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Nr. 134 vom 17.12.2010

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Finanzberatung der Zukunft

Lohnend: Private Assurance

Ein Jahr neigt sich dem Ende zu

Fußballspieler als Beteiligungsobjekt

Fonds-Check: Der Mean-Reversion-Identifizierer 
Das immer wieder verwendbare Zitat (von A. Herrhausen)

 

 Finanzberatung der Zukunft

"Bleibt Alles Anders" hieß eine von Herbert Grönemeyer im 1998 erschienene CD und im Titelsong heißt es unter anderem "Genug ist zu wenig, oder es wird so wie es war". Genug ist zu wenig scheint auch das Veränderungs-Motto für die Finanzdienstleistungsbranche zu sein. Auszuschließen ist dabei nur, dass es jemals wieder so wird wie es war. Die Frage, die sich vielen angesichts stetig steigender Regulierung stellt, ist nur, ob "Anders" tatsächlich auch "Besser" sein wird.

Was war die Welt früher so einfach. Das Sparkonto mit gesetzlicher Kündigungsfrist wurde abgeschafft und statt dessen etablierte sich zusehends der Geldmarktfonds als Cash-Konto. Wer etwas mehr wollte, der kaufte Pfandbriefe und Kommunalobligationen ("Das Huhn, das goldene Eier legt"). Offene Immobilienfonds waren grundsolide - und damit für Viele das ertragreichere Cash-Konto. Und wer mit ein paar Schwankungen leben konnte, dem brachten Aktienfonds grundsätzlich 10% Wertzuwachs pro Jahr. Und wem die Schwankungen des Aktienmarktes nicht behagten, der konnte mit Staatsanleihen ganz sicher kein Geld verlieren. Und für den, der in Aktien und Anleihen investieren wollte, gab es bereits Mischfonds, die phantasielos 50% Aktien und 50% Renten mischten (als ob ein Anleger dies nicht selber könnte). Was ist davon geblieben? Nichts, sieht man mal davon ab, dass das Sparkonto mit gesetzlicher Kündigungsfrist immer noch abgeschafft ist.

1987 - wer erinnert sich noch - gab es einen Oktober-Crash. Der Dow Jones fiel innerhalb eines Tages um 508 Punkte. Klar, dass es sich nur um einen Jahrhundert-Crash handeln konnte, wenngleich es doch in der Folge des Crashs vom 24. Oktober 1929 viel schlimmer kam (damals hätte der Dow Jones allerdings nicht um 508 Punkte fallen können, weil er seinerzeit längst nicht so hoch notierte). Es dauerte genau 15 Monate, ehe der Dow Jones mit 2.247 Punkten sein Niveau am Tag vor dem Crash wieder erreicht hatte. Der "DWS Vermögensbildungsfonds I" hatte in der Spitze etwas mehr als 25% eingebüßt, die ebenfalls schnell wieder aufgeholt waren.

Da es sich ja um einen Jahrhundert-Crash gehandelt hatte, war eigentlich klar, dass man nun mit solchen lästigen Ereignissen für ein Jahrhundert verschont bleiben musste. Allerdings dauerte dieses Jahrhundert nur zwölfeinhalb Jahre und wir segelten in eine Krise, bei der es doppelt so lange dauert, den Tiefstpunkt zu erreichen, wie es zuvor gedauert hatte, den Rückschlag wieder aufzuholen. Eine durchaus ernst zu nehmende neue Erkenntnis. Der "DWS Vermögensbildungsfonds I" verlor in der Spitze folgerichtig auch das Doppelte wie in der erst kürzlich erlebten Jahrhundertkrise. Finanzdienstleister hätten gut daran getan, die gewonnenen Erkenntnisse beratungstechnisch umzusetzen. Es hätte klar sein müssen, dass auch schwarze Schwäne durchaus in der Lage sind, sich durch Reproduktion zu vermehren (manch Einer fragt sich heutzutage bereits verzweifelt, ob die weißen Schwäne bereits vom Aussterben bedroht sind). Und so dauerte es bis zur nächsten Krise - nun aber definitiv eine Jahrhundertkrise - nur noch knapp viereinhalb Jahre.

Wir haben gelernt, dass Geldmarktfonds durchaus 35% verlieren können (wie bspw. der "Activest Euro Geldmarkt Plus", der heute unter "Pioneer" firmiert). Wir mussten einsehen, dass Pfandbriefe nicht nur goldene sondern auch faule Eier legen können. Der Mythos vom grundsoliden offenen Immobilienfonds als Fels in der Brandung der unsicheren Alterversorgung wurde entzaubert und darüber, dass Aktienfonds auf lange Sicht selbstverständlich 10% pro Jahr erwirtschaften, würde mancher Anleger, der auch heute noch mit Themen- und Branchenfonds mehr als 50% unter dem Höchstkurs (oft der Emissionskurs) des Jahres 2000 liegt, gerne mehr wissen wollen. Und nun steht mit dem EU-Gipfel von Ende Oktober auch das Insolvenzverfahren für Staaten auf der Tagesordnung. Zinszahlungen aussetzen, Rückzahlungstermine nach hinten zu schieben oder den Nennwert der Anleihen herabsetzen - alles keine Tabus mehr.

Anleger können dabei wohl künftig ganz entspannt sein. Läuft es gut, so ist alles in Ordnung. Doch läuft irgendeine Anlage aus dem Ruder, so kann man ja den Berater dafür in Regress nehmen, weil er vor vier Jahren mitnichten ins Beratungsprotokoll geschrieben hat, dass der empfohlene Geldmarktfonds 35% an Wert verlieren könnte. Auch der Hinweis, dass man ggfs. offene Immobilienfonds nur noch über die Börse mit 30% Abschlag auf den von der Gesellschaft mitgeteilten Nettoinventarwert verkaufen könnte, haben alle Finanzberater sträflicherweise über Jahre nicht protokolliert. Auch dass ausgerechnet Lehman Brothers, obwohl mit einem mindestens genau so guten Rating versehen wie viele andere - teilweise sogar aus eigener Kraft überlebende - Banken, über die Klinge springen muss, hätte doch selbstverständlich als Risikohinweis ins Protokoll gehört. Und angesichts der vielen Marktteilnehmer, die ja von vorneherein vom Madoff-Betrug wussten (es nur leider erst nach Auffliegen des Betrugs mitteilten), war klar, dass ins Beratungsprotokoll der Hinweis auf die hohe Wahrscheinlichkeit einer nur betrügerisch vorgetäuschten Performance gehört hätte.

Erste Finanzdienstleister sind übrigens bereits in allen gerade aufgeführten Fällen zu Schadenersatz verurteilt worden, während - von Madoff selbst einmal abgesehen - die Verantwortlichen auf der Anbieterseite bislang unbehelligt blieben. Das Schlimme dabei: Läuft ein breit diversifiziertes Anlageportfolio insgesamt gut, so interessiert das gar nicht, solange der Finanzdienstleister nicht mitprotokolliert, dass gerade die Streuung für den Ausgleich unter den verschiedenen Anlagebausteinen, die sich teilweise enttäuschend, glücklicherweise aber teilweise auch oberhalb der Erwartungen entwickeln können, sorgen soll.

Bringt bspw. die Fondsgesellschaft - wie jüngst (wenngleich bei einer Versicherung) geschehen - folgende Meldung "Der Anteil an Rentenpapieren ist im Vergleich dazu mit 36% gering. Aktuell sind im Fonds unter 4% in irische Staatsanleihen investiert.", dann wäre es nicht klug, dem Kunden mit dem beruhigenden Grundton der Publikation der Gesellschaft zu melden, dass praktisch keine Probleme mit irischen Staatsanleihen bestehen. Vielmehr wäre es angebracht, darauf hinzuweisen, dass der Fonds stark überproportional in irische Staatsanleihen (die doch deutlich mehr als ein Neuntel - 4%-Punkte von 36%-Punkten - der weltweit ausgegebenen Staatsanleihen ausmachen) investiert und deshalb aktuell insoweit recht risikoreich aufgestellt ist.

So sollte der Berater vielleicht auch wissen, dass nach der Postbank-Übernahme Einlagen-Kunden zu der Gruppe der Anleger gehören, die der Deutschen Bank in der Summe 224 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt haben, was der Bank insoweit den Gang an den Kapitalmarkt erspart. Faktisch ist natürlich die Einlage - wie eine Anleihe - nichts anderes als ein Kredit an die Bank. Der Finanzberater der Zukunft hat natürlich im Rahmen einer Due Dilligence die Bonität des Einlagen-Sicherungsfonds der Banken geprüft .

Diente bislang das Beratungsprotokoll der Absicherung von zivilrechtlichen Ansprüchen, so wird es wohl künftig auch aufsichtsrechtlich vorgeschrieben sein. Und was die Ausbildung des Finanzberaters betrifft, so sieht die kommende Regulierung nach derzeitigem Stand vor, dass jedermann - ohne die sonst übliche "Alte-Hasen-Regelung" - künftig einen Abschluss mindestens auf dem Niveau des IHK-Abschlusses "Fachkaufmann für Finanzdienstleistungen" vorzuweisen hat. Das mag für den einen oder anderen älteren Finanzdienstleister etwas mühsam sein und wird vielleicht manchen - sofern er sich dies finanziell leisten kann - auch dazu bewegen, vorzeitig in den Ruhestand zu gehen. Eine Alternative wäre nach Stand des heute bekannt gewordenen Gesetzesentwurfs, sich einem der großen Strukturvertriebe anzuschließen, weil hier "eine angemessene Zahl" von Beschäftigten eines Antragsstellers Sachkunde nachweist, die wiederum Vermittler und Berater beaufsichtigen. 

Zur Vermeidung von Missverständnissen: Wir haben überhaupt nichts gegen gut ausgebildete Finanzberater einzuwenden. Ganz im Gegenteil. Wer jedoch seit 10 oder 20 Jahren in der Finanzberatung tätig ist und seine Kunden über viele Jahre gewonnen (und behalten!) hat, der ist durch alles, was er in dieser Zeit - anders als viele Banken - zusammen mit seinen Kunden erlebt hat, sicherlich mindestens so gut ausgebildet, wie die uns jüngst begegnete Kundenberaterin einer großen Sparkasse, die mit gerade absolvierter Ausbildung nun Allround-Kundenberatung vom Kleinkredit bis zur Investmentanlage und von der Versicherung bis zum Bausparvertrag anbietet und auf die Frage, wie sie das denn alles schaffen kann, antwortet, dass sie dafür doch immerhin zwei Jahre lang ausgebildet worden sei. Aber Banken sind ja bereits reguliert und hier gibt es offensichtlich - zumindest auf der Ebene der Kundenberatung - keinen weiteren Regulierungsbedarf.

Das könnte einen auf die Idee bringen, dass das Haftungsdach, dessen Pflicht für Finanzberater es im Vorfeld der kommenden Regulierung doch gerade erst abzuwehren galt, vielleicht die einfachste Lösung für alle diejenigen ist, die sich vor der Ausbildung drücken wollen und sich mit Strukturvertrieb nicht anfreunden möchten. Bislang ist nämlich nicht geregelt, dass jemand, der unter einem Haftungsdach arbeitet, eine entsprechende Ausbildung nachweisen muss. Wozu auch? Wer unter einem Haftungsdach arbeitet, der ist doch nur ausführendes Organ. Als "Tied Agent" hat er das anzubieten, was ihm sein Prinzipal vorschreibt. Dies kann die vom dem als Haftungsdach fungierenden Finanzdienstleistungsinstitut angebotene Vermögensverwaltung sein, es kann sich aber auch um eine sorgfältig ausgewählte Liste von Fonds handeln. Auch Einzeltitel wie Aktien, Anleihen oder Zertifikate können auf der Empfehlungsliste stehen.

Keineswegs kann der Finanzberater unter einem Haftungsdach eigene Ideen zur Vermögensanlage umsetzen, ohne dies vorher mit seinem Haftungsdach abgestimmt zu haben. Verstärkt wird die BaFin diesen Aspekt prüfen und feststellen, dass die Realität derzeit (noch) anders aussieht. Sieht man sich die Homepages verschiedener im BaFin-Register vertraglich gebundener Vermittler an, so stellt man schnell fest, dass sich die Mehrzahl noch gar nicht darüber im Klaren ist, dass es mit ihrer Unabhängigkeit vorbei ist. Werbeaussagen wie "Ich bin der Architekt Ihres Vermögens" oder "... wird aus dem gesamten Angebot frei von Interessenskonflikten von mir die beste Fondszusammenstellung für Sie ausgesucht" decken sich nicht mit der Maßgabe, dass ausschließlich auf Anweisung eines Haftungsdaches zu handeln ist.

Da man also mit einem Haftungsdach - mit freundlicher Unterstützung durch die BaFin - künftig zunehmend den Vertrieb steuern kann, wird die Finanzberatung der Zukunft erstaunliche Wege beschreiten: Unterstellen wir, dass es tatsächlich dabei bleibt, dass es in punkto Ausbildung und Qualifikation keine "Alte-Hasen-Regelung" geben wird, so bleiben nur die Alternativen, sich aus der Finanzberatung zu verabschieden, bei einem Strukturvertieb anzuheuern oder unter ein Haftungsdach schlüpfen. Über eine weitere Möglichkeit werden sich die Versicherer freuen, denn im Rahmen fondsgebundener Policen mit einem immer breiteren Fondsspektrum kann natürlich die Investmentberatung statt unter der künftigen Regulierung einfach - und ohne Ausbildung/Qualifikation für "alte Hasen" - unter der Regulierung für Versicherungsvermittler fortgeführt werden.

Was ist die Konsequenz: Der gut ausgebildete und qualifizierte Finanzdienstleister, der sich seine Unabhängigkeit im Interesse einer guten Beratung seiner Kunden erhalten will, scheint derzeit noch der Gescholtene. Doch schon in wenigen Jahren wird man möglicherweise genau ihn als denjenigen charakterisieren, der am besten beraten kann, denn je mehr sich die Position der Haftungsdächer in punkto Weisungsbefugnis festigt, desto mehr werden Haftungsdächer Ähnlichkeit mit den Banken entwickeln, die am eigenen Bankschalter nach wie vor vor allem eigene Produkte oder solche, die den Konzerninteressen dienen, anbieten.

Fazit: Der Finanzberater der Zukunft ist gut ausgebildet und über einen entsprechenden IHK-Abschluss und/oder ein Studium qualifiziert und er agiert frei von Abhängigkeiten von einzelnen Produktanbietern ausschließlich im Interesse seiner Mandanten. Indem er offenlegt, wie viel er woran verdient, gerät die Diskussion um Provisions- oder Honorarberatung in den Hintergrund, weil man endlich erkennen wird, dass sich die Qualität der Beratung nicht durch das Vergütungsmodell (sondern allenfalls durch die Verschleierung desselben) verbessert oder verschlechtert.

Der von einem Haftungsdach abhängige Berater hingegen ist gut ausgebildet oder auch nicht, was (zumindest aufsichtsrechtlich) nicht von Bedeutung ist, da ja abhängig von den Interessen eines Haftungsdaches agiert wird, welches sich möglicherweise seine Vertriebskraft anderweitig zusätzlich honorieren und damit die gebotene Unabhängigkeit vermissen lässt. Aufgrund der immens hohen Kosten für die Administration eines Haftungsdach-Platzes bleibt übrigens den Haftungsdächern gar nichts anderes übrig als die Überlegung anzustellen, wie ein Haftungsdach betriebswirtschaftlich seine Kosten decken kann.

Es sieht fast so aus, als wäre die Regulierung der freien Finanzberater zukünftig die aus Anlegersicht bessere Regulierung. Verkehrte Welt? Allemal, wobei das Haftungsdach natürlich auch Vorteile haben kann, denn während unter dem Haftungsdach - bei entsprechender Empfehlung durch das Finanzdienstleistungsinstitut - Bundesanleihen angeboten werden dürfen, ist die Beratung solch erlesener Anlageinstrumente dem freien Finanzberater trotz seiner künftig nachgewiesenen Qualifikation verwehrt. Spötter weisen an dieser Stelle gerne darauf hin, dass sich hier manifestiert, dass Bundesanleihen möglicherweise im Vergleich zu asiatischen Small Cap-Fonds das risikoreichere Investment sind.      

 


 Lohnend: Private Assurance

Ironie des Schicksals: Wer erbt, hat anschließend häufig Geldsorgen. Pflichtteilansprüche, Güterrechtliche Ansprüche, Abfindungsguthaben und Unterhaltsansprüche können den Nachlass belasten. Gerade dann, wenn Immobilien oder Firmen vererbt werden, kann das im Fiasko enden, zumal das Finanzamt in der Regel sehr schnell seine Ansprüche auf Erbschaftsteuer anmeldet. Fallbeispiele hierzu gibt es zuhauf, Lösungen hingegen sind Mangelware.

Wie vermeidet man die Überschuldung eines Nachlasses und seine üblen Folgen? Wird eine Firma vererbt, deren Schulden das ansehnliche private Depot des Erblassers übersteigen, so wird das Erbe ausgeschlagen. Die Hoffnung der Erben auf eine lohnende Erbschaft löst sich in Luft auf. Wie können solche Situationen vermieden werden?

Das sind nur zwei von vielen konkreten Fallbeispielen, zu denen sich der Finanzplaner Rolf Klein aus Krefeld sehr detailliert und vor allem gut verständlich in seinem neuen Buch "Private Assurance - Finanz- und Nachlassplanung mit Lebensversicherungen" (ISBN-13: 978-3839191132, 148 Seiten, Preis: € 39,90) auslässt. Wer schon länger in der Branche arbeitet weiß: Banker und Investmentberater auf der einen Seite finden in ihrer Beratungspraxis nur schwer den Zugang zu Versicherungslösungen, auf der anderen Seite wissen Assekuranzmakler und versicherungsorientierte Finanzberater nur selten mit Bank- und Fondsprodukten vernünftig umzugehen. „Da aber die Banken- und Versicherungswelt im Bereich des Vermögensmanagements zunehmend zusammenwächst, ist eine Wandelkompetenz der Finanzdienstleister im Allgemeinen gefragt“, argumentiert Rolf Klein. Entscheidend sei nicht die ideologische Einstellung des Finanzdienstleisters, sondern die optimierte Lösung für den Mandanten, so der Autor.

„Private Assurance“ sei kein Produkt, räumt Klein mit Vorurteilen auf, sondern biete die Vorteile beider Welten – Versicherung und Bank – in Form von individuellen Lösungen vor allem für vermögende Privathaushalte. „Selbst Praktiker sind immer wieder überrascht, welch elegantes Mittel Kapitallebens- und Rentenversicherungen zum Vermögensmanagement und zur Finanz- und Nachlassplanung darstellen“, schreibt Klein in seinem Buch. So ist es durchaus möglich, das der überschuldeten Firma (siehe Beispiel oben) im Erbfall zum Opfer fallende Depot für die Erben zu retten, wenn man sich mit den praxisorientierten Gestaltungsvorschlägen dieses sich aufs Wesentliche konzentrierenden Werkes vertraut macht.

Einem weit verbreiteten Klischee tritt Klein mit seinem Buch entschlossen entgegen. Insbesondere Menschen ab dem Alter von 60 Jahren und aufwärts wollen nach seiner eigenen Erfahrung – ob nun aus Unkenntnis oder einem Vorurteil heraus – häufig keine Lebensversicherungsverträge mehr abschließen, weil sie mit diesen Produkten stets langfristige Sparverträge verbinden. „Das ist eine Fehleinschätzung, die unter Umständen kostspielig werden kann“, so Klein. „Private Assurance“ sei quasi nur eine andere Form der Depotführung mit spezifischen, versicherungstechnischen Eigenschaften, die allerdings viele Vorteile einer Versicherungslösung vereine. Wer sein Depot mit 60 Jahren in eine Versicherungslösung einbringt, die bspw. auf Endalter 90 Jahre geschlossen wird, der vererbt nach 20 Jahren den Gegenwert seines Depots und hat damit "so ganz nebenbei" in etwa die Hälfte der Ursprungsanlage als zusätzlichen Abgeltungssteuervorteil vererbt.

Das Buch vermittelt nicht nur Grundlagenwissen zur Nachlassplanung, zur Erbschaft- und Schenkungsteuer sowie zur Einkommen- bzw. Abgeltungssteuer und zur Versicherungsvertragsgestaltung im Kontext mit „Private Assurance“. Viele praxisorientierte Fallbeispiele illustrieren eindrucksvoll die Vorteile, die im Rahmen von „Private Assurance“ zur Optimierung der Finanz- und Nachlassplanung möglich sind. Das reicht von der Ertragssteueroptimierung und die Nießbrauchrechtsgestaltung (wussten Sie zum Beispiel, dass es auch einen Nießbrauch an einem Versicherungsvertrag gibt?) bis hin zur optimalen Gestaltung bei überschuldetem Nachlass und vielem mehr.

Fazit: Der auf den ersten Blick recht hohe Preis relativiert sich über den fachlich brillant zusammengetragenen Inhalt schnell. Mit den Informationen dieses Buches kann man schnell in der Praxis punkten, zumal die vielfältigen Fallbeispiele so verständlich aufbereitet sind, dass der praktische Nutzen ganz schnell transportiert wird. Unbedingt empfehlenswert! Mehr Infos erhalten Sie unter http://www.rkfinanz.de/books/private-assurance/.

 

 Ein Jahr neigt sich dem Ende zu

Völlig überraschend steht auch in diesem Jahr urplötzlich Weihnachten vor der Tür - ein untrügliches Zeichen, dass das Jahr bald sein Ende finden wird. Seit Wochen beglücken uns bereits Jahresrückblicke auf die wichtigen und weniger wichtigen Ereignisse im Jahr 2010 im Fernsehen. Und auch die aktuellen Fondsmanager-Kommentare blicken vielfach bereits zurück (und nach vorne) und es scheint allgemein so, als wolle man dieses durchaus ereignisreiche Jahr doch ganz gerne schnell hinter sich lassen, um sich auf ein vielleicht besseres Jahr 2011 zu freuen. Ein Zusammenfassen der Ereignisses des Jahres 2010 aus Sicht der Finanzdienstleistungsbranche wollen wir Ihnen an dieser Stelle ersparen. Insoweit fühlen sich bereits viele Andere berufen.

Dass der EuroSTOXX 50 sich für 2010 wohl nicht mehr ins Plus rettet, ist die tragische Seite der Medaille, die uns derzeit oft gezeigt wird. Aber es ist beleibe nicht nur Deutschland, das aufgrund der Begünstigung durch die Euro-Misere als positiver Ausreißer zu buchen ist, denn es wird häufig vergessen, darauf hinzuweisen, dass auch der MSCI Europe wohl mit einem Plus von mehr als 10% aus dem Rennen gehen dürfte. So wird das Jahr 2010 als das Jahr in die Geschichte eingehen, in dem es dem Euro (und damit Euroland) denkbar schlecht erging, möglicherweise war es gar das Jahr, in dem der Euro begann, auseinanderzubrechen. Vergessen sollten wir dabei aber keineswegs, dass der Euro bei Start zunächst einmal weniger wert war als ein US Dollar. Erst Mitte 2002 konnte erstmals eine 1:1-Parität zum Dollar erreicht werden. Und tatsächlich notierte der doch so schwache Euro bis ins Jahr 2007 hinein ausnahmslos unter dem aktuellen Wechselkurs, was natürlich daran liegt, dass inzwischen Dollar und Euro gemeinsam vor sich hin schwächeln.

Schon fragen sich viele, ob die traditionell risikoreicheren Anlagen nicht vielleicht in 2011 gar die risikoärmeren Investments sein könnten. Bert Flossbach brachte es beim Petersberger Treffen auf den Punkt, als er fragte, ob man bei einem Tsunami statt im sicheren Hafen nicht lieber auf hoher See sein sollte. Denn wenn im Euro-Raum jeder gerettet wird, dann könnte sich irgendwann die Frage stellen, wer denn die Retter zu gegebener Zeit rettet. Mancher beantwortet die Frage eher spöttisch mit dem Hinweis auf die Erfindung der Druckmaschine - komisch nur, dass die Aktien der Heidelberger Druckmaschinen AG nur halb so gut performten wie der DAX. Überhaupt schien oft nur noch Galgenhumor weiter zu helfen, so bspw. bei der netten Geschichte von der in Island missverstandenen Bitte, den Europäern ihre Asche zurückzugeben. Interessanterweise gehört jedoch die isländische Krone im Jahr 2010 mit mehr als 20% Plus gegenüber dem Euro zu den größten Gewinnern am Devisenmarkt. 

Für uns war es ein uneingeschränkt gutes Jahr. Noch nie konnten wir den für unsere Kooperationspartner administrierten Bestand an Investmentfonds nominal so stark steigern wie in diesem Jahr und auch der prozentuale Bestandszuwachs kann sich mit rund 43% sehen lassen. Erstmals veranstalteten wir in diesem Jahr neben der längst zum Klassiker gewordenen Hidden Champions Tour auch eine "Hidden Champions Tour - geschlossene Beteiligungen" und - in Kooperation und unter der Leitung der Kommalpha AG - eine "Hidden Champions Tour - Institutional". Bei der klassischen Hidden Champions Tour im September zeugten rund 500 Teilnehmer davon, dass es bei guten Veranstaltungen zunehmend mehr auf gute Inhalte statt auf "Event-Schnickschnack" ankommt. Darüber, dass einige der Hidden Champions bereits drei Monate nach der Tour einen Volumenzuwachs von 40% und mehr melden, können wir uns mit ihnen freuen. Darüber, dass einige "Hidden Champions" dieses und des letzten Jahres - ohne unser Zutun - zusammengefunden haben, um im Frühjahr 2011 gemeinsam als "Former Hidden Champions" auf Tour zu gehen, freuen wir uns ebenfalls (wir informieren Sie rechtzeitig über die Termine).

Ein Erlebnis der besonderen Art war vor einigen Tagen der Besuch von Markus Lück von pulse invest. Er hatte am ersten Tag der Hidden Champions Tour 2009 seinen ersten Arbeitstag bei pulse invest und war Zeuge, als wir ankündigten, einen Besen fressen zu wollen, wenn der Fonds nicht Ende dieses Jahres die 100-Millionen-Marke knacken würde. Unsere Erfahrung, dass Prognosen ein sinnloses Unterfangen sind, wurde einmal mehr bereichert. Versüßt wurde uns diese Erkenntnis durch das Überreichen eines ca. 80 cm großen Besens, den wir getrost "fressen" konnten. Gebacken hatte dieses Kunstwerk die Mutter eines der beiden Gründer von pulse invest. Unsere Vorliebe für Fondsboutiquen fand dadurch buchstäblich neue Nahrung. Vielen Dank!

Apropos Prognosen: Will man wissen, wie das neue Jahr garantiert nicht wird, so schaut man sich am besten die Prognosen an. Banken und Vermögensverwalter veröffentlichen diese zuhauf. Sie einigten sich im Durchschnitt ihrer Prognosen - vorbehaltlich weiterer Prognosen - darauf, dass der DAX auf 7.530 Punkte, der EuroSTOXX 50 auf 3.022 Punkte und der Dow Jones auf über 12.000 Punkte steigen. Ein Barrel Öl soll dann in einem Jahr bei einem nahezu unverändert teuren US Dollar auf einen Preis von 94,40 Dollar steigen. Was uns bedenklich stimmt ist der Umstand, dass nahezu alle befragten Institute auf steigende Börsenkurse setzen. Solche Einigkeit gab es schon öfter und jeder konnte dann zumindest sagen, dass ja alle anderen auch Unrecht hatten. Für uns Grund genug, auch im kommenden Jahr auf vermögensverwaltende Fonds zu setzen, welche die Möglichkeiten haben, Verluste - auch an den Anleihemärkten - zu minimieren. Zunehmend viele Fonds können nun auch schon bestens belegen, dass sie nicht nur über die theoretische Möglichkeit verfügen, sondern diese auch in der praktischen Umsetzung erprobt haben.

Ein anderes wichtiges Ereignis ging - nahezu unbemerkt von der Weltöffentlichkeit - in 2010 über die Bühne: Zwei Jahre dauerten die Vorbereitungen. Fast 300 Personen waren in das Projekt involviert. Mehr als 20 spezialisierte Firmen und Dienstleister begleiteten das Projekt. Alles, um an einem Wochenende im November das größte Projekt in der Geschichte der ältesten Direktbank über die Bühne zu bringen: Die Datenbestände von mehr als 200.000 Kunden und rund 23 Millionen Geld- und Wertpapierbuchungen wurden in die neue IT-Landschaft übertragen, mit der die AAB sich zukunftssicher gerüstet hat, um den in immer kürzeren Intervallen auftretenden Herausforderungen zu begegnen. Mit der Umstellung des gesamten Kernbankensystems auf die etablierte Kordoba-Software, die bei einer Reihe von größeren Instituten erfolgreich im Einsatz ist, können gesetzgeberische Vorgaben deutlich einfacher, schneller und vor allem kostengünstiger umgesetzt werden.

Dass eine solche Mega-Umstellung trotz aller im Vorfeld durchgeführten Tests dann in der Praxis doch das eine oder andere Problem mit sich bringt, dürfte schon fast selbstverständlich sein. Experten warnten uns im Vorfeld, dass ein solches Projekt - egal in welcher Branche - noch nie reibungslos über die Bühne gegangen sei. Im Wettrüsten der Fondsplattformen dürfte die Augsburger Aktienbank nun jedoch weit vorne liegen, denn nahezu alle Fondsplattformen haben zwar inzwischen eine Vollbank-Lizenz, die sie jedoch - anders als die AAB - nicht ausleben können, weil bspw. für den Anschluss an das Börsengeschehen ihre gesamte IT ebenfalls anpassen bzw. austauschen müssen. Dann geht die Reise jedoch nicht von der Banken-Welt in eine erneuerte Banken-Welt, sondern von einer reinen Fonds-Welt in die Banken-Welt. Die damit verbundenen "Schmerzen" dürften Kunden und Finanzdienstleistern deutlich mehr abverlangen als die kurze Phase der Bereinigung einiger Schwachstellen in der nun deutlich leistungsfähigeren IT der AAB.

Nicht mehr zu Ende gebracht wurde hingegen eine andere Baustelle. Die Regulierung des Finanzdienstleistungsvertriebes wurde aus dem aktuellen Gesetzvorhaben ausgeklammert. Was wir davon halten haben wir bereits eingangs zum Besten gegeben.

2010 geht zu Ende - es lebe 2011. Was auch immer passieren wird - wir wünschen Ihnen ein für Sie erfolgreiches neues Jahr, in dem mal wieder die Chance besteht, dass alles besser wird, obwohl doch alles früher viel besser war.

 

 
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 Fußballspieler als Beteiligungsobjekt
 

Samstag, 15:30 Uhr - Anpfiff in den größten deutschen Fußballstadien. Für viele Bundesbürger Grund genug, sich den Luxus des Bezahl-Fernsehens zu leisten, um das Spiel der "eigenen" Mannschaft auf keinen Fall zu verpassen, sofern man nicht eine der bei Spitzenspielen meist frühzeitig ausverkauften Stadionkarten ergattert hat. Und spielt die eigene Mannschaft nicht ganz oben mit, so freut man sich über die Erfolge der Underdogs, die gerade in den letzten Wochen die Bundesliga, aber auch die zweite Liga - "rocken". Eine Mannschaft wie die der Mainzer, die zum Saisonbeginn mit überwiegend gänzlich unbekannten Spielern aufwartete, beißt sich auf den vorderen Plätzen fest und Mainzer Spieler erhalten prompt Einladungen von Joachim Löw. Letzteres dürfte ihrem Marktwert nicht gerade abträglich sein. Glaubt man der BILD-Zeitung vom 29.11.2010, so hat sich der Marktwert des derzeitigen Bundesliga-Spitzenreiters seit Saisonbeginn ganz abenteuerlich entwickelt. "Steigerung um 250 % - Klopps Wunder-Team schon 128 Mio. wert“ hieß es da an einem Montag - eine Wertentwicklung, die für einen Zeitraum von knapp vier Monaten geradezu utopisch anmutet, und mal ehrlich: Wer wäre da nicht gerne dabei. Der Marktwert der zehn teuersten Bundesliga-Profis wird aktuell auf insgesamt knapp 300 Millionen Euro beziffert.

Noch deutlichere Wertsteigerungen sind allerdings möglich, wenn nach 16 Spieltagen in der 2. Liga Mannschaften wie der FC Augsburg oder der FC Erzgebirge Aue auf Aufstiegsplätzen platziert sind. Mancher Spieler, der für ganz kleines Geld eingekauft wurde, könnte sich zum Millionen-Transfer entwickeln. Die größten Steigerungsraten sind naturgemäß bei den noch jungen Spielern zu erwarten, wenn diese sich zu einem überdurchschnittlichen Talent entwickeln und die Augen der finanzstärkeren Vereine auf sich ziehen.

Doch vielen Vereinen fehlt andererseits das Geld, um in Erfolg versprechende Spieler zu investieren. Wenn es darum geht, die nächste Saison finanziell unbeschadet zu überstehen, so rücken Überlegungen, wie mit der Investition in herausragende Talente mittel- und langfristig gut verdient werden kann, eher in den Hintergrund. Genau in diese Nische hinein wurde nun ein von langer Hand vorbereiteter Beteiligungsfonds konzipiert. 10,5 Millionen Euro sollen in ein Portfolio aus Spieler-Transferrechten investiert werden. Erlöse sollen dem Fonds aus Spielertransfers und Leihgeschäften bringen. Schwerpunktmäßig sollen Transferrechte für Spieler, die nicht älter als 23 Jahre alt sind, finanziert werden. 20 bis 30 Talente mit dem Potenzial, sie innerhalb der Fondslaufzeit wertgesteigert an einen anderen Verein zu verkaufen, sollen identifiziert werden.

Wenn im Prospekt von einer Wertsteigerung von 100% ausgegangen wird, so handelt es sich hier um eine Annahme, die durch nahezu jede beliebige andere Annahme ersetzt werden könnte. Da aber ein ordentlicher Beteiligungsprospekt auch eine Prognoserechnung enthalten muss, hat man sich kurzerhand nicht auf eigene Vermutungen gestützt sondern die Daten auf der Internetseite www.transfermarkt.de herangezogen und dort den Durchschnitt aller Deals der bis zu 23 Jahre alten Spieler untersucht. Allerdings handelt es sich hier in der Regel wegen der üblichen Verschwiegenheitspflicht bei solchen Deals ebenfalls um Annahmen. Aber letztendlich wird das Ergebnis einer solchen Investition wesentlich davon abhängen, ob sich geeignete Talente finden lassen. Hier ist mit dem Ex-HSV-Spieler Harald Spörl, der mit seiner Gesellschaft in der Beratung von Fußballprofis den Schwerpunkt setzt, eingeschaltet, um entsprechende Handlungsempfehlungen zu geben.

Anleger müssen sich darüber im Klaren sein, dass es sich hier um ein recht spekulatives Geschäft handelt. Nur ein Spieler wie bspw. der Münchener Thomas Müller, der erst vor knapp zweieinhalb Jahren sein Profi-Debüt in der 3. Liga gab, könnte das Fonds-Ergebnis in ungeahnte Höhen katapultieren. Umgekehrt könnte durch falsche Spielerauswahl, Verletzungs-Pech und andere missliche Umstände das eingesetzte Kapital auch buchstäblich aufs Spiel gesetzt werden. Bedenkt man, dass ein Vielfaches des angestrebten Fondsvolumens Woche für Woche bei Oddset- und anderen Wetten verpufft, sollte der Investition in diesen Fonds vielleicht eine realistischere Chance auf Gewinn beigemessen werden. Hinzu kommt natürlich das Vergnügen, neben dem Fiebern für den eigenen Verein nun auch Daumen zu drücken, dass sich die mit eigenem Geld (mit-) finanzierten Spieler wacker schlagen und ihren Marktwert steigern. Positiver Nebeneffekt könnte eine Steigerung der Sky-Abonnements sein, die es ermöglichen, die eigenen "Schützlinge" in jedem beliebigen Spiel eingehend zu studieren. Und sollte tatsächlich ein Super-Talent gefunden werden, so macht sich ein beiläufiger Hinweis im Freundeskreis, dass man diesen künftigen Top-Spieler mit eigenem Geld unterstützt hat, sicherlich gut. Klappt es nicht so gut, so muss man sich ja nicht dazu äußern.

Fazit: Ein äußerst emotional besetztes Thema, welches sicherlich seine Liebhaber finden wird. Solange die sich darüber im Klaren sind, dass es hier keine auf nachvollziehbaren Ertragsansätzen basierende Wertentwicklung gibt, andererseits jedoch durchaus realistische Chancen auf einen guten Gewinn gegeben sind, kann munter vom "großen Los" geträumt werden, welches mit dieser Beteiligung sicher eher erreicht werden kann als mit jahrelangen Sportwetten. Als Beimischung für ein breit gestreutes Portfolio bei emotionaler Verbundenheit zum Thema Fußball sicherlich eine Überlegung wert.

 

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 Fonds-Check: Der Mean Reversion-Identifizierer
 

Auf der Suche nach gering mit Aktien- und Rentenmärkten korrelierenden Fonds sind wir möglicherweise auf eine wahre Perle gestoßen. Eine Long/Short-Systematik, die wir in dieser Form noch nicht ansatzweise gesehen haben und die auf Basis klarer Algorithmen ohne menschliche Einmischung auf Basis der 50 EuroSTOXX 50-Aktien sowie der weiteren 17 nicht im EuroSTOXX 50 gelisteten DAX-Unternehmen jederzeit repliziert werden kann. Die Filterkriterien bestehen aus einer Vielzahl mathematischer Analysen und technischer Kennzahlen und beruhen auf der Erkenntnis, dass einer überproportionalen Kursbewegung ein mit hoher Wahrscheinlichkeit prognostizierbare Gegenbewegung (Mean Reversion) folgt. Solche überproportionalen Kursbewegungen kommen – positiv wie negativ – stets dann zustande, wenn es besonders gute oder schlechte Nachrichten zu einem Unternehmen gibt, die von einer großen Zahl von Marktteilnehmern in Käufe oder Verkäufe umgemünzt werden, was dann kurzfristig schlichtweg zu Übertreibungen führt, die recht kurzfristig durch die weitere Kursentwicklung wieder korrigiert werden. An zwei typischen Beispielen soll dies verdeutlicht werden:

Nachdem für die Automobilindustrie - und damit auch für BMW - eine schlechte Nachricht kam, ging der Kurs so überproportional (dies muss immer auch in Relation zum Verlauf des Gesamtmarktes gesehen werden) in den Keller, dass es in der Folge ein Kauf-Signal gab (Grafik zum Vergrößern anklicken)

Investiert wurde zum Kurs von € 37,88. Von vorneherein wurde (automatisch durch das Handelssystem) festgelegt, dass bei Erreichen eines Kurses von € 38,83 verkauft wird. Mehr als diese 2,5% Profit wurden durch diesen Deal nicht angestrebt. Genauso eng wurde übrigens gleichzeitig auch eine Stop Loss-Marke gesetzt, bei deren Unterschreitung die Position sofort glattgestellt worden wäre.

Der umgekehrte Fall: Nach einer vom Markt absolut positiv bewerteten Nachricht stieg der Kurs von BNP Paribas stark an, was zu einem Verkaufssignal und entsprechender Short-Positionierung führte. Auch in diesem Fall konnte bereits innerhalb von wenigen Tagen der "voreingestellte" Profit gesichert werden.

An beiden Fällen sieht man, dass das Konzept dieses Fonds an langfristigen Entwicklungen überhaupt nicht interessiert ist. Für Kursentwicklungen, die mehr als 50 Tage zurückliegen, interessiert sich das System ebenso wenig wie für die Frage, wie billig oder teuer eine Aktie ist oder welches Wachstums- oder Verlustpotential sie mittel oder langfristig haben könnte. Es geht ausschließlich um die vielen kleinen und vergleichsweise sicheren Gewinnmöglichkeiten in der Folge außergewöhnlicher Aktienkursbewegungen. Wird der Take Profit-Kurs erreicht, wird verkauft. Wird die Stop Loss-Marke durchbrochen, wird verkauft. Ist nach 90 Tagen die Position noch nicht verkauft, so wird ebenfalls verkauft. Einschätzungen, ob man der Position vielleicht doch noch eine Chance geben sollte oder ob man vielleicht einen entstandenen Gewinn unterhalb der voreingestellten Marke mitnehmen sollte, sind vollkommen überflüssig, weil sie ohnehin keine Berücksichtigung finden.

Mit welcher Präzision dieses mathematische Konzept funktioniert, lässt sich an einem - in diesem Fall ja absolut glaubwürdigen Backtest - aufzeigen. Hierzu wurde für den Zeitraum vom 02.01.2003 bis zum 30.09.2010 überprüft, wann das System bei welcher Aktie ein Einstiegssignal gegeben hätte. In diesem gesamten Zeitraum wurden mit insgesamt nur 40 Titeln aus den beiden Indices 10.238 Signale umgesetzt. In 55% der Fälle erfolgte ein Kauf (Long-Position) und in 45% der Fälle ein Verkauf (Short-Position). 9.237 Trades (also 90,57% aller Signale) verliefen erfolgreich. Dabei betrug die durchschnittliche Haltedauer einer Position nur 13,43 Tage. Das durchschnittlich für entsprechende Long- bzw. Short-Positionen eingesetzte Kapital belief sich (bei einer Bandbreite von 12% bis zu 100% des Fondsvermögens) auf rund 55%.

Wie gering die Schwankungen aufgrund der hohen Zahl von Signalen, die zum Erfolg führten, ausfällt, verdeutlicht die folgende Grafik, die allerdings nur die reine Ergebnisentwicklung (und keinerlei Fonds- oder Tradingkosten) berücksichtigt (Grafik zum Vergrößern anklicken).

Bereinigt man diese Entwicklung um die Kosten des Fonds (inklusive Tradingkosten), so ergibt sich (nach Fondskosten) für die 7,75 Jahre einen Wertzuwachs von 152% bzw. durchschnittlich 12,67% pro Jahr (damit Sie diesen Wert besser einschätzen können, sei angemerkt, dass ein "Ethna AKTIV E" im gleichen Zeitraum einen kumulierten Wertzuwachs von 125% erzielte). Dabei fiel das schlechteste Jahresergebnis des hier in Rede stehenden Fonds mit 7,59% auf das Jahr 2004, während im Horror-Jahr 2008 ein Wertzuwachs von 13,74% den meisten Depot sehr gut getan hätte.

Fazit: Ein hochinteressantes Konzept eines erst vor wenigen Wochen aufgelegten Fonds, dessen Live-Historie bislang noch keine wirklichen Rückschlüsse auf ein Funktionieren in der Praxis zulässt. Das Konzept ist jedoch absolut plausibel und bestens nachvollziehbar und so sind wir zuversichtlich, hier einen weiteren "Hidden Champion" gefunden zu haben.

 

 Das immer wieder verwendbare Zitat

Es bedarf des Mutes,
unpopuläre Wahrheiten auszusprechen und nicht zu unterdrücken,
übertriebene Hoffnungen zu dämpfen und nicht zu stimulieren,
keine Versprechungen zu machen, die man hinterher nicht einhalten kann.

(Alfred Herrhausen, deutscher Bank-Manager, 30.01.1930 - 30.11.1989)
 


Wir wünschen Ihnen auf jeden Fall viel Erfolg bei Ihren Dispositionen und verbleiben vorerst
mit freundlichen Grüßen
AECON Fondsmarketing GmbH
Ihr Investment-Provider

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