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Das
Interesse an vermögensverwaltenden Fonds ist riesengroß. 530 Gäste
registrierten die sechs im IVIF (Interessenverbund
vermögensverwaltender Investment-Fonds) zusammengeschlossenen
Gesellschaften bei ihrer Roadshow. Die Medien überschlagen sich,
denn je weiter die Krise an den Aktienmärkten ihre Fortsetzung
findet, desto eklatanter wird der auch für ungeübte Augen sichtbare
Vorsprung der flexiblen vermögensverwaltenden Fonds.
Doch für
viele Finanzdienstleister stellt sich die Frage, wie man
vermögensverwaltende Fonds auf Tauglichkeit überprüfen kann, wenn es
schon eine Riesenhürde ist, sie überhaupt identifizieren zu können.
Unterschiedlichste vermögensverwaltende Ansätze verstecken sich in
allen möglichen Vergleichsgruppen der Online-Portale. Schon in den
eigentlich unverdächtigen Peergroups "Standardaktien Global" oder
"Aktien Europa" finden sich eine Reihe von Fonds, die mit flexibler
Investitionsquote, Währungssicherung oder Absicherungsmöglichkeiten
unterwegs sind, die es ihnen ermöglichen, an Aufwärtsbewegungen
stärker zu partizipieren als an Abwärtstrends.
Wer bspw.
einen "130/30-Fonds" sucht, der findet keine entsprechende
Vergleichsgruppe, wobei er zumindest noch eine Chance hat,
entsprechende Fonds zu finden, wenn sie "130/30" in Namen tragen
(hier listet Onvista bspw. 71 Aktienfonds-Anteilsklassen auf). Doch
schaut man sich die Vergleichsgruppen an, so fragt man sich
verzweifelt, warum bspw. ein "JPMorgan US Select 130/30" in der
Peergroup "Spezialitäten" geführt wird, während die gehedgte Version
des gleichen Fonds in der Vergleichsgruppe "Aktien USA" gelistet
ist. Wenig Aufschluss gibt dann das Portrait des Fonds, was sich im
speziellen Fall auf folgende Information beschränkt: "Mindestens
67% des Fondsvermögens werden, entweder direkt oder durch den
Einsatz derivativer Finanzinstrumente, in Aktien und an Aktien
gekoppelte Wertpapiere von US-Unternehmen investiert."
Und warum ist zum Beispiel der im gleichen Markt investierende "UBS US Equity
130/30" als Mischfonds klassifiziert?
Während man
die 130/30-Fonds ja noch finden kann (es dauert übrigens, bis man
alle 71 zumindest mal durchgeklickt hat - von "Prüfung" kann da noch
gar keine Rede sein), so wird es mit Fonds, die mit anderen Long/Short-Bandbreiten
unterwegs sind (bspw. 135/35 oder 150/50 etc.) schon fast unmöglich
- insbesondere dann, wenn aus dem Namen des Fonds gar keine
Rückschlüsse auf einen Long/Short-Equity-Ansatz gezogen werden
können. So wird dann ein "200/100-Fonds" wie der "Modulor LSE 1" als
globaler Aktienfonds einsortiert, obwohl am "Breakdown" der
Anlageschwerpunkt mit Leichtigkeit zu sehen ist, so dass der Fonds auch
schon mal zu mehr als der Hälfte in Renten oder Cash oder zu zwei
Dritteln in deutsche Papiere investiert sein kann.
Richtig
spannend wird es dann aber bei der Selektion von Fonds in den
Vergleichsgruppen, in denen man vermögensverwaltende Fonds dann
schon eher vermutet. Hier hat man die Wahl zwischen
-
741
flexible globale Mischfonds
-
357
ausgewogene globale Mischfonds
-
295
konservative globale Mischfonds
-
265
nicht näher klassifizierte Spezialitäten-Fonds
-
202
Garantiefonds mit Laufzeitbegrenzung
-
181
dynamische globale Mischfonds
-
152
Absolute Return-Fonds mit Multi-Strategy und Verlusttoleranz
-
126
Dynamische Wertsicherungs-Fonds
-
118
LifeCycle-Fonds
-
86
Absolute Return-Fonds mit Multi-Strategy ohne Verlusttoleranz
-
87
Absolute Return-Fonds mit Single-Strategy und Verlusttoleranz
-
75
konservative Europa-Mischfonds
-
69
Laufzeitfonds Euroland
-
67
ausgewogene Europa-Mischfonds
-
51
flexible Europa-Mischfonds
-
48
Absolute Return-Fonds mit Single-Strategy ohne Verlusttoleranz
-
42
Garantiefonds ohne Laufzeitbegrenzung
-
37
dynamische Europa-Mischfonds
-
34
Sonstige Laufzeitfonds
-
24
Derivate-Fonds
-
20
Discount-Zertifikate-Fonds
-
12
Dach-Hedge-Fonds
- macht
zusammen schon mal 3.089 Fonds /genauer gesagt Anteilsklassen), die geeignet sein könnten,
jedoch in der
Mehrzahl der Fälle - sei es wegen falscher Eingruppierung oder wegen
Ergebnisentwicklungen, die in keiner Weise zum Konzept passen -
natürlich ungeeignet sind, um ein konsistentes Portfolio in der
Erwartungsbandbreite des jeweiligen Anlegers zu strukturieren. Hinzu
kommen hunderte von Fonds, deren Daten (noch) nicht publiziert
werden sowie hunderte von Fonds, die sich eben in den ganz
klassischen Gruppen der Aktien- und Rentenfonds bestens verbergen.
Warum
erzählen wir Ihnen das? Ganz einfach, weil nur so klar wird, dass
man die Fondsselektion besser als Fulltime-Job und nicht als
Nebenbeschäftigung eines im Hauptberuf aktiven Finanzdienstleisters
betrachten sollte, der neue Kunden akquirieren und alte Kunden
betreuen muss. So freuen wir uns zwar über das riesengroße Interesse
an einer im Kontaktnetzwerk XING installierten Gruppe
"Vermögensverwaltende Fonds", fürchten jedoch, dass der Überblick
auch hier schnell verloren gehen dürfte, denn in den ersten zwei
Wochen waren hier bereits rund 70 Anbieter vermögensverwaltender
Konzepte mit rund 120 Fonds vertreten. So werden viele auch
weiterhin auf bestens Bekanntes zurückgreifen. Das Urgestein
erfolgreicher vermögensverwaltender Mischfonds, der in Kürze 20
Jahre alte "Carmignac Patrimoine" profitiert - aufgrund seiner
herausragend guten Leistungen natürlich zu Recht - davon, wobei es
ein langer Weg an die Spitze der Popularitätsskala war. In den
letzten Tagen überstieg sein Volumen die 10-Milliraden-Grenze -
herzlichen Glückwunsch von unserer Seite!
Wir
beschäftigen uns tagein/tagaus mit dieser Materie. So wie wir den
"Carmignac Patrimoine" unseren Kooperationspartnern bereits vor
einigen Jahren vorstellten, als der Fonds in Deutschland noch völlig
unbekannt war, so stellen wir auch aktuell Fonds vor, von deren
Tauglichkeit im Sinne unserer Philosophie wir überzeugt sind.
Mancher dem breiten Finanzdienstleistungspublikum heute noch völlig
unbekannte Fondsanbieter könnte morgen das Maß an Popularität
genießen, das heute frühere "Entdeckungen" aus unserem
Empfehlungsspektrum genießen. Fondsmanager wie Hans-Wilhelm Brand,
Robert Beer, Luca Pesarini und viele andere haben wir längst auf
unserer Empfehlungsliste geführt, bevor der erste substanzielle
Pressebeitrag über sie veröffentlicht wurde.
So stellen
wir auch dieses Jahr bei der "Hidden Champions Tour" wieder
weitgehend - aus unserer Sicht zu Unrecht - unbekannte
Fondsinitiatoren vor. Details zur Veranstaltung finden Sie über die
Seite
www.aecon-gmbh.de/service/hc-tour-2009.htm
- hier werden in Kürze auch die Teilnehmer und ihre "Rezepte"
vorgestellt. Die Termine für Ihre Planung:
Termin (jeweils ab 14:00) |
Veranstaltungsort |
Dienstag, 01.09.2009 |
Frankfurt |
Dienstag,
08.09.2009 |
Hamburg |
Dienstag, 15.09.2009 |
München |
Dienstag,
22.09.2009 |
Düsseldorf |
Dienstag, 29.09.2009 |
Berlin |
Sie können sich
aber bereits heute zur Veranstaltung in Ihrer Region anmelden - eine
kurze Mail (statt eines aufwendigen Formulars) reicht uns hierzu
vollkommen (Anmeldung
schicken).
Freuen Sie sich
auf eine Zeit sparende und hochgradig interessante Veranstaltung, die es
Ihnen ermöglicht, an einem Nachmittag die essentiellen Informationen zu
erhalten, die Ihnen ansonsten in sechs einzelnen Roadshows zuteil
geworden wären.
|
Wallstreet
- quo vadis? |
Nachdem in den USA seit Dezember 2006 in der
Finanzbranche rund 600.000 Stellen gestrichen worden sind, beginnt man
momentan bereits wieder, selektiv Personal zu suchen. Auf WallStJobs.com
sind aktuell einige tausend Jobs zu vergeben. Gesucht wird vorzugsweise
Personal im Bereich Restrukturierung, aber auch Finanzanalysten,
Kreditmanager oder Finanzberater stehen auf der Wunschliste.
Dabei hat das klassische Investment-Bank-Modell
ausgedient. Diverse Fusionen und Übernahmen müssen verarbeitet werden
und gleichzeitig soll auch das Geschäft wieder in Schwung kommen.
Letzteres allerdings möglichst im Einklang mit der Entschlossenheit von
Barrack Obama, das Finanzsystem zu bändigen. Unter anderem geht es um
die Kontrolle des inzwischen nahezu 600 Billionen US Dollar schweren
Derivatemarktes. Die Vorstellung, dass von diesem Markt, der rund das
10-fache der Weltwirtschaftsleistung ausmacht, auch künftig Gefahren
ausgehen könnten, fällt nicht schwer, zumal der Handel mit Derivaten
bisher größtenteils außerbörslich abläuft und sich damit bislang der
Regulierung entzieht.
Wer künftig diesen Markt kontrollieren wird, muss
ebenso geklärt werden wie die Frage, wie denn kontrolliert werden
könnte. Die wesentlichen Vorgaben für eine Regulierung werden sich
sicherlich um Fragen der Kapitalausstattung, der Höhe der Margen sowie
der Offenlegungspflicht für die Händler ranken. Details wird der
Kongress in den nächsten Monaten zu beraten haben, ebenso wie die Frage,
wer für die Aufsicht zuständig sein wird. Börsenaufsicht (SEC) und
Terminbörsenaufsicht (CFTC) haben bereits eine Allianz geschmiedet und
beanspruchen die Kontrolle für sich. Dabei soll die SEC alle
Wertpapier-bezogenen Derivate kontrollieren, während die CFTC alle
anderen Arten von Derivaten - bspw. solche auf Zinsen oder Rohstoffe -
abdecken will. Damit wäre auch die vom ehemaligen Finanzminister Paulsen
angestrebte Fusion von SEC und CFTC vom Tisch.
Ob derartige Regulierungspläne beruhigen können, ist
indes die Frage. Zwar wird der weltweite Derivatemarkt ganz wesentlich
von einer kleinen Gruppe von Wallstreet-Banken dominiert. Falls diesen
jedoch die Regulierung zu weit geht, dürften kaum Hindernisse bestehen,
die Aktivitäten künftig über Tochtergesellschaften im Ausland zu
steuern. Globales Zusammenwirken wäre auch in diesem Punkt in einer
global zunehmend vernetzen Welt erforderlich.
Die Frage ist aber auch, wie sicher man sich fühlen
kann, wenn eine Aufsichtsbehörde diesen unglaublich großen Markt
überwachen will, der es - trotz detaillierter Berichte über
Unregelmäßigkeiten - bei mehrfachen Prüfungen nicht gelungen war, das
Betrugssystem eines Bernard Madoff aufzudecken.
Nun fragt sich der eine oder andere Leser vielleicht,
ob uns das alles interessieren sollte. Die Antwort ist ein ganz klares
Ja, denn Derivate sind heute integraler Bestandteil der Mehrzahl der
Fonds, die mit dem Ansinnen agieren, ihre Anleger nicht hilflos den
Marktschwankungen ausgesetzt zu wissen. Ohne Derivate funktioniert keine
Durationssteuerung von Rentenfonds und keine Absicherung von
Aktienpositionen im Fonds. Währungsrisiken können nur über Derivate
abgesichert werden und der im Fonds-Check (siehe unten) beschrieben
Fonds wäre ohne die Möglichkeiten, die Derivate (in diesem Fall Credit
Default Swaps) bieten, nicht denkbar. Deshalb wäre eine effiziente
Überwachung, welche die grundsätzlichen Geschäftsmöglichkeiten nicht
einschränkt, durchaus wünschenswert.
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Wer glaubt, dass Eisenbahnen einem Monopol der Deutsche
Bahn AG unterliegen, welches nur durch wenige exotische Regionalbahnen
aufgeweicht ist, der irrt gewaltig. Neben diversen - durchaus nicht nur
regionalen - Privatbahnen für die Personenbeförderung gibt es vor allem
einen gewaltigen Markt für private Gütertransporte mit der Eisenbahn -
Tendenz steigend. Lassen Sie uns dies am Beispiel des Hamburger Hafens
deutlich machen:
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Die Hamburger Hafenbahn synchronisiert die
Umschlagterminals mit dem deutschen und europäischen
Schienennetz. Dieser Privatbahnbetrieb ist für die Infrastruktur
des Hafens unerlässlich. Aktuell werden im Hamburger Hafen jeden
Tag 220 Züge mit 4.300 Waggons bewegt. Soll der heutige Anteil
von 30 Prozent der Bahn am gesamten Ladungsaufkommen im Hafen
gehalten werden, dann verkehren bei der Hafenbahn im Jahre 2015
täglich über 400 Güterzüge. |
In 115 Binnenhäfen und 15 Seehäfen werden Güter über
die Schiene umgeschlagen. Die "DUSS" (Deutsche Umschlaggesellschaft
Schiene-Straße) unterhält flächendeckend 27 Umschlag-Terminals. In
Deutschland gibt es ca. 400 Eisenbahnverkehrsunternehmen und
Werksdienste. Bei Produktions- und Handelsunternehmen gibt es
deutschlandweit 3.300 private Gleisanschlüsse. 11 überregionale
Logistikzentren (Railports) bilden die Knotenpunkte des Güterverkehrs
auf der Schiene.
In der Regel werden Eisenbahnen von
Privatbahnbetrieben geleast oder gemietet. Insbesondere für die
Vermietung bietet sich die Form der geschlossene Beteiligung geradezu
an, um ein Portfolio von neuen und gebrauchten Lokomotiven anzukaufen
und an unterschiedliche Nutzer zu vermieten. Sehr von Vorteil ist dabei
die lange Lebens- und Nutzungsdauer einer Lokomotive.
In einem aktuellen Railway-Fonds sind bereits mehr
als die Hälfte der geplanten 25 Lokomotiven für den Güterverkehr
erworben. Sie sind allesamt vermietet, wobei die Mieterliste bekannte
Namen wie Thyssen Krupp oder den Seehafen Kiel enthält. Dabei
rechtfertigen die Vermietungskonditionen die Annahme, dass die
Prospektangaben alles andere als aus der Luft gegriffen sind. Hier ist
nämlich mit einer Auslastung von nur 85% kalkuliert. Dies spricht -
neben anderen Punkten - für die Seriosität des Angebotes wie des
Anbieters, der bereits fünf Publikumsfonds und vier Private Placements
erfolgreich platziert hat.
Das Angebot ist einfach und bestens verständlich. Es
handelt sich um einen reinen Eigenkapitalfonds ohne Währungsrisiken. Der
Fonds hat weder ein Betriebskosten- noch ein Personalkosten-Risiko. Der
Fonds erzielt als vermögensverwaltende KG Sonstige Einkünfte, die
entsprechend zu besteuern sind. prospektiert sind quartalsweise
Ausschüttungen mit 8% pro Jahr beginnend. Bis ins Jahr 2022 sollen sich
die Ausschüttungen auf 12% jährlich steigern. Die Ertragskalkulation
erscheint dauerhaft robust. Dies gilt auch für die für das Jahr 2023
geplante Beendigung des Fonds: Bei der Schlusszahlung ist mit dem
Verkauf des Portfolios nur zum Buchwert kalkuliert, so dass sich ein
Gesamt-Mittelrückfluss von ca. 220% des eingesetzten Kapitals errechnet.
Genau hier könnte es aber noch positive
Überraschungen geben, denn alle Fakten sprechen dafür, dass eine
Lokomotive nach 15 Jahren einen höheren Wert als den Buchwert erzielen
kann. 90% des hieraus entstehenden Mehrerlöses stehen den Anlegern zu.
Unser Fazit: Im Vergleich zu vielen anderen
geschlossenen Fonds bietet dieses "Railway-Portfolio" ein
überdurchschnittlich hohes Maß an Sicherheit. Die Partner-Qualität kann
als hochwertig bezeichnet werden. Die Investition in einem von Wachstum
geprägten Marktumfeld macht Sinn. Das Konzept dürfte ohne große Probleme
vom Anleger verstanden werden. Die bodenständig kalkulierte IRR von
knapp 10% (vor Steuern) findet an den Kapitalmärkten bei derart
begrenztem Risikoeinsatz wenig Konkurrenz, zumal die Phantasie uns eher
von höheren als von geringeren Erträgen ausgehen lässt.
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"Die Geschichte der offenen
Immobilienfonds ist ein Teil der Historie der
Bundesrepublik Deutschland. Sie waren und sind ein
stabilisierender Faktor in der Anlageentscheidung der
Bevölkerung." - so Eduard Oswald, Vorsitzender des
Finanzausschusses des Deutschen Bundestages, in seiner
Rede anlässlich des Festaktes der Branche im Wiesbadener
Kurhaus.
Nun sind die offenen Immobilienfonds
in der Tat zu einem "stabilisierenden Faktor" geworden,
da den Anlegern als Alternative zum Halten der Anteile
nur der Verkauf mit entsprechenden Kursabschlägen über
die Börse bleibt, soweit ihre Fonds die Anteilrücknahme
seit inzwischen mehr als einem halben Jahr ausgesetzt
haben. Was bis vor wenigen Jahren - insoweit geben wir
Herrn Oswald Recht - galt, stimmt aber leider längst
nicht mehr. Über mehr als 40 Jahre konnte die Branche
nämlich stolz für sich in Anspruch nehmen, dass es kein
einziges Jahr gab, in dem irgendein offener
Immobilienfonds ein negatives Ergebnis abgeliefert
hätte. Die Zeiten sind leider vorbei. Ausgerechnet der
erste in Deutschland aufgelegte offene Immobilienfonds
zeigt aktuell - trotz Fusion und Namensänderung - selbst
über fünf Jahre ein leicht negatives Ergebnis. Dies
könnte aber erst der Vorbote eines Paradigmenwechsels
sein, auch wenn Anbieter von offenen Immobilienfonds
solche Gedanken weit von sich weisen dürften. Aber
bislang hat die Finanzkrise ihre Spuren am
Immobilienmarkt noch gar nicht so richtig hinterlassen. Die
Nachfrage nach Gewerbeimmobilien wird wohl kaum steigen.
Firmen, die insolvent werden, zahlen auch keine Miete
mehr. Banken, die fusionieren, werden eine von zwei
nicht selten an der gleichen Straßenkreuzung liegenden
Filialen bei nächster Gelegenheit schließen.
Neuvermietung kostet zunächst einmal Geld - von
Werbemaßnahmen bis hin zu Umbau- oder
Revitalisierungsarbeiten oder Übernahme der
Maklerhonorare. Steigendes Angebot an
Mietflächen sorgt für anhaltenden Druck auf die
Mietergebnisse.
In punkto Immobilienmarkt wird gerade
in jüngster Zeit einiges verwechselt oder vielleicht
sogar bewusst verschleiert. Es ist ein Unterschied, ob
ich heute Geld einsammele, um in absehbarer Zeit zu
günstigen Preisen einzukaufen oder ob ich auf Immobilien
sitze, die aktuell bei 93% Vermietungsquote eine
Mietrendite von durchschnittlich 5% aufweisen, wobei zu
berücksichtigen ist, dass die Mietrendite seit Ausbruch
der Krise bereits deutlicher als nach Platzen der
Technologieblase gefallen ist. Es lässt sich nun mal
nicht leugnen, dass die Leerstände gewerblicher
Immobilien aktuell steigen
In den Fondsergebnissen ist aber noch
ein weiteres Abwärtspotential zu berücksichtigen: In den
aktuellen 12-Monats-Ergebnissen ist noch eine
Liquiditätsrendite von mehr als 4% pro Jahr enthalten.
Diese Zeiten gehören allerdings vorerst mal der
Vergangenheit an, denn innerhalb von sechs Monaten hat
sich die Geldmarktrendite mehr als halbiert, was an den
Ergebnissen nicht spurlos vorübergehen kann.
In diesen Tagen erhalten wir
Meldungen über die Öffnung verschiedener Fonds, die die
Anteilsrücknahme im Spätherbst vergangenen Jahres
aussetzen mussten, weil die Liquidität fehlte, um
weitere Anteilsrückgaben zu befriedigen. Nur in wenigen
Ausnahmefällen wurde Liquidität seitdem durch
Objektverkäufe beschafft. Es waren aber auch nur bedingt
neue Mittelzuflüsse - je nach Gesellschaft und deren
Marketing-Kommunikation fielen diese unterschiedlich
hoch aus - welche die Fonds in die Lage versetzten,
wieder öffnen zu können bzw. dies kurzfristig
anzustreben. In den bisherigen Fällen halfen vor allem
auch neue Kredite bzw. Kreditlinien, die Sicherheit zu
bieten, das für Anleger, die sich nach Öffnung ihres
Fonds von ihren Anteilen trennen wollen, genügend
Liquidität zur Verfügung steht. So wurden für den "SEB
Immoinvest" kurzfristig abrufbare Kreditzusagen von rund
630 Millionen Euro bereitgestellt. In einem 11-seitigen
Frage- und Antwort-Katalog gibt es jedoch keinen Hinweis
darauf, zu welchen Konditionen - und vor allem von wem -
bestehende und neue Kredite gewährt werden.
Was passiert eigentlich, wenn die
Mietrendite - was wir uns gut vorstellen können - weiter
sinkt? Dann dürfte wohl keine andere Wahl bleiben, als
Abwertungen auf einzelne Objekte vorzunehmen, was sich
natürlich auf die Wertentwicklung des Fonds auswirken
wird. Tausende von Anlegern, die sich aufgrund der
Turbulenzen aus anderen Anlagemärkten zunächst einmal
verabschiedet und ihre Liquidität in offenen
Immobilienfonds investiert haben, werden dann
möglicherweise andere Anlagealternativen wieder für sich
entdecken. Irgendwann zwingt der Mittelabzug zu
Objektverkäufen. Und dann kommt die Stunde der Wahrheit.
Fonds, die heute Geld einsammeln, um auf günstigem
Niveau Immobilien einzukaufen (meist handelt es sich
hierbei um geschlossene Fonds), dürften dann eher auf der
Gewinnerseite zu finden sein.
Was man den offenen Immobilienfonds
zum Jubiläum wünschen sollte? Steigende
Geldmarktrenditen, schnelles Anziehen der Inflation, was
sich natürlich auf die Mietentwicklung auswirkt, und
nochmals steil fallende Aktienmärkte, um die relative
Attraktivität der offenen Immobilienfonds auch weiter
demonstrieren zu können. So gesehen stehen die Chancen
vielleicht doch gar nicht so schlecht.
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In unserem letzten Newsletter hatten wir ausgeführt, dass die
Spreads (also die Renditedifferenz zu erstklassigen Staatsanleihen) ein deutlich
höheres Risiko eingepreist haben, als es die erwarteten Unternehmensausfälle
rechtfertigen würden. Seitdem - in nur zwei Monaten - hat sich viel verändert.
Alleine in den ersten fünf Monaten des Jahres hat sich die Zahl der
Unternehmensanleihen-Fonds für Privatanleger um 25% erhöht. Alleine das Volumen
der 10 größten Publikumsfonds ist um mehr als 3 Milliarden Euro angestiegen.
Aber natürlich waren auch Institutionelle auf der Käuferseite. Die Anleihenkurse
blieben davon nicht unbeeindruckt.
Hochzinsanleihenfonds mit Schwerpunkt Unternehmensanleihen
konnten in den vergangenen drei Monaten mit Leichtigkeit um 20% und mehr
zulegen. Einige Gesellschaften brachten es gar auf mehr als 40% Plus (in nur
drei Monaten!). Selbst Geldmarktfonds mit Anlageschwerpunkt in
Unternehmenspapieren, Financials oder Commercial Papers konnten über die letzten
drei Monate teilweise mehr als 10% Wertzuwachs melden.
Bei manchem Makler-Pool geben die aktuellen Absatzzahlen zu
denken. Während im März oder April allenfalls ein Unternehmensanleihenfonds
unter den zehn meistverkauften Fonds zu finden war, so war im Mai teilweise
jeder zweite Top-Seller ein Corporate Bond- oder High Yield-Fonds. Es sollte
nicht wundern, wenn wir bei einer solchen Entwicklung zu mehr Vorsicht raten -
Vorsicht, die vor allem die Manager vermögensverwaltender Fonds leichter in die
Tat umsetzen können als freie Vermittler, die für jede Umschichtung eine
Kundenunterschrift benötigen. Wer nämlich jetzt erst einsteigt, der träumt im
Zweifelsfall von der Wertsteigerung, die in den letzten Monaten zu beobachten
war und ignoriert dabei die Prognosen, die auf ein Anziehen der Anleiheschuldner
hindeuten. Der Erfolg eines Fonds wird dann ganz wesentlich von den Fähigkeiten
des Managements abhängen, Spreu vom Weizen trennen zu können. Denn eines ist
klar: Nicht jede Gesellschaft, die gerade einen Corporate Bonds-Fonds aufgelegt
hat, verfügt damit auch gleich über den "besten Credit-Manager".
Wer nach vergleichsweise sicheren Möglichkeiten sucht, am
Unternehmensanleihenmarkt Geld zu verdienen, den muss man nicht mehr lächelnd
abweisen. Es gibt nämlich recht sichere Möglichkeiten, die aktuellen
Marktverwerfungen auszunutzen, indem man die Preisdifferenz zwischen der Anleihe
und der Versicherung des identischen Referenzschuldners ausnutzt. Solche
Versicherungen sind unter dem Kürzel "CDS" (Credit Default Swaps) bekannt. Sie
sichern das Ausfallrisiko von Anleiheschuldnern. Wenn also eine Anleihe bspw.
einen Spread von 450 Basispunkten (also eine Rendite von 4,5% über einer
Bundesanleihe) aufweist, die Absicherung des identischen Anleiheschuldners per
CDS aber nur 220 Basispunkte kostet, so verbleibt eine Überrendite von 230
Basispunkten zusätzlich zur Rendite einer Bundesanleihe. An dieser negativen
"Credit Basis" (so nennt man die Differenz zwischen dem CDS-Spread und dem
Anleihen-Spread) kann aktuell recht sicher verdient werden, da diese negative
Basis auf Rekordhöhe liegt.
Das Renditeziel (nach Gebühren) wird mit 300 - 350
Basispunkten über Euribor angegeben. Ganz so einfach wie es klingt ist das
Management eines solchen Fonds nun aber doch nicht. Die Konzeption erfordert ein
konsequentes Risiko-Management. Wird zum Beispiel die Credit-Basis wider
Erwarten noch größer, so gibt es zunächst einmal Kursverluste, die erst bei
Fälligkeit der Anleihe endgültig aufgeholt sein könnten. Auch
Kontrahenten-Risiken gibt es zu beachten, weshalb im vorliegenden Fall
wesentlich über die Börse (ohne Kontrahenten-Risiko) abgewickelt wird oder aber
Collaterals (Sicherheiten) gestellt werden müssen, um das Kontrahenten-Risiko zu
minimieren.
Natürlich kann es im Fall der Inanspruchnahme der
Versicherung eines ausgefallenen Anleiheschuldners zu zeitlichen Verzögerungen
kommen. Durch entsprechende Streuung können derartige Risiken minimiert werden.
Und natürlich kann es sein, dass bei Fälligkeit einer Anleihe in einigen Jahren
keine adäquaten Wiederanlagemöglichkeiten zur Verfügung stehen. Für diesen Fall
behält sich der Fonds vor, Überschuss-Liquidtät auszuzahlen. Aufgrund der
aktuellen Investments kann mit einer durchschnittlichen Kapitalbindung von rund
fünf Jahren gerechnet werden, soweit es später keine vergleichbaren
Investitionsmöglichkeiten mehr geben sollte.
Fazit: Ein idealer Fonds für Anleger, die mit einem
Fünf-Jahres-Horizont relativ sicher einer Ertrag deutlich oberhalb der
Geldmarktrendite verdienen wollen. Kurzfristig orientierte Anleger werden durch
einen bis Mitte 2012 gestaffelten Rücknahmeabschlag, der voll dem Fondsvermögen
zugute kommt, bewusst abgeschreckt, da es durch Verkäufe zum falschen Zeitpunkt
ggfs. zur Zwangsrealisierung von temporären Kursverlusten kommen könnte. Der
Fonds wendet sich an den gehobenen Privatanleger, was durch die
Mindestanlagesumme von € 50.000 unterstrichen wird. Unsere Meinung: absolut
empfehlenswert für konservative Anleger mit entsprechendem Anlagehorizont.
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