Abwrackprämie fürs Depot |
Ob es ein
genialer Schachzug war, die Automobilindustrie mit der Abwrackprämie
zu stimulieren, wird sich noch herausstellen. Immerhin weisen viele
Kritiker zu Recht darauf hin, dass die Probleme der Branche nicht
erst durch die globale Finanzkrise entstanden sind - und durch die
Abwrackprämie ganz sicher auch nicht gelost werden können. Immerhin
wird wohl weltweit annähernd jedes dritte in diesem Jahr vom Band
laufende Automobil in diesem Jahr nicht verkauft werden können. Da
ist die Abwrackprämie, die nur diejenigen begünstigt, die sich
bislang trotz des Alters ihres Vehikels keinen neuen fahrbaren
Untersatz leisten wollten oder konnten, sicher nur ein
psychologischer Tropfen auf den heißen Stein.
Aus Sicht
des Nutznießers jedoch ist die Abwrackprämie genial, denn meist wird
ein Auto verschrottet, für welches es sowieso keinen Käufer mehr
gegeben hätte. So bekommt man nun 2.500 Euro, statt die
Verschrottung noch selbst betreiben zu müssen.
Wie schön
wäre es, wenn man für sein Wertpapierdepot ebenfalls einen solchen
Investitionsanreiz nutzen könnte. Denn manchen Depot macht seinem
Besitzer sicherlich auch den Eindruck, als wäre es bereits
verschrottet worden. Gute Nachricht: In bestimmten Fällen gibt es
die "Abwrackprämie fürs Depot" tatsächlich. Während das Auto für die
Inanspruchnahme der staatlichen Prämie jedoch mehr als neun Jahre
alt sein muss, gilt bei Depots, dass die darin enthaltenen
Enttäuschungen erst innerhalb der letzten 12 Monate erworben sein
dürfen.
Seit Mai
letzten Jahres sind viele größere und kleinere, bekannte und
unbekannte Fonds um 40% bis 50% im Wert gefallen. Einstige
Anlegerlieblinge wie der "Templeton Growth" oder der "DWS
Vermögensbildungsfonds I" stehen dabei als global investierende
Fonds mit etwas mehr als 40% Minus nur wenig besser da als die
Mehrzahl europäischer Aktienfonds, die es allerdings nicht selten in
der Spitze auf mehr als 50% Minus bringen.
Wie oft
hört man von Anlegern, dass sie ja nun unter keinen Umständen
verkaufen können, weil sie damit die Verluste tatsächlich
realisieren würden. Über diese Denkweise kann man sich allenfalls
belustigen, denn das Depot ist aktuell exakt so viel wert, wie es
wert ist - egal, ob man es nun verkauft oder nicht. Witzig ist in
diesem Zusammenhang, dass Anleger, die aktuell unter gar keinen
vorstellbaren Bedingungen in Aktienfonds investieren würden, sich
von ihren verlusttriefenden Fonds, die sie bereits im Depot haben,
nicht trennen wollen. Als ob "behalten" und "jetzt kaufen" nicht im
Endeffekt aufs Gleiche rauskommen würden. Trotzdem wollen viele auf
die Erholung warten und erst dann neu disponieren.
Was aber,
wenn diejenigen Recht behalten, die den globalen Aktienmärkten auf
Jahre nur eine - natürlich sich unter Schwankungen entwickelnde -
Seitwärtsbewegung, wie wir diese von 1960 bis 1982 erleben konnten
(erinnert sich noch jemand?) zutrauen? Wäre man dann nicht besser
mit einem guten Mix vermögensverwaltender Konzepte bedient? Mancher
Fonds kann am Auf und Ab der Börsen ganz gut partizipieren - die
heutige Besprechung in unserem Fonds-Check zeigt nur zwei von vielen
denkbaren Konzepten, die nicht zwingend auf lange Haussephasen
angewiesen sind, um Anleger zu erfreuen.
Klar wäre
das schön, aber die derzeitige Verlustsituation ... - als ob das
Depot dadurch mehr wert wäre, wenn man es jetzt nicht umschichtet.
Aber gerade dann, wenn die verlustbringenden Fonds innerhalb der
letzten 12 Monate erworben wurden, lohnt es sich ganz besonders,
darüber nachzudenken, die Verluste durch Verkauf zu realisieren.
Denn für Investitionen vor 2009 gilt zwar, dass Kursgewinne
dauerhaft abgeltungssteuerfrei bleiben. Was aber, wenn auf Jahre
hinaus gar keine Kursgewinne entstehen, die Freude über
Abgeltungssteuerfreiheit rechtfertigen könnten. Immerhin müssen
selbst bei einem aktuellen Minus von nur einem Drittel des in den
jeweiligen Fonds investierten Kapitals nun erst mal 50% Wertzuwachs
erzielt werden, um wieder auf Null zu kommen. Erst dann kann die
Freude über die konservierte Abgeltungssteuerfreiheit beginnen. Bis
dahin könnten viele vermögensverwaltenden Fonds selbst unter
Berücksichtigung der Abgeltungssteuer auf die Kursgewinne längst
"über alle Berge" sein.
Würde man
die in den letzten 12 Monaten erworbenen Fonds also nun sofort mit
Verlust verkaufen, so könnte dieser Verlust vorgetragen und mit nun
entstehenden Kursgewinnen so verrechnet werden, dass erst die über
den vorgetragenen Verlust hinaus entstehenden Kursgewinne
abgeltungssteuerpflichtig würden. Wie beim Autokauf auch sollte die
Rechnung nicht schwer fallen und in vielen Fällen für die
Inanspruchnahme der "Abwrackprämie fürs Depot" sprechen. Allerdings
gilt es, keine Zeit zu verlieren, denn wenn das Jahr rum ist, ist
auch die 12-monatige Spekulationsfrist endgültig vorbei.
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Vorankündigung:
IVIF-Roadshow |
Auch in diesem Jahr werden wir - von tiefer
Überzeugung geleitet - die Roadshow des IVIF (Interessenverbund
vermögensverwaltender Investment-Fonds) begleiten und moderieren. Das
kompakte Veranstaltungsformat, bei dem sich sechs bis sieben
Gesellschaften in komprimierter Form zu Wort melden und die
unterschiedlichen konzeptionellen Ansätze ihrer Fonds auch und gerade
unter dem Aspekt der Tauglichkeit in der anhaltenden Krise auf den
Prüfstand stellen, fand im vergangenen Jahr sehr guten Anklang.
Inzwischen sind die bereits vorgestellten Fonds ein weiteres Jahr
"gereift" und ihre Akzeptanz hat gewaltig zugenommen. Angesichts
"zerbombter" Aktiendepots, bei denen von der immer wieder beschworenen
langfristigen Überlegenheit des Aktieninvestments nicht viel zu spüren
ist, verwundert dies kaum.
Manches Konzept wurde verfeinert. Mancher neue Fonds
wurde zusätzlich aufgelegt; manche Fonds funktionierten in bestimmten
Phasen besser als andere und umgekehrt. Selten waren die Details
wichtiger, denn es verfestigt sich zunehmend die Überzeugung, dass die
Asset-Allokation des Anlegerdepots keineswegs mit dem "Schieberegler auf
der Markowitz-Effizienzkurve" so gut optimiert werden könnte, dass
Anleger automatisch zufrieden sind. Und das die Allokation
vermögensverwaltender Konzepte nun mal nicht mit mathematischen Modellen
berechnet werden kann, bietet es sich natürlich an, über die
Wechselwirkungen unterschiedlicher Vermögensverwalter-Fonds möglichst
viel zu wissen.
Bereits die Veranstaltungsreihe im vergangenen Jahr
hat großes Interesse entfacht und insbesondere die Veranstaltung in
Frankfurt war bis auf den letzten Platz ausgebucht. Der unmittelbare
Kontakt zu den Fondsinitiatoren/-managern überzeugte viele
Finanzdienstleister davon, in der Kundenberatung durchaus mit anderer
Sichtweise und Philosophie zu agieren. Für die Teilnehmer der letzten
Roadshow (und insbesondere für deren Kunden) dürften sich gewonnene
Überzeugungen bereits bestens bezahlt gemacht haben.
Das Update zu Konzepten, deren Entwicklung und zu
neuen Fonds gibt es zu folgenden Terminen, wobei erstmals auch
Österreichs Hauptstadt in der Routenplanung berücksichtigt wird.
Termin |
Veranstaltungsort |
Dienstag,
19.05.2009 |
Stuttgart |
Mittwoch, 20.05.2009 |
München |
Dienstag,
02.06.2009 |
Frankfurt |
Mittwoch, 03.06.2009 |
Düsseldorf |
Donnerstag,
04.06.2009 |
Hamburg |
Montag, 08.06.2009 |
Wien |
Die Veranstaltungen dürften in diesem Jahr noch auf
deutlich größeres Interesse stoßen als im vergangenen Jahr - den von uns
redigierten IVIF-Newsletter erhalten Sie von uns regelmäßig zugesandt -
hier werden wir Ihnen mit der nächsten Ausgabe die genauen
Veranstaltungszeiten und Tagungsorte sowie einen Überblick über die
teilnehmenden Gesellschaften und deren Fonds geben.
Wer sich seinen Platz jetzt bereits sichern will,
der kann sich - wie immer ganz formlos und unkompliziert - bereits
jetzt bei uns anmelden (Anmeldungs-Mail
verschicken). Natürlich können Sie auch diesmal wieder
Kunden/Interessenten zur Veranstaltung einladen/anmelden. Diese melden
Sie bitte nur mit Namen/Vornamen an, da wir natürlich die Kontaktdaten
Ihrer Kunden nicht an Dritte weitergeben werden (und sie deshalb auch
gar nicht erst zur Kenntnis gebracht bekommen wollen).
Freuen Sie sich auf eine spannende Serie von
Vorträgen!
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Konjunkturunabhängige
Beteiligungen sind gefragt |
Investmentanlagen haben aktuell keine Hochkonjunktur.
Anleger sind mehr als verunsichert und flüchten - wie Segler bei einem
Tropensturm - in den sichersten erreichbaren Hafen. Und so wie manches
Segelschiff mit schweren Schäden im Hafen einläuft, so weist auch
manches Tagesgeld oder Bundesanleihendepot schwere Schäden im Vergleich
zum einst stolzen Portfolio auf. Wer es schaffte, von den bis Mitte 2007
zu Buche stehenden Gewinnen einen Teil zu retten, der darf sich
glücklich schätzen, denn selbst Anleger, die wenigstens wieder über ihr
ursprünglich eingesetztes Kapital verfügen, dürften aktuell kaum in der
Mehrheit sein.
Auch wenn manche geschlossene Beteiligung unter den
Einflüssen der globalen Krise die prospektierten Ziele verfehlt, so
dürfte sich aber auch in dieser Krise einmal mehr bestätigen, was Dr.
Franz-Joseph Busse bereits für eine Reihe vergangener Krisen ermittelt
hat: In guten Zeiten eher langweilig anmutende Ergebnisse mutieren in
Krisenzeiten zu Traumrenditen. In Zeiten, in denen Aktienfonds zunehmend
über 10 und 15 Jahre negative Ergebnisse ausweisen, rückt die konstante
Rendite von 5% bis 7% pro Jahr auf einmal in ein völlig anderes Licht.
Allerdings muss man einräumen, dass solcherlei Erkenntnis dem Anleger
einer marodierenden Beteiligung wenig nützt.
Der Blick zurück trübt den Blick für Sachlichkeit.
Und selbst, wer sich um Sachlichkeit bemüht, muss einräumen, dass manche
böse Überraschung wohl kaum auf dem Radarschirm möglicher Kollisionen zu
sichten war. Trotzdem müssen wir natürlich Position beziehen, wenn
unsere Kooperationspartner von uns Informationen erhoffen, welche
geschlossenen Beteiligungen in einer länger anhaltenden Krise Vorteile
bieten könnten. Selten waren die Meinungen so gespalten. Lassen Sie uns
trotzdem ein paar kurze Worte zu verschiedenen Produktlinien verlieren:
-
Immobilien: So schlimm die Nachrichten,
die uns von der Immobilienfront erreichen, auch sein mögen - es gilt
sorgsam abzuwägen, ob ich mit meiner Investition eher auf der Seite
der Besitzer, die in absehbarer Zeit verkaufen wollen, oder auf der
Seite der potentiellen Käufer bin. Letzteren bietet sich natürlich
aktuell ein Eldorado an Kaufgelegenheiten, denn durch den Wegfall
immenser Leverage-Möglichkeiten sind die Preise deutlich
eingeknickt. Käufer sind weiterhin Mangelware, so dass ein Ende der
Fahnenstange noch längst nicht absehbar scheint. Wer über Cash und
langen Atem verfügt, dem bieten sich jetzt und in den nächsten
Monaten gute Chancen, die Erfolgsformel "Im Einkauf liegt der
Gewinn" umzusetzen.
-
Projektentwicklung: Auch hier sind die
"Einkaufskonditionen" deutlich verbessert, da die Zeiten, in denen
der Initiator von vorneherein versuchte, den Rahm abzuschöpfen, erst
mal vorbei sind. Projektentwickler lassen sich heutzutage auf Deals
ein, einen Profit erst dann anzupeilen, wenn für den Anleger ein
Mindestertrag erreicht ist. Da die Zeiten, in denen
Projektentwicklung nahezu voll finanzierbar war, absolut vorbei
sind, können Projektentwicklungen mit kapitalstarken Partnern, die
nur geringes Fremdkapital benötigen, gerade aktuell hochgradig
lukrativ verlaufen, wenn mit den richtigen Partnern in den richtigen
Regionen investiert wird. Sinngemäß gilt dies auch für die
Landentwicklung, also der lukrativen Vorstufe zur
Projektentwicklung.
-
Private Equity: Die Zeiten sind schlecht,
denn zurzeit finden sich kaum Exit-Möglichkeiten. Manches
aussichtsreiches Ziel-Investment bleibt mal wieder auf der Strecke,
weil in der nächsten Finanzierungsrunde das Geld fehlt. Bei vielen
Ausstiegsszenarien denkt man schon wieder daran, wie schön es doch
wäre, wenigstens das eingesetzte Kapital wieder zu erzielen. Dabei
sollte man nicht vergessen, dass die überaus erfolgreich verlaufenen
Private Equity-Beteiligungen der Vorjahre wesentlich in einer
ähnlichen Marktverfassung gestartet waren. Wer jetzt in diesen
Bereich investiert, sollte neben der Wahl der Partner auch darauf
achten, dass nicht in ein bereits bestehendes Portfolio investiert
wird, weil aktuell und in Zukunft die interessanten "Einkäufe"
gemacht werden können. Breite Streuung sollte dabei Pflicht sein.
-
Schiffsinvestments: Ein Segment, aus dem
wir uns bislang völlig herausgehalten haben, wenngleich (oder
vielleicht gerade deshalb) Schiffsinvestments insgesamt sicherlich
eines der interessantesten Investitionssegmente waren. Aktuell
bietet der Markt ein extrem differenziertes Bild. Aber grundsätzlich
ist natürlich auch hier der Fonds im Vorteil, der mit dem
Anlegergeld erst noch investieren kann. Konzepten, bei denen
gebrauchte Schiffe jetzt eingekauft werden, um sie opportunistisch
bei Besserung der Rahmenbedingungen - ggfs. auch kurzfristig -
wieder abzustoßen, gehört unsere besondere Sympathie.
-
Umweltinvestments: Hier gibt es natürlich
ein breites Spektrum von Anlagemöglichkeiten, so dass pauschale
Aussagen besonders schwer fallen. Bei den alternative Energien
stießen Windparks bislang noch nie auf großes Interesse bei uns, was
auch mit unserer grundsätzlichen Einstellung zu subventionierten
Investitionen zu tun hat. Nachhaltige Investments sind en vogue und
es gilt, sorgfältig die Spreu vom Weizen zu trennen. Manche
Konzepte, wie z. B. die mobile Wasseraufbereitung, sind absolut
schlüssig und natürlich weitgehend konjunkturunabhängig. Achtung
aber vor modebedingten Überhitzungserscheinungen gerade in diesem
Segment, welches für viele Anleger heute wesentlich attraktiver
erscheint als die zuvor besprochenen Anlageklassen.
-
Waldinvestments: Bei gutem Management und
Streuung der Risiken ist die Investition in Holz absolut
empfehlenswert. Es ist der einzige Rohstoff, der nachwächst. Da man
nicht auf eine Realisierung zu einem bestimmten Zeitpunkt angewiesen
ist, kann man Marktschwächen elegant umgehen, zumal das Investment
in dieser Zeit ganz von alleine weiter wächst. Der globale Bedarf an
Holz kann auch bei einem Boom von Waldinvestments auf Dauer nur
schwer gedeckt werden.
-
Agrar-Investments: Nachdem sich manche
Preise wie bspw. für Mais oder Reis innerhalb kürzester Zeit
verdoppelt hatten, wurden Agrar-Investments zur eigenen Assetklasse
gekürt. Zu unterscheiden ist natürlich hier zwischen der Investition
in Betriebe, deren Aktien den enormen marktbedingten Schwankungen
ausgesetzt sind, und der unmittelbaren Investition in "Ackerbau und
Viehzucht" auf Basis vernünftig kalkulierter Preise, die nachhaltig
erzielbar sein sollten. Auch hier muss - wie eigentlich überall -
auf die Qualität des Managements bzw. der eingeschalteten Partner
geachtet werden.
-
Gebrauchte Lebensversicherungen: Eine
Sparte, die uns von Anfang an suspekt war und der wir uns nie
geöffnet haben. Lesen Sie, was wir bereits im April 2004 zu diesem
Thema schrieben: (Newsletter
6/2004 lesen). Es mag - wie damals angenommen - das
eine oder andere gute Angebot gegeben haben. Insgesamt halten wir
diese Anlageklasse jedoch für entbehrlich.
-
Musikproduktion: Schade, dass dieses
Segment unter dem so negativ belegten Begriff "Medienfonds"
subsumiert wird, denn natürlich bietet eine gute Streuung auf
verschiedene Musiksparten bei professionellem Management nach wie
vor beste Chancen. Eine solide Kalkulation, die sich nicht mit
selten auftretenden Superstars reich rechnet, sollte auf jeden Fall
zugrunde liegen.
-
Bildung: Ein Segment, unter dem sich viele
Berater und Kunden nichts vorstellen können. Wir haben ein solches
Angebot in unserem Newsletter vom August 2008 vorgestellt (Newsletter
8/2008 lesen). Da die Rückzahlung an die zukünftige
Gehaltsentwicklung geknüpft ist, handelt es sich hier natürlich auch
um ein ideales Investment für Anleger, die Schutz vor künftig
erwarteter Inflation suchen. Vom ideellen Wert des Investments mal
ganz abgesehen.
Die obige Auflistung der Themen und natürlich erst
recht der Argumente ist natürlich ganz bestimmt nicht vollständig. Aber
die Vielzahl der Themen zeigt schon, welch ungeheures Potential zur
Streuung sich hier anbietet, wobei eine solche Streuung natürlich
voraussetzt, dass ein Anleger auch über entsprechende Mittel verfügt. Er
sollte dann auch über entsprechende Regalwand-Kapazitäten verfügen, denn
der Schriftverkehr für ein Dutzend verschiedene Beteiligungen nimmt
schnell ganz beträchtliche Ausmaße an, Da aber bei den meisten
Beteiligungen Mindestzeichnungssummen zwischen € 10.000 und € 25.000
vorgegeben sind, wird die Mehrzahl der Anleger Entscheidungen für
bestimmte Beteiligungsprodukte treffen müssen.
Ähnlich gilt dies im Zweifelsfall auch für den
Berater, der kaum in der Lage sein dürfte, sich 50 oder mehr Angebote im
Detail anzusehen, um sich für die zehn Angebote zu entscheiden, die er
seinen Kunden/Interessenten anbietet. Und selbst dann besteht natürlich
die Gefahr, dass eine Beteiligung trotz sorgfältiger Selektion "in die
Hose" geht. Betroffenen Anlegern nutzt es dann wenig, dass der Berater
eigentlich ganz ordentliche Arbeit geleistet hat, wenn neun von zehn
ausgesuchten Angeboten bestens gelaufen sind. Hat der Anleger nämlich
nur eine einzige Beteiligung, so könnten bei ihm 100% enttäuschend
verlaufen sein, was in der Regel auch das Ende der Beziehung zum Kunden
bedeuten dürfte.
Abhilfe schaffen Dachfonds, wobei aus leicht
nachvollziehbaren Gründen solche Dachfonds zu bevorzugen sind, die breit
streuen. Dabei sollte sich die breite Streuung nicht nur auf die
Anlagethemen und -regionen beziehen sondern insbesondere auch auf die
Anbieter. Bei den vielen unterschiedlichen Segmenten gibt es sicher
keinen Anbieter, der in allen Bereichen führend ist. So sollte sich ein
Dachfonds sicherlich aus mindestens 15 - 20 Beteiligungsangeboten
zusammensetzen, die von 10 - 12 verschiedenen Initiatoren stammen
sollten - breitere Streuung jederzeit willkommen.
Wesentliches Augenmerk ist natürlich auch auf die
kumulierten Weichkosten zu richten, denn selbst wenn der Dachfonds - was
selbstverständlich sein sollte - seine Zielfonds bereinigt um alle
Vertriebskosten einkauft, so bleiben natürlich doch Weichkosten in den
Zielfonds übrig. Für einen wirtschaftlich sinnvollen Interessenausgleich
wird deshalb ein Dachfonds weniger Vertriebskosten kalkulieren als die
Summe der Zielfonds. Natürlich bedeutet dies auch weniger
Provisionsertrag für den Vermittler. Der ist jedoch im Gegenzug vor
enttäuschten Anlegern wesentlich besser geschützt, denn wenn nun eines
von bspw. 15 Zielinvestments enttäuscht, dann ist dies keine
Katastrophe, die meist den Verlust des Kunden nach sich zieht, sondern
allenfalls ein Punkt im Jahresbericht, in dem natürlich auch andere
Zielinvestments besprochen werden, die über Plan liegen.
Bei Dachfonds, bei denen die Zielinvestments bekannt
sind, kann man sich ein Bild davon machen, ob die Mischung zusagt.
Anders ist dies bei Blind Pool-Konzepten. Hier sollte man möglichst
genaue Vorstellungen des Initiators hinsichtlich der
Investitionsbandbreiten verschiedener Anlagesegmente kennen und wissen,
wer wie und mit welcher Philosophie Einfluss auf die Auswahl der
Zielinvestments nimmt.
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Qualifikation
wünschenswert |
Angesichts der Billionen-Vernichtung
durch die Finanzkrise muten 20 Milliarden nicht gerade
aufregend an. Um die 20 Milliarden, um die es kürzlich
ging, gab es jedoch viel Aufsehen. Offensichtlich hatte
sich ein Beratungsunternehmen in einer Studie auf eine
vier Jahre alte Pressemitteilung einer Universität
berufen und ein populäres deutsches Nachrichtenmagazin
hat daraus gleich eine Titelstory gebastelt. Damit war
die Zahl "geadelt" und rauschte nun landauf, landab
durch den Blätterwald. Das Berufsbild des Finanzberaters
- ohnehin bislang ohne verbindliche Definition - blieb
dabei vollends auf der Strecke. Der Gipfel war dann,
dass die Universität, die dann schließlich doch zu
dieser Zahl befragt wurde, sehr vage blieb. Die
Erkenntnis beruhe auf diversen Quellenangaben. Welche
dies seien, könne man allerdings nicht sagen.
Pikantes Detail: Bereits bei Aufrufe
der Startseite der Homepage des in Rede stehenden
Beratungsunternehmens sieht man als Slogan zuerst "Was
andere schon hundertmal gesagt haben, glauben wir noch
lange nicht" und nach Verblassen dieses Slogans
erscheint die scheinbare Bestätigung mit dem Satz "Wir
machen es uns nicht einfach."
Die Verbraucherministerin, die sich
eifrig darum bemüht, Gammelfleisch und
Finanzdienstleistung unter dem Oberbegriff
Verbraucherschutz zu emanzipieren, war ohnehin bereits
auf dem Plan, hatte sie doch Kenntnis davon, wie
Bundesbürger von Horden von Finanzdienstleistern Jahr
für Jahr gnadenlos abgezockt werden. Die Umsetzung der
MiFID war offenbar längst nicht ausreichend, um
Verbraucherschutz zu installieren. Schnell wurde der Ruf
nach BaFin-Zulassung laut und von der möglichen
Streichung der Ausnahmeregelung für öffentlich zum
Vertrieb zugelassene Investmentfonds war die Rede -
vielen anderen EU-Mitgliedsstaaten ohnehin ein Dorn im
Auge.
Keine Frage: Qualifikation für den
Beruf des Investmentberaters tut not. Viele, die seit
Jahren in dem Metier tätig sind, mussten sich diese
Qualifikation mühsam und Schritt für Schritt erarbeiten.
Sicher ist es nicht weit hergeholt, dass die jahrelange
Praxis eine gute Schule ist. Allerdings kann es nicht
angehen, dass die Lerninhalte in der Praxis anhand des
von vertrauensvollen Anlegern investierten Kapitals
"geschult" werden. Insofern ist es absolut zu begrüßen,
das Berufsbild des Finanzdienstleisters klar zu
definieren und zu etablieren.
Dabei sollte man aber um viele
wichtige Fragen keinen Bogen machen. Zum Beispiel müsste
man fragen, warum ein Mitarbeiter einer Bank ohne
Weiteres Kunden in Anlagefragen beraten darf, wenn der
gleiche Mitarbeiter sich - so könnte es kommen -
qualifizieren muss, um die gleiche Beratung als
selbständiger Finanzdienstleister durchzuführen. Dabei
sollte man vielleicht mit der Frage anfangen, wie
qualifiziert eigentlich die Beratung in der Bank
ausfällt. Tag für Tag sehen wir Depots, die bspw. zur
Augsburger Aktienbank übertragen werden. Wir sehen
Depots, die von Sparkassen, Volksbanken, Groß- oder
Privatbanken beraten wurden.
Dabei haben die Kunden oft nicht mehr
verstanden, als dass sie inzwischen viele Unterschriften
leisten müssen. Und nun verstehen sie nicht, warum ihnen
ein Drittel oder mehr von ihrem investierten Kapital
fehlt, obwohl sie doch klar zu erkennen gegeben haben,
wie wichtig es ihnen gewesen wäre, genau diese
Erfahrungen nicht machen zu müssen. Natürlich haben sie
sich bei Themen wie BRIC, Rohstoffe oder Energie genau
so von ihrer Gier leiten lassen wie vor 10 Jahren von
Themen wie Telekommunikation, Biotech oder Technologie.
Doch hätte es nicht zu einer guten Beratung gehört, über
die Risiken genau so plakativ aufzuklären wie über die
Chancen? Fragt man die betroffenen Kunden nach einer in
ihrem Besitz befindlichen Kopie des Beratungsprotokolls,
so gibt es ungewöhnlich oft Fehlanzeige, obwohl das FRUG
der Bank als BaFin-lizensiertem
Finanzdienstleistungsunternehmen dies doch zwingend
vorschreibt.
Vielfach ist es so, dass freie
Finanzdienstleister schon alleine deshalb deutlich
besser qualifiziert für die Investmentberatung sind,
weil sie sich Tag für Tag gegen die Bankkonkurrenz
durchsetzen müssen. Sie informieren besser, sie beraten
besser und sie protokollieren besser - sicherlich nicht
immer und ausnahmslos, aber - so unsere Einschätzung -
allemal mehrheitlich. Denn die Depots, die von
Finanzdienstleistern strukturiert wurden, haben im
Schnitt deutlich höhere Qualität. Dies gilt vor allem,
wenn der Finanzdienstleister unabhängig von den
Interessen einer oder einiger weniger Gesellschaften
arbeiten kann, was in Banken - sieht man mal von den
Privatbanken ab - überwiegend nach wie vor nicht der
Fall ist. In vielen Banken können Mitarbeiter sich noch
nicht einmal einen Überblick verschaffen, wie die vom
eigenen Institut zum Verkauf vorgeschriebenen Fonds sich
in Relation zu den Fonds anderer Gesellschaften
entwickelt haben. Viele Bankmitarbeiter glauben vehement
darin, dass sie beste Ware anbieten, obwohl es sich hin
und wieder eher um "Gammelfleisch" handelt.
Freie Finanzdienstleister nun
hinsichtlich der Vermittlung offener und womöglich auch
geschlossener Fonds unter ein Haftungsdach zu treiben,
wäre in vielerlei Hinsicht nicht dienlich:
-
Für Anleger dürfte sich nicht
viel ändern, denn die Beratungspraxis in vielen
Banken zeigt ja, dass mit den vorhandenen Gesetzes
diesbezüglich "kein Staat zu machen" ist.
-
Für Finanzdienstleister sind die
Kosten für die Inanspruchnahme eines Haftungsdachs
meist unvertretbar hoch, wenn man davon ausgeht,
dass die Kosten für die Administration eines
Haftungsdachs bereits bei schätzungsweise € 3.500
bis € 5.000 pro Jahr liegen.
-
Für die
Finanzdienstleistungsinstitute, die Unterschlupf
unter das Haftungsdach gewähren, reicht es natürlich
nicht aus, aus der zur Verfügung stehenden
Provisionsmarge lediglich die Kosten zu decken. Ein
angemessener Profit kann aber eigentlich nur zu
Lasten des Finanzdienstleisters gehen, dessen
Provisionserlöse ohnehin zunehmend unter Druck
geraten.
-
Wie die BaFin zig-tausende
Finanzdienstleister nun künftig beaufsichtigen will,
ist rätselhaft. Derzeit sind Schätzungen zufolge ca.
350.000 Finanzdienstleister auch oder ausschließlich
(letzteres dürfte die Minderheit sein) mit der
Vermittlung von Investments befasst. Selbst wenn
zwei Drittel davon den Job an den Nagel hängen
würden, bliebe eine sechsstellige Zahl von zu
überwachenden Finanzdienstleistern.
-
Für den Staat bedeutet eine
solche Initiative natürlich, dass viele heute
selbständige Vermittler zusätzlich den Arbeitsmarkt
belasten würden (manche könnten vielleicht als
Prüfer bei der BaFin anheuern).
-
Für die verbleibenden Vermittler
würde dies bedeuten, dass sie nun unglaublich viele
Anleger unter sich "aufteilen" könnten. Da sie aber
vor lauter zusätzlichen Formalanforderungen ohnehin
zusätzlich belastet wären, könnten sie dies gar
nicht schaffen. Sie würden sich schon aus
Opportunitätsgründen auf die Anleger mit den
größeren Depots konzentrieren (müssen).
-
Dies wiederum bedeutet, dass sich
für viele Anleger doch etwas ändern würde, denn die
vielen Kleinanleger, für die gute Beratung von
besonderer Wichtigkeit ist, müssten nun wieder dahin
zurück, wo sie hergekommen sind, nämlich zur Bank.
Um es klar zu sagen: Wir sind für Qualifizierung. Wir
sind für den Nachweis einer die Haftungsrisiken abdeckenden
Versicherung. Wir sind für eine nachvollziehbare Protokollierung des
Kundenwunsches und des darauf basierenden Beratungsprozesses. Ob ein
Vermittlerregister sein muss, lassen wir dahingestellt sein - den
praktischen Nutzen der Registrierung von Versicherungsvermittlern bei
der IHK haben wir bislang noch nicht nachvollziehen können. Mit der
gesetzlichen Gleichschaltung von Versicherungs- und
Investmentvermittlern wären Ungleichgewichte beseitigt, zumal es
vielfach - man denke nur an die große Zahl fondsgebundener
Versicherungen - Überschneidungen der beiden Sparten gibt.
Natürlich wäre es wünschenswert, dass ein klares
Berufsbild geschaffen wird, in dem man eine Ausbildung nebst
Abschlussprüfung absolvieren kann. Dies muss in Ruhe vorbereitet und
etabliert werden. Plänen, gestandenen Finanzdienstleistern, die sich
seit vielen Jahren einen - mehrheitlich hochgradig zufriedenen -
Kundenstamm aufgebaut haben, nun mit gesetzlichen Neuregelungen zu
begegnen, die Enteignungscharakter haben, erteilen wir jedoch eine klare
Absage. Dazu gehören übrigens auch staatliche Eingriffe hinsichtlich der
Festlegung von Honoraren oder Provisionen.
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Fonds-Check: Konzept-Mix
für Konsistenz |
Es ist schön, wenn Fonds funktionieren, indem sie langfristig
einen attraktiven Ertrag erwirtschaften. Wird dieser attraktive Ertrag jedoch
unter hohen Schwankungen erwirtschaftet, kommen viele Kunden, die wieder jede
Vernunft lieber oben als unten einsteigen, um anschließend - enttäuscht oder
verängstigt - lieber unten als oben auszusteigen, nicht in den Genuss des
langfristigen Ertrages. 30% Minus und anschließend 60% Plus ergeben zwar
rechnerisch einen Gesamt-Wertzuwachs von 12%, im Kundedepot aber eben meistens
saftiges Minus, was man anhand der Statistik von Mittelzu- und -abflüssen leicht
nachvollziehen kann.
Ein zentrales Thema ist deshalb zunehmend die Konsistenz der
Entwicklung, zumal aktuell mal wieder klar wird, wie hochinteressant die vor
wenigen Jahren noch als langweilig verschmähte Wertentwicklung von bspw. 6%
jährlich sein kann, wenn sie denn über längere Zeiträume konsistent
erwirtschaftet wird. So stellt sich immer mehr auch die Frage, wie man die
Stetigkeit der Wertentwicklung begünstigen kann, ohne gleichzeitig die
Ertragschancen auf den Opfertisch legen zu müssen.
Im Oktober letzten Jahres hatten wir in unserem Newsletter an
dieser Stelle einen Fonds als Beispiel dafür vorgestellt, wie man durch den
einfachen Mix zweier CTA-Manager, die mit unterschiedlichen Ansätzen an den
Futuresmärkten agieren, eine stetige Entwicklung begünstigen kann, wenn bei
näherer Betrachtung der beiden Konzepte deutlich wird, dass die Korrelation
beider Manager gering oder streckenweise gar negativ ist (zum
Newsletter 09/2008).
Wir wollen heute ein weiteres Beispiel dafür vorstellen, bei
dem zwei recht ordentlich schwankende Wertentwicklungen in der Kombination
miteinander ein recht beruhigendes Wertentwicklungsprofil aufweisen.
Doch klären wir zunächst einmal, warum wir uns Gedanken über
derartige Kombinationen machen: Ausgangspunkt war ein Fondskonzept, bei dem auf
Basis bestimmter Trendsignale über den Absicherungsgrad eines Depots entschieden
wird. Derartige Systeme bringen auf Dauer dann gute Ergebnisse, wenn mehr
richtige als falsche Signale produziert werden. Klare Trends an den Börsen
begünstigen die Wertentwicklung während ständig wechselnde Trends im Extremfall
dazu führen können, dass das Portfolio bei Kursanstieg gesichert ist und bei
Aufgabe der Sicherung in fallende Kurse hineinläuft. Trotz der stets
wiederholten Ankündigung, dass das Konzept des Fonds für überdurchschnittliche
Ergebnisse gut ist, weil es in drei von vier Jahren gut funktioniert, macht sich
bei Vermittlern - und viel mehr noch bei den Anlegern - zunehmend Enttäuschung
breit, wenn dieses verflixte vierte Jahr sich dann auch mal bemerkbar macht.
Die Beurteilung folgt einer einfachen Regel: Enttäuschung ist
in der Regel nichts anderes als die Differenz aus Erwartung und eintretender
Realität. Nach längerer Zeit herausragender Ergebnisse ist die Erwartungshaltung
an die Ergebnisentwicklung so gestiegen, dass der Eintritt des längst
überfälligen Nichtfunktionierens des Systems für eine gewisse Zeit zur
Enttäuschung wird. Dabei wäre das gleiche Ergebnis - im konkreten Fall weniger
als 20% Minus seit Beginn der Krise im Juli 2007 - alles andere als eine
Enttäuschung, wenn denn die Erwartung lediglich gewesen wäre, einfach nur
deutlich besser als die Aktienmärkte abzuschneiden.
Ein bestimmtes Ergebnis ist also nicht per se gut oder
schlecht sondern es kann von uns stets nur in Relation zu einer aufgebauten
Erwartung beurteilt werden. Beschäftigt man sich nun näher mit der Konzeption
des Fonds und untersucht, warum das Signalsystem in bestimmten Phasen geradezu
zwangsläufig nicht funktionieren kann, dann kommt man schnell zum Ergebnis, dass
es sich bei den enttäuschenden Phasen meist um Phasen mit schnellen
Richtungswechseln handeln wird, bei denen eben kein klarer Trend - und damit
eine entsprechend zuverlässige Signallage - herausgebildet wird.
Gerade in solchen Phasen steigt aber geradezu zwangsläufig
die Streubreite der Ergebnisse, also in der Konsequenz die Volatilität, an. Nun
kommt es also darauf an, ein Konzept zu finden, welches an starken Veränderungen
der Volatilität, die ja weder endlos steigen noch endlos fallen kann,
profitiert. Einen solchen Fonds haben wir im Fonds-Check vom Mai 2008 (Newsletter
aufrufen) vorgestellt. Natürlich führt die Mischung des
"Trend-Fonds" mit dem "Volatilitäts-Fonds" nun nicht zu einer gradlinigen
Entwicklung.
|
Der grafische Vergleich (zum Vergrößern anklicken)
zeigt jedoch sehr schön, dass zunächst beide Fonds nach oben streben.
Als es zunehmend zu "Störfällen" kommt, streben die Entwicklungen auf
einmal schon fast spiegelbildlich auseinander. Doch die Mischung der
Ergebnisse ist in Relation zu den Einzelergebnissen der beiden Fonds
recht schwankungsarm. |
Entscheidende dürfte sein, dass die aktuell weit geöffnete
Schere beider Entwicklungen sich auch irgendwann wieder schließen wird. Dann
könnten die durch die bislang gute Ergebnisentwicklung des "Volatilitäts-Fonds"
hochgeschraubten Erwartungen temporär herb enttäuscht werden, denn in der
aktuell zugespitzten Lage hat der Fonds deutlich besser performt als dies auf
der langen Zeitachse zu erwarten sein sollte. Es darf deshalb überhaupt nicht
verwundern, wenn in einiger Zeit auch mal wieder der "Trend-Fonds" die Oberhand
gewinnt. Da aber beide Fonds mittel- und langfristig für Ergebnisse deutlich
oberhalb des Geldmarktes gut sind (vor gar nicht so langer Zeit hätte man noch
davon gesprochen, dass beide Fonds langfristig aktienähnliche Renditen anstreben
- aber was heißt das in heutiger Zeit schon?), kann man von der Mischung der
beiden Fonds schwerlich enttäuscht sein, wenn man ihre Entwicklung stets
kumuliert betrachtet.
Die Schwierigkeit besteht dabei darin, dem Anleger dieses
Konzept nahezubringen und ihm klarzumachen, dass man nicht einfach den
schlechteren der beiden Fonds entbehren kann, weil es mittel- und langfristig
einfach kein "besser" oder "schlechter" geben dürfte. Könnte man sich derartige
Entwicklungen über lange Zeiträume betrachten, so würde das Konzept leichter
einleuchten. Leider hat die Investmentgesetzgebung bis vor wenigen Jahren gar
nicht zugelassen, dass derartige Fondskonzepte Privatanlegern angeboten werden
konnten. Das macht es nicht gerade einfach.
Gut zu wissen, dass derartige Überlegungen dazu führen, dass
darüber nachgedacht wird, ein derartiges Mixkonzept von vorneherein in einem
einzigen Fonds umzusetzen, um dem Anleger den Blick auf das - zumindest
zeitweise - unbefriedigende Ergebnis einer Einzelstrategie zu ersparen. Gut aber
auch, wenn man bei Auflage eines solchen Fondskonzeptes nicht auf fragwürdige
Backtests angewiesen ist sondern anhand des hier gezeigten Praxisbeispiels auf
Basis ganz realer Fondsentwicklungen darauf vertrauen kann, dass der
konzeptionelle Ansatz funktionieren kann. Über die Vertriebszulassung eines
solchen Fonds werden unsere Kooperationspartner natürlich detailliert
informiert, wenn es soweit ist. Inzwischen ist die oben beschrieben Mischung
natürlich weiterhin praxistauglich.
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Das
immer wieder verwendbare Zitat |
Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert,
geht immer noch geschwinder, als jener, der ohne Ziel herumirrt.
(Gotthold Ephraim Lessing, deutscher Dichter und Denker, 22.01.1729 - 15.02.1781)
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Wir wünschen Ihnen auf jeden Fall viel Erfolg bei Ihren Dispositionen und verbleiben vorerst
mit freundlichen Grüßen
AECON Fondsmarketing GmbH
Ihr Investment-Provider
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