bekannt gegeben worden, so JP Morgan-Analyst Christopher Flanagan. Pioneer-Legende John Carey teilt die Meinung und Pimco-Chef Bill Gross geht gar davon aus, dass die Folgen der Krise die Märkte noch über Jahre beschäftigen werden. Dabei hatte die Fed noch im August verlauten lassen, dass sich die Verluste infolge der Subprime-Krise auf etwa 100 Millionen US-Dollar belaufen werden. Meredith Whitney, Analystin bei "CIBC World Markets" stufte als erste die Citigroup herab und löste ad hoc einen 7%-igen Kurssturz der Citibank-Aktien aus. Von aufgebrachten Anlegern erhielt sie daraufhin Todesdrohungen. Doch es gab nicht nur Verlierer der Subprime-Krise. Die US-Hedgefondsgesellschaft "Paulson & Co." legte im vergangenen Jahr einen Fonds auf, der gezielt auf den Zusammenbruch des Hypothekenmarktes spekulierte. In den ersten 10 Monaten dieses Jahres gewannen Anleger mit dem "Credit Opportunities Fund" sagenhafte 690% (vor Kosten). Nachdem das Management rund 695 Millionen US Dollar an Kosten berechnete (wohlgemerkt in nur 10 Monaten und bei einem ursprünglichen Fondsvolumen von nur 500 Millionen Dollar!) blieben für die Anleger immer noch 551% Plus. Von der Bausparkasse zur Aktienbank entwickelte sich in Großbritannien "Northern Rock" mit einer aggressiven Wachstumsstrategie. Insbesondere setzte man auf Kreditverbriefungen und andere risikoreiche Finanzierungsinstrumente, so auch auf die Fremdfinanzierung von Unternehmenskäufen. Mitte September spielten sich dann vor Northern Rock-Filialen Szenen ab, die wir seit vielen Jahrzehnten nicht mehr für möglich hielten: Bankkunden standen in langen Schlangen, um von ihrem Geld zu retten, was zu retten war. Wiederholt sich die Geschichte tatsächlich doch immer wieder? Schon geht man von einer Fusionswelle im Finanzsektor aus, weil man manchen Banken das Überleben aus eigener Kraft schon gar nicht mehr zutraut. Vor diesem Hintergrund sollte man sich vielleicht Gedanken darüber machen, was Banken aus Zertifikate-Emissionen schulden. Alleine im Oktober des Jahres wurden in Deutschland mehr als 11.000 neue Zertifikate aufgelegt. War vielleicht die 70-Milliarden-Übernahme von "ABN Amro" durch die "Royal Bank of Scotland", "Fortis" und "Santander" erst der Anfang (wobei diese Übernahme mit der Subprime-Krise nun wirklich nichts zu tun hatte)? Ohne großes Aufsehen zu erregen wechselte übrigens die größte deutsche Fondsplattform den Eigentümer. Der Wertpapierdienstleister "Xchanging", eine Gründung des amerikanischen Finanzinvestors "General Atlantic" übernahm aus dem Allianz-Konzern mit 51% die Mehrheit an der "FondsDepotbank" für 13 Millionen Euro. Bei 20 Milliarden Euro "assets under administration" entspricht dies einem Kaufpreis von einem Euro pro 785 Euro Bestand. Bei den im Markt durchaus bekannten Margen dürfte es einige Zeit dauern, ehe sich dieses Investment amortisiert. Nachdem 2006 die "Alpha-Fonds" die - zumindest in der Presseresonanz - meiste Beachtung fanden, war es in diesem Jahr der Trend zu so genannten "130/30-Fonds". Wir haben uns die neue (doch eigentlich im Hedgefonds-Lager längst bekannte) Strategie bereits im Mai-Newsletter vorgenommen und rieten zum Abwarten. Mit Recht, denn bislang konnte die neue Spezies noch nicht überzeugen. Doch die wahre Gründerwelle im Investmentbereich spielte sich im Bereich der vermögensverwaltenden Misch- und Dachfonds ab. Mit Blick auf die für alle ab 02.01.2009 erfolgten Wertpapierinvestitionen geltende Abgeltungssteuer kam im zweiten Halbjahr 2007 Bewegung auf. Kein Tag vergeht seitdem, ohne dass uns Meldungen über neu aufgelegte Vermögensverwalter-Fonds ins Haus flattern. Inzwischen erfolgen die Presseveröffentlichungen der Multi-KAG´s nicht mehr pro Vermögensverwalter sondern teilweise gleich im Sechser-Pack. Wir meinen: Die Mehrzahl der Vermögensverwalter wäre gut beraten, aus dem ohnehin schon riesengroßen Angebot an Misch- und Dachfonds zu schöpfen, statt eigene Fonds aufzulegen, die in der Mehrzahl der Fälle unter "ferner liefen ..." landen werden. Positiv: Die Vermögensverwalter-Ergebnisse werden transparent und vergleichbar. Nach derzeitigem Stand bleibt noch ein gutes Jahr, die "Rosinenauswahl" zu verfeinern und unseren Kooperationspartnern den "Baukasten für risikoadjustierte Investmentfonds" zu perfektionieren. Keine gute Wahl wäre sicherlich der "1. SICAV GLOBAL ADVICE North American Equities" gewesen, den wir vorab schon mal zum "Looser des Jahres" küren. Seit Jahresbeginn verlor der Fonds zwei Drittel seines Wertes. Der von der "H. C. M. AG" (ehemals eine Gründung der "Bayr. Hypotheken- und Wechsel-Bank") beratene Fonds dürfte allerdings nicht mehr lange lebensfähig sein, denn seine Kosten sind inzwischen sicherlich höher als sein Volumen. Gute Beratung steht für unsere Begriffe im Widerspruch zu "Fondssparplänen aus der Kaffeerösterei". Seit Anfang des Monats bietet die Direktbank "comdirect" über die Homepage von Tchibo agiofreie Fondssparpläne an. Dabei beschränkt man sich auf einen Rentenfonds, einen deutschen sowie einen globalen Aktienfonds und zwei Mischfonds. Schön für die fünf Fondsgesellschaften, die es - wie auch immer - in diese Auswahl schafften. Zwei durch den Gesetzgeber in Deutschland neu geschaffene Fonds-Anlageklassen blieben hingegen bislang weitestgehend unbeachtet. Es handelt sich um "Mikrofinanz-Fonds" und "ÖPP´s" (Öffentlich-Private Partnerschaften). Die Mehrzahl der Fondsgesellschaften winkt bisher ab. Apropos Gesetzgebung: Das im März verabschiedete "Gesetz zum Pfändungsschutz der Altersvorsorge und zur Anpassung des Rechts auf Insolvenzanfechtung" blieb ebenfalls bislang weitgehend unbeachtet. Komisch, denn wenn man bedenkt, wie viele Prospekte Liechtensteinischer Lebensversicherungen fälschlicherweise das Argument des Insolvenzschutzes ins Feld führen, müsste man eigentlich annehmen, dass sich eine ganze Branche darauf stürzen würde, dass der Schutz des für die Zukunftssicherung investierten Vermögens künftig nach deutschem Gesetz vor dem Gläubigerzugriff geschützt werden kann. Ölpreis, Goldpreis und US Dollar - endlich hatten all diejenigen Recht, die einen richtig ordentlichen Anstieg des Öl- und Goldpreises (sowie anderer Rohstoffpreise) prognostizierten. Doch manche Grafik sieht für den Anleger weitaus besser aus als sie sich in seiner Vermögensbilanz bemerkbar macht. Schuld ist auch hier der starke Euro bzw. der schwache Dollar, der vor einem Jahr einen Euro noch für US$ 1,31 kaufen konnte. Stark gestiegene Rohstoffpreise, die nach wie vor in US Dollar notieren, sind also für den Euro-Anleger um rund 13% nach unten zu korrigieren. Ob wir solche umständlichen Umrechnungen in Zukunft noch durchführen müssen, wird die weitere Entwicklung zeigen. Zunehmend viele Länder verabschieden sich vom Dollar als Reservewährung Nummer Eins. Selbst die größten Gläubiger der Amerikaner wenden sich zunehmend ab. China verkauft für 14 Milliarden Dollar US-Staatsanleihen, Russland baut seine Devisenreserven zunehmend in Dollar auf und manche bislang an den Dollar gekoppelte Währungsparität wird gekappt (so in China oder demnächst in den Vereinigten Arabischen Emiraten). Ölstaaten wie Iran, Kuwait oder die Emirate nehmen zunehmend andere Währungen an und ein in Euro notierender Spotpreis fürs Öl dürfte nicht mehr lange auf sich warten lassen. Starke Entwicklungen sehen wir in China. Täglich wurden in diesem Jahr in China 100.000 neue Depots eröffnet und teilweise brachen - trotz hochmoderner Technik - die Handelssysteme unter dem Ansturm zusammen. In drei Monaten des Jahres wurden an der Börse in Shanghai mehr Papiere als an jedem anderen Markt der Welt gehandelt. Und mit "PetroChina" wurde erstmals weltweit ein Unternehmen an der Börse mit mehr als einer Billion US Dollar bewertet. Hintergrund ist natürlich das immense Wirtschaftswachstum, welches auch seine Kehrseiten hat. Die Fondsinnovation des vergangenen Jahres im Bereich geschlossener Fonds war für uns deshalb "KlimaschutzINVEST": Der Slogan des unkonventionellen Hamburger Investmenthauses "Aquila Capital" lautet "Heute die Zukunft sichern" - und das gilt für "KlimaschutzINVEST" gleich in doppelter Hinsicht. Wir freuen uns, dass es im Herbst des laufenden Jahres zu einer Neuauflage gekommen ist, wobei wir natürlich das Prädikat "Innovation des Jahres" nicht erneut vergeben können. Deshalb muss es - zumindest bei uns - dieses Jahr mal ohne gehen. Eine bemerkenswerte Innovation in der Energiegewinnung war in diesem Jahr der "Wellenwandler". Wellenberge und -täler führen zu Kippbewegungen, die in überdimensionalen Röhren hydraulische Flüssigkeiten in einen Hochdruckbehälter pumpen und in Energie umwandeln. Eine Energiequelle, die wohl niemals enden wird, wenn die Frage der Wirtschaftlichkeit erst einmal positiv geklärt ist. Energie schaffen wir Menschen uns durch Essensaufnahme. Auch hier ist die Menschheit um Effizienz bemüht und der Fast-Food-Siegeszug (manche übersetzen "fast food" mit "fast Essen") ist nicht aufzuhalten. Entgegen weit verbreiteter Meinung ist aber nicht "McDonalds" die größte Fast-Food-Kette der Welt sondern "Yum Brands". Nie gehört? Im vergangenen Jahr wurden im Schnitt jeden Tag drei neue Restaurants eröffnet - alleine in China mehr als 300. Sie tragen Namen wie "KFC", "Pizza Hut" oder "Taco Bell". Energie beschafft sich der Staat über Steuern. Zum Jahresbeginn 2007 (kein Schreibfehler!) tritt ein neues Erbschaftssteuerrecht in Kraft. Wie dies aussieht, können wir seit Anfang dieses Monats zumindest ahnen. Bis zum unterzeichneten Gesetzestext darf aber noch gestritten werden. Sollte "BRD" tatsächlich die Abkürzung für "Bananenrepublik Deutschland" sein? Energie bringen wir für unsere Kooperationspartner auf, um sie tagtäglich wissen zu lassen, was wir unter individueller Betreuung verstehen. So konnten wir zur Jahresmitte einen neuen Rekord melden: Mit einem einzigen Kooperationspartner haben wir im Laufe von fast auf den Tag genau vier Jahren sage und schreibe 2.500 individuelle E-Mails ausgetauscht - im Schnitt mehr als zwei pro Arbeitstag (und dabei sind allgemeine Mails und Newsletter etc. gar nicht enthalten). Natürlich ist in den letzten 12 Monaten noch viel, viel mehr passiert. Ihr Trost: In den nächsten Wochen wird es noch viele Jahresrückblicke geben.
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DWS - die beste Fondsgesellschaft |
Die FAS (das ist die Sonntagsausgabe der FAZ, hinter der bekanntlich immer kluge Köpfe stecken) hat das exklusive Recht, vierteljährlich die besten Fondsgesellschaften vorzustellen. So verkündet es denn auch in der Sonntagsausgabe der FAZ vom 11.11.2007 die Überschrift "Die beste Fondsgesellschaft" mit dem Untertitel "Im dritten Quartal steht die DWS ganz oben". Grundlage dieser kernigen Aussage ist das Feri-Rating, mit dem die Analysten von "Feri Rating und Research" Fonds auf einer Skala "A" (= sehr gut) bis "E" (= schwach) bewerten. Bewertet werden alle Fonds, die seit mindestens fünf Jahren bestehen, in den letzten fünf Jahren vom gleichen Management-Team verantwortet werden und auch einen über die letzten fünf Jahre unveränderten Investmentansatz haben. Um in die Wertung der "besten Fondsgesellschaften" zu gelangen, muss eine weitere Hürde genommen werden, denn die jeweilige Gesellschaft muss mindestens über 25 Fonds mit Feri-Rating verfügen. Der Rest ist einfach: Die Rangfolge wird durch die Relation der Noten "A" und "B" zu allen bewerteten Fonds ermittelt. Patrick Bernau, der Bericht erstattende Journalist des FAS-Artikels, hätte sich vielleicht mal die Mühe machen sollen, zu unterscheiden, wo "DWS" draufsteht und wo "DWS" auch tatsächlich drin ist. Denn heutzutage reicht es längst nicht mehr, eine Excel-Tabelle (das ist nur ein Beispiel, denn selbstverständlich wissen wir nicht, welcher Hilfsmittel sich Herr Bernau bedient) nach der Spalte der KAG-Namen zu sortieren, denn viele Vermögensverwalter legen nicht erst seit heute in einer arbeitsteiligen Investmentwelt ihre Fonds über bereits etablierte Fondsgesellschaften auf. Dies hat bspw. Dr. Jens Ehrhardt mit dem von ihm gemanagten "Astra-Fonds" bereits 1995 getan - und er hat den Fonds mit der Fondsgesellschaft DWS aufgelegt. Und - Sie ahnen (oder wissen) es schon - er hat von Feri die Bestnote "A" erhalten. Und mit dem "FPM Stockpicker Germany All Cap" ist ein weiterer Fonds mit Bestnote für DWS gewertet. Verantwortet wird der Fonds jedoch vom Manager-Duo Martin Wirth und Manfred Piontke von der "Frankfurt Performance Management AG". Rechnet man nur diese beiden Fonds heraus, so reicht es nur noch knapp für den dritten Platz. Die Mühe, weitere 91 Fonds daraufhin zu untersuchen, ob es wirklich der DWS zuzurechnende Fonds sind, haben wir uns nicht gemacht. Denn ohnehin wissen wir ja spätestens seit Winston Churchill, dass man nur selbst gefälschten Statistiken Glauben schenken sollte. Man stelle sich nur mal vor, die 2003 gegründete Fondsgesellschaft von Dr. Jens Ehrhardt, die "DJE Investment S. A.", hätte irgendwann selbst 25 von Feri geratete Fonds. Mit dem "Astra-Fonds" hätte man ebenso wie mit dem bei "Frankfurt Trust" aufgelegten "FMM-Fonds" konkurrierenden KAGs die Punkte geliefert. Vielleicht hätte man dafür vom "Bankhaus Reuschel" Punkte für den dort verantworteten "DJE Real Estate" bekommen. Lieber Patrick Bernau, es ist ja schön, wenn man exklusiv berichten darf. Eine differenzierte Kommentierung wäre jedoch wünschenswert, wenn Sie sich schon nicht die Mühe machen, zu forschen, wem welche Punkte wirklich zustehen. Sonst könnte man vielleicht noch auf die Idee kommen, "exklusive Berichterstattung" mit "Exklusivismus" zu verwechseln (dies ist die Vorstellung, dass der eigene Glaube, der einzig wahre und richtige ist und andere Glaubensrichtungen keinen Anteil an der Wahrheit haben).
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Fondsmanager des Jahres |
Fondsmanager des Jahres 2007 wurde Olgerd Eichler. Ausgezeichnet wurde er für seine Managementleistung für den "UniFavorit Aktien". Doch bereits im Juli des Jahres wechselte Olgerd Eichler zu "MainFirst Asset Management", wo er in die Geschäftsleitungsebene aufsteigen konnte. Das Management des "MainFirst Classic Stock" übernahm Eichler zusammen mit Evy Ballet und Anleger, die den Fonds zeichneten, weil sie mit Eichler in der Verantwortung für den Fonds gute Chancen witterten, wurden bislang eher enttäuscht. Seit Eichlers Eintritt verlor der europäische Aktienfonds rund 17% und Anleger, die bspw. eine Alternative für den "Fidelity European Growth" suchten, weil ihnen der Fonds zu groß erschien, verdoppelten mit dem Wechsel ihren Verlust seit Mitte des Jahres. Der Mitte Juli aufgelegte "MainFirst Top European Ideas" machte zwar eine bessere Figur, doch auch hier verloren Anleger mit Fondsmanager Eichler seit Auflegung rund 10%. Nun sollte man natürlich die Leistung eines Managers nicht in Sechs-Monats-Zeiträumen bewerten, doch macht das Beispiel klar, dass man umgekehrt vielleicht auch nicht zu sehr auf derartige Auszeichnungen abfahren sollte. Der Rückblick auf die Riege der "Fondsmanager des Jahres" zeigt, dass Anleger gut beraten waren, wenn sie sich nicht einfach darauf verließen, dass ein "Fondsmanager des Jahres" auch in den Folgejahren guten Ergebnisse abliefert. Krassestes Beispiel ist wohl die Auszeichnung des ehemaligen Julius Bär-Managers Kurt Ochner für die Traum-Performance des "JB Special German Stock" in Höhe von von 83,40% im Jahr 1999. Wer auf den verliehenen Titel vertraute und sofort einstieg, der wird wahrscheinlich nach weiteren 100% Wertzuwachs bis Ende März 2000 nicht ausgestiegen sein. Genau das allerdings besser für ihn gewesen wäre, um den sich anschließenden 85%-igen Verlust zu vermeiden, von dem sich der Fonds nie wieder auch nur ansatzweise erholt hat, ehe er liquidiert wurde. Es gab durchaus (und nicht nur in der Zeit der New Economy) weitere Beispiele dieser Art. 1996 wurde Charles Parke als Fondsmanager des Jahres gekürt. Er managte für die Schweizer Gesellschaft "von Ernst Fund Management" den "von Ernst UK Smaller Companies". Durch den Titel geriet er dermaßen unter Druck, dass er im Folgejahr Beteiligungen an nicht börsennotierten Gesellschaften zu Phantasiekursen im Portfolio verbuchte. Wenig später war er kein Fondsmanager mehr. Den legendären Jahresgewinn von 553% verbuchte der im Jahr 2000 zum Fondsmanager des Jahres ernannte Masado Kawada mit dem "INVESCO Japan Enterprise" (heute "INVESCO Japanese Small/Mid Cap Equity"). Als Kawada im Herbst 2003 in den Ruhestand ging, waren die Gewinne durch die Rückschläge der weltweiten Aktienbaisse fast komplett wieder aufgefressen. Kleiner Trost: Die meisten Japan-Fonds lagen zu dieser Zeit gegenüber Anfang 2000 sehr deutlich im Minus. Gavin Rennie war 1992 Fondsmanager des Jahres mit dem "Abbey American Growth". Seine Spur konnten wir noch bis Herbst 1999 verfolgen, als er in einem Interview extrem positiv für die weitere Entwicklung der amerikanischen Börse gestimmt war. Es kam bekanntlich nach kurzer Zeit deutlich anders. Der Vertrieb des Fonds wurde in Deutschland längst eingestellt. Bezeichnenderweise im Jahr 2001 mit der seinerzeitige Warburg-Invest-Geschäftsführer Rudy Pomper der Manager eines Mischfonds ausgezeichnet. Ein einmaliger Vorfall, der jedoch bei genauerem Hinsehen schnell erklärt ist: Der "Warburg Defensiv" hatte 1999/2000 innerhalb weniger Monate 150% Wertzuwachs erzielt. Für das Jahr 2000 reichte es für ein Plus von 62,40%, jedoch schloss sich ein maximaler Rückgang des Wertes von 62,90% an - nicht gerade passend für einen defensiven Mischfonds, der allerdings heute mit unter neuer Verantwortung und mit verändertem Investmentprozess ganz ordentlich entwickelt Auch Wolfgang Schuhmann war Fondsmanager des Jahres. Das Ergebnis des von ihm betreuten "G&P Universal Aktienfonds" im Siegesjahr. +85,90%. Schuhmann gehört seit 1994 zum Unternehmen und ist seit 1999 Vorstandsmitglied der "Gebser & Partner AG". Ob Anleger jedoch mit einem europäischen Aktienfonds, der zur Absicherung des Portfolios aber auch Renten beimischen darf, zufrieden sind, der aktuell ein (kumuliertes!) 10-Jahres-Plus von rund 16% ausweist, mag getrost bezweifelt werden. Natürlich gibt es auch positive Beispiele. So gehört der von Alan Liu verantwortete "Fidelity Thailand" nach wie vor zu den Top-Fonds unter den asiatischen Länderfonds. Liu erhielt die Auszeichnung zum Fondsmanager des Jahres bereits in 1994 und ist seinem Arbeitgeber bis heute treu geblieben. Auch der im Jahr zuvor ausgezeichnete Peter Philips (damals noch mit dem "Fidelity Hong Kong") wanderte nicht ab und managt heute mit dem "Fidelity South East Asia" einen der besseren Fonds der Kategorie Pazifik ex Japan. Weitere teilweise recht bekannte Namen zieren die Galerie der Fondsmanager des Jahres, so zum Beispiel Jürgen Kirsch, Wolfgang Mayr, Tobias Klein oder Dr. Jens Ehrhardt. Über sie lässt sich ebenfalls eher Gutes berichten. Fazit: Der Titel mag seinen Besitzer erfreuen und es ist legitim, dass die jeweilige Fondsgesellschaft solche Titel werbewirksam einsetzt. Auf solche Auszeichnungen allein sollte man jedoch keinesfalls etwas geben, denn es scheint eher eine 50:50-Chance, ob man sich damit einen Gefallen tut.
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Darlehen bedient - trotzdem zwangsversteigert? |
Rot-Grün hat viel für den Finanzplatz Deutschland getan, so merkte man voller Stolz an, als das Vierte Finanzmarktförderungsgesetz im Jahr 2002 verabschiedet wurde. Die Zeche könnten heute Immobilienbesitzer zahlen, die ihre Darlehen seit Jahr und Tag ordentlich bedienen. Das Makabre daran: Je mehr Schulden abgezahlt sind, desto schlimmer kann es sie treffen. Möglich wird dies dadurch, dass die nach Umwandlungsgesetz gebündelten und ausgegliederten Kredite nach dem Vierten Finanzmarktförderungsgesetz auch an Investoren ohne Banklizenz, also beispielsweise an Hedgefonds verkauft werden können. Im Zuge eines solchen Verkaufs tritt die veräußernde Bank natürlich auch alle Grundschulden, welche die Darlehen besichern, an den Finanzinvestor ab. Im Gegensatz zu einer Hypothek ist jedoch die Grundschuld nicht automatisch akzessorisch, denn erst in einer zusätzlichen Sicherungszweckerklärung wird zwischen Bank und Darlehensschuldner geregelt, dass die Grundschuld nur in der Höhe der tatsächlich bestehenden Darlehensforderungen geltend gemacht werden darf. Diese Vereinbarung könnte jedoch nur dann auf den neuen Forderungsgläubiger übertragen werden, wenn diese auch vom Darlehensschuldner unterschrieben wäre. Damit müsste aber faktisch jeder einzelne Darlehensgläubiger dem Forderungsverkauf zu stimmen. Das wäre ja viel zu lästig. Also werden die abstrakten Grundschulden an den Forderungsaufkäufer übertragen, der damit in voller Höhe der Grundschuld zzgl. der als Höchstgrenze eingetragenen Zinsen (meist 16% oder 18% p. a.) nebst Nebenkosten vollstrecken kann, auch wenn der Darlehensnehmer brav Zins und Tilgung bezahlt. Ob es sich hier wirklich um eines Gesetzeslücke handelt oder ob die Banken hier fahrlässig oder gar strafbar handelten, das werden Gerichte durch alle Instanzen in den nächsten Jahren zu klären haben. Immerhin wurden für rund 20 Milliarden Euro Kredite durch Veräußerung aus den Büchern genommen, um eine bessere Eigenkapitalstruktur zu präsentieren und damit gut gerüstet für den Wettbewerb zu sein. Wer nun - was man ja schon erwarten dürfte - die geschilderte Praxis in den Bereich der Theorie verweist, weil er sich nicht vorstellen kann, dass deutsche Gerichte es zulassen könnten, dass jemand seine Immobilie trotz absolut pünktlich gezahlter Zinsen und Tilgungen verlieren könnte, der täuscht sich leider. Vergangene Woche präsentierte das Wirtschaftsmagazin "Plusminus" den Fall eines Darlehensnehmers, der noch 250.000 Euro schuldete. Ein amerikanischer Investor beantragte die Zwangsversteigerung und vollstreckte in Höhe der Grundschuld nebst Nebenkosten über 470.000 Euro. Der Schuldner hat keine Möglichkeit, hiergegen etwas zu unternehmen. Ihm bleibt nur der Weg, die Bank, die ihm das Darlehen ursprünglich bewilligte, zu verklagen - im Zweifelsfall bis hin zum BGH, wenn er dies finanziell durchsteht. Vorerst muss er sich jedoch nach einer anderen Bleibe umschauen. Bleibt nur zu hoffen, dass hier schnell ein Schlussstrich gezogen werden kann. Die Frage ist, an welcher Stelle hier überhaupt anzusetzen wäre und wie dies den Bankkunden hilft, deren Darlehen mit dieser "Sollbruchstelle" längst verkauft sind.
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Fonds-Check: Misch- oder Aktien-Dachfonds? |
Wie so oft: Wer generelle Antworten auf derartige Fragen parat hat, dem sollte man mit einer gesunden Portion Misstrauen begegnen. Fragen wie diese sollten im individuellen Einzelfall erörtert werden und oft wird statt eines "oder" die vernünftige Antwort eher "sowohl ... als auch" lauten. Um aber zu vernünftigen Antworten zu gelangen, sollte man sich zunächst einmal darüber klar werden, was sich denn hinter Anlagekategorien wie "Dachfonds Aktien weltweit" oder "Dachfonds flexibel" so alles verbirgt, denn - um es vorweg zu nehmen - nicht jeder vermeintliche Aktien-Dachfonds trägt dieses Prädikat zu Recht und mancher flexible Mischfonds ist gar nicht so flexibel, wie es vielleicht wünschenswert wäre. Insbesondere die Palette flexibler Dachfonds bietet ein breit gestreutes Universum von Anlagestrategien und strategischen Zielen, die es unmöglich macht, die Gruppe als Ganzes einem auch nur halbwegs sinnvollen Vergleich zu unterziehen (alle folgenden Angaben - soweit nicht anders vermerkt - beziehen sich auf den Stand per 31.10.2007). So ist zum Beispiel der klare Sieger in Sachen Drei-Jahres-Volatilität, der "Total Return Plus" (von der Sparkasse Südholstein bei LRI aufgelegt) mit einem Minus im laufenden Jahr von 0,96% und einem Drei-Jahres-Plus von 2,67% (nicht pro Jahr sondern insgesamt!) sicherlich nicht das, was sich Anleger, die in diesem Segment suchen, unter einer volatilitätsarmen Sicherheitsstrategie vorstellen, auch wenn die Drei-Jahres-Volatilität bei sensationellen 1,37% liegt. Am anderen Ende der Bandbreite liegt mit dem "Inovesta Opportunity OP" ein Fonds, der seine Anleger zwar mit einem Drei-Jahres-Plus von 80,43% erfreut, welches jedoch mit einer Volatilität von 12,24% (vierthöchste Volatilität der Vergleichsgruppe) erkauft wurde. Schauen wir uns parallel dazu die entsprechenden Fonds aus der Kategorie "Dachfonds Aktien weltweit" an. Die geringste Drei-Jahres-Volatilität weist derzeit der "VR Sachsen Global Union" mit 6,71% aus. Sein Drei-Jahres-Wertzuwachs liegt jedoch mit 57,85% nur leicht über dem Durchschnitt der Vergleichsgruppe. Am anderen Ende finden wir mit dem von der Schöllerbank aufgelegten "All Trends" den Drei-Jahres-Besten mit einem Wertzuwachs von 98,16%. Seine Volatilität über diesen Zeitraum liegt jedoch bei 14,05% (dritthöchste Volatilität der Vergleichsgruppe). Allerdings muss man heutzutage berücksichtigen, dass eine hohe Volatilität längst nicht mehr signalisieren muss, dass hier auch ein hohes Risiko gegeben ist. Als nämlich diese Kennziffer geschaffen wurde ging man davon aus, dass eine stärkere Ergebnisabweichung nach oben nur mit einem höheren Risiko erzielt werden kann und so setzte man die Abweichung der Kursentwicklung vom Standard einfach ins Quadrat, so dass sich stets eine positive Kennzahl für die Volatilität ergibt. Faktisch ist es damit egal, ob eine Entwicklung nach oben oder nach unten vom Standard abweicht. Aber natürlich gibt es heute Mittel und Wege, die es - gerade im Bereich flexibler Fonds mit vermögensverwaltendem Ansatz - erlauben, eine ständige positive Abweichung zu bewirken. Wir nennen solche Fonds "Chamäleon-Fonds", weil es ihnen erlaubt ist, bspw. in einem Aufwärtstrend der Börsen zu 100% die Charakteristika eines Aktienfonds aufzuweisen und im Krisenfall im Extrem zu 100% in Geldmarkt oder andere Absolute Return-Anlagen wechseln. Die weit verbreitete Meinung, man könne aus der oben beschriebenen Bandbreite die Fonds nun einfach anhand der Sharpe-Ratio aussuchen, krankt natürlich daran, dass genau diese Kennzahl auf der Volatilitätskennziffer aufsetzt und damit ggfs. falsche Ergebnisse einfach transportiert. Ginge es nämlich allein nach der Sharpe-Ratio, dann wäre die Sache erst mal klar, denn der oben bereits erwähnte "VR Sachsen Global Union" ist unter allen Misch- und Aktien-Dachfonds der Fonds mit der - zumindest per 31.10.2007 - höchsten Sharpe-Ratio - übrigens gefolgt von einem weiteren Union-Fonds, dem "Kasseler Bank Union Select", der aber - soweit uns bekannt - vom gleichen Management verantwortet wird. Beide Fonds sind allerdings speziell für die jeweilgen Banken gelabelte Fonds, wobei man sich wundern kann, dass die für alle Volks- und Raiffeisenbanken übergreifend angebotenen Fonds an diese Werte nicht herankommen. Die Überraschung (für uns ist es übrigens keine) folgt auf dem dritten Platz der Vergleichsgruppen-übergreifenden Betrachtung: Der Fonds mit der dritthöchsten Sharpe-Ratio kommt aus dem Lager der flexiblen Dachfonds und dort ist er mit seinen Ergebnissen zwar durchaus (und vor allem beständig) im ersten Quartil zu finden, doch wer nur nach dem Ergebnis schaut, der muss schon einige Fonds durchgehen, ehe er zu "Sauren Global Balanced" gelangt. Seine herausragende Sharpe-Ratio verdankt der Fonds vor allem dem Umstand, dass er sich mit seiner Volatilität ebenfalls unter den Besten 25% bewegt. Erstaunliche - aber natürlich eher zufällige - Zahlenspiele ergeben sich ausgerechnet zu dem von uns betrachteten Stichtag: In seiner Vergleichsgruppe liegt der Fonds über drei Jahre mit dem Ergebnis am 30. und mit der Volatilität am 31. Rang. Damit nicht genug: Über ein Jahr ist der Fonds (in der inzwischen zahlenmäßig deutlich stärkeren Vergleichgruppe) sowohl mit dem Ergebnis als auch mit der Volatilität am 35. Platz. Findet man einen Fonds mit einer hohen Sharpe-Ratio, der solche geradezu idealen Platzierungen aufweist, dann kann man die Suche relativ schnell beenden. Doch das ist seltenst der Fall und man muss sich meist die verzweifelte Frage stellen, ob man nun mit dem besseren Ergebnis (bei hoher Volatilität) oder lieber mit dem geringeren Risiko (dann meist mit deutlich schlechterem Ergebnis) leben möchte. Zusätzlich ist die Betrachtung natürlich dadurch getrübt, dass "Chamäleon-Fonds" ihre Stärken oft erst dann offenbaren, wenn es für ein Investment bereits zu spät ist. Da nutzt der Blick in die Vergangenheit oft nur bedingt, da einerseits viele Dachfonds in den Krisenzeiten von März 2000 bis März 2003 noch gar nicht aufgelegt waren oder andererseits seinerzeit rein vor dem Hintergrund der gesetzlich zugelassenen Möglichkeiten noch gar nicht so agieren konnten, wie es heute möglich ist. So hat bspw. der über fünf Jahre erfolgreichste Misch-Dachfonds "DJE Beta Select" seit seiner Auflage im Juli 2000 seinen Wert zunächst einmal halbiert. Ob diese Erkenntnis jedoch tatsächlich als Maßstab in irgendeiner Form relevant ist oder ob der Fonds inzwischen einen neuen Manager und/oder andere Anlagerichtlinien hat oder gar von einer völlig anderen Gesellschaft als in den ersten Jahren betreut wird, dass sind Fragen, die ein quantitativer Selektionsprozess (der übrigens auch den meisten Ratings und allemal allen Rankings zugrunde liegt) nicht beantworten kann. Auch gibt es natürlich Fonds, die zwar - wie bspw. der "Carmignac Profil Réactif 75" - vor der letzten großen Baisse aufgelegt wurden, jedoch in Deutschland erst im letzten Jahr zum Vertrieb zugelassen wurden. In den meisten Datenbanken (so bei Onvista) findet man dann Charts und Kennzahlen seit Deutschland-Vertriebszulassung, was natürlich wenig hilfreich ist. Dies umso mehr, als in Frankreich die Umsetzung der Investmentvorgaben der EU bereits deutlich früher erfolgten als in Deutschland, so dass Sicherungsinstrumente, die in Deutschland erst mit dem 2004 in Kraft getretenen Investmentgesetz einsetzbar wurden, bereits seit 2001 halfen, gute Ergebnisse zu produzieren. Zieht man derartige Vergleiche heran, um die ganze Dimension von Chance und Risiko zu erfassen, so wird mancher Investor sicherlich von selbst die Entscheidung treffen, sich lieber Misch- als Aktien-Dachfonds anzuvertrauen. Leider aber stehen die Grundlagen für eine umfassend gute Beratung Beratern wie Kunden zumindest nicht auf Anhieb zur Verfügung. So gibt es - übrigens nicht nur in diesem Segment, welches aktuell täglich um mehrere Fonds wächst - für uns viel zu recherchieren. Wie gut zum Beispiel der aus Kiel von Dahm & Jess gemanagte "DJE Beta Select" nun wirklich sein könnte, erfahren unsere Kooperationspartner, wenn es sich lohnt, über diese Information zu verfügen.
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Das immer wieder verwendbare Zitat |
Es hängt von dir selbst ab, ob du das neue Jahr |
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