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Nr. 135 vom 16.02.2011

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Unsere Themen heute:
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Besinnung aufs Kerngeschäft

Hidden Champions und IVIF on Tour

Abgeltungssteuer: Unvorstellbare Belastung

Garantiefonds - Marketing statt Kundennutzen

Fonds-Check: Absolute Return mit Goldaktien
Das immer wieder verwendbare Zitat (von Benjamin Franklin)

 

 Besinnung aufs Kerngeschäft

Allfinanz ist ein wunderbares Schlagwort und vermittelt dem unbedarften Bürger das gute Gefühl, nun von einem einzigen Ansprechpartner alle Probleme gelöst zu bekommen. Egal, ob das Auto versichert oder das Eigenheim finanziert werden muss, ob es um Kranken- oder Berufsunfähigkeitsabsicherung, um betriebliche Altersversorgung oder Riester-Rente, vermögenswirksame Leistungen oder Bausparen, um eine Haftpflichtversicherung für Kind und Hund oder um einen Fondssparplan oder ein Wertpapierdepot geht - der Fachmann, der bekanntlich (nicht nur früher) in der Nachbarschaft wohnt, ist für alles zuständig. Wie schön!

Wie das alles von einer einzelnen Person bewältigt werden soll, ist die Frage. Klar sollte sein, dass es eigentlich nur mit arbeitsteiliger Organisation gehen kann, soweit nicht die Konzentration auf bestimmte Geschäftsbereiche erfolgt. Immer wieder stellen wir nämlich fest, dass besonders erfolgreiche Finanzdienstleister vor allem durch Konzentration auf einige wenige Kerngeschäftsfelder so erfolgreich geworden sind. Dies gilt übrigens nicht nur für Finanzdienstleister. Das Phänomen kann überall in Wirtschaft und Dienstleistung beobachtet werden. Fachanwälte zum Beispiel, die sich als Spezialisten für bestimmte Bereiche einen Namen gemacht haben, sind meist deutlich erfolgreicher, als Anwälte, die den Versuch unternehmen, für alle Rechtsbereiche zur Verfügung zu stehen.

Besonders erfolgreich sind natürlich Gesellschaften, in denen sich verschiedene Finanzdienstleister zusammengeschlossen haben, um Mandanten gemeinsam zu betreuen. Da gibt es bspw. den Spezialisten für die betriebliche Altersversorgung, einen oder mehrere (wiederum spezialisierte) Versicherungs-Profis, den Finanzierungsexperten und den Fachmann für die Geldanlage. Der Vorteil: Dadurch, dass jeder dem anderen seine Kunden zuführt, wird auch der Akquisitionsaufwand für neue Mandanten automatisch auf mehrere Schultern verteilt.

Einzelkämpfer, die alle Bereiche selbst abdecken, erliegen oft dem trügerischen Glauben, dass das Internet ja hilft, die beste Krankenversicherung, die besten Finanzierungskonditionen oder den besten Fonds auszusuchen. Wer sich intensiv mit der Materie beschäftigt, weiß längst, dass grundsolides Fachwissen nicht ansatzweise durch Computervergleiche ersetzt werden kann.

Einzelkämpfer, die sich einer Organisation (bspw. einem Makler-Pool) anschließen, in dem die verschiedenen Produktbereiche durch Spezialisten abgedeckt werden, machen leider immer wieder die Erfahrung, dass sich das Spezialistentum eher auf administrative Fragen bezieht, zumal die Kapazitäten einiger weniger Mitarbeiter in der Zentrale für die Betreuung von Fragen tausender angeschlossener Pool-Partner oft ein wenig knapp bemessen sind. So stellt der Einzelkämpfer häufig fest, dass er auch nach Anbindung an eine große "Gemeinschaft" letztendlich Einzelkämpfer bleibt, der sich selbst kümmern muss. Leider hat der Tag nur 24 Stunden und so stellt sich dann die Frage, ob es jetzt wichtiger ist, neue Kunden zu akquirieren, bestehende Kunden zu betreuen, um sie nicht zu verlieren oder ob man sich weiterbildet und zudem umfangreiches Produkt-Research betreibt.

Mit letzterem füllen übrigens Menschen, die dies hauptberuflich betreiben, ihren Arbeitstag vollständig aus. Würde man ihnen zumuten, gleichzeitig Neukunden zu akquirieren und Beratungsgespräche (inklusive der gesamten daran hängenden Administration) zu führen, so würden sie glatt verweigern bzw. darauf hinweisen, dass sie dann keineswegs mehr in der Lage wären, ihren eigentlichen Job ordentlich zu erledigen.

Mit zunehmendem Wachstum stellte sich natürlich auch für uns die Frage, wo die Reise hingehen soll. Bereits vor einigen Jahren hatten wir jedwede aktive Akquisition von Finanzdienstleistern eingestellt, um uns vor allem auf die individuelle Betreuung der vorhandenen Partner zu konzentrieren. Von dieser Linie sind wir bis heute nicht abgewichen. Neue Kooperationspartner gewinnen wir nur dann, wenn Sie aus freien Stücken - meist aufgrund Empfehlung Dritter - auf uns zukommen. Trotzdem verzeichneten wir in 2010 den höchsten Zuwachs an Kooperationspartnern jemals. Grund genug, darüber nachzudenken, bei der Auswahl künftiger Kooperationspartner vor allem auf Finanzdienstleister mit starkem Fokus auf das Investmentgeschäft zu setzen.

Ende 2007 ergänzten wir die AECON-Investmentplattform, die bislang nur Depots bei der AAB, DAB, DWS, Ebase, FFB oder FoDB abbildete, um den Bereich der geschlossenen Fonds. Aufgrund der beispiellosen Aufbereitung durch unseren IT-Partner fundsaccess AG können wir den von uns betreuten Finanzdienstleistern nun zusätzlich Informationen zu inzwischen deutlich mehr als 10.000 geschlossenen Beteiligungsgesellschaften zur Verfügung stellen. Von den 170 aktuell in der Platzierungsphase befindlichen geschlossenen Fonds können unsere Kooperationspartner 132 Fonds platzieren, ohne hierfür jeweils eine gesonderte Vertriebsvereinbarung abschließen zu müssen.

Die ursprünglich rein als "administratives Add-on" vorgesehene Dienstleistung entwickelte sich aufgrund vieler Fragen zu bestimmten Angeboten oder der Bitte, geeignete Fonds vorzuschlagen, schnell in eine von uns ursprünglich gar nicht gewünschte Richtung. Aufgrund von Anfragen verschiedener Anbieter geschlossener Fonds gipfelte das "neue Geschäftsfeld" in der Veranstaltung einer "Hidden Champions Tour - geschlossene Beteiligungen" im Frühjahr vergangenen Jahres. Immer wieder betonten wir aber dabei, dass unsere Kernkompetenz sich auf die Analyse offener Investmentfonds mit deutlicher Fokussierung auf vermögensverwaltende Fonds richtet.

Da die Analyse von geschlossenen Fonds deutlich mehr Zeit beansprucht als die Analyse von offenen Fonds und da zudem geschlossene Fonds (insbesondere die guten) die Angewohnheit haben, bereits nach vergleichsweise kurzer Zeit nicht mehr zur Verfügung zu stehen, standen unser Aufwand und der sich daraus ergebende Nutzen für unsere Kooperationspartner in einer eher mangelhaften Relation zueinander. Viele von uns betreute Finanzdienstleister zogen daraus verständlicherweise die Konsequenz, zu - meist nur etwas - besseren Konditionen über eine der bekannten Plattformen für geschlossene Fonds abzuwickeln, und so ausschließlich unsere Dienstleistung für Betreuung und Administration im Segment der offenen Investmentfonds in Anspruch zu nehmen.

Wir haben aus diesem Grund ebenfalls beschlossen, uns auf unser Kerngeschäft zu besinnen und werden uns deshalb künftig rein auf die Administration für geschlossene Fonds beschränken. Dies hat einerseits den Vorteil, dass wir künftig Provisionskonditionen anbieten können, die man allgemein von den bekannten Plattformen gewohnt ist. Durch die Integration der abgewickelten Umsätze können die geschlossenen Beteiligungen jedoch in das integrierte Berichtswesen eingebunden werden, so dass der Finanzdienstleister verschiedene Depots bei unterschiedlichen Depotstellen sowie geschlossene Beteiligungen in einem einzigen Berichtswesen verarbeiten kann. Da den Soll-Werten gemäß Prospekt in der Plattform auch die Ist-Werte gemäß Realität gegenübergestellt werden, kann auch die Wertentwicklung des "virtuellen Gesamt-Depots" (auch unter Einbeziehung von Kapitalversicherungen und sonstiger Vermögenswerte) abgebildet werden.  

Konsequenterweise haben wir im Kontext dieser Grundsatzentscheidung auch die ursprünglich für dieses Frühjahr geplante zweite "Hidden Champions Tour - geschlossene Beteiligungen" abgesagt.

Da es aber doch eine Reihe von Finanzdienstleistern gibt, die sich auch für das Segment der geschlossenen Fonds professionelle Unterstützung "einkaufen" möchte, führen wir derzeit Gespräche mit verschiedenen Stellen, um eine solche Unterstützung von fachlich kompetenter Seite als "Zusatz-Kooperation" einzubinden. Derzeit ist es aber noch zu früh, um hierzu Näheres auszuführen. Sie können aber sicher sein, es rechtzeitig zu erfahren, wenn Sie sich für eine solchermaßen integrierte Kooperation interessieren.

 


 Hidden Champions und IVIF on Tour

Dass unsere Hidden Champions Tour nicht nur für die Gäste sondern auch für die Anbieter vermögensverwaltender Fonds eine Bereicherung ist, wurde uns von einigen ehemaligen Hidden Champions auf schöne Art bestätigt. Mit M.E.T. finanz, Patriarch Multi Manager und pulse invest haben sich nämlich aus eigenem Antrieb drei ehemalige ("Former") Hidden Champions zusammengetan, um auf einer weiteren Roadshow sich und ihre Fonds ausführlicher vorzustellen. Folgt man den Bewertungen in den Feedback-Bögen der Hidden Champions Tour 2009 + 2010, so handelt es sich bei allen drei Gesellschaften um wahrhafte Publikumslieblinge. Dass für die drei Anbieter vermögensverwaltender Fonds kein Zweifel daran bestand, dass wir auch die Moderation der "Former Hidden Champions on Tour" übernehmen sollten, hat uns sehr gefreut.

Bereits in der nächsten Woche startet die Tour, die in sechs Städten Station macht. Kurzentschlossene können sich natürlich noch anmelden. Zum Anmeldungsformular gelangen Sie hier.

Die Termine der Veranstaltungsreihe, deren Programm durch ergänzende Vorträge abgerundet wird, listen wir Ihnen gerne auf. Alle Veranstaltungen finden in der Zeit von 13:00 - 18:00 statt. Der Empfang ist ab 12:30 Uhr besetzt und im Anschluss stehen die Gesellschaften gerne für weiterführende Diskussionen zur Verfügung.

Former Hidden Champions on Tour
Ort Location Datum
München Eurostars Grand Central 22.02.2011
Stuttgart Mercure Airport Messe 23.02.2011
Offenbach ACHAT Plaza 24.02.2011
Köln Hilton Colgne 15.03.2011
Hamburg Lindner Hotel Michel 16.03.2011
Berlin NH Hotel City West 17.03.2011

Die ursprünglich für Frankfurt vorgesehene Veranstaltung musste aufgrund der eingehenden Anmeldungen bereits nach kurzer Zeit nach Offenbach verlegt werden (die eingefleischten Frankfurter mögen es verzeihen), da das ursprünglich gebuchte Hotel keine ausreichende Raumkapazität zur Verfügung stellen konnte. Inzwischen sind für die Frankfurter Veranstaltung tatsächlich doppelt so viele Anmeldungen eingegangen, wie von den Veranstaltern erwartet.

Auch bei der IVIF-Roadshow deuten sich neue Besucher-Rekorde an. Eine Woche nach Start der Einladungen liegt die Zahl der Anmeldungen bereits bei nahezu 400. Hier könnte es teilweise zu einem vorzeitigen Anmelde-Stopp kommen, da zumindest die Veranstaltungsräume in Stuttgart und Frankfurt bald an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen könnten (für beide Veranstaltungen liegen bereits nahezu 100 Anmeldungen vor). Insgesamt rechnen die IVIF-Gesellschaften in diesem Jahr mit ca. 800 Gästen bei ihrer Roadshow. Hier die Termine der IVIF-Roadshow, die nun bereits im vierten Jahr stattfindet:

IVIF-Roadshow
Ort Location Datum
Berlin Urania 28.03.2011
Hamburg Ehemalige Kaffeebörse 29.03.2011
Düsseldorf Templum 30.03.2011
Frankfurt FIZ (neuer Uni-Campus) 04.04.2011
Stuttgart Wöllhaf Center Airport 05.04.2011
München Künstlerhaus 06.04.2011
Wien Naturhistorisches Museum 11.04.2011

Die Anmeldung ist nur online über die IVIF-Homepage möglich. Hier der direkte Link zur Anmeldung: http://www.ivif.de/component/option,com_facileforms/Itemid,112/

Wer langfristig planen will, für den haben wir auch bereits die Termine für die Hidden Champions Tour im September, die diesmal bereits am 31.08.2011 in Frankfurt startet. Weitere Termine sind am 07.09.2011 in München, am 14.09.2011 in Hamburg, am 21.09.2011 in Düsseldorf und am 28.09.2011 in Berlin. Die teilnehmenden Gesellschaften und die zu präsentierenden Fonds stehen fest und wir können Ihnen erneut eine spannende Veranstaltung versprechen. AECON-Kooperationspartner setzen die Fonds, die wir ihnen bereits - teilweise detailliert - vorgestellt haben, bereits in der Kundenberatung ein. Diesen Informationsvorsprung wollen wir unseren Geschäftspartnern - zumindest bis zum nächsten Newsletter - erhalten.

 

 Abgeltungssteuer: Unvorstellbare Belastung

Der Anleger Rolf A. staunte nicht schlecht, als er jüngst seine Verkaufsabrechnung für einen ausländischen thesaurierenden Fonds von der Augsburger Aktienbank erhielt. Unvorstellbare 80,94% seines gesamten Wertzuwachses wurden ihm als Abgeltungssteuer nebst Solidaritätszuschlag von seinem Verkaufserlös abgezogen - mehr als das Dreifache der gesamten Abgeltungssteuerbelastung auf den gesamten Wertzuwachs, den er zudem im Rahmen seiner ESt-Erklärung für 2009 und demnächst für 2010 bereits zum allergrößten Teil bereits versteuert hat.

Was war geschehen? Er hatte in einen extrem konservativen Fonds investiert, der ihm die Aussicht auf eine Wertentwicklung oberhalb der Wertentwicklung eines guten Geldmarktfonds eröffnete. Dafür hatte er den "Allianz RCM Enhanced Short Term" (früher: "Allianz RCM Enhanced Money Market") ausgewählt und € 125.000,02 investiert. Zunächst lief alles planmäßig. Von der AAB erhielt Rolf A. die steuerliche Mitteilung, die seinen ordentlichen Ertrag für den Zeitraum ab Erwerb für den Rest des Jahres 2009 berücksichtigte und selbstverständlich fügte er diese Steuerbescheinigung seiner EST-Erklärung für 2009 bei.

Als er den Fonds verkaufte, belief sich der Wert ausweislich der Depoteinsicht auf € 126.387,45. Vom Wertzuwachs behielt die AAB allerdings € 1.123,04 (= 80,94%) ein und schrieb nur den Rest des Verkaufserlöses dem Kundenkonto gut. Die empörte Reklamation bei der AAB brachte als Ergebnis, dass es gar nichts zu reklamieren gab. Die AAB hatte strikt die gesetzlichen Vorschriften befolgt. Eine Korrektur war nicht möglich.   

Eine Rekonstruktion des Zahlenwerkes haben wir soweit "entzerrt", dass eventuell die Chance besteht, zu begreifen, wie sich das stark vereinfachte Steuerrecht (Originalton des Bundesfinanzministeriums bei Einführung der Abgeltungssteuer) im Fall von Rolf A. auswirkt. Wer es allerdings begreift, der muss es noch lange nicht verstehen, denn die Art und Weise, wie der Staat seinen Bürgern die Vorsorge über Investmentanlagen vergällt, ist geradezu haarsträubend (Tabelle zum Vergrößern anklicken)

Bedenken muss man dabei, dass Rolf A. die ordentlichen Erträge für 2009 bereits versteuert hat und dass er im Zuge seiner EST-Erklärung für 2010 auch noch die ordentlichen Erträge für 2010 versteuern muss. Er wird dann mehr Steuern gezahlt haben als der gesamte Wertzuwachs überhaupt ausmacht. Für alle Leser, dies es jetzt noch nicht fassen können, nochmals im Klartext: Nach ESt-Erklärung für 2010 wird Rolf A. zunächst in etwa das Vierfache seiner tatsächlichen Steuerschuld für dieses Investment an das Finanzamt gezahlt haben, ehe er mit der ESt-Erklärung für 2011 die zu viel gezahlte Steuer zurückverlangen kann.

Nun kann man es sich leicht machen und die Empfehlung geben, einen in Deutschland domizilierten Fonds oder alternativ einen ausländischen ausschüttenden Fonds zu wählen.

Doch leider gibt es in diesem Fall keine Alternativen, denn das Konzept - ohne hier näher darauf einzugehen - des AGI-Fonds ist ohnegleichen. Die gegenüber einem guten Geldmarktfonds erzielte Outperformance erhält der Anleger in diesem Fall nur im Kombi-Pack mit der Steuerbenachteiligung.

Wir sind gespannt, wie lange Kapitalanlagegesellschaften bereit sind, diese unglaubliche Diskriminierung ausländischer thesaurierender Fonds zu akzeptieren. Der BVI als Interessenverteter der Fondsbranche ist in dieser Angelegenheit wohl keine große Hilfe. Auf der BVI_Pressekonferenz am Donnerstag vergangener Woche antwortete Herr Neiße auf die Frage von Pascal Holz, Chefredakteur von "investment intern" auf jeden Fall sinngemäß: "Wir können daran leider nichts tun. Wir sehen im Moment keinen Weg, hier eine Lösung herbeizuführen."

Natürlich ist die Lage verfahren. Dies vor allem deshalb, weil das Gesetz ja nun mal auch bestimmt, dass inländische thesaurierende Fonds zum Thesaurierungszeitpunkt die Abgeltungssteuer gleich auf Fondsebene abführen. Anleger in ausländischen thesaurierenden Fonds hingegen zahlen die gleiche Abgeltungssteuer erst zeitversetzt aufgrund der steuerlichen Mitteilungen für das jeweils abgelaufene Jahr im Rahmen ihrer ESt-Erklärung. Doch die Benachteiligung ausländischer thesaurierender Fonds - mal ganz abgesehen vom oben skizzierten Wahnsinn im konkreten Einzelfall - wiegt unserer Meinung nach stärker. Denn je länger ein Anleger einen solchen Fonds behält, desto größer ist der zunächst doppelt gezahlte Steuerbetrag, da bei Verkauf erneut die Steuer auf alle bereits versteuerten Ertragsanteile einbehalten wird, ehe der Anleger diese im Zuge seiner ESt-ERklärung vom Finanzamt erstattet bekommt. Der Clou dabei: Der Anleger muss dem Finanzamt nachweisen, dass er die jährlich anfallende Steuer bezahlt hat. So wird der Anleger gezwungen, seine diesbezüglichen Belege ggfs. weit über die Grenzen gesetzlich vorgeschriebener Aufbewahrungsfristen hinaus zu verwahren. Wir ahnen, dass aus der temporären Doppelbesteuerung in vielen Fällen eine endgültige Doppelbesteuerung werden wird, weil nach dem dritten Umzug die Belege - bspw. auch für die in die Fußstapfen ihrer Vorfahren tretenden Erben - nicht mehr auffindbar sind.

Wir meinen, dass hier alleine die Wahrung der Anlegerinteressen jeden Anbieter solcher Fonds herausfordern müsste, vor den Europäischen Gerichtshof zu ziehen, um diesem Steuer-Wahnsinn ein Ende zu machen. Pascal Holz hat hierfür auch gleich den passenden Lösungsvorschlag für den Gesetzgeber: Würde man sowohl bei in- wie auch bei ausländischen Fonds Zwischengewinne gar nicht besteuern, bevorzugt man thesaurierende Fonds, erhöht damit gleichzeitig die volkswirtschaftliche Sparrate (was laut Koalitionsvertrag ja angeblich gewollt ist), und das Problem mit der derzeit ebenso komplizierten wie auch ungerechten Besteuerung wäre gelöst. Dem können wir nur zustimmen.

 

 
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 Garantiefonds - Marketing statt Kundennutzen
 

Anleger erliegen häufig der Verlockung eines Garantiefonds, wenn die Märkte bereits stark gefallen sind. Zu groß sind die Schmerzen über den gerade erst erlittenen Verlust, den man zukünftig doch gerne vermeiden möchte. Und so diktiert das Bauchgefühl, gerade dann in Garantieprodukte zu investieren, wenn es eigentlich am unsinnigsten ist, weil die Garantie aller Wahrscheinlichkeit nach überhaupt nicht gebraucht wird und stattdessen nur zu Lasten der Wertentwicklung geht. Wie aber sieht es aktuell aus, nachdem Aktienbörsen und Rohstoffpreise sich seit dem Tiefstpunkt im März 2009 wieder kräftig erholt haben? Macht es nun nicht vielleicht Sinn, über Garantiefonds nachzudenken?

Mit derlei Argumenten ("Mit Sicherheit profitieren") wird aktuell wieder verstärkt für Garantiefonds geworben. Selten können Anleger aber anhand der Werbung erkennen, was der Preis für die Garantie des eingesetzten Kapitals ist. Im Vordergrund der Werbung stehen nämlich in der Regel die Chancen. Durch die Garantie untermauert scheinen diese Chancen dem Laien besonders gut realisierbar. Doch leider ist genau das Gegenteil der Fall und immer wieder macht sich Ernüchterung breit, wenn die Laufzeit von Garantiefonds abläuft und die Anleger sich fragen, was eigentlich aus ihren Chancen geworden ist.  

Anleger haben oft kaum eine Chance, die Mechanismen von Garantiefonds und die damit verbundenen Nachteile zu verstehen. Da sind einerseits die Fonds, die damit werben, dass zum Ausgleich der Garantiekosten nur eine bestimmte Partizipationsrate an der zugrunde liegenden Marktentwicklung gewährt werden kann. Nur zu gerne erklären sich Anleger mit einer Partizipation von bspw. 80% zufrieden, wenn als Gegenwert dafür die Garantie des eingesetzten Kapitals per Laufzeitende steht. Oft bezieht sich diese Partizipationsrate jedoch nur auf den Durchschnitt der Quartalswerte des Basiswertes. So kann es passieren, dass letzterer sich über die Gesamtlaufzeit prima entwickelt hat. Bedingt durch ein kräftiges Zwischentief wird jedoch der Durchschnitt der Quartalswerte während der Laufzeit so deutlich nach unten gezogen, dass häufig nichts anderes bleibt als das garantierte Kapital, welches über die Jahre der Investition in den Fonds natürlich an Kaufkraft verloren hat.

Eine andere Variante sind die so genannten "CCPI-Modelle" (constant proportion portfolio insurance), bei denen sich die Investition in den oder die Basiswerte danach bestimmt, wie hoch zum jederzeitigen Zeitpunkt der Anteil an sicheren festverzinslichen Anlagen sein muss, um die Garantie des eingesetzten Kapitals zum Laufzeitende zu garantieren. Kommt es während der Laufzeit eines solchen Garantiefonds zu einem starken Kursverfall des Basiswertes, so können solche Fonds gezwungen werden, komplett in geldmarktnahen Investments zu verharren, weil ihr Risikobudget aufgebraucht ist. Steigen die Kurse des Basiswertes anschließend wieder, hat der Garantiefonds keine Chance, daran teilzuhaben.  
 

Die Grafik (zum Vergrößern bitte anklicken) zeigt beispielhaft einen solchen Garantiefonds, der aktuell nur um 0,17% über seinem Ausgabekurs notiert. An eventuellen weiteren Wertsteigerungen des DAX wird der Anleger wohl kaum noch beteiligt sein. 

In der Kurzbeschreibung des Anlageziels dieses Fonds hieß es: "Ziel der Anlagepolitik des Fonds ist es, an den durchschnittlichen, stichtagsbezogenen vierteljährlich ermittelten Kurssteigerungen des DAX-Preisindex zu partizipieren. Das Fondsvermögen wird hierzu überwiegend in europäische Staatsanleihen, Anleihen von Gebietskörperschaften und Pfandbriefe, währungsgesicherte Kauf-Indexoptionsscheine sowie fest- und variabel verzinsliche Wertpapiere investiert."

Dabei hätte mancher vermögensverwaltende Fonds (auch ohne eine Garantie des Kapitals zu versprechen) deutlich bessere Ergebnisse erbracht. Der beispielhafte Vergleich in der Grafik zeigt zwar keinen von der Strategie her vergleichbaren Fonds (Grafik zum Vergrößern anklicken).

Es zeigt sich jedoch, dass es durchaus möglich ist, mit dem Risiko sorgfältig umzugehen und trotz der anschließenden Dynamik in Krisenzeiten den Maximalverlust erfreulich zu begrenzen. Bevor Anleger sich also für einen Garantiefonds entscheiden, sollten sie erstens versuchen, den Mechanismus des Fonds zu verstehen, um dann abzuwägen, ob die gewünschten Ziele nicht mit einem hohen Maß an Wahrscheinlichkeit mit einem (oder besser einem vernünftigen Mix aus) vermögensverwaltenden Fonds erreicht oder gar deutlich überboten werden könnten. Eine formale Garantie gibt es dafür natürlich nicht und wer auf eine solche großen Wert legt, der kommt an Garantiefonds nicht vorbei. er muss sich allerdings darüber im Klaren sein, dass bei Garantiefonds der Anbieter auf jeden Fall, der Anleger jedoch nur hin und wieder, auf der Gewinnerseite ist.

 

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 Fonds-Check: Absolute Return mit Goldaktien
 

Die Anlage in Gold ist mit Blick auf die gegenwärtige politische und wirtschaftliche Gesamtwetterlage eine gefragte Investition. Die Nachfrage treibt die Preise und die steigenden Preise treiben die Nachfrage. Besonnene Anleger wissen, dass solche Entwicklungen früher oder später in eine heftige Korrekturphase münden können. Die Investition in Goldaktien (Explorer, Entwickler, Produzenten und sonstige entlang der Wertschöpfungskette agierende Unternehmen) erscheint bei den steigenden Gold- und Rohstoffpreisen vielen Anlegern noch attraktiver. Korrekturen indes können - wie in der gerade erst überwundenen Finanzkrise, deren Fortsetzung (oder Neuauflage) aufgrund der immensen Staatsverschuldungen folgen könnte -  auch hier sehr heftig ausfallen. Hinzu kommt das Währungsrisiko, da die Entwicklung des Sektors wesentlich an den US Dollar geknüpft ist.

Ein "BGF World Gold Fund", der sicherlich zu den besten Goldaktienfonds zählt, büsste während der Finanzkrise in der Spitze mehr als 64% seines Wertes ein. Der Traum eines jeden Anlegers ist deshalb sicherlich, beim Preisanstieg dabei zu sein, den größeren Teil einer solchen Korrektur aber von der Seitenaus-Linie zu beobachten. Er selbst wird es aber in der Regel kaum schaffen, zum mehr oder weniger richtigen Zeitpunkt aus- und einzusteigen. Gut zu wissen, dass es einen Fonds gibt, der dem Anleger die Entscheidungen abnimmt, weil auf Fondsebene ein Risikomanagement implementiert ist, für das positiver Ertrag und die Vermeidung von Verlusten deutlich wichtiger sind als die passive Nachbildung eines Index.

Die Kontrolle erfolgt regelbasiert auf Portfolioebene, der Fokus liegt auf Anlagegrenzen, Risikobudgets und Monitoring. Zur Umsetzung der Risikovorgaben stehen dem Portfoliomanagement verschiedene Systeme zur Verfügung, welche auf Portfoliobene, als auch bei den Einzeltiteln zum Einsatz kommen. Zum Einsatz kommen kontrazyklische (basierend bspw. auf den Extremwerten der gleitenden Durchschnitte oder der Volatilität) und prozyklische Systeme (bspw. auf Basis Trendfolge, Momentum, Relative Stärke oder einfacher Stopp-Loss-Marken). Das Aktienexposure kann zwischen 0 und 100% frei variiert werden. Zudem kann über Sektorrotation flexibel zwischen hochvolatilen Small Caps, weniger volatilen Large Caps oder noch geringer volatilen Positionen in Gold das Risikobudget im Lot gehalten werden. Es können auch andere Edelmetalle (meist durch indirekte Investition), andere Rohstoffaktien sowie festverzinsliche Wertpapiere erworben werden. Der Fonds notiert in Euro. Fremdwährungspositionen werden systematisch gegenüber der Fondswährung abgesichert.

Das Risikomanagement ist allen anderen Investmentprozessen übergeordnet. Insoweit wird der Fondsmanager selbst durch ein Risikomanagement-Team kontrolliert. Der Investmentprozess wird wesentlich bestimmt durch eine makroökonomische Analyse, der eine quantitative Vorauswahl von Sektoren und Einzeltiteln folgt, die dann wiederum einer fundamentalen Analyse unterworfen werden, ehe eine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlung generiert wird. Unabdingbare Voraussetzung ist jedoch stets die Einhaltung vorgegebener Risikobudgets.

Damit kein falscher Eindruck entsteht: Natürlich kann auch dieser Fonds temporäre Kursverluste erleiden, die in Krisenzeiten auch höher ausfallen können als die Verluste moderat konservativer oder balancierter Mischfonds. Immerhin haben wir es hier mit einem Fonds zu tun, der nicht breit gestreut in verschiedenste Assetklassen investieren darf, sondern auf das Rohstoffsegment (mit starkem Fokus auf Gold) festgelegt ist. Der Fonds eignet sich deshalb vor allem für Anleger, die am aktuellen Rohstoff-Boom partizipieren wollen, sich jedoch darüber im Klaren sind, dass ein ungeschütztes Investment in diesen Bereich extremen Schwankungen ausgesetzt sein kann, so dass es lange dauern kann, temporär entstehende Verluste wieder zu kompensieren.

Der Fonds, der nun bereits im vierten Jahr existiert, hat bereits eine ansprechende Entwicklung vorzuweisen. Die rote Linie zeigt die Fondswertentwicklung in Relation zum FTSE Gold Mines Index in US Dollar (dunkelgrau) und in Euro (hellgrau). Sehr schön kann man sehen, wie das Risikomanagement sich auswirkt (klicken zum Vergrößern der Grafik).

Der maximale Verlust des Fonds konnte in der Krise auf 24,5% begrenzt werden, während der Index in der Spitze 48,4% (bzw. 56,7% in US Dollar) verlor. So konnte das Krisenjahr 2008 mit einem Minus von nur 14,5% abgeschlossen werden. Diesem Verlustjahr folgten zwei sehr erfolgreiche Jahre mit 38,8% bzw. 32,7% Wertzuwachs garniert mit einer deutlich minimierten Schwankungsbreite.

Unser Fazit: Wir sind davon überzeugt, dass Anleger gut beraten sind, von Long-only-Rohstoff-Investments in einen solchen Fonds zu wechseln. Hält der Aufwärtstrend zunächst an, so dürfte der Fonds gut mitlaufen. Platzt eine sich eventuell aufbauende Blase (hierzu gibt es sehr unterschiedliche Meinungen, die alle bestens begründbar sind), so schaltet der Fonds hoffentlich erneut in den Sicherheits-Modus um und vermeidet so, dass Erreichtes zu leichtfertig wieder preisgegeben wird. Ganz im Sinne des folgenden Zitats gibt es hierfür natürlich keine Garantien.
 

 Das immer wieder verwendbare Zitat

Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen,
wird am Ende beides verlieren.

(Benjamin Franklin, US-Staatsmann, Ökonom und Naturforscher, 17.01.1706 - 17.04.1790)
 


Wir wünschen Ihnen auf jeden Fall viel Erfolg bei Ihren Dispositionen und verbleiben vorerst
mit freundlichen Grüßen
AECON Fondsmarketing GmbH
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