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Nr. 129 vom 25.02.2010

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Unsere Themen heute:
(klicken Sie einfach die Themen an, die Sie interessieren)

Termine, Termine ...

Krisen sind nun wirklich nichts Neues

Tulpenkrise in der Republik der Vereinigten Niederlande

Starker Dollar - was tun?

Fonds-Check: Target Return-Strategie
Das immer wieder verwendbare Zitat (von Mark Twain)

 

Termine, Termine ...

Über mangelnde Präsenz brauchen wir uns in diesem Jahr sicher nicht zu beklagen. Alleine im ersten Halbjahr sind wir dreimal (möglicherweise sogar viermal) auf Tour quer durch Deutschland. Stets geht es dabei um den vermögensverwaltenden Aspekt, der - gut gemixt - dem Anlegerportfolio bestens bekommen sollte. So starten wir - erstmals - im März mit der "Hidden Champions Tour - Geschlossene Beteiligungen". Vorgestellt werden sechs Nischenangebote, die jeweils für sich betrachtet den vermögensverwaltenden Aspekt im Sinne einer aktiven Steuerung der Asset-Allokation noch nicht erkennen lassen. Unstrittig ist aber, dass geschlossene Beteiligungen oft deutlich krisenresistenter als Börsenkurse sind, so dass eine Beimischung dem Depot häufig gut tut. Und hier kommt natürlich der Aspekt der Streuung ins Spiel, denn auch im Segment der geschlossenen Beteiligungen ist Streuung natürlich der kosteneffizienteste Weg zur Risikominimierung.

Sechs Anbieter aus den Bereichen Schiffszweitmarkt, Private Equity im Nachhaltigkeitssegment, Vorzugskommanditkapital für bestehende Schiffsfonds, Immobilien-Chancen, Wasseraufbereitung und Solarenergie aus Südeuropa präsentieren ein gut gemischtes Spektrum von Anlagemöglichkeiten, welches - soweit wünschenswert im Einzelfall - mit einem einzigen Kooperationsvertrag über uns abgewickelt werden kann.

Kurzentschlossene melden sich sofort an. Hier die Termine: 

Hidden Champions Tour - Geschlossene Beteiligungen
Ort Datum Zeit
Hamburg 03.03.2010 14:00 - 18:30 Uhr
München 10.03.2010 14:00 - 18:30 Uhr
Frankfurt/Main 17.03.2010 14:00 - 18:30 Uhr

Empfang ist jeweils ab 13:30 Uhr. Im Anschluss laden wir Sie zum Get-together-Buffet ein, bei dem in zwangsloser Atmosphäre Gelegenheit besteht, mit den Referenten zu diskutieren oder weitere Details zu erfragen. Details/Anmeldung über www.aecon-gmbh.de/service/hc-tour-2010-gB.htm.

Im April gehen wir dann einmal mehr mit dem IVIF (Interessenverbund vermögensverwaltender Investment-Fonds) auf Roadshow. In nunmehr sechs Städten geht es diesmal weniger darum, die erfolgreichen Fondskonzepte erneut vorzustellen, als vielmehr darum, Bilanz zu ziehen, inwieweit die Fonds auch der Krise standhalten konnten. Was wurde verändert und was würde man - auch angesichts temporär schlechter Erfahrungen - genau so (und warum) wieder machen? Und natürlich was gibt es Neues und Wissenswertes von den sechs Fondsinitiatoren? Hier die Termine, zu denen Sie sich über www.ivif.de bereits anmelden können.

IVIF-Roadshow
Ort Datum Zeit
München 12.04.2010 14:00 - 18:00 Uhr
Stuttgart 13.04.2010 14:00 - 18:00 Uhr
Frankfurt/Main 14.04.2010 14:00 - 18:00 Uhr
Berlin 19.04.2010 14:00 - 18:00 Uhr
Hamburg 20.04.2010 14:00 - 18:00 Uhr
Düsseldorf 21.04.2010 14:00 - 18:00 Uhr

Jeweils im Anschluss sind Sie zum Fingerfood-Buffet und zur Diskussion mit den Referenten eingeladen. Ein weiterer Termin für Wien ist noch im Planungsstadium.

Im Mai begleiten wir die sich in diesen Tagen in Berlin etablierende Kuzu-Holding, über deren Aktivitäten wir bereits in unserer Ausgabe vom Dezember letzten Jahres ansatzweise berichteten - ggfs. nochmals nachlesen über http://www.aecon-gmbh.de/newsletter/AECON-Newsletter7-22.12.2009.htm. Die außerordentliche Investment-Chance "Bosporus Shipyards" wird nun neben der weichkostenfreien Private Placement-Version auch in einer Retail-Variante mit BaFin-Zulassung zur Verfügung stehen. Selim Kuzu wird das Beteiligungsangebot in allen Facetten beleuchten und die außerordentlichen Chancen für Kunden, aber auch für Vermittler, die an den laufenden Erlösen partizipieren können, vorstellen. Ein weiterer Gast wird über den Kapitalmarkt sowie dessen Risiken und Chancen referieren. John B. Marshall ist einer der international bekannten institutionellen Marktanalysten. Wir erwarten hier einen spannenden (übrigens in deutscher Sprache gehaltenen) Vortrag. Merken Sie sich den Termin Ihrer Wahl bereits vor - gerne können Sie sich auch schon bei uns verbindlich anmelden.

Symposium "Maritime Infrastruktur und Kapitalmarkt"
Ort Datum Zeit
München 18.05.2010 14:00 - 17:30 Uhr
Frankfurt/Main 19.05.2010 14:00 - 17:30 Uhr
Hamburg 25.05.2010 14:00 - 17:30 Uhr
Düsseldorf 26.05.2010 14:00 - 17:30 Uhr

Im Juni werden wir voraussichtlich erstmals eine institutionelle Version der Hidden Champions Tour begleiten. Zusammen mit der Kommalpha Institutional Consulting GmbH werden wir die Vorstellung von fünf Anlagekonzepten ausschließlich für eine institutionelle Zuhörerschaft begleiten. Interessenten können sich zu gegebener Zeit über die XING-Gruppe "Institutionelle Anleger" anmelden.

Aber auch die Teilnehmer und Termine für die klassische "Hidden Champions Tour" stehen bereits fest. Präsentieren werden wir in diesem Jahr folgende sechs Gesellschaften aus vier verschiedenen Ländern (in alphabetischer Reihenfolge): Da Vinci Invest AG, FAIRsekur Investment AG, Jupiter Assel Management Ltd., Patriarch Multi-Manager GmbH, Staedel Hanseatic SIA und SysTrade Capital AG. Wenn Ihnen die Namen nicht auf Anhieb geläufig sind, so haben wir unser Ziel, Ihnen erneut eine hochinteressante Veranstaltung zu bieten, schon fast erreicht. Hier die Termine (noch unter dem Vorbehalt der Buchungsbestätigungen):

Hidden Champions Tour 2010
Ort Datum Zeit
Frankfurt/Main 01.09.2010 14:00 - 18:30 Uhr
Hamburg 08.09.2010 14:00 - 18:30 Uhr
München 15.09.2010 14:00 - 18:30 Uhr
Düsseldorf 22.09.2010 14:00 - 18:30 Uhr
Berlin 29.09.2010 14:00 - 18:30 Uhr

Im Vorfeld der Veranstaltung werden Sie übrigens ab 11:00 Uhr von Dexia Life & Pensions zu einer besonderen Zusatz-Veranstaltung eingeladen. Präsentiert wird Ihnen die neue Generation des Policenmantels für ein vermögensverwaltetes Depot, in dem Sie - basierend auf den Zielvorgabe des Kunden - selbst agieren können. Kostengünstiger als bisherige Angebote bekommen Sie hier einen Luxemburger Policenmantel vorgestellt, der neben den bekannten steuerlichen Vorzügen zusätzliche Vorteile vor allem beim Thema "Schenken und Vererben" bietet. Ab 12:30 Uhr lädt Dexia Life & Pensions die Teilnehmer der Vormittags-Präsentation zu einem leichten Mittagsbuffet ein. Im Anschluss an die Hidden Champions Tour sind Sie dann natürlich Gast unseres schon fast traditionellen Get-together-Buffets, bei dem Gelegenheit zum Austausch mit den Referenten besteht.

Im November wird der Veranstaltungsmarathon für uns dann ein Ende beim 12. Petersberger Treffen finden, welches natürlich wieder von Drescher & Cie. ausgerichtet wird. Wie wir - noch halbwegs vertraulich - bereits vorab erfahren durften, wird sich das diesjährige Petersberger-Treffen mit dem Themenkreis "Absoluter Ertrag 2.0" - und damit natürlich mit vermögensverwaltenden Konzepten - befassen. Kein Wunder, dass unter diesen Umständen der IVIF Präsenz anstreben wird. Details werden ab dem 2. Quartal auf der Website von Drescher & Cie. veröffentlicht (www.drescher-cie.de/index.php/fondsseminare/petersbergertreffen/2010).

Freuen Sie sich also auf eine spannende Vielfalt von Veranstaltungen, die Ihnen stets eine Reihe von Vorträgen bündeln, so dass Sie - unter Verzicht auf viel Ballast-Programm - an einem halben Tag quasi jeweils sechs Roadshows absolvieren können. Am besten, Sie versäumen keine der genannten Veranstaltungen.

    


 Krisen sind nun wirklich nichts Neues

Jede neue Krise ist natürlich derart präsent, dass stets wieder der Eindruck entsteht: Nie war es so schlimm wie gerade jetzt. Als es im Oktober 1987 zum Crash kam, hörten wir, dass dies das höchste Minus in der Geschichte des Dow Jones Index war. In absoluten Zahlen war dies richtig, prozentual natürlich war der Crash in 1929 und die sich anschließende Weltwirtschaftskrise ungleich schlimmer. Um einen Eindruck zu gewinnen, wie sich z. B. der 1987er-Crash auswirkte, ziehen wir einfach mal die Entwicklung eines schwergewichtigen Aktienfonds heran, der damals bereits existierte. Rund 37% Minus musste der "DWS Vermögensbildungsfonds I" damals einstecken und man sprach von einer Jahrhundertkrise, was doch nichts anderes heißt, als dass man nun glaubte, für 100 Jahre Ruhe zu haben vor einem derart gewaltigen Ereignis.

Der Fonds schickte sich gerade an, seinen Höchststand wieder zu erreichen, als es im Oktober 1989 erneut zu einem Rückschlag kam und erst im Juli 1990 konnten sich Anleger über einen neuen Highscore des Fondskurses freuen. Hätte jemand damals orakelt, dass bereits in den kommenden zwei Jahrzehnten zwei deutlich heftigere Rückschläge zu erwarten sind, wäre er wahrscheinlich für verrückt erklärt worden. Schon 1998 kriselte es erneut in der Weltgeschichte. Die Schwierigkeiten von Russland und Argentinien erschütterten die Welt dabei nicht so sehr wie die daraus entstehenden Folgen für den legendären "LTCM-Fonds". Nur durch einen gewaltigen Kraftakt konnte der Crash für die globale Finanzwirtschaft damals abgewendet werden. Der "DWS Vermögensbildungsfonds I" quittierte es mit einem Absturz von mehr als 32% in nur zweieinhalb Monaten.

Dann dauerte es nur noch eineinhalb Jahre bis zum Platzen der Technologieblase. Fast 52% Einbruch - verteilt auf drei Jahre - bescherte diese erneut zur Jahrhundertkrise (dabei hatte das Jahrhundert doch gerade erst begonnen) hochstilisierte Baisse dem DWS-Fonds, der am 29.03.2000 seinen letzten Höchststand erreichte, den er bis heute nicht wieder übertreffen konnte. Und nun die Finanzkrise, die den Anteilseignern erneut einen Drawdown ihres Fondsvermögens um nahezu 48% auferlegte. Wohlgemerkt: Die Daten zum DWS-Fonds sollen hier lediglich bildhaft die Folgen für einen - tatsächlich überdurchschnittlich guten - Aktienfonds veranschaulichen.

Sind Krisen wirklich heftiger geworden und ereilen sie uns in zunehmend kürzeren Zeitintervallen? Eines ist klar: Die herkömmlichen Annahmen über die Risiko-Wahrscheinlichkeit haben ihre Gültigkeit nicht erst in den letzten Jahren verloren. Wer bspw. heute nach wie vor mit einer Normalverteilung der Tagesschwankung von Börsenkursen rechnet, muss sich über ernüchternde Ergebnisse nicht wundern. Während eine solche Normalverteilung in der Regel davon ausgeht, dass der Dow Jones Index rein statistisch betrachtet nur alle 300.000 Jahre um mehr als 7% an einem Tag schwankt, ist dies alleine in den letzten 100 Jahren rund 50-mal passiert - also 150.000-mal so oft wie in der Theorie. Kein Wunder, dass viele Fonds, die ihr Konzept allein auf aus statistischen Zeitreihen abgeleiteten Annahmen aufgebaut haben, total aus dem Ruder laufen.

Lassen Sie uns in den nächsten Ausgaben einmal die großen Börsenkrisen etwas genauer beleuchten. Was hat sie ausgelöst und wie könnte man sie vielleicht vermeiden? Fangen wir an mit einer Krise, die noch gar keine wirkliche Börsenkrise war, die aber trotz ihrer Einzigartigkeit ganz viele Gemeinsamkeiten mit den "Bubbles der Neuzeit" aufweist. Dazu müssen wir zurück bis ins 16. Jahrhundert.   

 

 Tulpenkrise in der Republik der Vereinigten Niederlande

Wer dem alten Schunkellied "Tulpen aus Amsterdam" glaubt, der irrt. Bis ins 16. Jahrhundert hinein waren nämlich Tulpen nicht nur in Amsterdam sondern in ganz Europa völlig unbekannt. Erst im Jahr 1560 gelangte das Gewächs aus seiner Heimat in Zentralasien über das Osmanische Reich bis nach Europa. Zehn Jahre später wurde die Tulpenzwiebel auch in Europa angebaut. Warum dann ausgerechnet in den Niederlanden der Tulpen- Wahnsinn ausbrach, ist nicht nachvollziehbar. Doch es dauerte noch einige Zeit bis dahin. Im Jahr 1588 wurde die Republik der Vereinigten Niederlande überhaupt erst gegründet. 20 Jahre später öffnete die Börse in Amsterdam erstmals ihre Pforten.    

Tulpen waren zu diesem Zeitpunkt aufgrund ihrer Seltenheit teuer und avancierten so zum Statussymbol der Oberschicht. Kaufleute, die durch den Ostindienhandel zu Reichtum gelangt waren, pflanzten sich die schöne, aber seltene Blume in ihre abgeschirmten Gärten und prahlten damit, sich mehr Tulpen leisten zu können als der Nachbar oder der Geschäfts-Konkurrent. Im Jahr 1623 kostete eine einzige Zwiebel der beliebten Sorte "Semper Augustus" bereits mehr als 1.000 Gulden - dies entsprach drei bis vier Jahreseinkommen (!) eines gewöhnlichen Handwerkers.

Kein Wunder, dass binnen kurzer Zeit ein neuer Berufszweig geboren war. Tulpenzüchter nutzten die hohen Preise zu ihrem Vorteil und bald gab es über 500 verschiedene Sorten. Die weiter steigenden Preise übertrafen zunächst das ständig steigende Angebot. Tulpenzwiebeln wechselten bei Auktionen in ausgewählten Wirtshäusern den Besitzer. Die steigenden Preise verleiteten nun die breite Masse, ihre Ersparnisse zusammenzukratzen und in Tulpenzwiebeln zu investieren. Nicht selten kam es vor, dass ganze Wohnhäuser im Tausch gegen nur eine einzige Tulpenzwiebel den Besitzer wechselten. Es entwickelte sich damals sogar ein Derivatemarkt für Tulpenzwiebeln. Optionen und sogar Futures wurden eingesetzt, um die Gewinnaussichten zu maximieren. Im Jahr 1636 kostete die oben erwähnte "Semper Augustus" bereits mehr als 10.000 Gulden und der Terminmarkt hatte sich inzwischen völlig vom physischen Handel abgekoppelt.

Erst im Februar 1637 kam, was zwangsläufig kommen musste. Am 7. Februar hielten sich die Käufer bei einer Auktion in einem Haarlemer Wirtshaus auf einmal zurück. Der Mut, auf weiter steigende Preise zu setzen, hatte sie offensichtlich verlassen. In den folgenden Tagen brach der Tulpenmarkt in ganz Holland zusammen. Händler versuchten verzweifelt, Käufer für ihre Ware zu finden, während die Züchter den Händlern die auf zukünftige Lieferungen gerichteten Verträge unter die Nase hielten. Dies half wenig, weil diese alle innerhalb von wenigen Tagen zahlungsunfähig waren.

Fast die Hälfte der Bevölkerung war in den boomenden Tulpenhandel involviert. Ihr Vermögen schmolz binnen weniger Tage um 95%. Züchter und Händler stritten noch jahrelang um die Erfüllung der Verträge. Die niederländische Regierung erklärte sich für nicht zuständig. Die Städte sahen sich überfordert und mühsam wurde sukzessive ausgehandelt, dass die geschlossenen Verträge zumindest in einer Größenordnung von 3% bis 5% zu erfüllen seien, weil nur so ein Zusammenbruch des Wirtschaftssystems vermieden werden konnte. Glücklicherweise florierte der Ostindienhandel auch weiterhin, so dass schlimme langfristige Folgen vermieden werden konnten.

Nichts, aber auch gar nichts unterscheidet diese Krise in den Eckpunkten ihrer Entstehung von einer geplatzten Technologie-Bubble. Ein neuer Wirtschaftszweig; Ungewissheit über die Nachhaltigkeit seiner Entwicklung; die durch stark steigende Preise ausgelöste Gier, die den Trend nur noch verstärkt; eine Nachfrage, die aufgrund der Massenpsychose dass schon stark gestiegene Angebot immer noch übersteigt - und dann letztendlich die rigorose und kompromisslose Kapitulation.

Lesen Sie in der nächsten Ausgabe, wie Frankreich bereits im 18. Jahrhundert eine strukturierte Anleihe begab, bei der die Dauer der vom Staat gezahlten Leibrente von einem Index abhängig war, der sich nach der Lebenserwartung von 30 jungen Damen bemaß. 

 

 
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 Starker Dollar - was tun?
 

Noch vor wenigen Monaten war man sich einig: Der Goldpreis steigt und der Greenback fällt. Und dann kam es wieder einmal ganz anders. Plötzlich schlug die Stimmung um und der Goldpreis fiel während der Dollar auf einmal wieder Stärke zeigte. Was war passiert? Während es die Welt kaum zur Kenntnis nahm, dass peruanische Staatsanleihen seit kurzem Investmentgrade-Status haben, reagierte man bestürzt auf die Nachricht, dass für Griechenland der Staatsbankrott ein denkbares Szenario sein könnte. Dass dieser Nachricht deutlich mehr Beachtung geschenkt wurde, lag sicherlich nicht daran, dass das Bruttosozialprodukt Griechenlands dreimal so groß ist wie das von Peru. Immerhin macht Griechenlands Anteil am globalen Bruttosozialprodukt lediglich 0,5% aus - eigentlich zu wenig, um international Turbulenzen im Währungsgefüge auszulösen. Was letztendlich Ausschlag gebend war, ist die Tatsache, dass Griechenland zur Euro-Zone gehört - mit welchen Betrügereien auch immer die Aufnahme in den Kreis der Euro-Länder bewirkt wurde.

Aber ist ist ja nicht Griechenland alleine. Schwäche wird auch von anderen Euro-Ländern gezeigt und schon ist von den "PIGS" die Rede, wobei politisch korrekter und auch vollständiger vielleicht das Kürzel "PIIGS" gebraucht werden sollte, denn neben Portugal, Italien, Griechenland und Spanien kann sicherlich auch Irland zu den Nationen gezählt werden, die ihren Beitrag zur Euro-Schwäche leisten.

Also: Alles Kehrt-schwenkt-Marsch? Staatspleite oder nicht ist akut vielleicht weniger die Frage als die Wirkung, die das subjektiv steigende Risiko aus Sicht der Marktteilnehmer hat. Dieses lässt sich eindeutig an den Kosten für eine Kreditausfallversicherung der "PIIGS-Staaten" ablesen, die in schöner Parallelität zum Dollar-Wert gegenüber dem Euro verlaufen. Genau betrachtet lässt die Entwicklung den Charttechnikern eindeutigen Spielraum für weitere Dollarstärke auch vom aktuellen Niveau aus.

Was aber, wenn man in Euroland auf einmal auf die Idee kommt, dass man es ausgerechnet den "PIIGS" zu verdanken hat, wenn die Blessuren der Finanzkrise schneller als zunächst angenommen überwunden werden könnten? Eine völlig abwegige Idee? Mitnichten, denn tatsächlich können bspw. deutsche Unternehmen den Exportmotor in einem höheren Gang fahren, denn deutsche Exportartikel sind weltweit gerade deutlich billiger zu haben. Was wäre, wenn man sich in Euroland darauf einigt, Griechenland und erforderlichenfalls weitere Länder vor dem Bankrott zu bewahren, um den Euro nicht zu gefährden? Unterm Strich kämen wir damit vielleicht sogar besser weg, als wenn das Thema "Staatsbankrott" gar nicht erst auf den Tisch gekommen wäre. Würde eine solche Stützungsabsicht bei den entscheidenden Stellen auch noch rechtzeitig durchsickern, so könnte sich die deutsche Exportindustrie auf geraume Zeit noch günstige Wechselkursgeschäfte und damit steigende Gewinne sichern.

Alles natürlich nur hypothetisch, denn es kann - wie eigentlich fast immer - auch völlig anders kommen. Konsequenz für den Anleger? Keine, denn der Anleger (wir sprechen hier stets vom Privatanleger, der durch einen freien Finanzdienstleister beraten wird) hat im Zweifelsfall bereits Anlagen, bei denen wesentliche Anteile von Fremdwahrungsinvestitionen auf die eine oder andere Art und Weise - sei es durch Währungsabsicherung, Marktfutures oder einfach die deutliche Reduzierung entsprechender Positionen - abgesichert sind. Dies hat - bspw. bei einem währungsgesicherten Goldfonds - zwar in jüngster Zeit die Währungsgewinne herausgehedgt, wird sich jedoch bei gegenläufiger Dollarrichtung auch wieder bezahlt machen. Dort, wo eine Währungsabsicherung nicht generell vorgesehen ist, kommt der Frage, ob ein Fondsmanager seine Allokationsentscheidungen auch wirklich aus Euro-Sicht trifft, entscheidende Bedeutung zu - siehe auch die Ausführungen im heutigen Fonds-Check.

Bleibt die Frage, ob man bei geschlossenen Fonds aktuell auf Fonds setzen sollte, die ihre Erträge in US Dollar erzielen. Hier gibt es von uns natürlich keine klaren Prognosen, weil wir es - wie übrigens auch alle, die sagen, sie könnten es - einfach nicht wissen und weil es im Fall des Falles sowieso völlig anders kommt. Hier können wir nur den einfachen Rat geben, der Frage nachzugehen, ob das zu heutigen Kursen eingegangene Investment einen ausreichend hohen Wertzuwachs generiert, so dass nach Abzug einer angemessenen Risikoprämie immer noch ein im Vergleich zu einer Euro-Anlage ansprechender Ertrag bleibt. Natürlich ist dabei - wie bei jeder Euro-Anlage auch - von entscheidender Bedeutung, wie realistisch der prognostizierte Wertzuwachs in US Dollar angenommen werden kann. Berechnet man die Risikoprämie (bspw. über eine entsprechende Staffelung) großzügig genug, dann bleiben vom Währungsrisiko letztendlich nur noch die Chancen übrig (was einmal mehr zeigt, wie gut die Chinesen beraten sind, für Chance und Risiko das gleiche Wort zu verwenden).
 

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Fonds-Check: Target Return-Strategie
 

"Absolute Return", "Total Return" oder auch einfach nur "Long/Short" - alles Synonyme für die Hoffnung, beim nächsten Crash gut schlafen zu können, weil man nun endlich einen Fonds hat, der auch bei fallenden Börsen Gewinne einstreichen kann. Der Trend ist klar identifiziert. Die Marketingabteilungen der großen Kapitalanlagegesellschaften wissen, was der Anleger will. Wie sonst hätten so viele kleine Gesellschaften die Krise mit Volumenzuwachs überstehen können, während die etablierten Gesellschaften kräftig Federn lassen mussten?

Da wir uns naturgemäß gerne mit neuen Fonds dieser Machart beschäftigen, führen wir natürlich viele Gespräche und sehen viele Präsentationen zum Konzept entsprechender Fonds. Beileibe nicht alle Konzepte sind schlüssig. Backtests vermitteln uns nicht selten den Eindruck, dass man wohl besser erst mal abwartet, weil selbst Achtungserfolge in den ersten 12 Monaten die Gefahr bergen könnten, dem Zufall geschuldet zu sein.

Einfacher ist die Sachlage dann, wenn sich bspw. bekannte Manager mit einem nachvollziehbaren Track Record selbständig machen, um ihr erfolgreiches Management zukünftig im eigenen Namen zu vermarkten, oder etwa auch, wenn ein Portfolio nachprüfbar seit Jahren für eigene Mandanten und/oder institutionelle Investoren erfolgreich verwaltet wurde, so dass die nun erfolgende Auflage eines Publikumsfonds nur die konsequente Weiterführung der bisherigen Tätigkeit ist.

Im vorliegenden Fall ist die Sachlage noch ein wenig anders. Eine vor mehr als 20 Jahren in London gegründete Investment-Boutique, die inzwischen mehr als 50 Milliarden Euro verwaltet, hat bereits für die britischen Kunden einen Multi-Asset-Strategiefonds aufgelegt. Der verantwortliche Manager des Fonds ist - anders als oft gerade in angelsächsischen Ländern üblich - bereits seit 25 Jahren bei der Company und versteht sich auf sein Geschäft. Sein Stellvertreter ist (mit einjähriger Unterbrechung) seit 1995 an Bord. Insgesamt arbeitet man mit einer flachen Struktur mit einem "Multi-diszipliniertem Team", ein Ansatz, der bei näherer Betrachtung den traditionellen Strukturen mit tiefer Hierarchie deutlich überlegen scheint.

Mit dem vor sechs Jahren aufgelegten UK-Fonds ist man für ein ambitioniertes Ziel angetreten. 4%-Punkte über LIBOR sollten in rollierenden Fünf-Jahres-Zeiträumen erwirtschaftet werden. Dabei wird das Portfolio wesentlich wie ein klassisches Balanced-Portfolio mit Aktien, Staats- und Unternehmensanleihen sowie Geldmarktinstrumenten aufgebaut. Es gibt jedoch keinerlei Beschränkungen und damit maximale Flexibilität in der Asset Allocation, wobei allerdings einige selbst auferlegte Restriktionen zur Sicherstellung einer erwünschten Diversifikation und Risikosteuerung gewisse Grenzen vorgeben (bspw. werden - gemessen am Kaufzeitpunkt - nie  mehr als 5% in Papiere eines Unternehmens gewichtet). Zusätzlich können jedoch Assets und/oder Währungen über Derivate abgesichert werden. Zudem können in begrenztem Maße Immobilien, Rohstoffe. Währungen und alternative Strategien beigemischt werden, sofern dies mittels handelbarer Wertpapiere möglich ist. 

Alle Entscheidungen zur Portfolio-Konstruktion werden stets vor dem Hintergrund des übergeordneten Ziels getroffen: Eine Ziel-Performance ("Target Return") von 4% über dem Libor über einen beliebigen Fünf-Jahres-Zeitraum bei einer Volatilität, die sich nicht über 10% bis 12%hinaus bewegt. 

Über nun bald sechs Jahre beweist das Management-Team, dass die Ziele im Einklang mit der praktischen Umsetzbarkeit stehen. Fast ausnahmslos bewegte sich die Wertentwicklung oberhalb des gesetzten Ziels. Selbst der rund 30%-ige Einbruch im Herbst 2008 konnte in nur vier Monaten kompensiert werden. 

Schaut man sich für diesen Zeitraum (damals gab es signifikante Schwierigkeiten mit einer nicht vom Staat geretteten US-Bank), so erkennt man, dass der Drawdown nicht durch Verluste mit Anleihen ausgelöst wurde. Sehr wohl erhöhte sich der Performancebeitrag von Anleihen jedoch in der Folge. 

Dies ist ein Indiz für das aktive Management, welches zudem offensichtlich auch in diesem Fall die richtige Entscheidung zur Änderung der Allokation getroffen hat. Während im September der Anteil von Anleihen im Fondsportfolio noch deutlich unter 4% lag, wurde dieser Anteil in den folgenden beiden Monaten auf knapp 20% aufgestockt. Hinzu kam eine weitere Aufstockung des Anleihenanteils über synthetische Positionen (Derivate). Gleichzeitig wurde im Oktober 2008 die Absicherung des Aktienanteils vollständig aufgelöst und erst im Januar 2009 wieder zugeschaltet. Durch diese sehr selbstbewusste Positionierung konnte der Fonds einen rund 30%-igen Rückgang innerhalb von nur vier Monaten ausgleichen und damit vermeiden, dass selbst bei Wahl eines ungünstigen Zeitraums ein Fünf-Jahres-Ergebnis unterhalb des formulierten Ziels gezeigt werden muss. Dabei konnte die Volatilität über einen Fünf-Jahres-Zeitraum sogar unter 10% gehalten werden. 

Kommen wir zur Frage, welchen Beitrag ein solcher Fonds für den Aufbau eines Anleger-Portfolios leisten kann. Ordentlicher Wertzuwachs bei erträglicher Schwankung ist sicherlich ein gutes Argument für die Aufnahme eines solchen Fonds ins Kunden-Depot. Noch größeren Vorteil bringt ein solcher Fonds jedoch dadurch, dass er Verluste in Zeiten, in denen viele an der Aktienmarktentwicklung hängende Fonds tief in die Miesen rutschen, deutlich begrenzt und umgekehrt etwas "zahmer" performt, wenn die Aktienbörsen bester Laune sind.

Eine Analyse der Wertveränderungen nach Auf- und Abschwungphasen des MSCI World zeigt, dass der Fonds auch diesem Anspruch durchaus gerecht wird (alle Grafiken zum Vergrößern anklicken).

Dabei muss man allerdings berücksichtigen, dass der Fonds sich nicht als Long/Short-Fonds mit dem Ziel, auch in Zeiten fallender Kurse Wertzuwachs durch Short-Positionen zu generieren, positioniert hat. Derivate werden ausschließlich zu Absicherungszwecken oder zum Aufbau synthetischer Long-Positionen genutzt. Zudem ist ausgeschlossen, dass Derivate auf Kreditbasis erworben werden.

Nun mag man sich getrost die Frage stellen, inwieweit der Erfolg des Original-Portfolios in anderen Währungen replizierbar ist. Erste wichtige Erkenntnis dazu: Natürlich handelt es sich bei der Euro-Variante des Fonds, die im März die Vertriebszulassung erhalten wird, nicht um die Umrechnung der UK-Ergebnisse in Euro. Zwar sind wir dies von vielen Gesellschaften gewöhnt und warnen stets vor solchen Fonds, da ein Fondsmanager nun einmal wissen muss, in welcher Währung seine Anleger die Ergebnisse würdigen. Es ist völlig egal, ob ich in einen UK-Fonds oder in die Euro-Anteilsklasse eines UK-Fonds investiere, wenn der einzige Unterschied darin besteht, dass die UK-Ergebnisse einfach in Euro umgerechnet werden. Sie erkennen dies übrigens regelmäßig daran, dass das Fondsvolumen verschiedener Währungsanteilsklassen identisch ist.

Beim hier in Rede stehenden Fonds ist es anders. Auch wenn die grundsätzliche Strategie die gleiche ist, so handelt es sich doch um getrennte Fondsvermögen, die mit Blick auf die jeweilige Währungs-Klientel gemanagt werden. Gut sichtbar wird dies am Beispiel der im vergangenen Jahr bereits für US-Anleger aufgelegten Anteilsklasse. Während das Engagement in der Basis-Währung zum 31.12.2009 bei der UK-Variante des Fonds 68% betrug, lag in der Dollar-Variante der Anteil des Dollar-Engagements bei 87%. Dabei kann es in der Gewichtung der globalen Positionen durchaus eine beträchtlich höhere Übereinstimmung geben, die dann nur durch Währungsabsicherungsentscheidungen, andere Gewichtung der Aktienanteile in der Fondswährung und andere Währung bei den Cash-Anlagen zu dieser signifikanten Abweichung führen.

Vorab konnten wir auch in die indikative Startaufstellung des Euro-Portfolios Einblick nehmen. Hier bestätigt sich der gute Eindruck. So beträgt der Anteil an UK-Aktien weniger als die Hälfte des Anteils im UK-Portfolio und der Anteil an US-Aktien und Euroland-Aktien ist jeweils um rund die Hälfte höher als beim UK-Portfolio. Übereinstimmungen beim Anteil von Aktien und Anleihen in Schwellenländern sowie bei Staats- oder Unternehmensanleihen können durch voneinander abweichende Währungssicherungs-Entscheidungen ebenfalls auf das jeweilige Ziel (für den Euro-Fonds ist dies natürlich der 1M-Euribor + 4% für einen beliebigen Fünf-Jahres-Zeitraum) getrimmt werden.

Für die im Juni letzten Jahres an den Start gegangene US-Version des Fonds ist die Zeit sicherlich noch zu kurz, um eine abschließende Beurteilung vorzunehmen. Die Outperformance von mehr als 9%-Punkten über acht Monate ist jedoch beachtlich, zumal insbesondere in den letzten Monaten der US Dollar Stärke zeigte, so dass Aktien- und Anleihen-Engagements in Euro oder Pfund natürlich unter der schwachen Währung gelitten hätten. Der oben bereits erwähnte Anteil des Fonds-Exposures in der Basiswährung in Höhe von 87% zeigt bereits, dass man sehr wohl auch hier Absicherungsentscheidungen zum richtigen Zeitpunkt getroffen hat.

All dies gibt uns ein gutes Gefühl für den Start der Euro-Variante des Fonds, Nach allem, was wir wissen, sollte dieser Fonds von Anfang an eine Beimischung wert sein. 


 

Das immer wieder verwendbare Zitat

Menschen mit einer neuen Idee gelten so lange als Spinner,
bis sich die Sache durchgesetzt hat.

(Samuel L. Clemens alias Mark Twain, US-Schriftsteller, 30.11.1835 - 21.04.1910)
 


Wir wünschen Ihnen auf jeden Fall viel Erfolg bei Ihren Dispositionen und verbleiben vorerst
mit freundlichen Grüßen
AECON Fondsmarketing GmbH
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