In welcher Währung "denkt" der Fondsmanager? |
In knapp
einem Jahr bringt die Umsetzung der UCITS IV-Richtlinien weitere
Erleichterungen im grenzüberschreitenden Arbeiten von
Kapitalanlagegesellschaften. Eine spanische KAG kann dann ohne
Weiteres einen Investmentfonds nach deutschen Recht auflegen, diesen
von einem britischen Fondsmanager verwalten lassen und den Fonds
überall in Europa anbieten. Für Letzteres reicht eine kurze
Anmeldung. Prüfungs- und Wartefristen, wie wir diese aktuell noch
kennen, wenn ein in der EU zugelassener Fonds auch die
Vertriebszulassung für Deutschland beantragt, entfallen künftig.
Für Finanzdienstleister,
die mit ihrer Beratung vor allem Kundeninteressen im Auge haben
sollten, wird es dann noch wichtiger, zu prüfen, welche Anleger der
Fondsmanager vor allem im Blick hat. Denn hinsichtlich der
Verwaltung eines Fondsvermögens muss nun mal zuallererst klar sein,
in welcher Währung die Performance eines Fonds optimal ausfallen
soll. Anlage- oder Absicherungsentscheidungen können nämlich
aufgrund schwankender Währungsparitäten niemals so getroffen werden,
dass sie für alle Anleger in unterschiedlichen Währungen gleichermaßen optimale Ergebnisse bringen.
So gilt es
- am obigen Beispiel festgemacht - zu prüfen, ob der britische
Fondsmanager den Fonds bei der spanischen KAG aufgelegt hat, um den
spanischen Markt zu erschließen oder ob andere Gründe Ausschlag
gebend waren, obwohl vor allem heimische (also britische) Anleger
bedient werden. Ist Letzteres der Fall, so wird der Fondsmanager
britische Aktien und Anleihen häufig alleine deshalb übergewichten,
weil hier für seine Klientel keine Währungsrisiken zu befürchten
sind.
Das Problem
ist keineswegs ein Zukunftsproblem, denn bereits heute gilt es zu
unterscheiden, ob ein Fonds aus Sicht des Euro-Anlegers oder aus
Sicht einer anderen Währung gemanagt wird. Das geradezu klassische
Beispiel ist sicherlich der "Templeton Growth", von dem viele auch
heute noch glauben, dass es in der Euro-Variante des US-Fonds keine
Währungsrisiken gäbe. Dabei investieren beide Fondsvarianten (von
unterschiedlichen Mittelzu- und -abflüssen, unterschiedlicher
Gebührenstruktur sowie von der Währung der stets nur geringen
Cashquote abgesehen) mehr oder weniger identisch.
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Die
Euro-Variante des Templeton Growth bringt also (von den oben
beschriebenen Unterschieden abgesehen) wesentlich nichts
anderes als den Komfort, dass die Wertentwicklung täglich
mit der Anteilspreisveröffentlichung in Euro umgerechnet
präsentiert wird (Grafik zum Vergrößern anklicken - beide
Wertentwicklungen in Euro). |
Währungsrisiken - dies wird bei obigem Vergleich klar - ergeben sich
nicht durch die Währung, in welcher der Anteilspreis eines Fonds
berechnet wird, sondern durch die tatsächlichen Investitionen. Wenn
(wie dies per 30.06.2010 der Fall war) der "Templeton Growth" zu 43%
in den USA investiert ist, dann gibt es für 43% des Fondsvermögens
ein US Dollar-Risiko. 13% britische Aktien bringen 13%
Währungsrisiko in Britischen Pfund und 6% Schweiz-Aktien beinhalten
Währungsrisiken für des Fondsvermögens in Schweizer Franken, wobei
natürlich jedem Währungsrisiko auch eine Chance gegenüber steht.
Allerdings
wird der Fondsmanager (in diesem Fall die Fondsmanagerin) die
Entscheidungen in aller Regel so treffen, wie sie aus Sicht des
Dollar-Investors sinnvoll erscheinen. Ein Beispiel: Wenn für die
deutsche Börse eine gute Entwicklung, für den Euro-Wechselkurs aber
(aus Dollar-Sicht) eher eine schlechte Entwicklung erwartet wird, so
wird aus US-Sicht der Anteil der deutschen Investments eher
verringert werden. Auch wenn US-Aktien dann etwas weniger
Performance bringen als deutsche Aktien, so ist es für den
US-Anleger unterm Strich lukrativer, im heimischen Markt investiert
zu sein. Aus Sicht des Euro-Anlegers wäre natürlich das
währungsrisikofreie Investment an der deutschen Börse attraktiver.
Dieses
einfache Beispiel macht klar, dass auch ein Währungs-Hedge in diesem
Fall nicht unbedingt hilfreich wäre, denn auch währungsgesichert
wäre der Euro-Anleger im konkreten Beispiel im weniger gut
performenden Markt stärker engagiert. Insofern unterscheiden sich
währungsgesicherte Fonds, die eine bestmögliche Performance in Euro
erzielen wollen, deutlich von währungsgesicherten Fonds, die für
angelsächsische Anleger optimiert und dann für Euro-Anleger
währungsgesichert werden.
Dass wir
hierauf achten, wissen unsere Leser spätestens seit dem Fonds-Check
in unserem
Newsletter vom Februar des Jahres,
denn hier haben wir ausführlich hervorgehoben, dass mit diesem
"Target Return-Fonds" eben nicht der seit Jahren erfolgreiche
britische Fonds nun währungsgehedgt in Deutschland vermarktet wird.
Vielmehr wird hier die grundsätzliche Strategie "durch die
Euro-Brille" neu definiert und umgesetzt.
Der grafische Vergleich
der aus unterschiedlicher Währungssicht gemanagten
Fonds-Varianten zeigt (in Euro) eine unterschiedliche
Wertenwicklung (Grafik zum Vergrößern anklicken), die
aufgrund der jüngsten Euro-Schwäche natürlich etwas geringer
ausfällt als die der beiden anderen Fondsvarianten. |
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Für Finanzdienstleister wie für
Anleger ist es natürlich schwierig, sich im Dickicht der
unterschiedlichen Anteilsklassen zurechtzufinden. Die Selektion nach
Fondswährung ist - wie oben erläutert - nicht hilfreich, um die aus
Euro-Anlegersicht gemanagten Fonds herauszufiltern. Wer bspw.
aktuell einen Inflationsschutz-Anleihenfonds sucht, der findet in
der entsprechenden Vergleichsgruppe derzeit ein Angebot von
vermeintlich nahezu 200 Fonds, die jedoch bei näherem Hinsehen nur
knapp 200 Fondsanteilsklassen von gerade mal 52 entsprechenden Fonds
darstellen, die zudem regional beschränkt oder global investieren.
Es ist nicht einfach, den einen global investierenden Fonds zu
finden, der aus europäischer Sicht gemanagt wird und stets
währungsgehegt investiert.
Hier besteht in punkto
Selektionsmöglichkeiten noch erhebliches Potential für Verbesserung
bei allen gängigen Informations- und Abwicklungsplattformen.
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Veranstaltungsorte:
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08.09.2010 |
Hamburg |
Le
Royal Méridien |
15.09.2010 |
München *) |
Sheraton Arabellapark |
22.09.2010 |
Düsseldorf *) |
Sheraton Flughafen |
29.09.2010 |
Berlin |
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Natürlich
glänzt Gold |
Dem Goldesel im Märchen der Gebrüder Grimm musste
man einfach nur "Bricklebrit" sagen und schon fielen vorne und
hinten die Goldstücke heraus. In der Realität muss man heute
ordentlich für das faszinierende Metall bezahlen - inzwischen sogar
an Goldautomaten, deren Herstellung und Betrieb sich offensichtlich
lohnen. Die älteren Leser mögen sich erinnern, dass derartige Phasen
nichts Neues sind. Sie werden sich wohl kaum an das 19. Jahrhundert
(siehe nächster Artikel) erinnern, aber beispielsweise an das Ende
der 70er-Jahre, als der Goldpreis schon einmal auf Rekordjagd war.
Damals wurden Goldkäufe in Deutschland mehrwertsteuerpflichtig.
Ausgenommen waren gesetzliche Zahlungsmittel, weshalb bspw. der
Krüger-Rand Lieferengpässe verzeichnete. Bei der Deutschen Bank gab
es eigens gefertigte Plastikröhrchen, die auf die Größe der
südafrikanischen Münze abgestimmt waren, damit die Anleger, die ihr
Erspartes in den begehrten Goldmünzen anlegen wollten, diese bequem
verwahren konnten.
In der Spitze kletterte der Goldpreis Anfang 1980
auf rund 850 US Dollar pro Feinunze. Für die Anleger, die seinerzeit
Krüger-Rand erwarben, hat das Investment jedoch bis heute noch nicht
einmal den Inflationsverlust ausgeglichen, denn der US Dollar
notierte seinerzeit noch bei umgerechnet etwas mehr als € 1,00
während er heute gerade mal noch 78 Euro-Cent wert ist. In der
Spitze also ein Wertzuwachs von gerade mal knapp 15% (bzw. weniger
als 0,5% pro Jahr) gegenüber dem in Euro umgerechneten Preis von
heute. Aber auch wer früher zu einem günstigeren (Dollar-)Preis Gold
erwarb, ist nicht wirklich besser dran, denn noch Ende der
60er-Jahre notierte der Dollar bei umgerechnet € 2,04, ehe sein
Sinkflug begann.
Nachdem der Goldpreis bis 1985 wieder auf 350 US
Dollar abgesackt war, tat sich zwei Jahrzehnte nicht viel, ehe eine
weitere fulminante Rallye begann, in welcher der Goldpreis sich (in
US Dollar) mehr als vervierfachte.
Ob es sinnvoll ist, jetzt noch Gold zu kaufen?
Hier gehen die Meinungen auseinander. Wesentlich hängt die weitere
Entwicklung sicherlich von der Frage ab, ob wir künftig eher mit
anziehender Inflation oder eher mit deflatorischen Tendenzen zu
rechnen haben. Anleger, die derzeit verstärkt Gold als langfristige
Anlage erwerben, setzen dabei wohl eher auf Inflation. Zu schlüssig
scheint ihnen das Argument, dass die steigende Staatsverschuldung
nur Inflation zur Folge haben könne - ein Blick nach Japan könnte
durchaus vom Gegenteil überzeugen. Die Angst, dass Papiergeld seinen
Wert verliert, grassiert. Ob die Brötchen allerdings irgendwann mit
Goldbarren bezahlt werden können ...?
70% des weltweiten Goldbestandes von knapp
170.000 Tonnen werden durch Juweliere verarbeitet. Diese machen
damit den mit Abstand höchsten Anteil an der Nachfrage nach Gold
aus. Lässt der Absatz von Schmuck nach, so ist dies sicherlich nicht
förderlich für einen weiter ansteigenden Goldpreis. Auch durch
andere Entwicklungen könnte der Preis gedrückt werden, so zum
Beispiel durch angesichts der gestiegenen Preise verstärkte
Förderung oder auch durch Verkäufe durch Zentralbanken. Rund 28.000
Tonnen befinden sich im Besitz von Zentralbanken (davon alleine in
Deutschland Goldbestände im aktuellen Gegenwert von etwas mehr als
100 Milliarden Euro). Nur 13% des Goldes werden durch Banken und
Privatanleger für monetäre Zwecke in Form von Münzen und Barren
verwendet. Der größte Gold-ETF mit physisch unterlegtem Goldbestand,
der "SPDR Gold Shares", verbrieft aktuell mehr als1.300 Tonnen Gold.
Unter allen Zentralbanken läge er damit auf Rang 6 (noch deutlich
vor China!).
Wer Gold kauft, der muss sich darüber im Klaren
sein, dass er es teurer erwirbt als er es im gleichen Augenblick
verkaufen könnte. Je kleiner die Stückelung, desto höher der
Aufpreis. Auch wenn Gold allgemein als Krisenwährung bezeichnet
wird, so ist doch unklar, wie eine solche Krise aussehen müsste, um
Vorteile aus physisch angehäuftem Gold ziehen zu können. Immens sind
indes die Risiken, dass es auch anders kommen könnte. So ist nach
dem steilen Anstieg der letzten Jahre eine - auch schärfere -
Korrektur sicherlich nicht völlig auszuschließen. Kommt die
Weltwirtschaft wieder in Fahrt, so könnten Staaten ihre Schulden -
allemal in Relation zum Bruttoinlandsprodukt - auch wieder
reduzieren. Wenig bekannt ist in diesem Zusammenhang, dass die USA
sich im vergangenen Jahrhundert über eine längere Periode kräftig
entschulden konnten.
Kommt es aber tatsächlich zum Kollaps, so muss
man auch mit der Möglichkeit rechnen, dass der Handel mit Gold
eingeschränkt oder gar untersagt wird. Der Londoner Goldmarkt ist
erst seit 1954 wieder geöffnet. In China war der Goldhandel und
-besitz bis zum Jahr 2003 verboten. In Südvietnam wurde der
Goldhandel im ersten Quartal dieses Jahres verboten - betroffen
waren aus Auslandskonten. Hier hatten immer mehr Menschen Gold
gekauft, um sich gegen die schwache Währung abzusichern. 20 private
Goldbörsen wurden von den Behörden geschlossen.
Die richtige Strategie? Flexibel investieren, um
für alle Szenarien gewappnet zu sein. Gestiegene Preise allein haben
als Indiz für den Einstieg - in welche Anlage auch immer - selten
getaugt. Ehe also dem Reflex, sich mit der glänzenden Krisenwährung
einzudecken, nachgegeben wird, sollte man Für und Wider sorgfältig
abwägen. Die Beimischung von physischem Gold - selbst mit
Auslieferungsanspruch nach einer gewissen Anlagedauer - ist auch mit
Investmentfonds möglich. Und vor allem: Bei jeder Entscheidung, was
man für bzw. gegen ein Krisenszenario zu unternehmen gedenkt, sollte
man sich auch überlegen, was passiert, wenn die Krise ausbleibt.
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Historische
Finanzkrisen: Bis zur Gründung der NYSE |
Die NYSE (New York Stock Exchange) ist unter dem Namen
"Wall Street" sicherlich bekannter. Wie es zu diesem Namen kam ist
schnell erzählt: Am 17.05.1792 unterschrieben 24 Broker unter einer
Platane (englisch: Buttonwood) in der Wall Street Nummer 68 das so
genannte Buttonwood-Abkommen, in dem sie sich verpflichteten, beim Kauf
und Verkauf von Wertpapieren jeweils mindestens eine Kommission in Höhe
von 0,25% zu berechnen. Zum damaligen Zeitpunkt wurden in New York
gerade mal fünf Wertpapiere gehandelt, nämlich die Aktien von zwei
Banken und drei im Jahr 1790 ausgegebene Staatsanleihen.
Vorangegangen war die Emission von US-Staatsanleihen
im Wert von rund 80 Millionen US Dollar, mit denen die Schulden aus dem
Sezessionskrieg finanziert wurden. Mit diesen Kriegsanleihen wurde der
Beginn des öffentlichen Handels von Wertpapieren in den USA markiert.
Die erste Aktie, die an der Wall Street gehandelt wurde, war übrigens
die der Bank of New York, die auch heute noch als "BNY Mellon" besteht,
obwohl sie beinahe gut zwei Monate vor Unterzeichnung des
Buttonwood-Abkommens zusammengebrochen wäre. Gegründet wurde die Bank of
New York im Jahr 1784 von William Duer und Alexander Hamilton. Ersterer
ging im März 1792 aufgrund massiver Fehlspekulationen im
Immobilienbereich bankrott und hätte beinahe die Bank mit in den Strudel
gerissen. Erst als Alexander Hamilton eingriff und alle angebotenen
Aktien aufkaufte, stabilisierte sich der Aktienkurs. So ist es Hamilton
zu verdanken, dass BNY Mellon heute als die älteste Bank der USA gilt.
Es war schierer Zufall, dass das Buttonwood-Abkommen
in der Wall Street unterzeichnet wurde, denn das heutige Börsengebäude
existierte damals noch gar nicht. Als 1793 an der Ecke Wall Street und
Water Street das noble Kaffeehaus "Tontione Coffee House" aufmachte,
trafen sich die Broker hier jeweils vor- und nachmittags, um Angebot und
Nachfrage zu koordinieren.
Aber erst 1817 wurde gleichzeitig mit der
Verabschiedung eines Börsenreglements eine Börsengesellschaft
New York Stock & Exchange Board, die sich ebenfalls in der Wall
Street (aber immer noch nicht im heutigen Gebäude der NYSE)
einquartierte. Im Jahre 1830 ist mit "Mohawk & Hudson" erstmals
eine Eisenbahngesellschaft gelistet worden. Weitere
Gesellschaften folgten bald, und so wurden Eisenbahnaktien zur
ersten Sorte von Boom-Aktien, die das Handelsgeschehen für den
Rest des Jahrhunderts prägten.
1835 zerstörte ein Großbrand über 700
Gebäude in New York, und auch die Wall Street blieb
nicht verschont. Es fanden sich jedoch schnell andere
Orte, an denen der Handel fortgesetzt werden konnte.
Zwei Jahre später kam es zur ersten
Börsenpanik der eine der schwersten Wirtschaftskrisen in
der Geschichte der USA folgte. Spekulationsfieber trieb
Banken zur Ausweitung der Geldbestände, was wiederum das
Vertrauen in das ausgegebene Papiergeld schwinden ließ.
Am 10.05.1837 platzt die Blase, als alle Banken die
Konvertibilität von Papiergeld in physisches Gold und
Silber einstellten. Auf die Krise folgten sechs Jahre
wirtschaftlicher Depression und rekordhafter
Arbeitslosigkeit. Von 850 US-Banken brachen 343
zusammen, 62 weitere Banken konnten ihre
Verbindlichkeiten teilweise nicht bedienen und das
System der Staatsbanken erhielt einen Schock, von dem es
nie völlig genesen konnte. Befeuert wurde die Krise
durch Präsident Andrew Jackson, der mit dem "Specie
Circular" verfügte, dass bei Landverkäufen der
US-Regerung nur noch Gold oder Silber als Zahlungsmittel
zugelassen sei. Er schränkte den Druck von Papiergeld
stark ein, was wesentlich zum Ausbruch der Panik beitrug
Durch die Einführung des Telegrafen
im Jahr 1844 konnten erstmals Händler und Investoren
außerhalb von New York am Handel teilnehmen.
Einen regelrechten Börsencrash
erlebte New York am 24.08.1857, als der Zusammenbruch
der Ohio Life Insurance & Trust Company eine
Massenhysterie und Panikverkäufe auslöste. Die folgende
Wirtschaftskrise breitete sich in hoher Geschwindigkeit
über die gesamte Welt aus.
Ihren heutigen Namen „New York Stock
Exchange“ (NYSE) erhielt die Börse am 29.01.1863.
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Dagong
Global Credit Rating Company
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Sie
kennen Moody´s oder Standard & Poors
- aber Dagong Global Credit Rating
Co.? Natürlich lässt der Name
bereits vermuten, dass Dagong im
gleichen Metier tätig ist. Aber kann
eine chinesische Rating-Agentur
tatsächlich so bedeutend sein, dass
man ihr Raum in einem
deutschsprachigen Newsletter
einräumt? Ja, sie kann!
Die aufstrebende
Weltmacht China hält
US-Währungsreserven im Wert von mehr
als 1,7 Billionen Dollar. Damit
finanziert China ganz wesentlich das
US-Defizit und stützt somit die
Stabilität des US-Dollars. Doch
China hat immer weniger Gründe,
einen Schuldner zu stützen, der sich
vehement für eine Aufwertung der
chinesischen Währung stark macht,
was letzten Endes den Realwert des
chinesischen Bestandes an
US-Anleihen schmälert.
Man kann verstehen, dass China sich
hinsichtlich der Prüfung der Kreditwürdigkeit von
Anleiheschuldnern nicht unbedingt auf US-Unternehmen,
die den Rating-Markt weltweit dominieren, verlassen
wollen (die negativen Begleiterscheinungen der
Personalunion aus Bock und Gärtner sind auch den
Chinesen geläufig). Und so existiert im kommunistischen
China seit Jahren eine mit großem Sachverstand geführte
kapitalistische Rating-Agentur. Und diese hat nun auch
über die Grenzen Chinas hinaus von sich reden gemacht,
weil sie das Rating der USA von "AAA" auf "AA mit
negativem Ausblick" zurückgestuft haben. Dies kollidiert
mit der Aussage von Finanzminister Timothy Geitner, der
in einem Interview am 07.20.2010 erklärte, dass die
Staatsschulden von inzwischen 14 Billionen Dollar die
Kreditwürdigkeit der USA nicht beeinträchtigen könnten.
Moody´s hatte nämlich zuvor gemahnt, dass das
Credit-Rating der USA in Gefahr sei, wenn die
Staatsfinanzen nicht stabilisiert werden würden.
Weitere Veröffentlichungen dieser Art
könnten natürlich dazu führen, dass Anleger die
Vormachtstellung der USA auf den internationalen
Kapitalmärkten in Zweifel ziehen. Kursverluste von
US-Staatsanleihen sowie ein schwächerer US Dollar
könnten die Folge sein. Dabei steckt China als einer der
Hauptgläubiger der USA natürlich in einem Dilemma. Es
wird sich also nur um einen längerfristigen Prozess
handeln können, in dem China die US-Währungsreserven
sukzessive zu Gunsten anderer Währungen abbaut.
Ein Land, welches gerade in diesen
Tagen Japan als zweitgrößte Wirtschaftsnation abgelöst
hat, ist gut beraten, über eine Rating-Agentur zu
verfügen, die von den USA unabhängig ist. Vielleicht
wird dies auch über kurz oder lang weltweit von Vorteil
sein, zumal ich ja auch Europa um den Aufbau einer
supranationalen Rating-Agentur bemüht. Die mit der
Subprime-Krise allgemein bekannt gewordenen
Verbriefungspraktiken der Banken hätten bei mehr
internationaler Konkurrenz von Rating-Agenturen
möglicherweise im Vorfeld schon besser kontrolliert
werden können. Für eine funktionierende und global
wettbewerbsfähige Finanzindustrie kann es auf Dauer
nicht gut sein, dass der weltweit größte Schuldner
praktisch die Rating-Industrie kontrolliert.
Übrigens hat Dagong die
Kreditwürdigkeit von Staaten bei Verschuldung in eigener
Währung nur in sieben Fällen mit "AAA" bewertet, während
es bei Moody´s exakt doppelt so viele Top-Ratings gibt
(S&P´s und Fitch vergeben aktuell jeweils 13-mal ein
"AAA"). Die von Dagong am besten bewerteten Schuldner
sind Australien, Dänemark, Luxemburg, Neu-Seeland,
Norwegen, Schweiz und Singapur. Deutschland befindet
sich mit einem "AA+" gleichauf mit Kanada, den
Niederlanden und ... China.
Interessant ist in diesem
Zusammenhang, dass der Stresstest, dem sich letzten
Monat 91 europäische Banken unterzogen haben, neben dem
Szenario eines fiktiven Konjunktureinbruchs auch die
möglichen Auswirkungen durch einen massiven Kurseinbruch
von Staatsanleihen untersuchte. Sollten Anleger hier
nicht vielleicht hellhörig werden?
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Fonds-Check: Der
Vario-Mix-Fonds
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Auf der Suche nach neuen und guten Fondsideen sind wir im
breiten Segment der vermögensverwaltenden Fonds im weitesten Sinne ständig
unterwegs. Durch intensive Vernetzung mit verschiedensten Marktteilnehmern - von
der KAG bis zum Fondsinitiator - werden uns häufig Fonds bereits vor der
Vertriebszulassung vorgestellt. Häufig sind jedoch die Konzepte so
allgemeinverbindlich formuliert, dass wir uns keinerlei Prognose hinsichtlich
der zu erwartenden Entwicklung eine Fonds zutrauen, wenn der Manager nicht über
einen uns bekannten Track Record verfügt. Hier gilt es dann, abzuwarten - ggfs.
auch über einen kompletten Marktzyklus hinweg, um Anhaltspunkte dafür zu
erhalten, ob gute Ergebnisse nicht ggfs. nur Zufallsergebnisse sind, was
natürlich auch nach einem längeren Zeitraum guter Ergebnisentwicklung noch der
Fall sein könnte.
Beim durchaus auch bei uns üblichen Scannen verschiedener
Peergroups stießen wir vor einiger Zeit auf einen Fonds bei einer Gesellschaft,
die in punkto Absolute Return bislang - zumindest bei freien
Finanzdienstleistern - überhaupt kein Profil hat. Überrascht stellten wir fest,
dass es zu diesem immerhin mehr als 100 Millionen Euro schweren Fonds auch kaum
Pressenotizen o.ä. gibt. Aufgefallen ist uns zunächst das Chance/Risiko-Profil
des inzwischen gut vier Jahre alten Fonds. Seine Ertragsziele sind im Minimum
mit positivem Ergebnis in jedem beliebigen Drei-Jahres-Zeitraum und gleichzeitig
langfristig mit 2,5% p.a. über Euribor definiert. Viel Verständnis hat man für
Fonds, die ihre solchermaßen definierten Ziele über die Finanzkrise und auch
über die aktuell alles andere als leichte Marktverfassung hinweg verfehlten.
Umso mehr freut man sich über jeden Fonds, der angesichts einer solchen
Zielsetzung über die letzten gut vier Jahre hinweg mit durchschnittlich knapp 4%
Jahresertrag glänzt und dabei insbesondere die Zeit nach der Lehman-Pleite ohne
sichtbare Blessuren überstanden hat.
Gemessen an den Ergebnissen eines bei Finanzdienstleistern -
zu Recht - sehr beliebten Fonds wie dem "Sauren Global Defensiv" (der inhaltlich
keineswegs mit dem hier in Rede stehenden Fonds vergleichbar ist) ergibt sich
tatsächlich ein deutlicher Vorteil beim Beurteilungs-Mix aus Chance und Risiko.
Der "Lehman-Einbruch" beim Sauren-Fonds - der
sch zugegebenermaßen seinerzeit auch in einer Umbruchphase befand - ist
beim Vario-Mix-Fonds nicht zu sehen. Bei deutlich geringerer Schwankung
(über vier Jahre nur eine gut halb so hohe Volatilität wie die des
Sauren-Fonds) wurde sogar ein leicht überlegenes Ergebnis erzielt
(Grafik zum Vergrößern anklicken) |
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Dabei ist das Rezept des Fonds - zumindest auf den ersten
Blick - mehr als simpel: Es wird weltweit direkt oder indirekt über Fonds in
Vermögenswerte aus verschiedenen niedrig korrelierenden Assetklassen, darunter
vor allem Renten und Aktien (jeweils - allerdings nur theoretisch - bis zu 100%
möglich) investiert. Dabei sollen Anlagechancen in verschiedenen Bereichen und
Märkten genutzt werden, um einen hohen Grad der Diversifikation zu erreichen. Es
können zudem Schwerpunkte in bestimmten Branchen, Regionen oder Assetklassen
gebildet werden. Ziel ist dabei stets, dass die Chancen der Anlage größer als
deren Risiken sind. Dazu wird die Höhe der jeweiligen Assetklassen-Allokation
strikt nach dem Risiko bestimmt, was in der Regel natürlich heißt, dass für das
gleiche Risiko viel mehr Anleihen als Aktien ins Portfolio aufgenommen werden
können. Aktuell setzt sich die Allokation wie folgt zusammen: 54,9 % Anleihen,
21,3 % Geldmarkttitel, 4,6 % Aktien und 19,2 % Liquidität.
Die durchschnittliche Restlaufzeit der im Fonds enthaltenen
Anleihen beträgt lediglich 1,2 Jahre (also schon fast an der Grenze zum
Geldmarkt). Interessant ist, dass der Fonds völlig ohne Derivate arbeitet und
trotzdem den Lehman-Crash praktisch ohne Blessuren weggesteckt hat.
„Der Fonds ist darauf ausgerichtet,
unter strikter Risikokontrolle vom Aufwärtspotenzial der Märkte zu profitieren –
auch in turbulenten Zeiten wie den vergangenen zwei Jahren“, so der
Geschäftsführer der KAG, bei der dieser Fonds aufgelegt ist. Risikomanagement
sei daher ein fester Bestandteil des Investmentprozesses. Zudem profitiert das
Fondsmanagement vom hauseigenen Research, welches auch die Taktische Allokation
für die ebenfalls verwalteten Versicherungsportfolios vornimmt, und von
zahlreichen Sektorexperten, die sich auf die Branchen- und Einzeltitelselektion
spezialisiert haben. Diese Kombination ist offensichtlich ein wichtiger
Erfolgsbaustein für einen solchen Absolute-Return-Fonds.
Fazit: Viel
Spannendes gibt es nicht über das Fondskonzept zu berichten. Hier wird mit ganz
biederer Handwerksarbeit ein Ergebnis erzielt, für welches viele andere
Gesellschaften oft mit einem Geflecht von Derivatestrategien aufwarten. Gerade
für ängstlichere Kunden, die sich bei komplex anmutenden Fondskonstrukten gerne
verweigern, ist en solcher Fonds ein guter Basis-Baustein für ein solide
aufgestelltes Depot.
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Das
immer wieder verwendbare Zitat |
Manche Männer bemühen ich lebenslang, das Wesen einer Frau zu
verstehen.
Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen
- zum Beispiel mit der Relativitätstheorie.
(Albert Einstein, deutscher Physiker, 14.03.1879 - 18.04.1955)
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Wir wünschen Ihnen auf jeden Fall viel Erfolg bei Ihren Dispositionen und verbleiben vorerst
mit freundlichen Grüßen
AECON Fondsmarketing GmbH
Ihr Investment-Provider
Impressum
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