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Nr. 2/2009 vom 12.03.2009

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Unsere Themen heute:
(klicken Sie einfach die Themen an, die Sie interessieren)

Abwrackprämie fürs Depot

Vorankündigung: IVIF Roadshow

Konjunkturunabhängige Beteiligungen sind gefragt

Qualifikation wünschenswert

Fonds-Check: Konzept-Mix für Konsistenz
Das immer wieder verwendbare Zitat (von Gotthold E. Lessing)

Wer täglich Interessenten und Kunden berät, der kommt ohne ein gutes
Unterstützungs-Netzwerk nicht mehr aus. Wie hilfreich ein Pool, eine Plattform
oder eine Vertriebsgesellschaft eingeschätzt werden, hängt meist vom Grad der
individuellen Unterstützung im Tagesgeschäft ab. Warum versuchen Sie es nicht
mal mit einem "Back-Office" für Ihre Aktivitäten im Bereich offener und
geschlossener Investmentanlagen. Eine Art "Investment-Provider", der Sie
individuell betreut. Informieren Sie sich, was wir für Sie tun können:

ausführliche Informationen über unsere Dienstleistungen
 (einfach anklicken)

 

Abwrackprämie fürs Depot

Ob es ein genialer Schachzug war, die Automobilindustrie mit der Abwrackprämie zu stimulieren, wird sich noch herausstellen. Immerhin weisen viele Kritiker zu Recht darauf hin, dass die Probleme der Branche nicht erst durch die globale Finanzkrise entstanden sind - und durch die Abwrackprämie ganz sicher auch nicht gelost werden können. Immerhin wird wohl weltweit annähernd jedes dritte in diesem Jahr vom Band laufende Automobil in diesem Jahr nicht verkauft werden können. Da ist die Abwrackprämie, die nur diejenigen begünstigt, die sich bislang trotz des Alters ihres Vehikels keinen neuen fahrbaren Untersatz leisten wollten oder konnten, sicher nur ein psychologischer Tropfen auf den heißen Stein.

Aus Sicht des Nutznießers jedoch ist die Abwrackprämie genial, denn meist wird ein Auto verschrottet, für welches es sowieso keinen Käufer mehr gegeben hätte. So bekommt man nun 2.500 Euro, statt die Verschrottung noch selbst betreiben zu müssen.

Wie schön wäre es, wenn man für sein Wertpapierdepot ebenfalls einen solchen Investitionsanreiz nutzen könnte. Denn manchen Depot macht seinem Besitzer sicherlich auch den Eindruck, als wäre es bereits verschrottet worden. Gute Nachricht: In bestimmten Fällen gibt es die "Abwrackprämie fürs Depot" tatsächlich. Während das Auto für die Inanspruchnahme der staatlichen Prämie jedoch mehr als neun Jahre alt sein muss, gilt bei Depots, dass die darin enthaltenen Enttäuschungen erst innerhalb der letzten 12 Monate erworben sein dürfen.

Seit Mai letzten Jahres sind viele größere und kleinere, bekannte und unbekannte Fonds um 40% bis 50% im Wert gefallen. Einstige Anlegerlieblinge wie der "Templeton Growth" oder der "DWS Vermögensbildungsfonds I" stehen dabei als global investierende Fonds mit etwas mehr als 40% Minus nur wenig besser da als die Mehrzahl europäischer Aktienfonds, die es allerdings nicht selten in der Spitze auf mehr als 50% Minus bringen.

Wie oft hört man von Anlegern, dass sie ja nun unter keinen Umständen verkaufen können, weil  sie damit die Verluste tatsächlich realisieren würden. Über diese Denkweise kann man sich allenfalls belustigen, denn das Depot ist aktuell exakt so viel wert, wie es wert ist - egal, ob man es nun verkauft oder nicht. Witzig ist in diesem Zusammenhang, dass Anleger, die aktuell unter gar keinen vorstellbaren Bedingungen in Aktienfonds investieren würden, sich von ihren verlusttriefenden Fonds, die sie bereits im Depot haben, nicht trennen wollen. Als ob "behalten" und "jetzt kaufen" nicht im Endeffekt aufs Gleiche rauskommen würden. Trotzdem wollen viele auf die Erholung warten und erst dann neu disponieren.

Was aber, wenn diejenigen Recht behalten, die den globalen Aktienmärkten auf Jahre nur eine - natürlich sich unter Schwankungen entwickelnde - Seitwärtsbewegung, wie wir diese von 1960 bis 1982 erleben konnten (erinnert sich noch jemand?) zutrauen? Wäre man dann nicht besser mit einem guten Mix vermögensverwaltender Konzepte bedient? Mancher Fonds kann am Auf und Ab der Börsen ganz gut partizipieren - die heutige Besprechung in unserem Fonds-Check zeigt nur zwei von vielen denkbaren Konzepten, die nicht zwingend auf lange Haussephasen angewiesen sind, um Anleger zu erfreuen.

Klar wäre das schön, aber die derzeitige Verlustsituation ... - als ob das Depot dadurch mehr wert wäre, wenn man es jetzt nicht umschichtet. Aber gerade dann, wenn die verlustbringenden Fonds innerhalb der letzten 12 Monate erworben wurden, lohnt es sich ganz besonders, darüber nachzudenken, die Verluste durch Verkauf zu realisieren. Denn für Investitionen vor 2009 gilt zwar, dass Kursgewinne dauerhaft abgeltungssteuerfrei bleiben. Was aber, wenn auf Jahre hinaus gar keine Kursgewinne entstehen, die Freude über Abgeltungssteuerfreiheit rechtfertigen könnten. Immerhin müssen selbst bei einem aktuellen Minus von nur einem Drittel des in den jeweiligen Fonds investierten Kapitals nun erst mal 50% Wertzuwachs erzielt werden, um wieder auf Null zu kommen. Erst dann kann die Freude über die konservierte Abgeltungssteuerfreiheit beginnen. Bis dahin könnten viele vermögensverwaltenden Fonds selbst unter Berücksichtigung der Abgeltungssteuer auf die Kursgewinne längst "über alle Berge" sein.

Würde man die in den letzten 12 Monaten erworbenen Fonds also nun sofort mit Verlust verkaufen, so könnte dieser Verlust vorgetragen und mit nun entstehenden Kursgewinnen so verrechnet werden, dass erst die über den vorgetragenen Verlust hinaus entstehenden Kursgewinne abgeltungssteuerpflichtig würden. Wie beim Autokauf auch sollte die Rechnung nicht schwer fallen und in vielen Fällen für die Inanspruchnahme der "Abwrackprämie fürs Depot" sprechen. Allerdings gilt es, keine Zeit zu verlieren, denn wenn das Jahr rum ist, ist auch die 12-monatige Spekulationsfrist endgültig vorbei.  

 


 Vorankündigung: IVIF-Roadshow

Auch in diesem Jahr werden wir - von tiefer Überzeugung geleitet - die Roadshow des IVIF (Interessenverbund vermögensverwaltender Investment-Fonds) begleiten und moderieren. Das kompakte Veranstaltungsformat, bei dem sich sechs bis sieben Gesellschaften in komprimierter Form zu Wort melden und die unterschiedlichen konzeptionellen Ansätze ihrer Fonds auch und gerade unter dem Aspekt der Tauglichkeit in der anhaltenden Krise auf den Prüfstand stellen, fand im vergangenen Jahr sehr guten Anklang. Inzwischen sind die bereits vorgestellten Fonds ein weiteres Jahr "gereift" und ihre Akzeptanz hat gewaltig zugenommen. Angesichts "zerbombter" Aktiendepots, bei denen von der immer wieder beschworenen langfristigen Überlegenheit des Aktieninvestments nicht viel zu spüren ist, verwundert dies kaum.

Manches Konzept wurde verfeinert. Mancher neue Fonds wurde zusätzlich aufgelegt; manche Fonds funktionierten in bestimmten Phasen besser als andere und umgekehrt. Selten waren die Details wichtiger, denn es verfestigt sich zunehmend die Überzeugung, dass die Asset-Allokation des Anlegerdepots keineswegs mit dem "Schieberegler auf der Markowitz-Effizienzkurve" so gut optimiert werden könnte, dass Anleger automatisch zufrieden sind. Und das die Allokation vermögensverwaltender Konzepte nun mal nicht mit mathematischen Modellen berechnet werden kann, bietet es sich natürlich an, über die Wechselwirkungen unterschiedlicher Vermögensverwalter-Fonds möglichst viel zu wissen.

Bereits die Veranstaltungsreihe im vergangenen Jahr hat großes Interesse entfacht und insbesondere die Veranstaltung in Frankfurt war bis auf den letzten Platz ausgebucht. Der unmittelbare Kontakt zu den Fondsinitiatoren/-managern überzeugte viele Finanzdienstleister davon, in der Kundenberatung durchaus mit anderer Sichtweise und Philosophie zu agieren. Für die Teilnehmer der letzten Roadshow (und insbesondere für deren Kunden) dürften sich gewonnene Überzeugungen bereits bestens bezahlt gemacht haben.

Das Update zu Konzepten, deren Entwicklung und zu neuen Fonds gibt es zu folgenden Terminen, wobei erstmals auch Österreichs Hauptstadt in der Routenplanung berücksichtigt wird. 

Termin

Veranstaltungsort

Dienstag, 19.05.2009 Stuttgart
Mittwoch, 20.05.2009 München
Dienstag, 02.06.2009 Frankfurt
Mittwoch, 03.06.2009 Düsseldorf
Donnerstag, 04.06.2009 Hamburg
Montag, 08.06.2009 Wien

Die Veranstaltungen dürften in diesem Jahr noch auf deutlich größeres Interesse stoßen als im vergangenen Jahr - den von uns redigierten IVIF-Newsletter erhalten Sie von uns regelmäßig zugesandt - hier werden wir Ihnen mit der nächsten Ausgabe die genauen Veranstaltungszeiten und Tagungsorte sowie einen Überblick über die teilnehmenden Gesellschaften und deren Fonds geben.

Wer sich seinen Platz jetzt bereits sichern will, der kann sich - wie immer ganz formlos und unkompliziert -  bereits jetzt bei uns anmelden (Anmeldungs-Mail verschicken). Natürlich können Sie auch diesmal wieder Kunden/Interessenten zur Veranstaltung einladen/anmelden. Diese melden Sie bitte nur mit Namen/Vornamen an, da wir natürlich die Kontaktdaten Ihrer Kunden nicht an Dritte weitergeben werden (und sie deshalb auch gar nicht erst zur Kenntnis gebracht bekommen wollen).

Freuen Sie sich auf eine spannende Serie von Vorträgen!

 

 Konjunkturunabhängige Beteiligungen sind gefragt

Investmentanlagen haben aktuell keine Hochkonjunktur. Anleger sind mehr als verunsichert und flüchten - wie Segler bei einem Tropensturm - in den sichersten erreichbaren Hafen. Und so wie manches Segelschiff mit schweren Schäden im Hafen einläuft, so weist auch manches Tagesgeld oder Bundesanleihendepot schwere Schäden im Vergleich zum einst stolzen Portfolio auf. Wer es schaffte, von den bis Mitte 2007 zu Buche stehenden Gewinnen einen Teil zu retten, der darf sich glücklich schätzen, denn selbst Anleger, die wenigstens wieder über ihr ursprünglich eingesetztes Kapital verfügen, dürften aktuell kaum in der Mehrheit sein.

Auch wenn manche geschlossene Beteiligung unter den Einflüssen der globalen Krise die prospektierten Ziele verfehlt, so dürfte sich aber auch in dieser Krise einmal mehr bestätigen, was Dr. Franz-Joseph Busse bereits für eine Reihe vergangener Krisen ermittelt hat: In guten Zeiten eher langweilig anmutende Ergebnisse mutieren in Krisenzeiten zu Traumrenditen. In Zeiten, in denen Aktienfonds zunehmend über 10 und 15 Jahre negative Ergebnisse ausweisen, rückt die konstante Rendite von 5% bis 7% pro Jahr auf einmal in ein völlig anderes Licht. Allerdings muss man einräumen, dass solcherlei Erkenntnis dem Anleger einer marodierenden Beteiligung wenig nützt.

Der Blick zurück trübt den Blick für Sachlichkeit. Und selbst, wer sich um Sachlichkeit bemüht, muss einräumen, dass manche böse Überraschung wohl kaum auf dem Radarschirm möglicher Kollisionen zu sichten war. Trotzdem müssen wir natürlich Position beziehen, wenn unsere Kooperationspartner von uns Informationen erhoffen, welche geschlossenen Beteiligungen in einer länger anhaltenden Krise Vorteile bieten könnten. Selten waren die Meinungen so gespalten. Lassen Sie uns trotzdem ein paar kurze Worte zu verschiedenen Produktlinien verlieren:

  • Immobilien: So schlimm die Nachrichten, die uns von der Immobilienfront erreichen, auch sein mögen - es gilt sorgsam abzuwägen, ob ich mit meiner Investition eher auf der Seite der Besitzer, die in absehbarer Zeit verkaufen wollen, oder auf der Seite der potentiellen Käufer bin. Letzteren bietet sich natürlich aktuell ein Eldorado an Kaufgelegenheiten, denn durch den Wegfall immenser Leverage-Möglichkeiten sind die Preise deutlich eingeknickt. Käufer sind weiterhin Mangelware, so dass ein Ende der Fahnenstange noch längst nicht absehbar scheint. Wer über Cash und langen Atem verfügt, dem bieten sich jetzt und in den nächsten Monaten gute Chancen, die Erfolgsformel "Im Einkauf liegt der Gewinn" umzusetzen.

  • Projektentwicklung: Auch hier sind die "Einkaufskonditionen" deutlich verbessert, da die Zeiten, in denen der Initiator von vorneherein versuchte, den Rahm abzuschöpfen, erst mal vorbei sind. Projektentwickler lassen sich heutzutage auf Deals ein, einen Profit erst dann anzupeilen, wenn für den Anleger ein Mindestertrag erreicht ist. Da die Zeiten, in denen Projektentwicklung nahezu voll finanzierbar war, absolut vorbei sind, können Projektentwicklungen mit kapitalstarken Partnern, die nur geringes Fremdkapital benötigen, gerade aktuell hochgradig lukrativ verlaufen, wenn mit den richtigen Partnern in den richtigen Regionen investiert wird. Sinngemäß gilt dies auch für die Landentwicklung, also der lukrativen Vorstufe zur Projektentwicklung.

  • Private Equity: Die Zeiten sind schlecht, denn zurzeit finden sich kaum Exit-Möglichkeiten. Manches aussichtsreiches Ziel-Investment bleibt mal wieder auf der Strecke, weil in der nächsten Finanzierungsrunde das Geld fehlt. Bei vielen Ausstiegsszenarien denkt man schon wieder daran, wie schön es doch wäre, wenigstens das eingesetzte Kapital wieder zu erzielen. Dabei sollte man nicht vergessen, dass die überaus erfolgreich verlaufenen Private Equity-Beteiligungen der Vorjahre wesentlich in einer ähnlichen Marktverfassung gestartet waren. Wer jetzt in diesen Bereich investiert, sollte neben der Wahl der Partner auch darauf achten, dass nicht in ein bereits bestehendes Portfolio investiert wird, weil aktuell und in Zukunft die interessanten "Einkäufe" gemacht werden können. Breite Streuung sollte dabei Pflicht sein.

  • Schiffsinvestments: Ein Segment, aus dem wir uns bislang völlig herausgehalten haben, wenngleich (oder vielleicht gerade deshalb) Schiffsinvestments insgesamt sicherlich eines der interessantesten Investitionssegmente waren. Aktuell bietet der Markt ein extrem differenziertes Bild. Aber grundsätzlich ist natürlich auch hier der Fonds im Vorteil, der mit dem Anlegergeld erst noch investieren kann. Konzepten, bei denen gebrauchte Schiffe jetzt eingekauft werden, um sie opportunistisch bei Besserung der Rahmenbedingungen - ggfs. auch kurzfristig - wieder abzustoßen, gehört unsere besondere Sympathie.

  • Umweltinvestments: Hier gibt es natürlich ein breites Spektrum von Anlagemöglichkeiten, so dass pauschale Aussagen besonders schwer fallen. Bei den alternative Energien stießen Windparks bislang noch nie auf großes Interesse bei uns, was auch mit unserer grundsätzlichen Einstellung zu subventionierten Investitionen zu tun hat. Nachhaltige Investments sind en vogue und es gilt, sorgfältig die Spreu vom Weizen zu trennen. Manche Konzepte, wie z. B. die mobile Wasseraufbereitung, sind absolut schlüssig und natürlich weitgehend konjunkturunabhängig. Achtung aber vor modebedingten Überhitzungserscheinungen gerade in diesem Segment, welches für viele Anleger heute wesentlich attraktiver erscheint als die zuvor besprochenen Anlageklassen.

  • Waldinvestments: Bei gutem Management und Streuung der Risiken ist die Investition in Holz absolut empfehlenswert. Es ist der einzige Rohstoff, der nachwächst. Da man nicht auf eine Realisierung zu einem bestimmten Zeitpunkt angewiesen ist, kann man Marktschwächen elegant umgehen, zumal das Investment in dieser Zeit ganz von alleine weiter wächst. Der globale Bedarf an Holz kann auch bei einem Boom von Waldinvestments auf Dauer nur schwer gedeckt werden.

  • Agrar-Investments: Nachdem sich manche Preise wie bspw. für Mais oder Reis innerhalb kürzester Zeit verdoppelt hatten, wurden Agrar-Investments zur eigenen Assetklasse gekürt. Zu unterscheiden ist natürlich hier zwischen der Investition in Betriebe, deren Aktien den enormen marktbedingten Schwankungen ausgesetzt sind, und der unmittelbaren Investition in "Ackerbau und Viehzucht" auf Basis vernünftig kalkulierter Preise, die nachhaltig erzielbar sein sollten. Auch hier muss - wie eigentlich überall - auf die Qualität des Managements bzw. der eingeschalteten Partner geachtet werden.

  • Gebrauchte Lebensversicherungen: Eine Sparte, die uns von Anfang an suspekt war und der wir uns nie geöffnet haben. Lesen Sie, was wir bereits im April 2004 zu diesem Thema schrieben: (Newsletter 6/2004 lesen). Es mag - wie damals angenommen - das eine oder andere gute Angebot gegeben haben. Insgesamt halten wir diese Anlageklasse jedoch für entbehrlich.

  • Musikproduktion: Schade, dass dieses Segment unter dem so negativ belegten Begriff "Medienfonds" subsumiert wird, denn natürlich bietet eine gute Streuung auf verschiedene Musiksparten bei professionellem Management nach wie vor beste Chancen. Eine solide Kalkulation, die sich nicht mit selten auftretenden Superstars reich rechnet, sollte auf jeden Fall zugrunde liegen.

  • Bildung: Ein Segment, unter dem sich viele Berater und Kunden nichts vorstellen können. Wir haben ein solches Angebot in unserem Newsletter vom August 2008 vorgestellt (Newsletter 8/2008 lesen). Da die Rückzahlung an die zukünftige Gehaltsentwicklung geknüpft ist, handelt es sich hier natürlich auch um ein ideales Investment für Anleger, die Schutz vor künftig erwarteter Inflation suchen. Vom ideellen Wert des Investments mal ganz abgesehen.

Die obige Auflistung der Themen und natürlich erst recht der Argumente ist natürlich ganz bestimmt nicht vollständig. Aber die Vielzahl der Themen zeigt schon, welch ungeheures Potential zur Streuung sich hier anbietet, wobei eine solche Streuung natürlich voraussetzt, dass ein Anleger auch über entsprechende Mittel verfügt. Er sollte dann auch über entsprechende Regalwand-Kapazitäten verfügen, denn der Schriftverkehr für ein Dutzend verschiedene Beteiligungen nimmt schnell ganz beträchtliche Ausmaße an, Da aber bei den meisten Beteiligungen Mindestzeichnungssummen zwischen € 10.000 und € 25.000 vorgegeben sind, wird die Mehrzahl der Anleger Entscheidungen für bestimmte Beteiligungsprodukte treffen müssen.

Ähnlich gilt dies im Zweifelsfall auch für den Berater, der kaum in der Lage sein dürfte, sich 50 oder mehr Angebote im Detail anzusehen, um sich für die zehn Angebote zu entscheiden, die er seinen Kunden/Interessenten anbietet. Und selbst dann besteht natürlich die Gefahr, dass eine Beteiligung trotz sorgfältiger Selektion "in die Hose" geht. Betroffenen Anlegern nutzt es dann wenig, dass der Berater eigentlich ganz ordentliche Arbeit geleistet hat, wenn neun von zehn ausgesuchten Angeboten bestens gelaufen sind. Hat der Anleger nämlich nur eine einzige Beteiligung, so könnten bei ihm 100% enttäuschend verlaufen sein, was in der Regel auch das Ende der Beziehung zum Kunden bedeuten dürfte.

Abhilfe schaffen Dachfonds, wobei aus leicht nachvollziehbaren Gründen solche Dachfonds zu bevorzugen sind, die breit streuen. Dabei sollte sich die breite Streuung nicht nur auf die Anlagethemen und -regionen beziehen sondern insbesondere auch auf die Anbieter. Bei den vielen unterschiedlichen Segmenten gibt es sicher keinen Anbieter, der in allen Bereichen führend ist. So sollte sich ein Dachfonds sicherlich aus mindestens 15 - 20 Beteiligungsangeboten zusammensetzen, die von 10 - 12 verschiedenen Initiatoren stammen sollten - breitere Streuung jederzeit willkommen.

Wesentliches Augenmerk ist natürlich auch auf die kumulierten Weichkosten zu richten, denn selbst wenn der Dachfonds - was selbstverständlich sein sollte - seine Zielfonds bereinigt um alle Vertriebskosten einkauft, so bleiben natürlich doch Weichkosten in den Zielfonds übrig. Für einen wirtschaftlich sinnvollen Interessenausgleich wird deshalb ein Dachfonds weniger Vertriebskosten kalkulieren als die Summe der Zielfonds. Natürlich bedeutet dies auch weniger Provisionsertrag für den Vermittler. Der ist jedoch im Gegenzug vor enttäuschten Anlegern wesentlich besser geschützt, denn wenn nun eines von bspw. 15 Zielinvestments enttäuscht, dann ist dies keine Katastrophe, die meist den Verlust des Kunden nach sich zieht, sondern allenfalls ein Punkt im Jahresbericht, in dem natürlich auch andere Zielinvestments besprochen werden, die über Plan liegen.   

Bei Dachfonds, bei denen die Zielinvestments bekannt sind, kann man sich ein Bild davon machen, ob die Mischung zusagt. Anders ist dies bei Blind Pool-Konzepten. Hier sollte man möglichst genaue Vorstellungen des Initiators hinsichtlich der Investitionsbandbreiten verschiedener Anlagesegmente kennen und wissen, wer wie und mit welcher Philosophie Einfluss auf die Auswahl der Zielinvestments nimmt.

 

 Qualifikation wünschenswert

Angesichts der Billionen-Vernichtung durch die Finanzkrise muten 20 Milliarden nicht gerade aufregend an. Um die 20 Milliarden, um die es kürzlich ging, gab es jedoch viel Aufsehen. Offensichtlich hatte sich ein Beratungsunternehmen in einer Studie auf eine vier Jahre alte Pressemitteilung einer Universität berufen und ein populäres deutsches Nachrichtenmagazin hat daraus gleich eine Titelstory gebastelt. Damit war die Zahl "geadelt" und rauschte nun landauf, landab durch den Blätterwald. Das Berufsbild des Finanzberaters - ohnehin bislang ohne verbindliche Definition - blieb dabei vollends auf der Strecke. Der Gipfel war dann, dass die Universität, die dann schließlich doch zu dieser Zahl befragt wurde, sehr vage blieb. Die Erkenntnis beruhe auf diversen Quellenangaben. Welche dies seien, könne man allerdings nicht sagen.

Pikantes Detail: Bereits bei Aufrufe der Startseite der Homepage des in Rede stehenden Beratungsunternehmens sieht man als Slogan zuerst "Was andere schon hundertmal gesagt haben, glauben wir noch lange nicht" und nach Verblassen dieses Slogans erscheint die scheinbare Bestätigung mit dem Satz "Wir machen es uns nicht einfach."

Die Verbraucherministerin, die sich eifrig darum bemüht, Gammelfleisch und Finanzdienstleistung unter dem Oberbegriff Verbraucherschutz zu emanzipieren, war ohnehin bereits auf dem Plan, hatte sie doch Kenntnis davon, wie Bundesbürger von Horden von Finanzdienstleistern Jahr für Jahr gnadenlos abgezockt werden. Die Umsetzung der MiFID war offenbar längst nicht ausreichend, um Verbraucherschutz zu installieren. Schnell wurde der Ruf nach BaFin-Zulassung laut und von der möglichen Streichung der Ausnahmeregelung für öffentlich zum Vertrieb zugelassene Investmentfonds war die Rede - vielen anderen EU-Mitgliedsstaaten ohnehin ein Dorn im Auge.

Keine Frage: Qualifikation für den Beruf des Investmentberaters tut not. Viele, die seit Jahren in dem Metier tätig sind, mussten sich diese Qualifikation mühsam und Schritt für Schritt erarbeiten. Sicher ist es nicht weit hergeholt, dass die jahrelange Praxis eine gute Schule ist. Allerdings kann es nicht angehen, dass die Lerninhalte in der Praxis anhand des von vertrauensvollen Anlegern investierten Kapitals "geschult" werden. Insofern ist es absolut zu begrüßen, das Berufsbild des Finanzdienstleisters klar zu definieren und zu etablieren.

Dabei sollte man aber um viele wichtige Fragen keinen Bogen machen. Zum Beispiel müsste man fragen, warum ein Mitarbeiter einer Bank ohne Weiteres Kunden in Anlagefragen beraten darf, wenn der gleiche Mitarbeiter sich - so könnte es kommen - qualifizieren muss, um die gleiche Beratung als selbständiger Finanzdienstleister durchzuführen. Dabei sollte man vielleicht mit der Frage anfangen, wie qualifiziert eigentlich die Beratung in der Bank ausfällt. Tag für Tag sehen wir Depots, die bspw. zur Augsburger Aktienbank übertragen werden. Wir sehen Depots, die von Sparkassen, Volksbanken, Groß- oder Privatbanken beraten wurden.

Dabei haben die Kunden oft nicht mehr verstanden, als dass sie inzwischen viele Unterschriften leisten müssen. Und nun verstehen sie nicht, warum ihnen ein Drittel oder mehr von ihrem investierten Kapital fehlt, obwohl sie doch klar zu erkennen gegeben haben, wie wichtig es ihnen gewesen wäre, genau diese Erfahrungen nicht machen zu müssen. Natürlich haben sie sich bei Themen wie BRIC, Rohstoffe oder Energie genau so von ihrer Gier leiten lassen wie vor 10 Jahren von Themen wie Telekommunikation, Biotech oder Technologie. Doch hätte es nicht zu einer guten Beratung gehört, über die Risiken genau so plakativ aufzuklären wie über die Chancen? Fragt man die betroffenen Kunden nach einer in ihrem Besitz befindlichen Kopie des Beratungsprotokolls, so gibt es ungewöhnlich oft Fehlanzeige, obwohl das FRUG der Bank als BaFin-lizensiertem Finanzdienstleistungsunternehmen dies doch zwingend vorschreibt.

Vielfach ist es so, dass freie Finanzdienstleister schon alleine deshalb deutlich besser qualifiziert für die Investmentberatung sind, weil sie sich Tag für Tag gegen die Bankkonkurrenz durchsetzen müssen. Sie informieren besser, sie beraten besser und sie protokollieren besser - sicherlich nicht immer und ausnahmslos, aber - so unsere Einschätzung - allemal mehrheitlich. Denn die Depots, die von Finanzdienstleistern strukturiert wurden, haben im Schnitt deutlich höhere Qualität. Dies gilt vor allem, wenn der Finanzdienstleister unabhängig von den Interessen einer oder einiger weniger Gesellschaften arbeiten kann, was in Banken - sieht man mal von den Privatbanken ab - überwiegend nach wie vor nicht der Fall ist. In vielen Banken können Mitarbeiter sich noch nicht einmal einen Überblick verschaffen, wie die vom eigenen Institut zum Verkauf vorgeschriebenen Fonds sich in Relation zu den Fonds anderer Gesellschaften entwickelt haben. Viele Bankmitarbeiter glauben vehement darin, dass sie beste Ware anbieten, obwohl es sich hin und wieder eher um "Gammelfleisch" handelt.

Freie Finanzdienstleister nun hinsichtlich der Vermittlung offener und womöglich auch geschlossener Fonds unter ein Haftungsdach zu treiben, wäre in vielerlei Hinsicht nicht dienlich:

  • Für Anleger dürfte sich nicht viel ändern, denn die Beratungspraxis in vielen Banken zeigt ja, dass mit den vorhandenen Gesetzes diesbezüglich "kein Staat zu machen" ist.

  • Für Finanzdienstleister sind die Kosten für die Inanspruchnahme eines Haftungsdachs meist unvertretbar hoch, wenn man davon ausgeht, dass die Kosten für die Administration eines Haftungsdachs bereits bei schätzungsweise € 3.500 bis € 5.000 pro Jahr liegen.

  • Für die Finanzdienstleistungsinstitute, die Unterschlupf unter das Haftungsdach gewähren, reicht es natürlich nicht aus, aus der zur Verfügung stehenden Provisionsmarge lediglich die Kosten zu decken. Ein angemessener Profit kann aber eigentlich nur zu Lasten des Finanzdienstleisters gehen, dessen Provisionserlöse ohnehin zunehmend unter Druck geraten.

  • Wie die BaFin zig-tausende Finanzdienstleister nun künftig beaufsichtigen will, ist rätselhaft. Derzeit sind Schätzungen zufolge ca. 350.000 Finanzdienstleister auch oder ausschließlich (letzteres dürfte die Minderheit sein) mit der Vermittlung von Investments befasst. Selbst wenn zwei Drittel davon den Job an den Nagel hängen würden, bliebe eine sechsstellige Zahl von zu überwachenden Finanzdienstleistern.

  • Für den Staat bedeutet eine solche Initiative natürlich, dass viele heute selbständige Vermittler zusätzlich den Arbeitsmarkt belasten würden (manche könnten vielleicht als Prüfer bei der BaFin anheuern).

  • Für die verbleibenden Vermittler würde dies bedeuten, dass sie nun unglaublich viele Anleger unter sich "aufteilen" könnten. Da sie aber vor lauter zusätzlichen Formalanforderungen ohnehin zusätzlich belastet wären, könnten sie dies gar nicht schaffen. Sie würden sich schon aus Opportunitätsgründen auf die Anleger mit den größeren Depots konzentrieren (müssen).

  • Dies wiederum bedeutet, dass sich für viele Anleger doch etwas ändern würde, denn die vielen Kleinanleger, für die gute Beratung von besonderer Wichtigkeit ist, müssten nun wieder dahin zurück, wo sie hergekommen sind, nämlich zur Bank.

Um es klar zu sagen: Wir sind für Qualifizierung. Wir sind für den Nachweis einer die Haftungsrisiken abdeckenden Versicherung. Wir sind für eine nachvollziehbare Protokollierung des Kundenwunsches und des darauf basierenden Beratungsprozesses. Ob ein Vermittlerregister sein muss, lassen wir dahingestellt sein - den praktischen Nutzen der Registrierung von Versicherungsvermittlern bei der IHK haben wir bislang noch nicht nachvollziehen können. Mit der gesetzlichen Gleichschaltung von Versicherungs- und Investmentvermittlern wären Ungleichgewichte beseitigt, zumal es vielfach - man denke nur an die große Zahl fondsgebundener Versicherungen - Überschneidungen der beiden Sparten gibt.

Natürlich wäre es wünschenswert, dass ein klares Berufsbild geschaffen wird, in dem man eine Ausbildung nebst Abschlussprüfung absolvieren kann. Dies muss in Ruhe vorbereitet und etabliert werden. Plänen, gestandenen Finanzdienstleistern, die sich seit vielen Jahren einen - mehrheitlich hochgradig zufriedenen - Kundenstamm aufgebaut haben, nun mit gesetzlichen Neuregelungen zu begegnen, die Enteignungscharakter haben, erteilen wir jedoch eine klare Absage. Dazu gehören übrigens auch staatliche Eingriffe hinsichtlich der Festlegung von Honoraren oder Provisionen.

 


Fonds-Check: Konzept-Mix für Konsistenz 

Es ist schön, wenn Fonds funktionieren, indem sie langfristig einen attraktiven Ertrag erwirtschaften. Wird dieser attraktive Ertrag jedoch unter hohen Schwankungen erwirtschaftet, kommen viele Kunden, die wieder jede Vernunft lieber oben als unten einsteigen, um anschließend - enttäuscht oder verängstigt - lieber unten als oben auszusteigen, nicht in den Genuss des langfristigen Ertrages. 30% Minus und anschließend 60% Plus ergeben zwar rechnerisch einen Gesamt-Wertzuwachs von 12%, im Kundedepot aber eben meistens saftiges Minus, was man anhand der Statistik von Mittelzu- und -abflüssen leicht nachvollziehen kann.

Ein zentrales Thema ist deshalb zunehmend die Konsistenz der Entwicklung, zumal aktuell mal wieder klar wird, wie hochinteressant die vor wenigen Jahren noch als langweilig verschmähte Wertentwicklung von bspw. 6% jährlich sein kann, wenn sie denn über längere Zeiträume konsistent erwirtschaftet wird. So stellt sich immer mehr auch die Frage, wie man die Stetigkeit der Wertentwicklung begünstigen kann, ohne gleichzeitig die Ertragschancen auf den Opfertisch legen zu müssen.

Im Oktober letzten Jahres hatten wir in unserem Newsletter an dieser Stelle einen Fonds als Beispiel dafür vorgestellt, wie man durch den einfachen Mix zweier CTA-Manager, die mit unterschiedlichen Ansätzen an den Futuresmärkten agieren, eine stetige Entwicklung begünstigen kann, wenn bei näherer Betrachtung der beiden Konzepte deutlich wird, dass die Korrelation beider Manager gering oder streckenweise gar negativ ist (zum Newsletter 09/2008).

Wir wollen heute ein weiteres Beispiel dafür vorstellen, bei dem zwei recht ordentlich schwankende Wertentwicklungen in der Kombination miteinander ein recht beruhigendes Wertentwicklungsprofil aufweisen.

Doch klären wir zunächst einmal, warum wir uns Gedanken über derartige Kombinationen machen: Ausgangspunkt war ein Fondskonzept, bei dem auf Basis bestimmter Trendsignale über den Absicherungsgrad eines Depots entschieden wird. Derartige Systeme bringen auf Dauer dann gute Ergebnisse, wenn mehr richtige als falsche Signale produziert werden. Klare Trends an den Börsen begünstigen die Wertentwicklung während ständig wechselnde Trends im Extremfall dazu führen können, dass das Portfolio bei Kursanstieg gesichert ist und bei Aufgabe der Sicherung in fallende Kurse hineinläuft. Trotz der stets wiederholten Ankündigung, dass das Konzept des Fonds für überdurchschnittliche Ergebnisse gut ist, weil es in drei von vier Jahren gut funktioniert, macht sich bei Vermittlern - und viel mehr noch bei den Anlegern - zunehmend Enttäuschung breit, wenn dieses verflixte vierte Jahr sich dann auch mal bemerkbar macht.

Die Beurteilung folgt einer einfachen Regel: Enttäuschung ist in der Regel nichts anderes als die Differenz aus Erwartung und eintretender Realität. Nach längerer Zeit herausragender Ergebnisse ist die Erwartungshaltung an die Ergebnisentwicklung so gestiegen, dass der Eintritt des längst überfälligen Nichtfunktionierens des Systems für eine gewisse Zeit zur Enttäuschung wird. Dabei wäre das gleiche Ergebnis - im konkreten Fall weniger als 20% Minus seit Beginn der Krise im Juli 2007 - alles andere als eine Enttäuschung, wenn denn die Erwartung lediglich gewesen wäre, einfach nur deutlich besser als die Aktienmärkte abzuschneiden.

Ein bestimmtes Ergebnis ist also nicht per se gut oder schlecht sondern es kann von uns stets nur in Relation zu einer aufgebauten Erwartung beurteilt werden. Beschäftigt man sich nun näher mit der Konzeption des Fonds und untersucht, warum das Signalsystem in bestimmten Phasen geradezu zwangsläufig nicht funktionieren kann, dann kommt man schnell zum Ergebnis, dass es sich bei den enttäuschenden Phasen meist um Phasen mit schnellen Richtungswechseln handeln wird, bei denen eben kein klarer Trend - und damit eine entsprechend zuverlässige Signallage - herausgebildet wird.

Gerade in solchen Phasen steigt aber geradezu zwangsläufig die Streubreite der Ergebnisse, also in der Konsequenz die Volatilität, an. Nun kommt es also darauf an, ein Konzept zu finden, welches an starken Veränderungen der Volatilität, die ja weder endlos steigen noch endlos fallen kann, profitiert. Einen solchen Fonds haben wir im Fonds-Check vom Mai 2008 (Newsletter aufrufen) vorgestellt. Natürlich führt die Mischung des "Trend-Fonds" mit dem "Volatilitäts-Fonds" nun nicht zu einer gradlinigen Entwicklung.  

Der grafische Vergleich (zum Vergrößern anklicken) zeigt jedoch sehr schön, dass zunächst beide Fonds nach oben streben. Als es zunehmend zu "Störfällen" kommt, streben die Entwicklungen auf einmal schon fast spiegelbildlich auseinander. Doch die Mischung der Ergebnisse ist in Relation zu den Einzelergebnissen der beiden Fonds recht schwankungsarm.

Entscheidende dürfte sein, dass die aktuell weit geöffnete Schere beider Entwicklungen sich auch irgendwann wieder schließen wird. Dann könnten die durch die bislang gute Ergebnisentwicklung des "Volatilitäts-Fonds" hochgeschraubten Erwartungen temporär herb enttäuscht werden, denn in der aktuell zugespitzten Lage hat der Fonds deutlich besser performt als dies auf der langen Zeitachse zu erwarten sein sollte. Es darf deshalb überhaupt nicht verwundern, wenn in einiger Zeit auch mal wieder der "Trend-Fonds" die Oberhand gewinnt. Da aber beide Fonds mittel- und langfristig für Ergebnisse deutlich oberhalb des Geldmarktes gut sind (vor gar nicht so langer Zeit hätte man noch davon gesprochen, dass beide Fonds langfristig aktienähnliche Renditen anstreben - aber was heißt das in heutiger Zeit schon?), kann man von der Mischung der beiden Fonds schwerlich enttäuscht sein, wenn man ihre Entwicklung stets kumuliert betrachtet.

Die Schwierigkeit besteht dabei darin, dem Anleger dieses Konzept nahezubringen und ihm klarzumachen, dass man nicht einfach den schlechteren der beiden Fonds entbehren kann, weil es mittel- und langfristig einfach kein "besser" oder "schlechter" geben dürfte. Könnte man sich derartige Entwicklungen über lange Zeiträume betrachten, so würde das Konzept leichter einleuchten. Leider hat die Investmentgesetzgebung bis vor wenigen Jahren gar nicht zugelassen, dass derartige Fondskonzepte Privatanlegern angeboten werden konnten. Das macht es nicht gerade einfach.

Gut zu wissen, dass derartige Überlegungen dazu führen, dass darüber nachgedacht wird, ein derartiges Mixkonzept von vorneherein in einem einzigen Fonds umzusetzen, um dem Anleger den Blick auf das - zumindest zeitweise - unbefriedigende Ergebnis einer Einzelstrategie zu ersparen. Gut aber auch, wenn man bei Auflage eines solchen Fondskonzeptes nicht auf fragwürdige Backtests angewiesen ist sondern anhand des hier gezeigten Praxisbeispiels auf Basis ganz realer Fondsentwicklungen darauf vertrauen kann, dass der konzeptionelle Ansatz funktionieren kann. Über die Vertriebszulassung eines solchen Fonds werden unsere Kooperationspartner natürlich detailliert informiert, wenn es soweit ist. Inzwischen ist die oben beschrieben Mischung natürlich weiterhin praxistauglich.

 

Das immer wieder verwendbare Zitat

Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert,
geht immer noch geschwinder, als jener, der ohne Ziel herumirrt.

(Gotthold Ephraim Lessing, deutscher Dichter und Denker, 22.01.1729 - 15.02.1781)
 


Wir wünschen Ihnen auf jeden Fall viel Erfolg bei Ihren Dispositionen und verbleiben vorerst
mit freundlichen Grüßen
AECON Fondsmarketing GmbH
Ihr Investment-Provider

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