Traue
keiner nicht selbst gefälschten Statistik |
Mit
Statistiken kann man alles beweisen, nur nicht die Wahrheit. In
keiner Zitatensammlung fehlt dieses Zitat, unklar ist indes, wem es
zuzurechnen ist. Übrigens ist auch nicht erwiesen, dass das Zitat
"Ich glaube nur an Statistiken, die ich selbst gefälscht habe" Sir
Winston Churchill zuzurechnen ist, obwohl er immer wieder als der
geistige Vater dieser häufig zitierten Kritik an Statistiken ins
Spiel gebracht wird (zum Ausgleich haben wir für diesen Newsletter
ein anderes Zitat von Churchill gewählt). Wir unsererseits tun uns
bekanntlich sehr schwer mit Investment-Statistiken, denn es gibt
eigentlich keine wirklich klaren Grundlagen für solche Statistiken,
egal, ob es um Absatzzahlen oder um Leistungsvergleiche geht.
Das
Problem: Wenn große und bekannte Adressen statistische Erkenntnisse
veröffentlichen, wird kaum hinterfragt, auf welcher Basis diese
statistischen Aussagen ermittelt worden sind. Schon oft haben wir
darauf hingewiesen, dass bspw. der BVI nur Zahlen auf Basis der
Fonds seiner Mitglieder publiziert, die dann aber in der medialen
Wahrnehmung als allgemeinverbindlich für den Gesamtmarkt übernommen
werden. Wenn aber - um nur zwei Beispiele zu nennen - Gesellschaften
wie Carmignac oder Ethenea (Ethna Funds) nicht in der BVI-Statistik
enthalten sind, dann ist die Gesamtmarktentwicklung bereits um
schätzungsweise sechs bis sieben Milliarden Euro verfälscht.
Was uns
bewogen hat, uns erneut mit dem Thema Statistik zu befassen? Es ist
die ständig wiederkehrende Diskussion um die Thematik, dass aktiv
gemanagte Fonds den Index - zumindest auf lange Sicht - ohnehin
nicht schlagen können. Lange Zeit bezog man sich hierbei auf
Aktienfonds, wobei es uns immer wieder wundert, dass man bestenfalls
"Studien" präsentiert bekommt, bei denen die Erfolgsquote der
Aktienfonds, die über 10 Jahre den Index schlagen, mit bestenfalls
20% bis 30% beziffert wird. Bereits in der
Ausgabe 2.2011 von "ETF - Intelligent Investieren" hatten
wir für europäische Aktienfonds ermittelt, dass gut 65% per
31.12.2010 über 10 Jahre besser abgeschnitten hatten als der DJ
EuroSTOXX 50 TR. Wir räumten ein, dass es sich hierbei um eine
statistische Zufälligkeit handeln könnte, die dann aber nur bedeuten
könnte, dass es sich bei anderen stichtagsbezogenen Erhebungen
ebenfalls um statistische Ausrutscher handeln könnte.
Rein
interessehalber haben wir uns die europäischen Aktienfonds über den
FINANZEN FundAnalyzer (FVBS) erneut aufgerufen und die Fonds mit
mindestens 10-jähriger Historie um alle institutionellen
Anteilsklassen sowie um sonstige mehrfach gelistete Fonds
(ausschüttende und thesaurierende Versionen oder unterschiedliche
Währungsanteilsklassen) bereinigt. Übrig blieben 177
Europa-Aktienfonds. Interessanterweise schnitten 126 Fonds
(entspricht 71,19%!) per 31.10.2011 über 10 Jahre besser ab als der
DJ EuroSTOXX 50 TR - irgendwie erscheint uns dies doch ein bisschen
viel der statistischen Zufälligkeit. Nun könnten gewiefte
Statistik-Kritiker einwenden, dass sich der DJ EuroSTOXX 50 auf
Euroland beziehe und dass aufgrund der bekannt hohen Gewichtung von
Financials (insbesondere Bankaktien) in diesem Index das Ergebnis zu
Gunsten einer von uns für wünschenswert gehaltenen Kernaussage
verfälscht sei. Nun denn, nichts ist einfacher, als auch den
europäischen MSCI-Index zum Vergleich hinzuzuziehen, was allerdings
wenig umwälzende Erkenntnisse bringt, da dieser Index über 10 Jahre
sogar noch ein wenig schlechter als der EuroSTOXX-Index
abgeschnitten hat.
Interessant
erscheint uns vor allem aber folgende "Zufälligkeit": Von den 126
Fonds, die über 10 Jahre den EuroSTOXX-Index geschlagen haben,
schafften es immerhin 102 Fonds (also immerhin 57,63% aller Fonds
mit mindestens 10-jähriger Historie), den Index auch über ein, drei
und fünf Jahre zu schlagen. Leichte Verschiebungen mag es dadurch
geben, dass die von uns nun "gefälschte" Statistik um den so
genannten "Survivor-Bias" zu bereinigen wäre, da natürlich alle
Fonds, die aktuell nicht mehr existieren, in der Statistik fehlen. Allerdings können wir uns kaum vorstellen, dass die Zahl der
Fonds, die schlechter als der Index abschneiden in unserem Beispiel
auf 70% bis 80% steigen würden, wenn man die inzwischen aus dem
Rennen genommenen Fonds berücksichtigt. Vielleicht lohnt es, die
Argumente, die für den Einsatz von passiven ETF´s im
Privatanleger-Portfolio sprechen, nochmals zu überdenken? Wen die
Details interessieren, der findet sie in der
kompletten
Übersicht (anklicken).
Lange war
das Argument akzeptiert, dass durch aktive Umschichtung in die
(hoffentlich) besser laufende Assetklasse oder die Absicherung von
Aktien- oder Rentenbeständen durch Umschichtung in Cash oder durch
ein Futures- oder Optionen-Overlay im Rahmen von
vermögensverwaltenden Fonds eine Fondssparte entstanden ist, die
sich der Diskussion um den der aktiven Verwaltung überlegenen
ETF-Fonds entziehen könnte. Dabei - dies sei vorausgeschickt - haben
wir natürlich schon seit jeher die Meinung vertreten, dass es
insgesamt nicht mehr gute, mittelmäßige und schlechte
vermögensverwaltende Fonds geben kann als es gute, mittelmäßige oder
schlechte Aktien- oder Rentenfonds gibt.
Inzwischen
geht nun auch die "statistisch legitimierte Jagd auf
vermögensverwaltende Fonds" los. Morningstar startete den viel
beachteten Generalangriff in der letzten Woche unter dem (un)sinnigen
Titel "Mischen
impossible - Was Anleger über Mischfonds wissen sollten". Die
Morningstar-Analysten haben die Vergleichsgruppe der flexiblen
Mischfonds unter die Lupe genommen und deren Ergebnisse einem
Index-Mix aus 50% Barclays Capital Euro Aggregate und 50% FTSE World
gegenüber gestellt. Als Betrachtungszeitraum wählten sie den
allgemein leicht nachvollziehbaren Zeitkorridor von 8 Jahren und 7
Monaten mit der Begründung, dass ab dem 01.04.2003 genügend
Anschauungsmaterial geboten wird, um zu überprüfen, ob die Fonds
sowohl die Herausforderungen der Baisse meistern als auch die
Chancen der Hausse nutzen können. Dass damit die komplette
Fondsgeneration unter den (Statistik-)Tisch gekehrt wird, die anhand
der erst seit dem Jahr 2004 durch das Investmentgesetz gebotenen
Möglichkeiten viele zusätzliche Perspektiven für
vermögensverwaltende Fonds bieten kann, wird billigend in Kauf
genommen. Originalton von Morningstar: "Neue
Anlageinstrumente und –techniken sollten nicht mit der Fähigkeit des
Fondsmanagers verwechselt werden, Mehrwert zu schaffen. Die Newcomer
müssen sich also erst einmal ihre Performance-Sporen verdienen. (Wer
für mehr Nachsicht mit den vielen neuen Fondskonzepten plädiert,
sollte sich in Erinnerung rufen, dass es hier um das Geld der
Anleger geht und nicht darum, der Auflagepolitik der Fondsanbieter
gerecht zu werden.)" Gestatten
Sie, dass wir dies grundsätzlich anders sehen, denn auch der
Zeitraum vom März 2009 bis heute bietet mit guten und schlechten
Zeiten ein recht ordentliches Anschauungsmaterial für den Mix aus
Aufschwung, Seitwärtsbewegung und Abschwung.
Aber
kommen wir zu den Ergebnissen der
Morningstar-Untersuchung zurück: Bei der
Auflistung der 22 besten flexiblen
Mischfonds über 8 Jahre und 7 Monate fehlten
uns spontan drei Fonds, die uns - auch wenn wir die genauen
Ergebnisse über den gewählten
Untersuchungszeitraum von 103 Monaten nicht
spontan beziffern konnten - in dieser
Aufstellung fehlten. Nicht enthalten war
nämlich der "Carmignac Patrimoine", den wir
ad hoc unter den Top 10 vermutet hätten (und
in der Tat hätte er mit seiner Performance
über 8 Jahre und 7 Monate auch tatsächlich
auf Rang 10 gelegen). Schnell stellten wir
aber fest, dass der "Carmignac Patrimoine"
in der Vergleichsgruppe "Mischfonds EUR
ausgewogen" gelistet ist, womit er
schlichtweg nicht in die Wertung kam. Des
Weiteren fehlte uns der "Plutos
International" in der Bestenliste. Er hätte
mit seinem Ergebnis sogar Rang 4 belegt. Bei
Morningstar ist er jedoch in der
Vergleichsgruppe "Aktien D Nebenwerte"
geführt. Gleichwohl beschreibt Morningstar
das Anlageziel des Fonds zutreffend wie
folgt: "Der Plutos International Fund
ist ein auf internationale Aktien- und
Rentenwerte ausgerichteter gemischter Fonds
mit flexiblem Anlagekonzept, das dem
Fondsmanager sowohl bei Aktien als auch bei
Rentenwerten eine der Markteinschätzung
entsprechende Schwerpunktbildung erlaubt."
Hoppla! Nur der Form halber schauten wir
noch nach dem "Ethna AKTIV E", dem wir für 8
Jahre und 7 Monate ebenfalls ein Ergebnis
oberhalb des Index-Gemischs aus je 50%
Aktien und Renten zubilligten. Und
tatsächlich wäre Luca Pesarini sogar auf
Rang 2 der Morningstar-Liste gelandet. Aber
wenn der Carmignac-Fonds als "Mischfonds EUR
ausgewogen" klassifiziert ist, dann dürfte
es der Ethna-Fonds wohl auch sein. Denkste,
denn tatsächlich ist der "Ethna AKTIV E" bei
Morningstar als "Mischfonds EUR flexibel"
klassifiziert. Wieso also taucht er nicht in
der Bestenliste auf? Und warum ist der
"Carmignac Patrimoine", der nicht mehr als
50% in Aktien investieren darf (dies
allerdings global) nur ein "ausgewogener"
Mischfonds, während der "Ethna AKTIV E", der
ebenfalls nur bis zur Hälfte des
Fondsvermögens Aktien halten darf
(allerdings nur europaweit), ein "flexibler"
Mischfonds ist?
Weiter
sind wir der Frage nach einer sinnvollen
Datenbasis nicht nachgegangen. Klar scheint
(uns) auf jeden Fall, dass es sich
angesichts statistischer Ungereimtheiten und
der Wahl eines für die Beurteilung von
vermögensverwaltenden Fonds durchaus nicht
angemessenen Zeitraums nicht um eine
Untersuchung handelt, deren Fazit eindeutig
lauten könnte, dass auch
vermögensverwaltende Fonds ihren Index nicht
schlagen können, weshalb eine Mischung aus
Aktien- und Renten-ETF´s für den Anleger die
bessere Wahl wäre. Um Missverständnisse zu
vermeiden: Morningstar hat die Grundlagen
seiner Untersuchung klar geschildert
(wenngleich uns das Fehlen des Ethna-Fonds
mehr als stutzig macht). Innerhalb kürzester
Zeit kam jedoch aus unterschiedlichsten
Quellen ein Feedback zu diesem Artikel, in
dem die Botschaft auf das einfache Fazit
"Mischfonds schlagen ihren Index meist
nicht" reduziert war. Deshalb melden wir hier ganz
erhebliche Zweifel an. Um aber auch die
Fonds untersuchen zu können, die in der Zeit
von 2004 bis 2007 aufgelegt wurden, müssen
wir nun leider bis ca. Ende 2015 warten,
damit auch hier eine Zeitraum von 8 Jahren
und 7 Monaten zugrunde gelegt werden kann.
Also bilden wir uns vorsorglich bezüglich
des einen oder anderen Fonds schon mal ein
eigenes Urteil.
Gut
passte es, dass während der Entstehung
dieses Artikels zwei Nachrichten auf unserem
Bildschirm erschienen, die wunderbar
belegen, welche Vorsicht man mit
statistischen Erhebungen in unserer Branche
walten lassen muss. Im FinanzMonitor wurde
eine Scope-Analyse zitiert, die
unmissverständlich klar herausgearbeitet
hat, dass vermögensverwaltende Fonds mit
größerem Volumen die stärkere Performance
abliefern. Nur eine halbe Stunde später
erreichte uns die tägliche Online-Ausgabe
von Das INVESTMENT. Hier wurde berichtet,
dass Thames River eine Studie erstellt habe,
die für die 33 IMA-Sektoren (dies sind die
Vergleichsgruppen der Investment Management
Organisation) ergab, dass zwei Drittel der
Fonds, die bezogen auf ihr Fondsvolumen
unter dem Branchendurchschnitt liegen, eine
höhere Wahrscheinlichkeit haben, die
Wertentwicklung des Branchendurchschnitts zu
schlagen. Untersuchungszeitraum waren in
beiden Fällen die letzten drei Jahre. Noch
Fragen?
Kleiner
Nachtrag, denn das sollte eigentlich das Ende dieses Beitrags sein,
doch kaum war dieser geschrieben, da lag die neue Ausgabe von
FONDSprofessionell auf dem Tisch. Beim ersten Durchblättern blieb
der Blick auf einer Statistik hängen, die besagte, dass die
Neuauflagen vermögensverwaltender Fonds rapide zurückgehen. In den
ersten drei Quartalen des Jahres - so die MMD Multi.Manager GmbH,
die als Quelle angegeben war - seien nur 13 vermögensverwaltende
Fonds aufgelegt worden. Auch dies mag an der Definition der zur
Auswahl stehenden Menge liegen. Wir haben uns in den ersten neun
Monaten des Jahres 84 neu aufgelegte Fonds angesehen, die wir im
weitesten Sinn als vermögensverwaltende Fonds einstufen würden. Die
Aussage, dass die Neuauflagen vermögensverwaltender Fonds rapide
zurückgehen können wir deshalb nicht unbedingt stützen.
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Plausible
Plausibilitätsprüfung |
Eurokrise und drohende Staatsbankrotte, drohende
Inflation, Gefahr der Vernichtung von Geldwerten - schon lange nicht
mehr war die Frage nach Sachwertdiversifikation im Anleger-Portfolio
von solch großer Bedeutung. Da kommt das Angebot eines "renommierten
Anbieters von Büroimmobilien in Deutschland" gerade recht. Natürlich
hat man sich Gedanken gemacht, wie der Anleger noch besser streuen
kann und bietet deshalb nun eine Büroimmobilie in Australien an.
Australien steht blendend da. Der Staatshaushalt erwirtschaftet
einen kleinen Überschuss und die Staatsverschuldung beträgt
lediglich 15,4% des Bruttoinlandsproduktes. Nur 4,5%
Arbeitslosenquote und ein Wirtschaftswachstum von 2,2% - solche
Daten machen sich gut im Hochglanzprospekt. Australien ist bekannt
für seine Bodenschätze. Und Mount Isa im Bundessaat Queensland ist
ein bedeutender Standort für den Abbau von Silber, Blei und Kupfererz.
Und genau hier wird nun eine rentable Büroimmobilie angeboten. Um im
Sinne der deutschen Anleger alles optimal betreuen zu können, hat
sich der Initiator sogar an der Vermietungsgesellschaft dieser
Büroimmobilie kapitalmäßig beteiligt. Diese Gesellschaft garantiert
sogar zusätzlich die prospektierten Mieteinnahmen der ersten fünf
Jahre. Ein tolles Angebot?
Es handelt sich hier um ein fiktives Angebot,
anhand dessen illustriert werden soll, wie schnell
Kapitalanlagevermittler künftig in die Falle tappen können. Ab 2012 sind
geschlossene Fonds nämlich als Finanzanlageinstrumente qualifiziert.
Die für offene Fonds geltenden Ausnahmeregelungen (Vertrieb ohne
Lizenz im Sinne des § 32 KWG) gelten dann auch für geschlossene
Beteiligungen. Und für diese gilt, dass der Anlageberater „zu mehr
als nur zu einer Plausibilitätsprüfung verpflichtet“ ist, und
„deshalb eine Anlage, die er empfehlen will, mit üblichem kritischen
Sachverstand prüfen oder den Kunden auf ein diesbezügliches
Unterlassen hinweisen“ muss (BGH-Urteil vom 16.09.2010 – Az.: III ZR
14/10). Die Plausibilitätsprüfung kann weder durch die BaFIN-Zulassung des Prospektes noch durch ein IdW-S4-Gutachten eines
Wirtschaftsprüfers ersetzt werden. Hier ist eindeutig der
Anlageberater in der Pflicht, das Angebot detailliert zu prüfen und diese
Plausibilitätsprüfung auch zu dokumentieren.
Am Beispiel unseres fiktiven Australien-Angebotes
müsste sich der Anlageberater zum Beispiel mit der Frage befassen,
inwieweit Büroflächen in einer zwar fast 43 qkm großen aber nur
knapp 19.000 Einwohner zählenden Stadt tatsächlich benötigt werden. Ist dies
grundsätzlich der Fall, so wäre zu klären, inwieweit Bedarf an
größeren oder kleineren Büros oder vielleicht Großraum-Büros etc.
besteht und für welche Mietpreise solche Büros vermietet werden
können. Die Krux: Auf Angaben des Fondsinitiators im Prospekt kann
der Anlageberater dabei nichts geben, denn genau deren Plausibilität
soll ja überprüft werden. Möglicherweise wurde die
Kapitalbeteiligung an der Vermietungsgesellschaft so dimensioniert,
dass die Miete für die ersten fünf Jahre dargestellt werden kann?
Was aber passiert, wenn die Mietgarantie abläuft? Welche
Rückstellungen sind vorhanden, wenn bei einer Neuvermietung
Umbaumaßnahmen etc. erforderlich sind?
Alleine diese wenigen beispielhaften Fragen
zeigen, dass es dem Anlageberater einiges abfordert, eine solche
Plausibilitätsprüfung durchzuführen, zumal er sich auch nicht auf
die Mehrzahl der im Markt angebotenen Fondsanalysen stützen
darf. Die 2009 in Kraft getretene EU-Rating-Verordnung lässt es
nämlich nicht zu, dass eine externe Plausibilitätsprüfung ergänzend
zu einem Rating erfolgen darf, wenn dadurch Interessenkonflikte
entstehen. Solche Interessenkonflikte sind grundsätzlich dann
anzunehmen, wenn das Rating- bzw. Analyse-Unternehmen im Auftrag des
Initiators tätig wird. Wenn nun in Kürze Geschlossene Fonds als
Finanzanlageinstrumente qualifiziert werden, können Ratingagenturen
keine Plausibilitätsprüfung und auch kein Investment-Monitoring mehr
anbieten. Damit ist das DIK (Deutsches Institut für
Kapitalanlagen) zurzeit die einzige uns bekannte Instanz, die
keinen solchen Interessenkonflikten unterliegt. Das DIK erstellt
keine Ratings, sondern führt wertungsfreie Produktvergleiche (ohne
jegliche Zuwendungen der Anbieter!) für einen geschlossenen
Kundenkreis durch.
Zu diesen Kunden zählen übrigens
AECON-Kooperationspartner, die für einen monatlichen
Abonnementspreis von € 49,00 (inkl. 19% MWSt) Zugriff auf alle von
der SFO (Seppelfricke Family Office AG) erstellten Analysen, Markt-
und Angebotsvergleiche sowie künftig auch auf die
Plausibilitätsprüfung der Beteiligungsangebote haben. Im
Verhältnis zum Anlageinteressenten macht es sich bestimmt nicht
schlecht, darauf hinzuweisen, dass die vorgeschriebene
Plausibilitätsprüfung an ein darauf spezialisiertes Institut
ausgelagert wurde. Ein solcher Hinweis ist nämlich vonnöten, wenn
der Anlageberater diese Plausibilitätsprüfung nicht selbst
durchgeführt hat.
Ein Hinweis im Zusammenhang mit geschlossenen
Fonds sei noch gestattet: Wer bislang unter einem Haftungsdach tätig
war, konnte geschlossene Fonds bislang noch über andere
Vertriebskanäle als das Haftungsdach abwickeln. Mit der
Qualifikation des geschlossenen Fonds als Finanzanlageinstrument
gilt künftig, dass auch geschlossene Fonds ausschließlich über das
Haftungsdach abgewickelt werden müssen. Voraussetzung dafür ist aber
natürlich, dass vom Haftungsdach die entsprechende Fondsempfehlung
auch ausgesprochen wird, um die Haftung hierfür zu übernehmen. Im
Zuge der Vorgaben, welche geschlossenen Fonds der unter dem
Haftungsdach arbeitende Tied Agent künftig anbieten darf, ist wohl
künftig die Plausibilitätsprüfung bei dieser Konstellation nicht
durch den Finanzanlagevermittler sondern wohl eher durch das
Haftungsdach durchzuführen.
Man darf gespannt sein, wie die Branche sich
bezüglich
der geschlossenen Beteiligungswelt künftig "sortiert". Wir
fühlen uns mit dem Outsourcing an das DIK und der Beschränkung auf
die reine Administration gut beraten. Umso mehr deshalb, weil wir
mit der AECON-Investmentplattform alle geschlossenen Beteiligungen
inklusive aller Nachsorgeinformationen (Kundenanschreiben,
steuerliche Mitteilungen, Ausschüttungsinformationen, Einladungen zu
Gesellschafterversammlungen, Jahresberichte, Leistungsbilanzen etc.)
unmittelbar zur Verfügung stellen können. Dazu gehört auch, dass
Informationen über erfolgte Ausschüttungen sofort verarbeitet
werden, um den jederzeit aktuellen Soll/Ist-Vergleich aller vom
Kunden gezeichneten geschlossenen Fonds verfügbar zu haben. Damit
kann künftig auch das Reporting für das "virtuelle Gesamtdepot" des
Kunden inklusive der zeit- und kapitalgewichteten Performance
jederzeit aktuell erstellt werden.
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"Bauchgefühl"
hat man auch im Kopf |
Anleger und ihre Berater wissen es eigentlich.
Rationales Handeln ist gefragt, denn mit Bauchgefühl kommt man nicht
allzu weit. Doch wer glaubt, dass es beim einfachen Vergleich von
einigen Fonds rational zugeht, der irrt häufig. Zwar haben sich viele
rationale Elemente in den Entscheidungsprozess eingenistet. Doch wenn es
drauf ankommt, dann entscheidet auch der Kopf mit Bauchgefühl.
Ein Beispiel gefällig? Um zu einer Fondsauswahl zu
gelangen ist zunächst einmal ein Ranking der in Frage kommenden Fonds
nach verschiedenen Kriterien notwendig. Wesentlich geht es dabei um die
Relation von Risiko und Ertrag über verschiedene Zeiträume. Kennzahlen
werden herangezogen, bspw. die Sharpe Ratio oder die Torment Ratio (die
- anders als die Sharpe Ratio - die über den risikofreien Zins hinaus
entstehende Performance in Relation zum Maximalverlust und zur maximalen
Dauer, einen Verlust wieder aufzuholen, setzt). Schließlich gelangt man
zu Ergebnissen, die anhand der Momentaufnahmen (meist werden Rankings
über ein, drei oder fünf Jahre erstellt) natürlich noch nicht
aussagekräftig sein können. Aber zumindest steht eine Vorauswahl zur
Verfügung, die man nun genauer unter die Lupe nehmen kann. Schließlich
hat man zwei Fonds gefunden, die hinsichtlich Performance, Sharpe und
Torment Ratio ebenbürtig erscheinen. Um sich nun auf einen von beiden
festzulegen muss der grafische Vergleich herangezogen werden.
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Und nun fällt die - natürlich rein
rational getroffene - Entscheidung leicht, denn Fonds A
ist ganz eindeutig der bessere. Bei genauerem Hinsehen
(Grafiken zum Vergrößern anklicken) würde auffallen,
dass beide Fonds im abgebildeten Zeitraum exakt des
gleiche Ergebnis erwirtschaftet haben. Ändern kann dies
an der Entscheidung jedoch nichts, denn die jüngste
Entwicklung von Fonds B verlief derart enttäuschend,
dass die Entscheidung für Fonds A geradezu ein
"rationales Muss" zu sein scheint.
Sicherheitshalber kann man ja noch mal schauen, welche
konzeptionellen Unterschiede es bei beiden Fonds gibt,
die eine so unterschiedliche Wertentwicklung
rechtfertigen könnten. Beide Fonds - so stellt man dann
fest - werden diskretionär auf Basis fundamentaler Daten
gemanagt. Beide Fondsmanager haben (im Rahmen der
gesetzlichen Vorgaben) vollkommene Freiheit hinsichtlich
der Allokation. Das Management erfolgt in beiden Fällen
absolut benchmarkunabhängig. Bei beiden Fonds bestimmt
sich der Erfolg für den Anleger also nach der Summe
richtiger und falscher Managemententscheidungen.
Schaut man sich nun beide Fonds noch mal im
unmittelbaren Vergleich an, so besteht kein Zweifel mehr
daran, dass Fonds A (der blaue also) ganz eindeutig zu
bevorzugen ist.
Würde man ganz genau hinschauen, so
würde man feststellen, dass die Wertentwicklung beider
Fonds eigentlich exakt identisch ist. Die einzelnen
Phasen der Wertentwicklung von Fonds A sind einfach für
Fonds B in eine andere zeitliche Abfolge gebracht
worden. Tatsächlich haben also beide Fondsmanager über
den zur Betrachtung zur Verfügung stehenden Zeitraum in
der Summe bzw. in ihren Auswirkungen genauso viele
richtige wie falsche Entscheidungen getroffen. Die
theoretische Wahrscheinlichkeit, den besseren Einstieg
zu finden, spräche sogar für eine Entscheidung zu
Gunsten Fonds B, weil es wahrscheinlicher ist, dass
Fonds A nun wieder an der Reihe ist, schlechter zu
performen. Aber auch bei dieser Einschätzung ist nun
schon wieder das Bauchgefühl im Spiel, denn tatsächlich
gibt es keine statistisch herleitbare
Wahrscheinlichkeit, dass sich einer der beiden Fonds von
heute an besser entwickelt als der andere. In diesem
konkreten Fall wäre es wahrscheinlich am sinnvollsten,
beide Fonds miteinander zu kombinieren, da ihre
teilweise recht geringe und phasenweise sogar negative
Korrelation zu einem phantastischen Gesamtergebnis
führen würde. In einem Beitrag zur
gerade erschienen neuen Ausgabe des
"Fonds-Experten-Katalog 2012" (ab sofort für € 6,90 am
guten Zeitschriftenkiosk erhältlich) wird dieses Thema
noch etwas ausführlicher beleuchtet. So wird bspw. der
Frage nachgegangen, wie man die beiden Fonds in Relation
zueinander drei Monate vorher gesehen hätte und es wird
klar, warum wir so häufig mit der Aussage konfrontiert
werden "Immer wenn ich investiere, dreht der Fonds ins
Minus!" Kein Wunder, wenn sich das Bauchgefühl so
ungehindert in unseren Köpfen breitmachen kann.
|
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|
Fonds-Vermögensverwaltung
als Alternative ?
|
Im Jahr 2008 erlebten wir ein Jahr,
in dem es - abgesehen von der in der
Lehman-Pleite gipfelnden Krise - nur
ein Thema für die Fondsbranche zu
geben schien. Ab 2009 fällt
Abgeltungssteuer auf alle
Kursgewinne an. Wer vor 2009
investiert, konnte dies "für alle
Ewigkeit" vermeiden. Es war die
große Boomphase für die Auflage
neuer Fonds, die vor allem dann als
Bollwerk gegen die Abgeltungssteuer
glaubhaft waren, wenn der
Fondsmanager im Rahmen des Fonds
quasi eine eigene kleine
Vermögensverwaltung anbot. Da es
sich aber rumgesprochen hatte, dass
es nicht immer ratsam ist, nur auf
die Managementleistung eines
Managers zu vertrauen, wurden
insbesondere Dachfonds als besonders
geeignete Instrumente zur
Abgeltungssteuervermeidung
etikettiert. Fast schien es so, als
ob es ab 2009 kein Neugeschäft mit
Investmentfonds mehr geben könne,
weil Anleger ihr Vermögen bis Ende
2008 so anlegen würden, dass es
dauerhaft keinen Handlungsbedarf
mehr geben könnte.
Doch einerseits fiel der Absatz-Boom
in 2008 längst nicht so stark aus
wie erhofft und andererseits machte
die Krise einen deutlichen Strich
durch die Erwartungen, denn schnell
stellte sich heraus, dass zwar viele
der neu aufgelegten Fonds von der
Theorie her durchaus das richtige
Instrument waren, in der Praxis
jedoch oft kläglich versagten. So
dachte sich mancher Anleger bald,
dass es doch wesentlich schöner sein
müsste, Steuern auf Gewinne zu
zahlen als keine Steuern auf
Verluste. Trotzdem halten viele
Anleger noch an Fonds fest, die sie
ohne das Motiv der
Abgeltungssteuervermeidung längt
über Bord geworfen hätten. Bei
näherem Hinsehen stellt man dann
teilweise sogar fest, dass an Fonds
festgehalten wird, für die Jahr für
Jahr die Abgeltungssteuer auf die
ordentlichen Erträge (wesentlich
Zinsen und Dividenden) zu zahlen
ist, während die Fonds Kursverluste
generieren.
Aber ein weiteres Phänomen fällt
auf: Eine einfache statistische
Untersuchung der
Depotwertentwicklungen aller bei uns
administrierten Depots (manche
würden es "Studie" nennen)
bestätigte, was wir schon längst
vermuteten: Die durchschnittliche
Performance der Depots steigt mit
deren Größe. Auf den ersten Blick
erscheint dies nicht plausibel, da
es kaum die eher marginalen
Depotkosten sein können, die den
Unterschied ausmachen. Da ansonsten
die Kosten für größere Depots
allenfalls bei Investition aufgrund
eines im Schnitt höheren
Agio-Rabattes günstiger ausfallen
können, müsste eigentlich die
durchschnittliche Performance
größerer und kleinerer Depots
annähernd ähnlich hoch ausfallen.
Tatsächlich klafft aber zwischen
Depots mit einem Volumen von weniger
als € 30.000 und Depots mit einem
Volumen von mehr als € 150.000 ein
durchschnittlicher
Performanceunterschied von mehr als
2% pro Jahr. Dies kann kein Zufall
sein.
Die Antwort auf die Frage ist
verblüffend logisch:
Finanzdienstleister behandeln ihre
vermögenden Kunden deutlich
bevorzugter, weil es wesentlich
schmerzhafter ist, einen vermögenden
Kunden zu verlieren als mehrere
Kleinanleger. Kommt die Empfehlung,
sich von einem Fonds, der seine
guten Zeiten offensichtlich hinter
sich hat, zu trennen, so dauert es
bei größeren Depot oft nur wenige
Tage bis die entsprechende
Fondsorder vorliegt. Bei kleineren
Depots hingegen dauert es hingegen
meist mehrere Monate und nicht
selten gammeln Fonds bis zu ihrem
bitteren Ende im Anlegerdepot vor
sich hin.
Wunderbar nachvollziehen konnten wir
dies am Beispiel der BG-Fonds. Im
Herbst 2006 gaben wir die dringende
Empfehlung, die bis Frühjahr 2006
hervorragend (und seinerzeit auch
noch ohne Madoff-Beitrag) gelaufenen
Fonds von Bernd Greisinger zu
verkaufen. Vorangegangen war die
Umstellung auf Futures-Absicherung,
die - so die offiziellen
Mitteilungen - zunächst zeitlich
misslungen war, dann aber auch nach
erfolgter Umstellung nur
unbefriedigende Ergebnisse
erbrachte. Während die BG-Fonds aus
den größeren Depots in kurzer Zeit
mehr oder weniger völlig
verschwunden waren, sehen wir heute
anhand der ausgelagerten
Schadenersatzansprüche für die
Madoff-Fonds noch sehr gut, wo die
empfohlene Umstellung auf andere
Fonds nicht umgesetzt wurde. Etwas
über 70% aller Depots, in denen noch
"BG-Spurenelemente" (sprich die
ausgelagerten
Schadenersatzansprüche) zu finden
sind, haben einen Depotwert von
weniger als € 30.000. Nahezu 30%
haben einen Depotwert zwischen €
30.000 und € 100.000 und nur drei
Depots haben einen Bestand von mehr
als € 100.000.
Natürlich ist es nachvollziehbar,
dass es unter
betriebswirtschaftlichen Aspekten
nicht wirklich lohnend ist, für den
Austausch einer Position von nur
wenigen tausend Euro einen
Kundentermin zu vereinbaren, ggfs.
längere Anfahrtswege in Kauf zu
nehmen und ausführlich darzulegen,
warum ein Fonds (zudem ein Fonds,
mit dem der Kunde vielleicht
insgesamt betrachtet noch recht
zufrieden ist) jetzt ausgetauscht
werden muss. Dies ist übrigens kein
Problem der Provisionsberatung, denn
mit reiner Honorarberatung würden
solche Kunden (sie sind übrigens in
der Mehrzahl!) erst recht auf der
Strecke bleiben.
Wenn nun aber bereits bei
Depoteröffnung absehbar ist, dass
ein Kunde über die (egal ob über
Provision oder Honorar) lohnende
Erstberatung hinaus nicht ordentlich
betreut werden kann, dann muss die
Frage gestellt werden, ob es nicht
von vorneherein angesagt wäre, auf
diese Kundenbeziehung zu verzichten.
Finanzdienstleister müssen sich im
Klaren darüber sein, dass sich mit
Einführung der gesetzlich
vorgeschriebenen
Dokumentationspflicht der
Arbeitsaufwand nochmals deutlich
erhöht. Künftig muss nämlich nicht
nur die grundsätzliche Beratung
dokumentiert werden. Eine
Dokumentation ist bereits dann
erforderlich, wenn der Kunde nur
über 1.000 Euro verfügen möchte und
seinen Berater fragt, welchen der
Fonds in seinem Depot er verkaufen
sollte.
Eine Lösung frei nach dem Motto
"Back to the roots" könnte die
Fonds-Vermögensverwaltung sein. Dies
umso mehr weil der Aufwand für
Beratung, Abschluss und Betreuung
eine individuell betreuten Depots
für den Finanzdienstleister stark
wächst. Neben steigendem
Bürokratismus steigen natürlich auch
die Haftungsrisiken für die
Fondsberatung (wobei
AECON-Kooperationspartner aufgrund
der auf Drawdown-Minimierung
ausgerichteten Empfehlungspalette
vermögensverwaltender Fonds in
dieser Hinsicht deutlich im Vorteil
sind). Da aber die Betreuung von
kleineren Einzeldepots
nichtsdestotrotz hohen Einsatz
erfordert, wenn es gilt, einzelne
Fonds auszutauschen, ist die
Vermittlung einer
Fonds-Vermögensverwaltung sicherlich
eine erwägenswerte Option. Die
Vorteile liegen auf der Hand:
∞
Deutliche Arbeitsvereinfachung bei
Abschluss - statt ausführlicher
Risikoprofilierung und
Beratungsdokumentation zu allen
empfohlenen Fonds wird im Rahmen der
Strategie-Kontoeröffnung lediglich
der WpHG-Fragebogen ausgefüllt.
∞ Deutliche Arbeitsvereinfachung bei laufenden Fonds-Vermögensverwaltungen
- Will der Kunde nachinvestieren
oder braucht er Geld, so entfällt
ebenfalls jede weitere
Beratungsdokumentation und die
Entscheidung sowie die Beratung, in
welche weiteren Fonds investiert
bzw. aus welchen Fonds Geld
abgezogen werden soll.
∞
Bessere Depotbetreuung - gilt es,
einen Fonds auszutauschen, wird dies
im Rahmen der
Fonds-Vermögensverwaltung
automatisch (und ohne weitere
Kundenunterschrift) veranlasst. In
dringenden Fällen ist damit die
sofortige Umsetzung gewährleistet,
während es mit steigender Kundenzahl
des Finanzdienstleisters oft Monate
dauert, bis in allen Kunden-Depots
ein Fondstausch umgesetzt ist.
∞
Haftungsminimierung -
der Gesetzgeber spricht in diesem
Fall lediglich von Anlagevermittlung
und nicht von Anlageberatung.
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Komplette Transparenz - über die
AECON-Investmentplattform sieht der
Kunde alle im Rahmen der
Fonds-Vermögensverwaltung
eingesetzten Fonds genauso, als
würde es sich um ein ganz normales
Depot handeln. Durch Online-Einblick
ist der Kunde somit über jede
Veränderung sofort informiert.
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An der Vermögensverwaltungsgebühr
partizipiert der Berater - dies
klingt zunächst einmal nach
zusätzlicher Belastung des Kunden,
der jedoch (siehe oben bezifferte
Performanceunterschiede zwischen
größeren und kleineren Depots) trotz
der Kosten unterm Strich ebenfalls
profitiert.
Wir
glauben, dass wir ab 2012 einen
deutlichen Trend hin zu
Fonds-Vermögensverwaltungen sehen
werden und wir sind davon überzeugt,
dass dies insgesamt gut ist,
wenngleich natürlich zu befürchten
steht, dass der Trend auch von eher
zweitklassigen Vermögensverwaltern
genutzt wird, was durch eine bislang
kaum mögliche Vergleichbarkeit
solcher Angebote begünstigt werden
könnte. Gut in diesem Zusammenhang
finden wir die Initiative von
EDISoft-Chef Detlef Kannemann, im
Rahmen des FINANZEN FundAnalyzers (FVBS)
auch die Ergebnisentwicklung von
Fonds-Vermögensverwaltungen
abzubilden. Voraussetzung hierfür
ist natürlich, dass die Anbieter die
entsprechenden Daten auch liefern.
Vermittler sollten hierauf drängen
und im Zweifelsfall transparente
Fonds-Vermögensverwaltungen
bevorzugen.
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Fonds-Check: Erneuerbarer
Absolute Return
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Zunehmend häufig finden wir Absolute
Return-Strategien, die sich auf einzelne Branchen konzentrieren. Der Vorteil: Es
kann in ein grundsätzlich interessantes Thema investiert werden ohne dass man
den besonders hohen Risiken schutzlos ausgesetzt ist, die sich aus einem solch
spezialisierten Investment ergeben. Neben Absolute Return-Fonds für
Goldminenaktien oder TMT-Unternehmen gibt es seit nun fast einem Jahr auch einen
Absolute Return-Fonds für das Thema Erneuerbare Energien. "New Energy" war noch
vor gar nicht langer Zeit ein sehr beliebtes Anlegerthema. Von Mitte 2004 bis
Ende 2007 hat sich mancher New Energy-Fonds im Wert verdreifacht. Wer dann aber
- was selten der Fall gewesen sein dürfte - nicht ausgestiegen ist, fand sich
innerhalb weniger Monate wieder auf (bzw. aufgrund späteren Einstiges meist
deutlich unter) dem Einstiegsniveau wieder. Im Klartext hieß das, dass
Maximalverluste von 50% und mehr durchaus nicht die Ausnahme waren.
Bis heute hat sich das Segment der
erneuerbaren Energien noch nicht wieder erholen können. Einer der größten und
bekanntesten New Energy-Fonds verlor auch in diesem Jahr wieder rund 20%. Um
seinen Höchststand, der zum Jahreswechsel 2007/08 markiert wurde, wieder zu
erreichen, müsste der Fonds
um
knapp 163% zulegen. Anleger sind heute deutlich vorsichtiger, wenn es darum
geht, die Chancen solcher Trendinvestments zu nutzen. Da würde es auch wenig
nutzen, wenn man dem Anleger einen deutlich offensiveren Fonds (Grafik zum
Vergrößern anklicken) zeigen würde, der bei einem erneuten Aufwärtstrend der
Branche die Chance auf deutlicheren Anstieg verheißt. Denn natürlich sind mit
höheren Chancen auch stets höhere Risiken verbunden, wie es der deutlich höhere
Verlust des offensiveren Fonds zeigt.
Es ist aber genau das Manager-Team dieses
offensiveren Fonds, welches sich dieser Risiken sehr wohl bewusst ist - kein
Wunder: Mit durchschnittlich 17 Jahren Investmenterfahrung handelt es sich hier
um erfahrene Manager für das Segment der erneuerbaren Energien. Im Dezember
letzten Jahres wurde nun ein Absolute Return-Fonds aufgelegt. Bereits bei Start
des Fonds waren wir deshalb gespannt, wie man sich im widrigen Umfeld des Jahres
2011 (damals wussten wir natürlich noch nicht, wie widrig es werden sollte)
schlagen würde. Immerhin war das kommunizierte Ertragsziel mit 7% bis 12% (vor
Fondskosten) pro Jahr recht ambitioniert, zumal die jährliche Standardabweichung
nicht über 12% hinausgehen sollte. Um dieses Ziel zu erreichen, arbeitet der
Fonds mit einer Brutto-Investition von 200% bis 400%, wobei das Netto-Exposure
(also der Saldo aus Long- und Short-Positionen) nur bei +/- 20% liegen soll.
Dem Ganzen liegt ein klar strukturierter
Anlageprozess zugrunde, bei dem von der Titelauswahl über Portfoliokonstruktion,
Handel und Risikokontrolle nichts dem Zufall überlassen wird. Dabei arbeitet das
Risikomanagement als Team unabhängig vom Fondsmanagement. Rund 700 Unternehmen
hat man bewertet, gut jedes vierte davon intensiver analysiert um letztendlich
aus 70 bis 100 Positionen die Long- und Short-Positionen herzuleiten, mit denen
ein weitgehend marktunabhängiger Ertrag generiert werden soll. Alle
Faktorrisiken wie Kreditausfälle, Veränderung der Rohstoff- und insbesondere der
Ölpreise, das Sentiment für Large oder Small Caps sowie die Änderung der
Währungsrelationen und deren Einfluss auf die Zielunternehmen unterliegen einem
ständigen Monitoring. Das Portfolio soll zu jedem Zeitpunkt innerhalb von fünf
Tagen zu 80% liquidierbar sein.
Schaut man sich das Ergebnis des (fast)
ersten Jahres an, so darf man getrost verblüfft sein. Mit rund 20% Wertzuwachs
seit Auflage hat der Fonds unter Berücksichtigung der Börsenentwicklungen ein
außergewöhnliches Ergebnis zu verzeichnen. Dabei zeigt die Grafik im Vergleich
zu dem bereits erwähnten New Energy-Fondsschwergewicht sehr schön, dass das
Fondsmanagement es verstanden hat, in der sechs Monate dauernden Verlustphase in
der Mitte des Jahres den Wert des Fonds weitgehend zu erhalten.
Das einzige Problem, welches wir mit dieser
Wertentwicklung sehen, ist die mit solchen Ergebnissen automatisch gestiegene
Erwartungshaltung potentieller Anleger. Grundsätzlich wäre nämlich das gesteckte
Ertragsziel des Fonds erreicht, wenn es - was wir nicht hoffen wollen - im
nächsten Jahr per Saldo keinen Wertzuwachs gäbe, denn immerhin lag das Plus des
ersten Jahres sehr deutlich über der Zielperformance.
Fazit: Dieser Fonds zeigt wie kaum ein
zweiter, wie man in einen möglicherweise bald wieder auflebenden Trend
investieren kann, ohne sich den immensen Gefahren einer plötzlichen Korrektur
schutzlos auszusetzen. Mit rund 35 Millionen Euro Volumen hat der Fonds noch
genügend Spielraum für weitere Anleger, die sich an hoffentlich weiterhin
außergewöhnlichen Ergebnissen erfreuen können. |
Das
immer wieder verwendbare Zitat |
Ein Experte ist ein Mann, der hinterher genau sagen kann,
warum seine Prognose nicht gestimmt hat.
(Sir Winston Churchill, britischer Politiker und Nobelpreisträger, 30.11.1874 -
24.01.1965)
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Wir wünschen Ihnen auf jeden Fall viel Erfolg bei Ihren Dispositionen und verbleiben vorerst
mit freundlichen Grüßen
AECON Fondsmarketing GmbH
Ihr Investment-Provider
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