Termine, Termine ...
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Über
mangelnde Präsenz brauchen wir uns in diesem Jahr sicher nicht zu beklagen.
Alleine im ersten Halbjahr sind wir dreimal (möglicherweise sogar
viermal) auf Tour quer durch Deutschland. Stets geht es dabei um den vermögensverwaltenden Aspekt, der - gut gemixt - dem
Anlegerportfolio bestens bekommen sollte. So starten wir - erstmals -
im März mit der "Hidden Champions Tour - Geschlossene
Beteiligungen". Vorgestellt werden sechs Nischenangebote, die
jeweils für sich betrachtet den vermögensverwaltenden Aspekt im
Sinne einer aktiven Steuerung der Asset-Allokation noch nicht
erkennen lassen. Unstrittig ist aber, dass geschlossene
Beteiligungen oft deutlich krisenresistenter als Börsenkurse sind,
so dass eine Beimischung dem Depot häufig gut tut. Und hier kommt
natürlich der Aspekt der Streuung ins Spiel, denn auch im Segment
der geschlossenen Beteiligungen ist Streuung natürlich der
kosteneffizienteste Weg zur Risikominimierung.
Sechs
Anbieter aus den Bereichen Schiffszweitmarkt, Private Equity im
Nachhaltigkeitssegment, Vorzugskommanditkapital für bestehende
Schiffsfonds, Immobilien-Chancen, Wasseraufbereitung und
Solarenergie aus Südeuropa präsentieren ein gut gemischtes Spektrum
von Anlagemöglichkeiten, welches - soweit wünschenswert im Einzelfall -
mit einem einzigen Kooperationsvertrag über uns abgewickelt
werden kann.
Kurzentschlossene melden sich sofort an. Hier die Termine:
Hidden Champions Tour -
Geschlossene Beteiligungen |
Ort |
Datum |
Zeit |
Hamburg |
03.03.2010 |
14:00 -
18:30 Uhr |
München |
10.03.2010 |
14:00 -
18:30 Uhr |
Frankfurt/Main |
17.03.2010 |
14:00 -
18:30 Uhr |
Empfang ist jeweils ab
13:30 Uhr. Im Anschluss laden wir Sie zum Get-together-Buffet ein, bei
dem in zwangsloser Atmosphäre Gelegenheit besteht, mit den Referenten zu
diskutieren oder weitere Details zu erfragen. Details/Anmeldung über
www.aecon-gmbh.de/service/hc-tour-2010-gB.htm.
Im April
gehen wir dann einmal mehr mit dem IVIF (Interessenverbund
vermögensverwaltender Investment-Fonds) auf Roadshow. In nunmehr
sechs Städten geht es diesmal weniger darum, die erfolgreichen
Fondskonzepte erneut vorzustellen, als vielmehr darum, Bilanz zu
ziehen, inwieweit die Fonds auch der Krise standhalten konnten. Was
wurde verändert und was würde man - auch angesichts temporär
schlechter Erfahrungen - genau so (und warum) wieder machen? Und natürlich was
gibt es Neues und Wissenswertes von den sechs Fondsinitiatoren? Hier
die Termine, zu denen Sie sich über
www.ivif.de bereits anmelden
können.
IVIF-Roadshow |
Ort |
Datum |
Zeit |
München |
12.04.2010 |
14:00 -
18:00 Uhr |
Stuttgart |
13.04.2010 |
14:00 -
18:00 Uhr |
Frankfurt/Main |
14.04.2010 |
14:00 -
18:00 Uhr |
Berlin |
19.04.2010 |
14:00 -
18:00 Uhr |
Hamburg |
20.04.2010 |
14:00 -
18:00 Uhr |
Düsseldorf |
21.04.2010 |
14:00 -
18:00 Uhr |
Jeweils im
Anschluss sind Sie zum Fingerfood-Buffet und zur Diskussion mit den
Referenten eingeladen. Ein weiterer Termin für Wien ist noch im
Planungsstadium.
Im Mai
begleiten wir die sich in diesen Tagen in Berlin etablierende
Kuzu-Holding, über deren Aktivitäten wir bereits in unserer Ausgabe
vom Dezember letzten Jahres ansatzweise berichteten - ggfs. nochmals
nachlesen über
http://www.aecon-gmbh.de/newsletter/AECON-Newsletter7-22.12.2009.htm.
Die außerordentliche Investment-Chance "Bosporus Shipyards" wird nun
neben der weichkostenfreien Private Placement-Version auch in einer
Retail-Variante mit BaFin-Zulassung zur Verfügung stehen. Selim Kuzu
wird das Beteiligungsangebot in allen Facetten beleuchten und die
außerordentlichen Chancen für Kunden, aber auch für Vermittler, die
an den laufenden Erlösen partizipieren können, vorstellen. Ein
weiterer Gast wird über den Kapitalmarkt sowie dessen Risiken und
Chancen referieren. John B. Marshall ist einer der international
bekannten institutionellen Marktanalysten. Wir erwarten hier
einen spannenden (übrigens in deutscher Sprache gehaltenen) Vortrag. Merken Sie sich den Termin
Ihrer Wahl bereits vor - gerne können Sie sich auch schon bei uns
verbindlich anmelden.
Symposium "Maritime Infrastruktur
und Kapitalmarkt" |
Ort |
Datum |
Zeit |
München |
18.05.2010 |
14:00 -
17:30 Uhr |
Frankfurt/Main |
19.05.2010 |
14:00 -
17:30 Uhr |
Hamburg |
25.05.2010 |
14:00 -
17:30 Uhr |
Düsseldorf |
26.05.2010 |
14:00 -
17:30 Uhr |
Im Juni werden
wir voraussichtlich erstmals eine institutionelle Version der Hidden
Champions Tour begleiten. Zusammen mit der Kommalpha Institutional
Consulting GmbH werden wir die Vorstellung von fünf Anlagekonzepten
ausschließlich für eine institutionelle Zuhörerschaft begleiten.
Interessenten können sich zu gegebener Zeit über die XING-Gruppe
"Institutionelle Anleger" anmelden.
Aber auch
die Teilnehmer und Termine für die klassische "Hidden Champions
Tour" stehen bereits fest. Präsentieren werden wir in diesem Jahr
folgende sechs Gesellschaften aus vier verschiedenen Ländern (in
alphabetischer Reihenfolge): Da Vinci Invest AG, FAIRsekur
Investment AG, Jupiter Assel Management Ltd., Patriarch
Multi-Manager GmbH, Staedel Hanseatic SIA und SysTrade Capital AG.
Wenn Ihnen die Namen nicht auf Anhieb geläufig sind, so haben wir
unser Ziel, Ihnen erneut eine hochinteressante Veranstaltung zu
bieten, schon fast erreicht. Hier die Termine (noch unter dem
Vorbehalt der Buchungsbestätigungen):
Hidden Champions Tour 2010 |
Ort |
Datum |
Zeit |
Frankfurt/Main |
01.09.2010 |
14:00 -
18:30 Uhr |
Hamburg |
08.09.2010 |
14:00 -
18:30 Uhr |
München |
15.09.2010 |
14:00 -
18:30 Uhr |
Düsseldorf |
22.09.2010 |
14:00 -
18:30 Uhr |
Berlin |
29.09.2010 |
14:00 -
18:30 Uhr |
Im Vorfeld
der Veranstaltung werden Sie übrigens ab 11:00 Uhr von Dexia Life &
Pensions zu einer besonderen Zusatz-Veranstaltung eingeladen. Präsentiert
wird Ihnen die neue Generation des Policenmantels für ein
vermögensverwaltetes Depot, in dem Sie - basierend auf den
Zielvorgabe des Kunden - selbst agieren können. Kostengünstiger als
bisherige Angebote bekommen Sie hier einen Luxemburger Policenmantel
vorgestellt, der neben den bekannten steuerlichen Vorzügen
zusätzliche Vorteile vor allem beim Thema "Schenken und Vererben"
bietet. Ab 12:30 Uhr lädt Dexia Life & Pensions die Teilnehmer der
Vormittags-Präsentation zu einem leichten Mittagsbuffet ein. Im
Anschluss an die Hidden Champions Tour sind Sie dann natürlich Gast
unseres schon fast traditionellen Get-together-Buffets, bei dem
Gelegenheit zum Austausch mit den Referenten besteht.
Im November
wird der Veranstaltungsmarathon für uns dann ein Ende beim 12.
Petersberger Treffen finden, welches natürlich wieder von Drescher &
Cie. ausgerichtet wird. Wie wir - noch halbwegs vertraulich -
bereits vorab erfahren durften, wird sich das diesjährige
Petersberger-Treffen mit dem Themenkreis "Absoluter Ertrag 2.0" - und
damit natürlich mit vermögensverwaltenden Konzepten - befassen. Kein
Wunder, dass unter diesen Umständen der IVIF Präsenz anstreben wird.
Details werden ab dem 2. Quartal auf der Website von Drescher & Cie.
veröffentlicht (www.drescher-cie.de/index.php/fondsseminare/petersbergertreffen/2010).
Freuen Sie
sich also auf eine spannende Vielfalt von Veranstaltungen, die Ihnen
stets eine Reihe von Vorträgen bündeln, so dass Sie - unter
Verzicht auf viel Ballast-Programm - an einem halben Tag quasi jeweils
sechs Roadshows absolvieren können. Am besten, Sie versäumen keine
der genannten Veranstaltungen.
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Krisen
sind nun wirklich nichts Neues |
Jede neue Krise ist natürlich derart präsent, dass
stets wieder der Eindruck entsteht: Nie war es so schlimm wie gerade
jetzt. Als es im Oktober 1987 zum Crash kam, hörten wir, dass dies das
höchste Minus in der Geschichte des Dow Jones Index war. In absoluten
Zahlen war dies richtig, prozentual natürlich war der Crash in 1929 und
die sich anschließende Weltwirtschaftskrise ungleich schlimmer. Um einen
Eindruck zu gewinnen, wie sich z. B. der 1987er-Crash auswirkte, ziehen wir
einfach mal die Entwicklung eines schwergewichtigen Aktienfonds heran,
der damals bereits existierte. Rund 37% Minus musste der "DWS
Vermögensbildungsfonds I" damals einstecken und man sprach von einer
Jahrhundertkrise, was doch nichts anderes heißt, als dass man nun glaubte,
für 100 Jahre Ruhe zu haben vor einem derart gewaltigen Ereignis.
Der Fonds schickte sich gerade an, seinen Höchststand
wieder zu erreichen, als es im Oktober 1989 erneut zu einem Rückschlag
kam und erst im Juli 1990 konnten sich Anleger über einen neuen
Highscore des Fondskurses freuen. Hätte jemand damals orakelt, dass bereits in den
kommenden zwei Jahrzehnten zwei deutlich heftigere Rückschläge zu
erwarten sind, wäre er wahrscheinlich für verrückt erklärt worden. Schon
1998 kriselte es erneut in der Weltgeschichte. Die Schwierigkeiten von
Russland und Argentinien erschütterten die Welt dabei nicht so sehr wie
die daraus entstehenden Folgen für den legendären "LTCM-Fonds". Nur
durch einen gewaltigen Kraftakt konnte der Crash für die globale
Finanzwirtschaft damals abgewendet werden. Der "DWS
Vermögensbildungsfonds I" quittierte es mit einem Absturz von mehr als
32% in nur zweieinhalb Monaten.
Dann dauerte es nur noch eineinhalb Jahre bis zum Platzen
der Technologieblase. Fast 52% Einbruch - verteilt auf drei Jahre -
bescherte diese erneut zur Jahrhundertkrise (dabei hatte das Jahrhundert
doch gerade erst begonnen) hochstilisierte Baisse dem DWS-Fonds, der am
29.03.2000 seinen letzten Höchststand erreichte, den er bis heute nicht
wieder übertreffen konnte. Und nun die Finanzkrise, die den
Anteilseignern erneut einen Drawdown ihres Fondsvermögens um nahezu 48%
auferlegte. Wohlgemerkt: Die Daten zum DWS-Fonds sollen hier lediglich
bildhaft die Folgen für einen - tatsächlich überdurchschnittlich guten -
Aktienfonds veranschaulichen.
Sind Krisen wirklich heftiger geworden und ereilen
sie uns in zunehmend kürzeren Zeitintervallen? Eines ist klar: Die
herkömmlichen Annahmen über die Risiko-Wahrscheinlichkeit haben ihre
Gültigkeit nicht erst in den letzten Jahren verloren. Wer bspw. heute nach wie
vor mit einer Normalverteilung der Tagesschwankung von Börsenkursen
rechnet, muss sich über ernüchternde Ergebnisse nicht wundern. Während
eine solche Normalverteilung in der Regel davon ausgeht, dass der Dow Jones
Index rein statistisch betrachtet nur alle 300.000 Jahre um mehr als 7%
an einem Tag schwankt, ist dies alleine in den letzten 100 Jahren rund
50-mal passiert - also 150.000-mal so oft wie in der Theorie. Kein
Wunder, dass viele Fonds, die ihr Konzept allein auf aus statistischen
Zeitreihen abgeleiteten Annahmen aufgebaut haben, total aus dem Ruder laufen.
Lassen Sie uns in den nächsten Ausgaben einmal die
großen Börsenkrisen etwas genauer beleuchten. Was hat sie ausgelöst und
wie könnte man sie vielleicht vermeiden? Fangen wir an mit einer Krise,
die noch gar keine wirkliche Börsenkrise war, die aber trotz ihrer
Einzigartigkeit ganz viele Gemeinsamkeiten mit den "Bubbles der Neuzeit"
aufweist. Dazu müssen wir zurück bis ins 16. Jahrhundert.
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Wer dem alten Schunkellied "Tulpen aus Amsterdam"
glaubt, der irrt. Bis ins 16. Jahrhundert hinein waren nämlich Tulpen
nicht nur in Amsterdam sondern in ganz Europa völlig unbekannt. Erst im
Jahr 1560 gelangte das Gewächs aus seiner Heimat in Zentralasien über
das Osmanische Reich bis nach Europa. Zehn Jahre später wurde die
Tulpenzwiebel auch in Europa angebaut. Warum dann ausgerechnet in den
Niederlanden der Tulpen- Wahnsinn ausbrach, ist nicht nachvollziehbar.
Doch es dauerte noch einige Zeit bis dahin. Im Jahr 1588 wurde die
Republik der Vereinigten Niederlande überhaupt erst gegründet. 20 Jahre
später öffnete die Börse in Amsterdam erstmals ihre Pforten.
Tulpen waren zu diesem Zeitpunkt aufgrund ihrer
Seltenheit teuer und avancierten so zum Statussymbol der Oberschicht.
Kaufleute, die durch den Ostindienhandel zu Reichtum gelangt waren,
pflanzten sich die schöne, aber seltene Blume in ihre abgeschirmten
Gärten und prahlten damit, sich mehr Tulpen leisten zu können als der
Nachbar oder der Geschäfts-Konkurrent. Im Jahr 1623 kostete eine einzige
Zwiebel der beliebten Sorte "Semper Augustus" bereits mehr als 1.000
Gulden - dies entsprach drei bis vier Jahreseinkommen (!) eines
gewöhnlichen Handwerkers.
Kein Wunder, dass binnen kurzer Zeit ein neuer
Berufszweig geboren war. Tulpenzüchter nutzten die hohen Preise zu ihrem
Vorteil und bald gab es über 500 verschiedene Sorten. Die weiter
steigenden Preise übertrafen zunächst das ständig steigende Angebot.
Tulpenzwiebeln wechselten bei Auktionen in ausgewählten Wirtshäusern den
Besitzer. Die steigenden Preise verleiteten nun die breite Masse, ihre
Ersparnisse zusammenzukratzen und in Tulpenzwiebeln zu investieren.
Nicht selten kam es vor, dass ganze Wohnhäuser im Tausch gegen nur eine
einzige Tulpenzwiebel den Besitzer wechselten. Es entwickelte sich damals
sogar ein Derivatemarkt für Tulpenzwiebeln. Optionen und sogar
Futures wurden eingesetzt, um die Gewinnaussichten zu maximieren. Im
Jahr 1636 kostete die oben erwähnte "Semper Augustus" bereits mehr als
10.000 Gulden und der Terminmarkt hatte sich inzwischen völlig vom
physischen Handel abgekoppelt.
Erst im Februar 1637 kam, was zwangsläufig kommen
musste. Am 7. Februar hielten sich die Käufer bei einer Auktion in einem
Haarlemer Wirtshaus auf einmal zurück. Der Mut, auf weiter steigende
Preise zu setzen, hatte sie offensichtlich verlassen. In den folgenden
Tagen brach der Tulpenmarkt in ganz Holland zusammen. Händler versuchten
verzweifelt, Käufer für ihre Ware zu finden, während die Züchter den
Händlern die auf zukünftige Lieferungen gerichteten Verträge unter die
Nase hielten. Dies half wenig, weil diese alle innerhalb von wenigen Tagen
zahlungsunfähig waren.
Fast die Hälfte der Bevölkerung war in den boomenden
Tulpenhandel involviert. Ihr Vermögen schmolz binnen weniger Tage um
95%. Züchter und Händler stritten noch jahrelang um die Erfüllung der
Verträge. Die niederländische Regierung erklärte sich für nicht
zuständig. Die Städte sahen sich überfordert und mühsam wurde sukzessive
ausgehandelt, dass die geschlossenen Verträge zumindest in einer
Größenordnung von 3% bis 5% zu erfüllen seien, weil nur so ein
Zusammenbruch des Wirtschaftssystems vermieden werden konnte.
Glücklicherweise florierte der Ostindienhandel auch weiterhin, so dass
schlimme langfristige Folgen vermieden werden konnten.
Nichts, aber auch gar nichts unterscheidet diese
Krise in den Eckpunkten ihrer Entstehung von einer geplatzten
Technologie-Bubble. Ein neuer Wirtschaftszweig; Ungewissheit über die
Nachhaltigkeit seiner Entwicklung; die durch stark steigende Preise
ausgelöste Gier, die den Trend nur noch verstärkt; eine Nachfrage, die
aufgrund der Massenpsychose dass schon stark gestiegene Angebot immer
noch übersteigt - und dann letztendlich die rigorose und kompromisslose
Kapitulation.
Lesen Sie in der nächsten Ausgabe, wie Frankreich
bereits im 18. Jahrhundert eine strukturierte Anleihe begab, bei der die
Dauer der vom Staat gezahlten Leibrente von einem Index abhängig war,
der sich nach der Lebenserwartung von 30 jungen Damen bemaß.
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Noch vor wenigen Monaten war man sich
einig: Der Goldpreis steigt und der Greenback fällt. Und
dann kam es wieder einmal ganz anders. Plötzlich schlug
die Stimmung um und der Goldpreis fiel während der
Dollar auf einmal wieder Stärke zeigte. Was war
passiert? Während es die Welt kaum zur Kenntnis nahm,
dass peruanische Staatsanleihen seit kurzem
Investmentgrade-Status haben, reagierte man bestürzt auf
die Nachricht, dass für Griechenland der Staatsbankrott
ein denkbares Szenario sein könnte. Dass dieser
Nachricht deutlich mehr Beachtung geschenkt wurde, lag
sicherlich nicht daran, dass das Bruttosozialprodukt
Griechenlands dreimal so groß ist wie das von Peru.
Immerhin macht Griechenlands Anteil am globalen
Bruttosozialprodukt lediglich 0,5% aus - eigentlich zu
wenig, um international Turbulenzen im Währungsgefüge
auszulösen. Was letztendlich Ausschlag gebend war, ist
die Tatsache, dass Griechenland zur Euro-Zone gehört -
mit welchen Betrügereien auch immer die Aufnahme in den
Kreis der Euro-Länder bewirkt wurde.
Aber ist ist ja nicht Griechenland
alleine. Schwäche wird auch von anderen Euro-Ländern
gezeigt und schon ist von den "PIGS" die Rede, wobei
politisch korrekter und auch vollständiger vielleicht
das Kürzel "PIIGS" gebraucht werden sollte, denn neben
Portugal, Italien, Griechenland und Spanien kann
sicherlich auch Irland zu den Nationen gezählt werden,
die ihren Beitrag zur Euro-Schwäche leisten.
Also: Alles Kehrt-schwenkt-Marsch?
Staatspleite oder nicht ist akut vielleicht weniger die
Frage als die Wirkung, die das subjektiv steigende
Risiko aus Sicht der Marktteilnehmer hat. Dieses lässt
sich eindeutig an den Kosten für eine
Kreditausfallversicherung der "PIIGS-Staaten" ablesen,
die in schöner Parallelität zum Dollar-Wert gegenüber
dem Euro verlaufen. Genau betrachtet lässt die
Entwicklung den Charttechnikern eindeutigen Spielraum
für weitere Dollarstärke auch vom aktuellen Niveau aus.
Was aber, wenn man in Euroland auf
einmal auf die Idee kommt, dass man es ausgerechnet den
"PIIGS" zu verdanken hat, wenn die Blessuren der
Finanzkrise schneller als zunächst angenommen überwunden
werden könnten? Eine völlig abwegige Idee? Mitnichten,
denn tatsächlich können bspw. deutsche Unternehmen den
Exportmotor in einem höheren Gang fahren, denn deutsche
Exportartikel sind weltweit gerade deutlich billiger zu
haben. Was wäre, wenn man sich in Euroland darauf
einigt, Griechenland und erforderlichenfalls weitere
Länder vor dem Bankrott zu bewahren, um den Euro nicht
zu gefährden? Unterm Strich kämen wir damit vielleicht
sogar besser weg, als wenn das Thema "Staatsbankrott"
gar nicht erst auf den Tisch gekommen wäre. Würde eine
solche Stützungsabsicht bei den entscheidenden Stellen
auch noch rechtzeitig durchsickern, so könnte sich die
deutsche Exportindustrie auf geraume Zeit noch günstige
Wechselkursgeschäfte und damit steigende Gewinne
sichern.
Alles natürlich nur hypothetisch,
denn es kann - wie eigentlich fast immer - auch völlig
anders kommen. Konsequenz für den Anleger? Keine, denn
der Anleger (wir sprechen hier stets vom Privatanleger,
der durch einen freien Finanzdienstleister beraten wird)
hat im Zweifelsfall bereits Anlagen, bei denen
wesentliche Anteile von Fremdwahrungsinvestitionen auf
die eine oder andere Art und Weise - sei es durch
Währungsabsicherung, Marktfutures oder einfach die
deutliche Reduzierung entsprechender Positionen -
abgesichert sind. Dies hat - bspw. bei einem
währungsgesicherten Goldfonds - zwar in jüngster Zeit
die Währungsgewinne herausgehedgt, wird sich jedoch bei
gegenläufiger Dollarrichtung auch wieder bezahlt machen.
Dort, wo eine Währungsabsicherung nicht generell
vorgesehen ist, kommt der Frage, ob ein Fondsmanager
seine Allokationsentscheidungen auch wirklich aus
Euro-Sicht trifft, entscheidende Bedeutung zu - siehe
auch die Ausführungen im heutigen Fonds-Check.
Bleibt die Frage, ob man bei
geschlossenen Fonds aktuell auf Fonds setzen sollte, die
ihre Erträge in US Dollar erzielen. Hier gibt es von uns
natürlich keine klaren Prognosen, weil wir es - wie
übrigens auch alle, die sagen, sie könnten es - einfach
nicht wissen und weil es im Fall des Falles sowieso
völlig anders kommt. Hier können wir nur den einfachen
Rat geben, der Frage nachzugehen, ob das zu heutigen
Kursen eingegangene Investment einen ausreichend hohen
Wertzuwachs generiert, so dass nach Abzug einer
angemessenen Risikoprämie immer noch ein im Vergleich zu
einer Euro-Anlage ansprechender Ertrag bleibt. Natürlich
ist dabei - wie bei jeder Euro-Anlage auch - von
entscheidender Bedeutung, wie realistisch der
prognostizierte Wertzuwachs in US Dollar angenommen
werden kann. Berechnet man die Risikoprämie (bspw. über
eine entsprechende Staffelung) großzügig genug, dann
bleiben vom Währungsrisiko letztendlich nur noch die
Chancen übrig (was einmal mehr zeigt, wie gut die
Chinesen beraten sind, für Chance und Risiko das gleiche
Wort zu verwenden).
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"Absolute Return", "Total Return" oder auch einfach nur
"Long/Short" - alles Synonyme für die Hoffnung, beim nächsten Crash gut schlafen
zu können, weil man nun endlich einen Fonds hat, der auch bei fallenden Börsen
Gewinne einstreichen kann. Der Trend ist klar identifiziert. Die
Marketingabteilungen der großen Kapitalanlagegesellschaften wissen, was der
Anleger will. Wie sonst hätten so viele kleine Gesellschaften die Krise mit
Volumenzuwachs überstehen können, während die etablierten Gesellschaften kräftig
Federn lassen mussten?
Da wir uns naturgemäß gerne mit neuen Fonds dieser Machart
beschäftigen, führen wir natürlich viele Gespräche und sehen viele
Präsentationen zum Konzept entsprechender Fonds. Beileibe nicht alle Konzepte
sind schlüssig. Backtests vermitteln uns nicht selten den Eindruck, dass man
wohl besser erst mal abwartet, weil selbst Achtungserfolge in den ersten 12
Monaten die Gefahr bergen könnten, dem Zufall geschuldet zu sein.
Einfacher ist die Sachlage dann, wenn sich bspw. bekannte
Manager mit einem nachvollziehbaren Track Record selbständig machen, um ihr
erfolgreiches Management zukünftig im eigenen Namen zu vermarkten, oder etwa
auch, wenn ein Portfolio nachprüfbar seit Jahren für eigene Mandanten und/oder
institutionelle Investoren erfolgreich verwaltet wurde, so dass die nun
erfolgende Auflage eines Publikumsfonds nur die konsequente Weiterführung der
bisherigen Tätigkeit ist.
Im vorliegenden Fall ist die Sachlage noch ein wenig anders.
Eine vor mehr als 20 Jahren in London gegründete Investment-Boutique, die
inzwischen mehr als 50 Milliarden Euro verwaltet, hat bereits für die britischen
Kunden einen Multi-Asset-Strategiefonds aufgelegt. Der verantwortliche Manager
des Fonds ist - anders als oft gerade in angelsächsischen Ländern üblich -
bereits seit 25 Jahren bei der Company und versteht sich auf sein Geschäft. Sein
Stellvertreter ist (mit einjähriger Unterbrechung) seit 1995 an Bord. Insgesamt
arbeitet man mit einer flachen Struktur mit einem "Multi-diszipliniertem Team",
ein Ansatz, der bei näherer Betrachtung den traditionellen Strukturen mit tiefer
Hierarchie deutlich überlegen scheint.
Mit
dem vor sechs Jahren aufgelegten UK-Fonds ist man für ein ambitioniertes Ziel angetreten.
4%-Punkte über LIBOR sollten in rollierenden Fünf-Jahres-Zeiträumen
erwirtschaftet werden. Dabei wird das Portfolio wesentlich wie ein klassisches
Balanced-Portfolio mit Aktien, Staats- und Unternehmensanleihen sowie
Geldmarktinstrumenten aufgebaut. Es gibt jedoch keinerlei Beschränkungen und
damit maximale Flexibilität in der Asset Allocation, wobei allerdings einige
selbst auferlegte Restriktionen zur Sicherstellung einer erwünschten
Diversifikation und Risikosteuerung gewisse Grenzen vorgeben (bspw. werden -
gemessen am Kaufzeitpunkt - nie mehr als 5% in Papiere eines Unternehmens
gewichtet). Zusätzlich können jedoch Assets und/oder Währungen über Derivate
abgesichert werden. Zudem können in begrenztem Maße Immobilien, Rohstoffe.
Währungen und alternative Strategien beigemischt werden, sofern dies mittels
handelbarer Wertpapiere möglich ist.
Alle Entscheidungen zur Portfolio-Konstruktion werden stets
vor dem Hintergrund des übergeordneten Ziels getroffen: Eine Ziel-Performance
("Target Return") von 4% über dem Libor über einen beliebigen
Fünf-Jahres-Zeitraum bei einer Volatilität, die sich nicht über 10% bis
12%hinaus bewegt.
Über nun bald sechs Jahre beweist das
Management-Team, dass die Ziele im Einklang mit der praktischen
Umsetzbarkeit stehen. Fast ausnahmslos bewegte sich die Wertentwicklung
oberhalb des gesetzten Ziels. Selbst der rund 30%-ige Einbruch im Herbst
2008 konnte in nur vier Monaten kompensiert werden. |
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Schaut man sich für diesen Zeitraum (damals gab es
signifikante Schwierigkeiten mit einer nicht vom Staat geretteten
US-Bank), so erkennt man, dass der Drawdown nicht durch Verluste mit
Anleihen ausgelöst wurde. Sehr wohl erhöhte sich der Performancebeitrag
von Anleihen jedoch in der Folge. |
Dies ist ein Indiz für das aktive Management, welches zudem
offensichtlich auch in diesem Fall die richtige Entscheidung zur Änderung der
Allokation getroffen hat. Während im September der Anteil von Anleihen im
Fondsportfolio noch deutlich unter 4% lag, wurde dieser Anteil in den folgenden
beiden Monaten auf knapp 20% aufgestockt. Hinzu kam eine weitere Aufstockung des
Anleihenanteils über synthetische Positionen (Derivate). Gleichzeitig wurde im
Oktober 2008 die Absicherung des Aktienanteils vollständig aufgelöst und erst im
Januar 2009 wieder zugeschaltet. Durch diese sehr selbstbewusste Positionierung
konnte der Fonds einen rund 30%-igen Rückgang innerhalb von nur vier Monaten
ausgleichen und damit vermeiden, dass selbst bei Wahl eines ungünstigen
Zeitraums ein Fünf-Jahres-Ergebnis unterhalb des formulierten Ziels gezeigt
werden muss. Dabei konnte die Volatilität über einen Fünf-Jahres-Zeitraum sogar
unter 10% gehalten werden.
Kommen wir zur Frage, welchen Beitrag ein solcher Fonds für
den Aufbau eines Anleger-Portfolios leisten kann. Ordentlicher Wertzuwachs bei
erträglicher Schwankung ist sicherlich ein gutes Argument für die Aufnahme eines
solchen Fonds ins Kunden-Depot. Noch größeren Vorteil bringt ein solcher Fonds
jedoch dadurch, dass er Verluste in Zeiten, in denen viele an der
Aktienmarktentwicklung hängende Fonds tief in die Miesen rutschen, deutlich
begrenzt und umgekehrt etwas "zahmer" performt, wenn die Aktienbörsen bester
Laune sind.
Eine Analyse der Wertveränderungen nach Auf- und
Abschwungphasen des MSCI World zeigt, dass der Fonds auch diesem
Anspruch durchaus gerecht wird (alle Grafiken zum Vergrößern anklicken). |
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Dabei muss man allerdings berücksichtigen, dass der Fonds
sich nicht als Long/Short-Fonds mit dem Ziel, auch in Zeiten fallender Kurse
Wertzuwachs durch Short-Positionen zu generieren, positioniert hat. Derivate
werden ausschließlich zu Absicherungszwecken oder zum Aufbau synthetischer
Long-Positionen genutzt. Zudem ist ausgeschlossen, dass Derivate auf Kreditbasis
erworben werden.
Nun mag man sich getrost die Frage stellen, inwieweit der
Erfolg des Original-Portfolios in anderen Währungen replizierbar ist. Erste
wichtige Erkenntnis dazu: Natürlich handelt es sich bei der Euro-Variante des
Fonds, die im März die Vertriebszulassung erhalten wird, nicht um die Umrechnung
der UK-Ergebnisse in Euro. Zwar sind wir dies von vielen Gesellschaften gewöhnt
und warnen stets vor solchen Fonds, da ein Fondsmanager nun einmal wissen muss,
in welcher Währung seine Anleger die Ergebnisse würdigen. Es ist völlig egal, ob
ich in einen UK-Fonds oder in die Euro-Anteilsklasse eines UK-Fonds investiere,
wenn der einzige Unterschied darin besteht, dass die UK-Ergebnisse einfach in
Euro umgerechnet werden. Sie erkennen dies übrigens regelmäßig daran, dass das
Fondsvolumen verschiedener Währungsanteilsklassen identisch ist.
Beim hier in Rede stehenden Fonds ist es anders. Auch wenn
die grundsätzliche Strategie die gleiche ist, so handelt es sich doch um
getrennte Fondsvermögen, die mit Blick auf die jeweilige Währungs-Klientel
gemanagt werden. Gut sichtbar wird dies am Beispiel der im vergangenen Jahr
bereits für US-Anleger aufgelegten Anteilsklasse. Während das Engagement in der
Basis-Währung zum 31.12.2009 bei der UK-Variante des Fonds 68% betrug, lag in
der Dollar-Variante der Anteil des Dollar-Engagements bei 87%. Dabei kann es in
der Gewichtung der globalen Positionen durchaus eine beträchtlich höhere
Übereinstimmung geben, die dann nur durch Währungsabsicherungsentscheidungen,
andere Gewichtung der Aktienanteile in der Fondswährung und andere Währung bei
den Cash-Anlagen zu dieser signifikanten Abweichung führen.
Vorab konnten wir auch in die indikative Startaufstellung des
Euro-Portfolios Einblick nehmen. Hier bestätigt sich der gute Eindruck. So
beträgt der Anteil an UK-Aktien weniger als die Hälfte des Anteils im
UK-Portfolio und der Anteil an US-Aktien und Euroland-Aktien ist jeweils um rund
die Hälfte höher als beim UK-Portfolio. Übereinstimmungen beim Anteil von Aktien
und Anleihen in Schwellenländern sowie bei Staats- oder Unternehmensanleihen
können durch voneinander abweichende Währungssicherungs-Entscheidungen ebenfalls
auf das jeweilige Ziel (für den Euro-Fonds ist dies natürlich der 1M-Euribor +
4% für einen beliebigen Fünf-Jahres-Zeitraum) getrimmt werden.
Für die im Juni letzten Jahres an den Start gegangene
US-Version des Fonds ist die Zeit sicherlich noch zu kurz, um eine abschließende
Beurteilung vorzunehmen. Die Outperformance von mehr als 9%-Punkten über acht
Monate ist jedoch beachtlich, zumal insbesondere in den letzten Monaten der US
Dollar Stärke zeigte, so dass Aktien- und Anleihen-Engagements in Euro oder
Pfund natürlich unter der schwachen Währung gelitten hätten. Der oben bereits
erwähnte Anteil des Fonds-Exposures in der Basiswährung in Höhe von 87% zeigt
bereits, dass man sehr wohl auch hier Absicherungsentscheidungen zum richtigen
Zeitpunkt getroffen hat.
All dies gibt uns ein gutes Gefühl für den Start der
Euro-Variante des Fonds, Nach allem, was wir wissen, sollte dieser Fonds von
Anfang an eine Beimischung wert sein.
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