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Nr. 3/2009 vom 30.04.2009

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Wem nützt verschärfte Regulierung?

Vorankündigung: Hidden Champions Tour 2009

Anleihen: Jetzt auf den fahrenden Zug springen?

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Fonds-Check: Alle Informationen im Kurs enthalten
Das immer wieder verwendbare Zitat (von André Gide)

Wer täglich Interessenten und Kunden berät, der kommt ohne ein gutes
Unterstützungs-Netzwerk nicht mehr aus. Wie hilfreich ein Pool, eine Plattform
oder eine Vertriebsgesellschaft eingeschätzt werden, hängt meist vom Grad der
individuellen Unterstützung im Tagesgeschäft ab. Warum versuchen Sie es nicht
mal mit einem "Back-Office" für Ihre Aktivitäten im Bereich offener und
geschlossener Investmentanlagen. Eine Art "Investment-Provider", der Sie
wirklich individuell betreut. Informieren Sie sich, was wir für Sie tun können:

ausführliche Informationen über unsere Dienstleistungen
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Wem nützt verschärfte Regulierung?

Auch wenn wir dieses Thema erst im letzten Newsletter besprochen haben, so zeigen uns die anhaltende öffentliche Diskussion und die vielen individuellen Reaktion aus dem Kreis unserer Leser, dass es lohnt, noch ein wenig mehr in die Tiefe zu gehen, um die Diskussion zu versachlichen. Dabei soll diesmal insbesondere der Frage nachgegangen werden, ob verschärfte Regulierung wirklich dem Schutz des Verbrauchers dienen kann oder ob es andere Interessengruppen gibt, die einen besonderen Nutzen aus der Verschärfung der Regulierung ziehen könnten.

Wer Investmentfonds, Bausparverträge, Finanzierungen oder Versicherungen vermitteln will, der benötigt eine Gewerbeerlaubnis. Das ist grundsätzlich in Ordnung, vor allem auch unter dem Aspekt, dass ein solches Gewerbe nicht ausgeführt werden sollte, wenn man strafbare Handlungen begangen hat oder seine Steuern nicht bezahlen kann. Dass nun zusätzlich auch - bei der Versicherungsvermittlung bereits gesetzlich geregelt und bei der Fondsvermittlung in Kürze zu erwarten - ein Sachkundenachweis sowie der Nachweis einer Vermögenschadenhaftpflicht-Versicherung gefordert wird, können wir nur begrüßen.

Ernsthafte Zweifel haben wir jedoch bereits am Sinn der jährlichen Prüfberichte. Sie nützen eigentlich nur der wirtschaftsprüfenden Zunft, die häufig für das Unterschreiben eines Jahr für Jahr mit den gleichen Antworten anzukreuzenden Multiple Choice-Formulars fürstlich entlohnt wird. Ernsthafte Prüfung können wir in den meisten Fällen nicht erkennen, zumindest nicht dann, wenn - was wohl die Regel ist - keine Zahlungen von Kunden (seien es Prämien oder Provisionen) entgegengenommen werden. Und selbst dann macht die Arbeit der Auftraggeber, denn wie will der Wirtschaftsprüfer überprüfen, ob eine diesbezügliche Aufstellung vollständig ist?

Die zuständige Behörde legt in der Regel die Prüfberichte nur ab bzw. mahnt sie unter Androhung eines Bußgeldes an, wenn diese nicht fristgerecht vorgelegt werden. Natürlich gibt es Ausnahmen. So hat ein gewissenhafter Beamter bei einem unserer Kooperationspartner doch tatsächlich die Vorlage der Prospekte (und zwar bitte in gedruckter Version, da man mit einer CD-Rom nicht arbeiten könnte) aller im Berichtszeitraum vermittelten Fonds gefordert - wir haben anhand einer Auswertung festgestellt, dass es sich lediglich um 107 verschiedene Prospekte handelte, die ihrerseits im Internet frei zugänglich und zudem ja auch noch von einer anderen Aufsichtsbehörde genehmigt werden. Uns würde nun doch mal interessieren, was der Beamte des Ordnungsamtes mit diesen Prospekten angefangen hätte (zum Glück hatte dieser Beamte noch einen Vorgesetzten und nach einem Telefonat mit diesem wurde die Forderung fallen gelassen).

Falls jemand einen konkreten Nutzen der jährlichen Prüfberichte sieht, wären wir für einen Hinweis dankbar - vielleicht haben wir ja einen Aspekt übersehen. Leider können wir auch keinen konkreten Nutzen aus der Registrierung von Versicherungsvermittlern bei der zuständigen IHK erkennen (außer des dadurch entstehenden zusätzlichen Deckungsbeitrages für die IHK, bei der ohnehin Zwangsmitgliedschaft auch ohne konkreten Nutzen für den Gewerbetreibenden besteht). Trotzdem muss leider damit gerechnet werden, dass es in absehbarer Zeit ein ähnliches Register auch für die Vermittler von Investmentanlagen gibt. Die Mehrzahl der Investment-Vermittler dürfte damit ein zweites Mal zur Kasse gebeten werden, weil die Versicherungsvermittlung ebenfalls betrieben wird.

Im Zuge der Regulierungsdiskussion wird - flankiert von entsprechenden BGH-Urteilen - auch vehement die Offenlegung der Provisionen diskutiert. Nun sind wir ganz bestimmt auf der Seite derer, die kritisieren, wenn ein Produkt um der Provisionshöhe willen verkauft wird. Doch kann wirklich über die Offenlegung der Provision verhindert werden, dass dem zu schützenden Verbraucher keine schlechten Produkte mehr angedient werden? Und sind höhere Managementgebühren, aus denen sich dann häufig auch höhere Bestandsprovisionen ergeben, etwa nicht gerechtfertigt, wenn dafür Spitzenleistungen geliefert werden?

Ein anderer Aspekt in diesem Zusammenhang: Fondsgesellschaften zahlen nicht an alle Vertriebe, Banken, Plattformen oder Pools identische Provisionen. Vertriebe, Banken, Plattformen oder Pools wiederum arbeiten mit unterschiedlichen Margen und natürlich auch oft mit Umsatz-/Bestandstaffeln. Wer als freier Finanzdienstleister hohe Bestände hat, hat zwangsläufig auch einen hohen Anteil zufriedener Kunden. Mit seinem hohen Bestand bekommt dieser Finanzdienstleister im Zweifelsfall eine um ein Mehrfaches höhere Provision als der Vermittler, der auf der untersten Stufe eines Strukturvertriebes tätig ist. Soll nun der Verbraucher - angestachelt von unserer ihn schützenden Ministerin - beim Strukturvertrieb kaufen, und zwar möglichst auf der untersten Stufe, weil hier die im Beratungsprotokoll ausgewiesene Provision am geringsten ist, obwohl die Kostenstruktur des Fonds an sich in allen Fällen identisch ist? Mit derartiger "Geiz-ist-geil-Mentalität" schießen sich Anleger wohl eher ein Eigentor. Nichts dagegen hätten wir indes, die Kosten eines Fonds in Relation zu seinem Erfolg für den Anleger zu setzen. Dazu müsste aber erst einmal einheitlich geregelt werden, wie die Kosten zu ermitteln sind. Außerdem müsste geregelt werden, was den Erfolg ausmacht (die reine Performance, die Performance in Relation zum Schwankungsrisiko o. a.). Soweit der kurze Exkurs zur Offenlegung der Provision (es gäbe noch mehr dazu zu sagen).

Nun wird aber vehement über weitere Regulierung diskutiert. Auslöser sind die "Machenschaften" freier Vermittler, die Millionen von Deutschen mit ihren Anlageempfehlungen geschädigt oder gar in den Ruin getrieben haben - so etwa klingt es zumindest zwischen den Zeilen wenn nicht gar unverblümt. Wenn wir uns allerdings anschauen, wie die Depots von Anlegern aussehen, die von unseren Kooperationspartnern in die Betreuung übernommen werden, dann kommen durchaus Zweifel auf, ob diejenigen, die unsere Verbraucherschutzministerin eigentlich strenger regulieren will, nicht mehrheitlich längst - fest angestellt - unter der Haftung eines Finanzdienstleistungsinstitutes der jeweiligen Bank) agieren.

Nehmen wir mal an, die Ausnahmegenehmigung für die Vermittlung von Investmentfonds fällt und alle bislang freien Vermittler müssen nun unter ein Haftungsdach schlüpfen, dessen Administration übrigens im Schnitt mit Pro-Kopf-Kosten von schätzungsweise 4.500 Euro pro Jahr verbunden ist. Grob geschätzt stehen dann 350.000 Vermittler vor dem Problem, welchem Haftungsdach sie sich , wenn sie es sich leisten können, anvertrauen, wobei es ja bislang keine große Auswahl gibt. Also würden in einem solchen Fall wohl blitzschnell hunderte von Haftungsdächern aus dem Boden gestampft und niemand weiß dann wirklich, wem oder was er sich dann anvertraut. Immerhin ist man unter einem Haftungsdach gebundener Agent und damit auch weisungsgebunden.

Die Motivation, als Haftungsdach zur Verfügung zu stehen, ist aber ganz sicher nicht, die oben erwähnten jährlichen Administrationskosten zu decken. Es lohnt nur, wenn darüber hinaus eine ordentliche Marge entsteht. Diese kann auf zweierlei Art entstehen: Entweder wird dem gebundenen Agenten aufgrund pauschaler oder bestands-/umsatzabhängiger Vereinbarungen deutlich mehr von seiner Provision abgenommen oder aber die Bündelung der Vertriebskraft wird genutzt, um bestimmte Finanzanlageprodukte zu promoten, an denen eine ordentliche Zusatzmarge verdient werden kann.

Mit der zuletzt skizzierten Version könnte sich sicherlich die Mehrheit der qualifizierten Berater nicht wirklich anfreunden. Aber auch bei der Variante des deutlich geminderten Einkommens wird kaum Freude aufkommen. Da aber in einem solchen Fall die Vertriebsmacht bei den Haftungsdächern noch viel konzentrierter ist als bisher, dürfte der Kostendruck sicher schnell bei den Fondsgesellschaften ankommen, die ihn ihrerseits über kurz oder lang dem Verbraucher aufbürden. Ist das der von Frau Aigner gewünschte Verbraucherschutz?

Allerdings muss man auch ins Kalkül ziehen, dass ein großer Teil der Vermittlerschaft gar nicht in der Lage wäre, die zunächst entstehenden Kosten eines Haftungsdaches zu tragen. Hier bleibt die Alternative zwischen Geschäftsaufgabe oder dem Versuch, bei einem Haftungsdach mit konkreter Steuerung der Angebotspalette anzudocken. Ersteres steigert den Druck auf den Arbeitsmarkt und letzteres geht wohl auch nicht auf Dauer gut, weil diejenigen, die sich die Kosten des Haftungsdaches via Provisionsverzicht nicht leisten können, in der Regel auch keine ausreichenden Deckungsbeiträge mit der vom Haftungsdach eingeengten Produktpalette erwirtschaften werden.

Stellen wir uns mal vor, die Hälfte der Finanzdienstleister, die heute Fonds vermitteln, verabschiedet sich aus dem Geschäft. Diese Hälfte hat bislang sicherlich deutlich mehr als die Hälfte aller nicht (mehr) von Banken beratenen Investmentanleger betreut. Die andere Hälfte kann sich die Kosten des Haftungsdaches leisten, weil sie ausreichende Umsätze/Bestände hat. Dies hat sicherlich damit zu tun, dass sich diese Finanzdienstleister intensiv um eine große Anzahl von Kunden kümmert. Kapazitäten, um die Kundenzahl mehr als zu verdoppeln, sind hier sicher vorhanden. Betriebswirtschaftlich ist es nun sinnvoll, sich von "kleinen" Kunden zu trennen und sich auf die Gewinnung der "großen" Kunden aus den Beständen aufgebender Finanzdienstleister zu kümmern. Kunden mit geringeren Anlagevolumina gehen dann bitte zurück zu ihrer Bank oder Sparkasse (der sie ja zuvor meist aus gutem Grund fortgelaufen sind).

Fazit: Eine Anpassung der Regelungen für Fondsvermittler (dies gilt für offene wie für geschlossene Fonds) an die bereits vorhandenen gesetzlichen Vorgaben für Versicherungsvermittler ist sinnvoll. Dies gilt insbesondere für einen (an der Praxis und an Kundeninteressen orientierten) Sachkundenachweis. Die Kosten für unsinnige Prüfberichte und Registrierungen könnte man sparen oder - warum eigentlich nicht - für ein alle zwei oder drei Jahre bei der IHK zu absolvierendes Update des Sachkundenachweises verwenden. Mit dem für den jeweiligen Zeitraum gültigen Dokument muss sich jeder Vermittler bei der Beratung von Anlegern ausweisen, andernfalls erlischt die Gewerbeerlaubnis. Es bliebe dann aber die Frage zu stellen, ob es nicht sinnvoll wäre, dass auch zum Beispiel Rechtsanwälte, Steuerberater oder Ärzte regelmäßig ihre Fähigkeiten nachweisen, um Verbraucher in allen Bereichen, in denen nachhaltiger Schaden durch Dienstleistung gestiftet werden kann, zu schützen. Denn es wäre wohl schwer hinnehmbar, dass der Anleger, der seine Bank oder seinen freien Vermittler wegen Falschberatung verklagt, den Prozess nun auch noch aufgrund mangelhafter Fähigkeiten seines Anwaltes verliert oder gar in der Folge am falsch behandelten Herzinfarkt stirbt.

Wem also nützt die verschärfte Regulierung vor allem? Natürlich in erster Linie denen, für die sich nichts ändert. Viele kleine Anleger hingegen stehen vor der Alternative, ihre Anlagegeschäfte künftig ohne Beratung online abzuwickeln, da sie sich darüber im Klaren sein müssen, dass für ihre Beratung in der Bank die Zeitvorgaben extrem knapp sind.

   


 Vorankündigung: Hidden Champions Tour 2009

Die Vorbereitung läuft - anders als im letzten Jahr - bereits auf vollen Touren. Eine Reihe von Fonds, die den Kriterien der "Hidden Champions" entsprechen, sind identifiziert und die ersten Zusagen sind bereits eingegangen. Um Teilnehmer der Hidden Champions Tour zu werden, gilt es, ganz bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen:

  • Es muss sich im weitesten Sinne um ein vermögensverwaltendes Konzept handeln, welches die herkömmliche Depotmischung aus long only-Aktien- oder Rentenfonds, Geldmarkt- oder Immobilienfonds ergänzt oder - im Verbund mit anderen vermögensverwaltenden Konzepten ersetzt.

  • Der Fondsinitiator/-manager muss über einen überdurchschnittlichen Track-Record (gemessen an den Zielen und Möglichkeiten seines Konzeptes wie an den Ergebnissen ähnlicher Fonds anderer Anbieter) verfügen. Dabei kann es sich um reale Fondsergebnisse oder aber - was häufiger der Fall ist - reale Ergebnisse des Konzeptes (kein Backtest, bei dem die Spielregeln so lange ausprobiert werden, bis es passt) handeln.

  • Der Fondsinitiator/-manager ist bislang allenfalls einem interessierten und engagierten Fachpublikum bekannt.

Natürlich achten wir darauf, dass die sechs Gesellschaften, die hier präsentieren, ihre Ziele über unterschiedliche Konzepte verfolgen, so dass für den Zuhörer (Finanzdienstleister, Investment-Professionals wie auch interessierte Anleger sind willkommen) ein interessantes Spektrum an Bausteinen für die Allokation vermögensverwaltender Fonds geboten wird. Hier die vorgesehenen Termine:

Termin (jeweils ab 14:00)

Veranstaltungsort

Dienstag, 01.09.2009 Frankfurt
Dienstag, 08.09.2009 Hamburg
Dienstag, 15.09.2009 München
Dienstag, 22.09.2009 Düsseldorf
Dienstag, 29.09.2009 Berlin

Klarstellen möchten wir an dieser Stelle noch einmal, dass die "Hidden Champions Tour" nicht in Verbindung mit den von uns aus tiefer Überzeugung unterstützten Aktivitäten des IVIF (siehe aktuelle Roadshow-Ankündigung unten) steht. Zwar ist nicht auszuschließen, dass "Hidden Champions" sich ggfs. später auch um die Aufnahme in den IVIF bewerben. Grundsätzlich jedoch handelt es sich beim IVIF um einen Interessenverbund herausragender Fonds-Boutiquen mit vermögensverwaltenden Fonds mit einem sich sukzessive erweiternden Kreis von Mitgliedern. Die Teilnehmer der "Hidden Champions Tour" hingegen wechseln von Jahr zu Jahr.

Wir möchten die Spannung noch ein wenig aufrecht erhalten, können Ihnen aber bereits jetzt versprechen, dass es eine hochinteressante Veranstaltung werden wird. Einen der Teilnehmer stellen wir Ihnen - noch anonym - im heutigen Fonds-Check vor. Unsere Kooperationspartner kennen den Fonds bereits seit nunmehr fast neun Monaten und wissen zu schätzen, dass er sich genau so verhält, wie es die seinerzeit vorgestellte Konzeption versprach. Aber es wird nicht die einzige Perle sein. Vom eher konservativen Super-Fonds mit einer aktuell zweistelligen 12-Monats-Rendite über ein interessantes "Frontrunner-Konzept" bis hin zu einem ausgefeilten Covered Call-Konzept werden wir Ihnen einiges zu bieten haben, für das es sich lohnt, den entsprechenden Dienstag im September freizuhalten.

Wer sich seinen Platz jetzt bereits sichern will, der kann sich - wie immer ganz formlos und unkompliziert -  bereits jetzt bei uns anmelden (Anmeldungs-Mail verschicken). Ihre Kunden bzw. Interessenten sind auch zu dieser Veranstaltung ebenso herzlich willkommen wie Investment-Professionals, die hier bspw. interessante Ideen für Dachfonds-Investitionen kennen lernen oder bereits bestehende Kontakte auffrischen können.

Medienpartner der Tour ist übrigens das Magazin "Smart Investor", eine Publikation, die wir sehr schätzen, da hier das Thema "Vermögensverwaltende Fonds" sehr im Rampenlicht steht. Fordern Sie doch einfach mal  zwei kostenlose Monats-Ausgaben an - die Qualität der Beiträge macht das Magazin zu einer der lesenswertesten Publikationen unserer Branche. Hier der direkte Link:  http://www.smartinvestor.de/abo/index.hbs 

Freuen Sie sich also schon jetzt auf die "Hidden Champions Tour 2009" mit einer Serie von spannenden Vorträgen!

 

 Anleihen: Jetzt auf den fahrenden Zug springen?

Der "Sell-off" war beispiellos und für viele Marktteilnehmer auch mit jahrzehntelanger Erfahrung jenseits des Worst Case. Nassim Nicholas Taleb beschreibt solche Phänomene als "Schwarzen Schwan". Ein Ereignis ist derart unerwartet, dass niemand auf die Idee käme, sich darauf vorzubereiten. Würde man sich jedoch darauf vorbereiten, so käme es wahrscheinlich gar nicht zu diesem Ereignis. Er verdeutlicht dies an einem Beispiel: Hätte der New Yorker Bürgermeister im August 2001 die Luftwaffe angefordert, um pausenlos den Luftraum von New York zu überwachen, weil er befürchtete, dass Terroristen mit Passagierflugzeugen ins World Trade Center rasen, dann hätte man ihn wohl nach ein paar Monaten wegen Verschwendung von Steuergeldern aus dem Amt gejagt, denn natürlich wäre es unter diesen Umständen nicht zu den Terroranschlägen gekommen.

Die Anleihenkurse gaben derart nach, dass man teilweise Anleihen von durchaus nicht unmittelbar auf der Kippe stehenden Unternehmen finden konnte, die bereits mit zwei Jahres-Koupons den Kaufpreis der Anleihe ausglichen, die zudem später planmäßig noch zu 100% - einem Mehrfachen des Kaufpreises - zurückgezahlt werden soll. Je geringer das Bonitäts-Rating, desto heftiger die Kursrückschläge. Eigentlich logisch, denn mit geringerem Rating wächst die Ausfallwahrscheinlichkeit. Doch es wäre ein Trugschluss, die Ausfallwahrscheinlichkeit anhand aktueller Ratings und der Ausfallprognosen für das jeweilige Rating anzunehmen. Man müsste sich ja dann nur das Portfolio eines Fonds vornehmen, die aktuellen Renditen bis zur Endfälligkeit der jeweiligen Anleihen für die verschiedenen Bonitätssegmente errechnen und hiervon die prognostizierten Ausfälle (ggfs. mit einem Sicherheitsaufschlag) abziehen, um zu wissen, mit wie viel Überrendite bspw. gegenüber deutschen Staatsanleihen zu rechnen ist.

Profis wissen, dass es - heute mehr denn je - so einfach nicht ist. Und Profis erwirtschaften auch durchaus sehr unterschiedliche Ergebnisse. Obwohl seit einigen Monaten eine deutliche Trendwende im Anleihensegment zu verspüren ist, liegt der einst volumenstärkste Rentenfonds, der "Allianz-Pimco Euro Bond Total Return", für den Günter Theodor Netzer einst erfolgreich die Werbetrommel rührte, seit Jahresbeginn immer noch leicht im Minus. Dabei gibt es ebenfalls auf Euro-Anleihen beschränkte Rentenfonds, die seit Jahresbeginn teilweise sogar bereits zweistellig zulegen konnten. Natürlich - darauf weisen wir immer wieder hin - sind hunderte innerhalb einer Vergleichsgruppe zusammengefasste Fonds nicht immer wirklich miteinander vergleichbar. Für den Anleger ist aber weniger entscheidend, warum sein Fonds gerade mal schlechter abgeschnitten hat, wenn er nicht das Gefühl hat, auf lange Sicht das bessere Ergebnis mit diesem Fonds erzielen zu können.

Was also könnten die Ursachen für die teilweise schon sehr deutlichen Unterschiede in der aktuellen Ergebnisentwicklung sein? Um eine Antwort zu finden, muss man sich zunächst einmal damit auseinandersetzen, in welch unglaublichem Maße die Verwerfungen an den Märkten ihre Spuren hinterlassen haben.

Vor gut zwei Jahren schien die Welt noch in Ordnung. Ein bestimmtes Rating ging mit Bewertungen innerhalb recht enger Bandbreiten einher (linke Grafik - zum Vergrößern anklicken). Doch nur zwei Jahre später sah die Welt ganz anders aus.

Es wäre einfach, wenn man nun einfach die prognostizierte Ausfallwahrscheinlichkeit für BB-Ratings mit einem Sicherheitszuschlag versehen könnte, um dann aus dem Universum die am besten rentierendsten Anleihen herauszusuchen. Auch abzüglich dieser Ausfallquote bliebe nun ein Vielfaches der Rendite von Bundesanleihen übrig. Doch die mit BB gerateten Anleihen des Jahres 2006 sind leider häufig nicht mehr die gleichen, wie die des Jahres 2008, denn seit 2006 hat es eine Reihe von Änderungen des Ratings gegeben. Dabei gab es durchaus Anleiheschuldner, die auch in der Finanzkrise ihr Rating verbessern konnten, doch natürlich überwogen spätestens seit Ausbruch der Krise im Juli 2007 die Downgrades, also die Verschlechterung des Bonitäts-Ratings.

Die Grafik rechts (zum Vergrößern anklicken) verdeutlicht, in welchem Umfang es zu Rating-Veränderungen kommt, wobei hier lediglich der Saldo aus Bonitäts-Upgrades und -Downgrades abgebildet ist (natürlich über alle Bonitätsstufen insgesamt betrachtet).

Das runde Dutzend Anleihen mit mehr als 35% Jahresrendite für die jeweilige Restlaufzeit könnte also in den letzten Monaten einen zunehmenden Kursverfall erlitten haben, weil man erwartet, dass demnächst eine erhebliche Bonitätsherabstufung zu erwarten ist. Es könnte aber genau so gut eine gerade erst kräftig nach oben bewertete Anleihe sein, deren Kurs sich erst zögerlich der neuen Rating-Situation anpasst. Genau so gut könnte es sich aber um eine völlig irrationale Bewertung handeln.

Wer also meint, dass der Zug der Erholung des Anleihensegmentes gerade erst Fahrt aufgenommen hat, der sollte sorgfältig prüfen, welche Fondsmanager bereits in der Vergangenheit überdurchschnittliche Ergebnisse erzielt haben. Dabei sollte man versuchen, zu differenzieren, in welchen Teilsegmenten der jeweilige Fonds investiert, um anhand von aussagekräftigen Vergleichen (mittel- und langfristige Vergangenheitsperformance, maximaler Rückgang vom zuvor erreichten Höchststand aus, Aufwärtsdynamik in den letzten Monaten etc.) zu verwertbaren Schlussfolgerungen zu kommen.

Generell könnte die jüngsten Kurssteigerungen erst den Beginn eines kräftigen Aufwärtstrends signalisieren. Dies sei am Beispiel eines Portfolios aus Zehn-Jahres-Anleihen mit einem Zins-Coupon von durchschnittlich 6,50% verdeutlicht:

Die blaue Linie zeigt den störungsfreie Verlauf des Portfolios (in der Realität würden die Kurse natürlich je nach Zinsänderungen schwanken, sich jedoch am Schluss zunehmend dem Wert aus Zins und Tilgung annähern). Die rote Linie zeigt einen Rückgang von zunächst 35% aufgrund der Marktverwerfungen.

Würde aber für alle im Portfolio enthaltenen Anleihen Zins und Tilgung wider Erwarten doch planmäßig gezahlt werden, so müsste der Endwert mit mit dem Endwert der blauen Linie identisch sein. Die Rendite über die vollen 10 Jahre wäre damit ebenfalls identisch, wobei allerdings der nach zwei Jahren zu einem Kurs von 65% einsteigende Anleger für die acht verbleibenden Jahre durchschnittlich gut 14% jährliche Rendite pro Jahr einstreichen würde. Aber natürlich haben sich die Zeiten geändert und es muss - bei aller Qualität des Managements - mit Forderungsausfällen gerechnet werden. Würde sich durch solche Forderungsausfälle die Rendite für die verbleibenden acht Jahre um 5% pro Jahr mindern, so kann der zu 65% einsteigende Anleger für acht Jahre trotzdem mit mehr Wertzuwachs rechnen als der zwei Jahre zuvor investierende Anleger für zehn Jahre. Die grüne Linie zeigt, dass selbst bei Minderung der Rendite um jährlich 5% durch Schuldnerausfälle noch mit gut einer Verdoppelung des eingesetzten Kapitals gerechnet werden kann.

Für den Anleger, der von Anfang an (also die vollen zehn Jahre) dabei war, ist durch die Ausfälle ab dem dritten Jahr die Durchschnittsrendite seiner zehnjährigen Investition auf mickrige 2,65% pro Jahr gesunken. Aber das ist natürlich kein schlüssiger Grund, sich jetzt, also nach dem entstandenen Verlust, enttäuscht aus seiner Anlage zu verabschieden. Denn ab jetzt ist ja für ihn die Renditeaussicht exakt genau so hoch wie für den, der jetzt günstig einsteigt.

Es kommt also bei Investitionen in Rentenfonds vor allem auf die Fähigkeit des Managers an, die Spreu vom Weizen zu trennen. Bei den gegenwärtigen Ineffizienzen bieten sich versierten Fondsmanagern allerbeste Chancen auf Renditen, die wir für die nächsten Jahre im Aktienbereich kaum erwarten können. Um auf diesen Zug aufzuspringen scheint es noch nicht zu spät - man sollte allerdings im richtigen Abteil sitzen, um sicher zu sein, dass man nicht aufs Abstellgleis verschoben wird.

Wir haben nach dem starken Verfall der Anleihenkurse die früheren Rentenfonds-Favoriten auch weiterhin auf der Empfehlungsliste gehalten, denn die Empfehlung sollte sich tunlichst auf die Erwartungen - und nicht auf die bisherige Entwicklung - beziehen. Bislang können wir davon ausgehen, dass die Favoriten vor zwei Jahren durchaus auch aktuell zum Spitzenfeld gehören. So hat unsere Empfehlung für den Bereich "Renten Globale Währungen" seit Jahresbeginn um 6,12% zulegen können. Unser Favorit im Bereich "Emerging Market Bonds" brachte es in den knapp vier Monaten auf 8,60% Plus und der "Alleskönner" schaffte seit Jahresbeginn sogar eine Wertsteigerung von 10,15% (alle Werte per 27.04.2009). Ganz klar: Dies sind Wertentwicklungen, die sonst für ein ganzes Jahr eine gute Figur abgeben. Trotzdem liegt bspw. der Anleger mit dem "Alleskönner" noch etwas mehr als 10% unter dem zuletzt erreichten Höchststand. Dies sollte den Ausblick auf die aus heutiger Sicht anzunehmenden Renditechancen jedoch nicht trüben.

 


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Journalismus lebt von der Aktualität. Dies gilt natürlich auch für die Investmentbranche. Vor ein paar Jahren bewegten Themen wie der Neue Markt, Technologie oder Internet, vor zwei Jahren waren BRIC, Rohstoffe oder New Energy angesagt, aktuell sind es die "Fonds für die Krise", über die viel geschrieben wird und morgen bricht vielleicht die bereits seit einiger Zeit erwartete Welle der "Next 11" über uns her.

Da wird über Monate von den immensen Chancen der BRIC-Länder geschrieben und nach den ersten 100% Wertzuwachs vermag sich kaum noch ein Anbieter der Schlüssigkeit der Argumente verschließen. Zwei Jahre später wird dann über den Scherbenhaufen geschrieben, unter dem die Anlegerträume, die sich teilweise erst nach Halbierung ihres Kapitaleinsatzes von dem Investment getrennt haben, begraben sind. Gleichzeitig wird den Anlegern nun vor Augen geführt, mit welchen Fonds die Krise gut überstanden wurde. Nur schade, dass der Leser es nun erfährt und ggfs. der Versuchung erliegt, zum Tiefststand der Aktienkurse in Garantiefonds zu investieren, soweit er nicht ohnehin bereits in Tages- oder Festgeld investiert ist. Schließlich kam damit auch Dieter Bohlen gut durch die Krise.

Sensationen - dazu zählen herausragend positive Entwicklungen ebenso wie Katastrophen - sind die Basis für guten Journalismus. Dass dabei häufig heute genau das Gegenteil von dem geschrieben wird, was noch gestern berichtet wurde, ist quasi Geschäftsgrundlage. Genau das verleiht dem Ganzen ja das Attribut "News". So gesehen ist unser Newsletter geradezu ein Langweiler. In weit mehr als 100 Ausgaben schrieben wir im Prinzip stets das Gleiche - einfach deshalb, weil wir der festen Überzeugung sind, dass dem Anleger "stets das Gleiche" gut bekommt.

Natürlich kamen wir in den Boomjahren 2005 und 2006 zunehmend in Argumentationsnotstand. Doch die Anstrengungen, unsere Überzeugungen auch dann zu verteidigen, wenn uns mal wieder jemand mit 100% BRIC-Kursplus in weniger als zwei Jahren attackierte oder uns milde belächelte, weil wir noch immer nicht begriffen hatten, dass der Rohstoff-Superzyklus unaufhaltbar ist, haben sich gelohnt. Sie haben sich gelohnt für die Kooperationspartner, die sich uns anvertraut haben und sie haben sich vor allem gelohnt für deren Kunden. Dabei haben wir nichts gegen Investitionen in Rohstoffe, New Energy oder Emerging Markets einzuwenden. Wir sind nur einfach der Meinung, dass solche Anlageentscheidungen und -umschichtungen bessere Ergebnisse erzielen können, wenn sie auf die Schultern einer Reihe von unabhängig voneinander agierenden Fondsmanagern verteilt sind, die einem vermögensverwaltenden Anspruch gerecht werden.

Es gibt erstaunlich viele Leser unseres Newsletters, die derartige Standhaftigkeit zu schätzen wissen. Schließlich haben wir - abgesehen von persönlichen Empfehlungen - allein durch den Newsletter-Kontakt praktisch alle unsere Kooperationspartner gewonnen. Vielfach gaben unsere beharrlich vorgetragenen Argumente gar den Ausschlag für eine vollständige Umstellung der Beratungsphilosophie des Einzelnen. Sehr früh haben wir uns bspw. gegen den "Schieberegler auf der Markowitz-Effizienzkurve" positioniert. Nicht, dass wir die Leistung von Markowitz nicht zu schätzen wüssten. Für uns waren solche Tools aber schon immer vor allem ein Instrument, um nachzusehen, was man vor einiger Zeit alles hätte besser machen können. Für viele Marktteilnehmer kommt diese Einsicht jetzt leider etwas spät.

Natürlich versuchen wir, unseren Newsletter lebendig und in gewisser Weise auch aktuell zu gestalten. Wenn Sie jedoch Newsletter mit Sensationslust und widersprüchlicher Meinungsvielfalt bevorzugen, so warten Sie nicht, ob sich vielleicht demnächst etwas ändert. Bestellen Sie den Newsletter einfach ab, denn wir können Ihnen schon heute versprechen, dass wir auch die nächste Hausse nicht umschwenken werden, um auf einmal mit der vom BVI immer wieder beschworenen langfristigen Überlegenheit des Aktienfonds zu argumentieren. Denn davon, dass diese Überlegenheit (von der sich erst noch langfristig herausstellen muss, ob es sie wirklich - auch in Relation zu vermögensverwaltenden Fonds - gibt) mit dem Index abgebildet werden kann, findet sie sich noch lange nicht in den Kundendepots wieder. "Ordentliche" Aktienfonds-Investoren haben nämlich vom höchsten Anstieg diverser globaler Indices, die es jemals in so kurzer Zeit gegeben hat (bspw. 34% Plus im DAX in nur sieben Wochen) nichts gehabt, weil ihr Festgeld noch nicht frei war.

Wenn Sie jedoch der Meinung sind, dass es lohnt, so stur an einer Nutzen-Philosophie festzuhalten, dann machen Sie doch einfach mal den ersten Schritt zum persönlichen Kontakt - vielleicht auf der anstehenden IVIF-Roadshow (siehe oben), gerne aber auch im individuellen Gespräch, zu dem wir Sie herzlich einladen.       

 


Fonds-Check: Alle Informationen im Kurs enthalten 

Es gibt Fonds, die ihre Aktien nach Bilanzkennziffern auswählen. Es gibt Fonds, welche die Unternehmen und ihre Wachstumschancen analysieren („Bottom-up“) und andere, die sich auf makroökonomische Daten und Branchenkennziffern stützen („Top-down“). Wieder andere Fonds arbeiten auf Basis der Charttechnik oder der technischen Analyse oder begreifen sich als reine Trendfolger. Zunehmend oft wird zudem mit Absicherungsmechanismen gearbeitet. Dabei stützen sich die jeweiligen Entscheidungen über den Absicherungsgrad wiederum auf verschiedenste Grundlagen, so z. B. auch Marktpsychologie oder exogene Schocks wie Terroranschläge, Kriege, Ölpreisentwicklungen oder (wie jüngst) schlechte Nachrichten aus dem Finanzsektor. Viele andere Kriterien ließen sich hier aufzählen. Dabei ist klar, dass verschiedene Faktoren in verschiedenen Phasen unterschiedlich stark auf die Kursentwicklung wirken. So laufen mal Trendfolger besser, mal sind es die Value- und hin und wieder die Growth-Fonds. Und manchmal laufen alle in die gleiche Richtung. 

Kann es einen Fonds geben, der wirklich alle Faktoren berücksichtigt? Die Antwort ist überraschenderweise kurz und bündig „Ja!“ und wer jetzt ein neuronal vernetztes Computersystem der Extraklasse erwartet, der wird enttäuscht sein. Alle nur denkbaren Faktoren sind nämlich – zudem mit dem aktuellen Grad ihrer Wahrnehmung –  Tag für Tag in der Kursentwicklung jedes einzelnen an der Börse notierten Unternehmens berücksichtigt. Wer – so die einfache These der beiden Manager des hier in Rede stehenden Fonds  – die Kursentwicklung einer Aktie berücksichtigt, der berücksichtigt damit automatisch alle Faktoren, die auf den Kurs einwirken, und zwar exakt in der richtigen Gewichtung. Zu einfach? In der Tat, denn das klingt ja, als ob es jeder könnte. Tatsächlich handelt es sich aber wohl um einen in seiner Art bislang einzigartigen Fonds.

Aber der Reihe nach: In den 90er-Jahren bekamen zwei DZ-Banker (ursprünglich noch in der Organisation der Genossenschaftlichen Zentralbanken) Gelegenheit, mit quantitativen Modellen zu experimentieren. Schnell kamen Sie zu der Erkenntnis, dass diese – je nach Marktphase – mal besser, mal schlechter funktionierten. Um sich einem ständigen Funktionieren anzunähern mussten also weitere „Stellschrauben“ her und mit der Zeit erkannten die Beiden, dass die „Stellschrauben“ wichtiger waren als das zugrunde liegende Modell und im Laufe der Zeit beschränkten sie sich auf die „Stellschrauben“. Sukzessive entstand ein Regelwerk, auf dessen Basis das Duo nun institutionelle Gelder verwaltete. Bereits seit 1997 läuft ihr ausgefeiltes „Money Management“ auf Basis der Grundlagen, die auch für den Ende Juli 2007 - just zum Ausbruch der aktuellen Krise - aufgelegten Fonds gelten.

Zu Beginn ihrer Selbständigkeit im Jahre 2003 wurde dem Manager-Duo – gewissermaßen als „Starthilfe“ – von einer großen Landesbank ein 30-Millionen-Mandat anvertraut, welches sie übrigens so erfolgreich betreuten, dass dieses inzwischen mehrfach aufgestockt wurde. Die als oHG gegründete Firma war damit naturgemäß zunächst einmal auf institutionelle Anleger ausgerichtet. Aktuell belaufen sich die Assets under Management auf rund 250 Millionen Euro – ein wichtiger Punkt, wenn es um die Frage geht, ob man dem mit knapp 6 Millionen Euro noch recht überschaubaren Fonds sein Geld anvertrauen soll. Es gibt unsererseits keinerlei Bedenken, weil wir ganz sicher sind, dass der Fonds (allerspätestens mit der Vorlage dreijähriger Kennzahlen) ein sehr deutlich steigendes Volumen bekommen wird.

Schon der Rückblick auf die 10-jährige Historie der auf Basis realer Mandatsergebnisse rückgerechneten Fondsergebnisse dürften manchen Anleger, der in 2000 bis 2003 viel Geld verloren hat, in Schwermut verfallen lassen und es wundert nicht, dass die Mittelzuflüsse im institutionellen Bereich gerade dann sprunghaft anstiegen, als klar wurde, dass erneut schwere Zeiten auf die Märkte zukommen.

Der in der nebenstehenden Grafik farblich leicht abgesetzte Teil markiert die reale Fondsperformance seit seiner Auflage zum Zeitpunkt unserer seinerzeitigen Fondsvorstellung - eine Entwicklung, die uns damals bereits rundherum überzeugte (Grafik zum Vergrößern anklicken).

Wer es - so unsere damalige Einschätzung - mit einem Fonds, der als Anlageuniversum die 150 größten und liquidesten Euroland-Aktien nutzt, geschafft hat, im ersten Jahr der globalen Finanzkrise ein Plus von knapp 5% zu erwirtschaften und dabei – fast noch wichtiger – in der Spitze nur einen 6,50%-igen Kursrückgang zu verzeichnen hatte, der musste – daran ließ uns nichts zweifeln – deutlich mehr richtig als falsch gemacht haben.

Diese Ergebnishistorie basiert tatsächlich rein auf der Beobachtung der Kursentwicklungen. Aktienanalysen unterbleiben ebenso wie Prognosen über zukünftig denkbare Entwicklungen von Unternehmen oder Märkten. Da man genau weiß – dies sollte übrigens eigentlich inzwischen jeder wissen – dass Kursentwicklungen nicht prognostizierbar sind, bereitet man sich einfach auf jedes denkbare Szenario vor. Nach einem im Laufe der Jahre stets verfeinerten System wird für jede der Aktien des Anlageuniversums ein Kurskorridor festgelegt, der sich mit sich ändernden Kursen ebenfalls ändert. Solange sich eine Aktie innerhalb ihres zugewiesenen Korridors bewegt, passiert gar nichts – egal, ob der Fonds aktuell gerade in diese Aktie investiert ist oder nicht.  Bricht die Aktie nach oben („Go-Kurs“) aus, so ist sie „investitionsreif“. Ist der Fonds bereits in diese Aktie investiert, so kann nachinvestiert werden. Bricht die Aktie nach unten („Stopp-Kurs“) aus, so werden eventuelle Positionen in dieser Aktie verkauft.

Dabei werden stets alle 150 Aktien des Anlageuniversums mit gleichen Kriterien – ausschließlich anhand ihres Kursverlaufs – beobachtet. Für die tägliche Analyse ist es vollkommen egal, ob die beobachtete Aktie „Iberdrola“ oder „Allianz“ heißt. Aktien, in die man investiert ist, bilden das Fondsportfolio. Alle anderen Aktien werden in einem virtuellen Portfolio geführt. Die Stopp- und Go-Kurse sind die Überlauf-Ventile der beiden Portfolios. Stopp-Kurse verweisen die Aktien des Fondsportfolios ins virtuelle Portfolio. Go-Kurse ermöglichen den „Aufstieg“ aus dem virtuellen Portfolio ins Fondsportfolio.

Zugegeben: Das klingt immer noch so einfach, dass man versucht sein könnte, es selbst zu machen. Ganz so einfach ist es natürlich nicht und wie der Meisterkoch, der die raffinierten Zutaten eines dem Gaumen schmeichelnden Gerichtes für sich behält, so spielen natürlich auch hier eine Reihe weiterer Parameter eine wichtige Rolle. So wird bspw. nicht gleich in 20 Aktien investiert, wenn diese an einem Tag gleichzeitig im virtuellen Portfolio den Go-Kurs erreichen. Weitere Feinheiten wurden uns im persönlichen Gespräch nur lächelnd angedeutet und es festigte sich der Eindruck, dass es bei aller augenscheinlichen Einfachheit für Dritte kaum möglich sein wird, diese Form der Vermögensverwaltung einfach zu kopieren (hierfür spricht übrigens auch die oben bereits erwähnte Aufstockung der institutionellen Mandate).

Ein ganz wichtiger Punkt ist aber die Steuerung der Aktienquote des gesamten Fonds. Wiederum auf Basis prognosefreier Parameter wird die Aktienquote über Derivate gesteuert. Dabei erfolgt die Absicherung nicht über einzelne Aktien sondern über den Gesamtmarkt, was natürlich selbst bei 100%-iger Absicherung einen Ertrag bringen kann, der sich aus der Differenz der Kursentwicklung der investierten Aktien zur Kursentwicklung des Gesamtmarktes speist (man spricht in diesem Fall von einem „marktneutralen Alpha“).

Dass die Volatilität des Fonds bei mehr als 15% liegt, stört die beiden Manager überhaupt nicht – im Gegenteil, denn bei allen Aktionen spielen auch immer wieder Chance-/Risiko-Parameter eine wichtige Rolle. Dabei muss man sich ins Gedächtnis rufen, dass die Kennzahl „Volatilität“ das Quadrat der Standardabweichung ist, weil man früher (damals zu recht) davon ausging, dass es völlig egal ist, in welcher Richtung die Wertentwicklung eines Investments vom Standard abweicht, denn auch bei positiver Abweichung wurde stets ein Risiko im gleichen Ausmaß angenommen. Heute wissen wir, dass es durchaus möglich ist, in Aufwärtsphasen positiv und in Abwärtsphasen negativ (also für den Anleger wiederum positiv) vom „Standard“ abzuweichen. So kann es über längere Aufwärtsphasen durchaus zu Werten kommen, die ein Risiko annehmen lassen, welches so für den in Rede stehenden Fonds so gar nicht existiert.

Fazit: Ein geradezu ideales Investment, mit dem offensichtlich das erreicht werden kann, was vielfach unmöglich scheint, nämlich sowohl Outperformance in Aufwärtsphasen als auch Outperformance in Korrekturphasen. Bleibt die Frage, ob der Fonds auch tatsächlich am Aufschwung der letzten 30 Tage partizipieren konnte. Mit einem 30-Tage-Plus von 8,36% blieb der Fonds zwar eher vorsichtig positioniert hinter der Indexentwicklung zurück. Während aber der EuroStoxx 50 seit Jahresbeginn noch mit 4,73% im Minus lag, steht beim hier besprochenen Fonds seit dem Jahreswechsel ein Plus von sage und schreibe 14,38% zu Buche (Stand: 29.04.2009).

"Money Management“ nennen die beiden Macher des Fonds ihre Tätigkeit – der Name ist Programm, denn in den pulsierenden Kursen sind – wenn man es recht bedenkt – in der Tat alle dem Markt zur Verfügung stehenden Informationen (auch in der Gewichtung ihrer aktuellen Wahrnehmung) berücksichtigt. Diese Erkenntnis ist im Prinzip so einfach wie der Reißverschluss (der allerdings auch erst mal erfunden werden musste) und mancher Theoretiker der „Behavioral Finance“ wird sich nun vielleicht fragen, ob sein unermüdliches Forschen durch diese simple Erkenntnis nicht ad absurdum geführt wird.

Freuen Sie sich schon heute darauf, den Fonds und seine "Hintermänner" bei der diesjährigen Hidden Champions Tour kennen zu lernen. Gönnen Sie es unseren Kooperationspartnern, dass deren Kunden den Fonds bereits im Depot haben. 

 

Das immer wieder verwendbare Zitat

Ich nenne Journalismus alles, was morgen weniger interessant ist als heute.

(André Paul Guillaume Gide, französischer Schriftsteller und Nobelpreisträger
* 22.11.1869  † 19.02.1951)
 


Wir wünschen Ihnen auf jeden Fall viel Erfolg bei Ihren Dispositionen und verbleiben vorerst
mit freundlichen Grüßen
AECON Fondsmarketing GmbH
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