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Nr. 4/2009 vom 30.06.2009

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Wallstreet - quo vadis?

Eisenbahninvestment - Fahren Sie ab!

50 Jahre offene Immobilienfonds

Fonds-Check: CDS versus Ausfallrisiko
Das immer wieder verwendbare Zitat (von Benjamin Franklin)

Wer täglich Interessenten und Kunden berät, der kommt ohne ein gutes
Unterstützungs-Netzwerk nicht mehr aus. Wie hilfreich ein Pool, eine Plattform
oder eine Vertriebsgesellschaft eingeschätzt werden, hängt meist vom Grad der
individuellen Unterstützung im Tagesgeschäft ab. Warum versuchen Sie es nicht
mal mit einem "Back-Office" für Ihre Aktivitäten im Bereich offener und
geschlossener Investmentanlagen. Eine Art "Investment-Provider", der Sie
wirklich individuell betreut. Informieren Sie sich, was wir für Sie tun können:

ausführliche Informationen über unsere Dienstleistungen
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Das Interesse an vermögensverwaltenden Fonds ist riesengroß. 530 Gäste registrierten die sechs im IVIF (Interessenverbund vermögensverwaltender Investment-Fonds) zusammengeschlossenen Gesellschaften bei ihrer Roadshow. Die Medien überschlagen sich, denn je weiter die Krise an den Aktienmärkten ihre Fortsetzung findet, desto eklatanter wird der auch für ungeübte Augen sichtbare Vorsprung der flexiblen vermögensverwaltenden Fonds.

Doch für viele Finanzdienstleister stellt sich die Frage, wie man vermögensverwaltende Fonds auf Tauglichkeit überprüfen kann, wenn es schon eine Riesenhürde ist, sie überhaupt identifizieren zu können. Unterschiedlichste vermögensverwaltende Ansätze verstecken sich in allen möglichen Vergleichsgruppen der Online-Portale. Schon in den eigentlich unverdächtigen Peergroups "Standardaktien Global" oder "Aktien Europa" finden sich eine Reihe von Fonds, die mit flexibler Investitionsquote, Währungssicherung oder Absicherungsmöglichkeiten unterwegs sind, die es ihnen ermöglichen, an Aufwärtsbewegungen stärker zu partizipieren als an Abwärtstrends.

Wer bspw. einen "130/30-Fonds" sucht, der findet keine entsprechende Vergleichsgruppe, wobei er zumindest noch eine Chance hat, entsprechende Fonds zu finden, wenn sie "130/30" in Namen tragen (hier listet Onvista bspw. 71 Aktienfonds-Anteilsklassen auf). Doch schaut man sich die Vergleichsgruppen an, so fragt man sich verzweifelt, warum bspw. ein "JPMorgan US Select 130/30" in der Peergroup "Spezialitäten" geführt wird, während die gehedgte Version des gleichen Fonds in der Vergleichsgruppe "Aktien USA" gelistet ist. Wenig Aufschluss gibt dann das Portrait des Fonds, was sich im speziellen Fall auf folgende Information beschränkt: "Mindestens 67% des Fondsvermögens werden, entweder direkt oder durch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente, in Aktien und an Aktien gekoppelte Wertpapiere von US-Unternehmen investiert." Und warum ist zum Beispiel der im gleichen Markt investierende "UBS US Equity 130/30" als Mischfonds klassifiziert?

Während man die 130/30-Fonds ja noch finden kann (es dauert übrigens, bis man alle 71 zumindest mal durchgeklickt hat - von "Prüfung" kann da noch gar keine Rede sein), so wird es mit Fonds, die mit anderen Long/Short-Bandbreiten unterwegs sind (bspw. 135/35 oder 150/50 etc.) schon fast unmöglich - insbesondere dann, wenn aus dem Namen des Fonds gar keine Rückschlüsse auf einen Long/Short-Equity-Ansatz gezogen werden können. So wird dann ein "200/100-Fonds" wie der "Modulor LSE 1" als globaler Aktienfonds einsortiert, obwohl am "Breakdown" der Anlageschwerpunkt mit Leichtigkeit zu sehen ist, so dass der Fonds auch schon mal zu mehr als der Hälfte in Renten oder Cash oder zu zwei Dritteln in deutsche Papiere investiert sein kann.

Richtig spannend wird es dann aber bei der Selektion von Fonds in den Vergleichsgruppen, in denen man vermögensverwaltende Fonds dann schon eher vermutet. Hier hat man die Wahl zwischen

  • 741 flexible globale Mischfonds

  • 357 ausgewogene globale Mischfonds

  • 295 konservative globale Mischfonds

  • 265 nicht näher klassifizierte Spezialitäten-Fonds

  • 202 Garantiefonds mit Laufzeitbegrenzung

  • 181 dynamische globale Mischfonds

  • 152 Absolute Return-Fonds mit Multi-Strategy und Verlusttoleranz

  • 126 Dynamische Wertsicherungs-Fonds

  • 118 LifeCycle-Fonds

  • 86 Absolute Return-Fonds mit Multi-Strategy ohne Verlusttoleranz

  • 87 Absolute Return-Fonds mit Single-Strategy und Verlusttoleranz

  • 75 konservative Europa-Mischfonds

  • 69 Laufzeitfonds Euroland

  • 67 ausgewogene Europa-Mischfonds

  • 51 flexible Europa-Mischfonds

  • 48 Absolute Return-Fonds mit Single-Strategy ohne Verlusttoleranz

  • 42 Garantiefonds ohne Laufzeitbegrenzung

  • 37 dynamische Europa-Mischfonds

  • 34 Sonstige Laufzeitfonds

  • 24 Derivate-Fonds

  • 20 Discount-Zertifikate-Fonds

  • 12 Dach-Hedge-Fonds

- macht zusammen schon mal 3.089 Fonds /genauer gesagt Anteilsklassen), die geeignet sein könnten, jedoch in der Mehrzahl der Fälle - sei es wegen falscher Eingruppierung oder wegen Ergebnisentwicklungen, die in keiner Weise zum Konzept passen - natürlich ungeeignet sind, um ein konsistentes Portfolio in der Erwartungsbandbreite des jeweiligen Anlegers zu strukturieren. Hinzu kommen hunderte von Fonds, deren Daten (noch) nicht publiziert werden sowie hunderte von Fonds, die sich eben in den ganz klassischen Gruppen der Aktien- und Rentenfonds bestens verbergen.

Warum erzählen wir Ihnen das? Ganz einfach, weil nur so klar wird, dass man die Fondsselektion besser als Fulltime-Job und nicht als Nebenbeschäftigung eines im Hauptberuf aktiven Finanzdienstleisters betrachten sollte, der neue Kunden akquirieren und alte Kunden betreuen muss. So freuen wir uns zwar über das riesengroße Interesse an einer im Kontaktnetzwerk XING installierten Gruppe "Vermögensverwaltende Fonds", fürchten jedoch, dass der Überblick auch hier schnell verloren gehen dürfte, denn in den ersten zwei Wochen waren hier bereits rund 70 Anbieter vermögensverwaltender Konzepte mit rund 120 Fonds vertreten. So werden viele auch weiterhin auf bestens Bekanntes zurückgreifen. Das Urgestein erfolgreicher vermögensverwaltender Mischfonds, der in Kürze 20 Jahre alte "Carmignac Patrimoine" profitiert - aufgrund seiner herausragend guten Leistungen natürlich zu Recht - davon, wobei es ein langer Weg an die Spitze der Popularitätsskala war. In den letzten Tagen überstieg sein Volumen die 10-Milliraden-Grenze - herzlichen Glückwunsch von unserer Seite!

Wir beschäftigen uns tagein/tagaus mit dieser Materie. So wie wir den "Carmignac Patrimoine" unseren Kooperationspartnern bereits vor einigen Jahren vorstellten, als der Fonds in Deutschland noch völlig unbekannt war, so stellen wir auch aktuell Fonds vor, von deren Tauglichkeit im Sinne unserer Philosophie wir überzeugt sind. Mancher dem breiten Finanzdienstleistungspublikum heute noch völlig unbekannte Fondsanbieter könnte morgen das Maß an Popularität genießen, das heute frühere "Entdeckungen" aus unserem Empfehlungsspektrum genießen. Fondsmanager wie Hans-Wilhelm Brand, Robert Beer, Luca Pesarini und viele andere haben wir längst auf unserer Empfehlungsliste geführt, bevor der erste substanzielle Pressebeitrag über sie veröffentlicht wurde.

So stellen wir auch dieses Jahr bei der "Hidden Champions Tour" wieder weitgehend - aus unserer Sicht zu Unrecht - unbekannte Fondsinitiatoren vor. Details zur Veranstaltung finden Sie über die Seite www.aecon-gmbh.de/service/hc-tour-2009.htm - hier werden in Kürze auch die Teilnehmer und ihre "Rezepte" vorgestellt. Die Termine für Ihre Planung:

Termin (jeweils ab 14:00) Veranstaltungsort
Dienstag, 01.09.2009 Frankfurt
Dienstag, 08.09.2009 Hamburg
Dienstag, 15.09.2009 München
Dienstag, 22.09.2009 Düsseldorf
Dienstag, 29.09.2009 Berlin

Sie können sich aber bereits heute zur Veranstaltung in Ihrer Region anmelden - eine kurze Mail (statt eines aufwendigen Formulars) reicht uns hierzu vollkommen (Anmeldung schicken).

Freuen Sie sich auf eine Zeit sparende und hochgradig interessante Veranstaltung, die es Ihnen ermöglicht, an einem Nachmittag die essentiellen Informationen zu erhalten, die Ihnen ansonsten in sechs einzelnen Roadshows zuteil geworden wären.

   


 Wallstreet - quo vadis?

Nachdem in den USA seit Dezember 2006 in der Finanzbranche rund 600.000 Stellen gestrichen worden sind, beginnt man momentan bereits wieder, selektiv Personal zu suchen. Auf WallStJobs.com sind aktuell einige tausend Jobs zu vergeben. Gesucht wird vorzugsweise Personal im Bereich Restrukturierung, aber auch Finanzanalysten, Kreditmanager oder Finanzberater stehen auf der Wunschliste.

Dabei hat das klassische Investment-Bank-Modell ausgedient. Diverse Fusionen und Übernahmen müssen verarbeitet werden und gleichzeitig soll auch das Geschäft wieder in Schwung kommen. Letzteres allerdings möglichst im Einklang mit der Entschlossenheit von Barrack Obama, das Finanzsystem zu bändigen. Unter anderem geht es um die Kontrolle des inzwischen nahezu 600 Billionen US Dollar schweren Derivatemarktes. Die Vorstellung, dass von diesem Markt, der rund das 10-fache der Weltwirtschaftsleistung ausmacht, auch künftig Gefahren ausgehen könnten, fällt nicht schwer, zumal der Handel mit Derivaten bisher größtenteils außerbörslich abläuft und sich damit bislang der Regulierung entzieht.

Wer künftig diesen Markt kontrollieren wird, muss ebenso geklärt werden wie die Frage, wie denn kontrolliert werden könnte. Die wesentlichen Vorgaben für eine Regulierung werden sich sicherlich um Fragen der Kapitalausstattung, der Höhe der Margen sowie der Offenlegungspflicht für die Händler ranken. Details wird der Kongress in den nächsten Monaten zu beraten haben, ebenso wie die Frage, wer für die Aufsicht zuständig sein wird. Börsenaufsicht (SEC) und Terminbörsenaufsicht (CFTC) haben bereits eine Allianz geschmiedet und beanspruchen die Kontrolle für sich. Dabei soll die SEC alle Wertpapier-bezogenen Derivate kontrollieren, während die CFTC alle anderen Arten von Derivaten - bspw. solche auf Zinsen oder Rohstoffe - abdecken will. Damit wäre auch die vom ehemaligen Finanzminister Paulsen angestrebte Fusion von SEC und CFTC vom Tisch.

Ob derartige Regulierungspläne beruhigen können, ist indes die Frage. Zwar wird der weltweite Derivatemarkt ganz wesentlich von einer kleinen Gruppe von Wallstreet-Banken dominiert. Falls diesen jedoch die Regulierung zu weit geht, dürften kaum Hindernisse bestehen, die Aktivitäten künftig über Tochtergesellschaften im Ausland zu steuern. Globales Zusammenwirken wäre auch in diesem Punkt in einer global zunehmend vernetzen Welt erforderlich.

Die Frage ist aber auch, wie sicher man sich fühlen kann, wenn eine Aufsichtsbehörde diesen unglaublich großen Markt überwachen will, der es - trotz detaillierter Berichte über Unregelmäßigkeiten - bei mehrfachen Prüfungen nicht gelungen war, das Betrugssystem eines Bernard Madoff aufzudecken.

Nun fragt sich der eine oder andere Leser vielleicht, ob uns das alles interessieren sollte. Die Antwort ist ein ganz klares Ja, denn Derivate sind heute integraler Bestandteil der Mehrzahl der Fonds, die mit dem Ansinnen agieren, ihre Anleger nicht hilflos den Marktschwankungen ausgesetzt zu wissen. Ohne Derivate funktioniert keine Durationssteuerung von Rentenfonds und keine Absicherung von Aktienpositionen im Fonds. Währungsrisiken können nur über Derivate abgesichert werden und der im Fonds-Check (siehe unten) beschrieben Fonds wäre ohne die Möglichkeiten, die Derivate (in diesem Fall Credit Default Swaps) bieten, nicht denkbar. Deshalb wäre eine effiziente Überwachung, welche die grundsätzlichen Geschäftsmöglichkeiten nicht einschränkt, durchaus wünschenswert.

 

 Eisenbahninvestment - Fahren Sie ab!

Wer glaubt, dass Eisenbahnen einem Monopol der Deutsche Bahn AG unterliegen, welches nur durch wenige exotische Regionalbahnen aufgeweicht ist, der irrt gewaltig. Neben diversen - durchaus nicht nur regionalen - Privatbahnen für die Personenbeförderung gibt es vor allem einen gewaltigen Markt für private Gütertransporte mit der Eisenbahn - Tendenz steigend. Lassen Sie uns dies am Beispiel des Hamburger Hafens deutlich machen:

Die Hamburger Hafenbahn synchronisiert die Umschlagterminals mit dem deutschen und europäischen Schienennetz. Dieser Privatbahnbetrieb ist für die Infrastruktur des Hafens unerlässlich. Aktuell werden im Hamburger Hafen jeden Tag 220 Züge mit 4.300 Waggons bewegt. Soll der heutige Anteil von 30 Prozent der Bahn am gesamten Ladungsaufkommen im Hafen gehalten werden, dann verkehren bei der Hafenbahn im Jahre 2015 täglich über 400 Güterzüge.

In 115 Binnenhäfen und 15 Seehäfen werden Güter über die Schiene umgeschlagen. Die "DUSS" (Deutsche Umschlaggesellschaft Schiene-Straße) unterhält flächendeckend 27 Umschlag-Terminals. In Deutschland gibt es ca. 400 Eisenbahnverkehrsunternehmen und Werksdienste. Bei Produktions- und Handelsunternehmen gibt es deutschlandweit 3.300 private Gleisanschlüsse. 11 überregionale Logistikzentren (Railports) bilden die Knotenpunkte des Güterverkehrs auf der Schiene.

In der Regel werden Eisenbahnen von Privatbahnbetrieben geleast oder gemietet. Insbesondere für die Vermietung bietet sich die Form der geschlossene Beteiligung geradezu an, um ein Portfolio von neuen und gebrauchten Lokomotiven anzukaufen und an unterschiedliche Nutzer zu vermieten. Sehr von Vorteil ist dabei die lange Lebens- und Nutzungsdauer einer Lokomotive.

In einem aktuellen Railway-Fonds sind bereits mehr als die Hälfte der geplanten 25 Lokomotiven für den Güterverkehr erworben. Sie sind allesamt vermietet, wobei die Mieterliste bekannte Namen wie Thyssen Krupp oder den Seehafen Kiel enthält. Dabei rechtfertigen die Vermietungskonditionen die Annahme, dass die Prospektangaben alles andere als aus der Luft gegriffen sind. Hier ist nämlich mit einer Auslastung von nur 85% kalkuliert. Dies spricht - neben anderen Punkten - für die Seriosität des Angebotes wie des Anbieters, der bereits fünf Publikumsfonds und vier Private Placements erfolgreich platziert hat.

Das Angebot ist einfach und bestens verständlich. Es handelt sich um einen reinen Eigenkapitalfonds ohne Währungsrisiken. Der Fonds hat weder ein Betriebskosten- noch ein Personalkosten-Risiko. Der Fonds erzielt als vermögensverwaltende KG Sonstige Einkünfte, die entsprechend zu besteuern sind. prospektiert sind quartalsweise Ausschüttungen mit 8% pro Jahr beginnend. Bis ins Jahr 2022 sollen sich die Ausschüttungen auf 12% jährlich steigern. Die Ertragskalkulation erscheint dauerhaft robust. Dies gilt auch für die für das Jahr 2023 geplante Beendigung des Fonds: Bei der Schlusszahlung ist mit dem Verkauf des Portfolios nur zum Buchwert kalkuliert, so dass sich ein Gesamt-Mittelrückfluss von ca. 220% des eingesetzten Kapitals errechnet.

Genau hier könnte es aber noch positive Überraschungen geben, denn alle Fakten sprechen dafür, dass eine Lokomotive nach 15 Jahren einen höheren Wert als den Buchwert erzielen kann. 90% des hieraus entstehenden Mehrerlöses stehen den Anlegern zu.

Unser Fazit: Im Vergleich zu vielen anderen geschlossenen Fonds bietet dieses "Railway-Portfolio" ein überdurchschnittlich hohes Maß an Sicherheit. Die Partner-Qualität kann als hochwertig bezeichnet werden. Die Investition in einem von Wachstum geprägten Marktumfeld macht Sinn. Das Konzept dürfte ohne große Probleme vom Anleger verstanden werden. Die bodenständig kalkulierte IRR von knapp 10% (vor Steuern) findet an den Kapitalmärkten bei derart begrenztem Risikoeinsatz wenig Konkurrenz, zumal die Phantasie uns eher von höheren als von geringeren Erträgen ausgehen lässt.

 

 
www.xing.com
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 50 Jahre offene Immobilienfonds
 

"Die Geschichte der offenen Immobilienfonds ist ein Teil der Historie der Bundesrepublik Deutschland. Sie waren und sind ein stabilisierender Faktor in der Anlageentscheidung der Bevölkerung." - so Eduard Oswald, Vorsitzender des Finanzausschusses des Deutschen Bundestages, in seiner Rede anlässlich des Festaktes der Branche im Wiesbadener Kurhaus.

Nun sind die offenen Immobilienfonds in der Tat zu einem "stabilisierenden Faktor" geworden, da den Anlegern als Alternative zum Halten der Anteile nur der Verkauf mit entsprechenden Kursabschlägen über die Börse bleibt, soweit ihre Fonds die Anteilrücknahme seit inzwischen mehr als einem halben Jahr ausgesetzt haben. Was bis vor wenigen Jahren - insoweit geben wir Herrn Oswald Recht - galt, stimmt aber leider längst nicht mehr. Über mehr als 40 Jahre konnte die Branche nämlich stolz für sich in Anspruch nehmen, dass es kein einziges Jahr gab, in dem irgendein offener Immobilienfonds ein negatives Ergebnis abgeliefert hätte. Die Zeiten sind leider vorbei. Ausgerechnet der erste in Deutschland aufgelegte offene Immobilienfonds zeigt aktuell - trotz Fusion und Namensänderung - selbst über fünf Jahre ein leicht negatives Ergebnis. Dies könnte aber erst der Vorbote eines Paradigmenwechsels sein, auch wenn Anbieter von offenen Immobilienfonds solche Gedanken weit von sich weisen dürften. Aber bislang hat die Finanzkrise ihre Spuren am Immobilienmarkt noch gar nicht so richtig hinterlassen. Die Nachfrage nach Gewerbeimmobilien wird wohl kaum steigen. Firmen, die insolvent werden, zahlen auch keine Miete mehr. Banken, die fusionieren, werden eine von zwei nicht selten an der gleichen Straßenkreuzung liegenden Filialen bei nächster Gelegenheit schließen. Neuvermietung kostet zunächst einmal Geld - von Werbemaßnahmen bis hin zu Umbau- oder Revitalisierungsarbeiten oder Übernahme der Maklerhonorare. Steigendes Angebot an Mietflächen sorgt für anhaltenden Druck auf die Mietergebnisse.

In punkto Immobilienmarkt wird gerade in jüngster Zeit einiges verwechselt oder vielleicht sogar bewusst verschleiert. Es ist ein Unterschied, ob ich heute Geld einsammele, um in absehbarer Zeit zu günstigen Preisen einzukaufen oder ob ich auf Immobilien sitze, die aktuell bei 93% Vermietungsquote eine Mietrendite von durchschnittlich 5% aufweisen, wobei zu berücksichtigen ist, dass die Mietrendite seit Ausbruch der Krise bereits deutlicher als nach Platzen der Technologieblase gefallen ist. Es lässt sich nun mal nicht leugnen, dass die Leerstände gewerblicher Immobilien aktuell steigen

In den Fondsergebnissen ist aber noch ein weiteres Abwärtspotential zu berücksichtigen: In den aktuellen 12-Monats-Ergebnissen ist noch eine Liquiditätsrendite von mehr als 4% pro Jahr enthalten. Diese Zeiten gehören allerdings vorerst mal der Vergangenheit an, denn innerhalb von sechs Monaten hat sich die Geldmarktrendite mehr als halbiert, was an den Ergebnissen nicht spurlos vorübergehen kann.

In diesen Tagen erhalten wir Meldungen über die Öffnung verschiedener Fonds, die die Anteilsrücknahme im Spätherbst vergangenen Jahres aussetzen mussten, weil die Liquidität fehlte, um weitere Anteilsrückgaben zu befriedigen. Nur in wenigen Ausnahmefällen wurde Liquidität seitdem durch Objektverkäufe beschafft. Es waren aber auch nur bedingt neue Mittelzuflüsse - je nach Gesellschaft und deren Marketing-Kommunikation fielen diese unterschiedlich hoch aus - welche die Fonds in die Lage versetzten, wieder öffnen zu können bzw. dies kurzfristig anzustreben. In den bisherigen Fällen halfen vor allem auch neue Kredite bzw. Kreditlinien, die Sicherheit zu bieten, das für Anleger, die sich nach Öffnung ihres Fonds von ihren Anteilen trennen wollen, genügend Liquidität zur Verfügung steht. So wurden für den "SEB Immoinvest" kurzfristig abrufbare Kreditzusagen von rund 630 Millionen Euro bereitgestellt. In einem 11-seitigen Frage- und Antwort-Katalog gibt es jedoch keinen Hinweis darauf, zu welchen Konditionen - und vor allem von wem - bestehende und neue Kredite gewährt werden.

Was passiert eigentlich, wenn die Mietrendite - was wir uns gut vorstellen können - weiter sinkt? Dann dürfte wohl keine andere Wahl bleiben, als Abwertungen auf einzelne Objekte vorzunehmen, was sich natürlich auf die Wertentwicklung des Fonds auswirken wird. Tausende von Anlegern, die sich aufgrund der Turbulenzen aus anderen Anlagemärkten zunächst einmal verabschiedet und ihre Liquidität in offenen Immobilienfonds investiert haben, werden dann möglicherweise andere Anlagealternativen wieder für sich entdecken. Irgendwann zwingt der Mittelabzug zu Objektverkäufen. Und dann kommt die Stunde der Wahrheit. Fonds, die heute Geld einsammeln, um auf günstigem Niveau Immobilien einzukaufen (meist handelt es sich hierbei um geschlossene Fonds), dürften dann eher auf der Gewinnerseite zu finden sein.

Was man den offenen Immobilienfonds zum Jubiläum wünschen sollte? Steigende Geldmarktrenditen, schnelles Anziehen der Inflation, was sich natürlich auf die Mietentwicklung auswirkt, und nochmals steil fallende Aktienmärkte, um die relative Attraktivität der offenen Immobilienfonds auch weiter demonstrieren zu können. So gesehen stehen die Chancen vielleicht doch gar nicht so schlecht.

 


Fonds-Check: CDS versus Ausfallrisiko 

In unserem letzten Newsletter hatten wir ausgeführt, dass die Spreads (also die Renditedifferenz zu erstklassigen Staatsanleihen) ein deutlich höheres Risiko eingepreist haben, als es die erwarteten Unternehmensausfälle rechtfertigen würden. Seitdem - in nur zwei Monaten - hat sich viel verändert. Alleine in den ersten fünf Monaten des Jahres hat sich die Zahl der Unternehmensanleihen-Fonds für Privatanleger um 25% erhöht. Alleine das Volumen der 10 größten Publikumsfonds ist um mehr als 3 Milliarden Euro angestiegen. Aber natürlich waren auch Institutionelle auf der Käuferseite. Die Anleihenkurse blieben davon nicht unbeeindruckt.

Hochzinsanleihenfonds mit Schwerpunkt Unternehmensanleihen konnten in den vergangenen drei Monaten mit Leichtigkeit um 20% und mehr zulegen. Einige Gesellschaften brachten es gar auf mehr als 40% Plus (in nur drei Monaten!). Selbst Geldmarktfonds mit Anlageschwerpunkt in Unternehmenspapieren, Financials oder Commercial Papers konnten über die letzten drei Monate teilweise mehr als 10% Wertzuwachs melden.

Bei manchem Makler-Pool geben die aktuellen Absatzzahlen zu denken. Während im März oder April allenfalls ein Unternehmensanleihenfonds unter den zehn meistverkauften Fonds zu finden war, so war im Mai teilweise jeder zweite Top-Seller ein Corporate Bond- oder High Yield-Fonds. Es sollte nicht wundern, wenn wir bei einer solchen Entwicklung zu mehr Vorsicht raten - Vorsicht, die vor allem die Manager vermögensverwaltender Fonds leichter in die Tat umsetzen können als freie Vermittler, die für jede Umschichtung eine Kundenunterschrift benötigen. Wer nämlich jetzt erst einsteigt, der träumt im Zweifelsfall von der Wertsteigerung, die in den letzten Monaten zu beobachten war und ignoriert dabei die Prognosen, die auf ein Anziehen der Anleiheschuldner hindeuten. Der Erfolg eines Fonds wird dann ganz wesentlich von den Fähigkeiten des Managements abhängen, Spreu vom Weizen trennen zu können. Denn eines ist klar: Nicht jede Gesellschaft, die gerade einen Corporate Bonds-Fonds aufgelegt hat, verfügt damit auch gleich über den "besten Credit-Manager".

Wer nach vergleichsweise sicheren Möglichkeiten sucht, am Unternehmensanleihenmarkt Geld zu verdienen, den muss man nicht mehr lächelnd abweisen. Es gibt nämlich recht sichere Möglichkeiten, die aktuellen Marktverwerfungen auszunutzen, indem man die Preisdifferenz zwischen der Anleihe und der Versicherung des identischen Referenzschuldners ausnutzt. Solche Versicherungen sind unter dem Kürzel "CDS" (Credit Default Swaps) bekannt. Sie sichern das Ausfallrisiko von Anleiheschuldnern. Wenn also eine Anleihe bspw. einen Spread von 450 Basispunkten (also eine Rendite von 4,5% über einer Bundesanleihe) aufweist, die Absicherung des identischen Anleiheschuldners per CDS aber nur 220 Basispunkte kostet, so verbleibt eine Überrendite von 230 Basispunkten zusätzlich zur Rendite einer Bundesanleihe. An dieser negativen "Credit Basis" (so nennt man die Differenz zwischen dem CDS-Spread und dem Anleihen-Spread) kann aktuell recht sicher verdient werden, da diese negative Basis auf Rekordhöhe liegt.

Das Renditeziel (nach Gebühren) wird mit 300 - 350 Basispunkten über Euribor angegeben. Ganz so einfach wie es klingt ist das Management eines solchen Fonds nun aber doch nicht. Die Konzeption erfordert ein konsequentes Risiko-Management. Wird zum Beispiel die Credit-Basis wider Erwarten noch größer, so gibt es zunächst einmal Kursverluste, die erst bei Fälligkeit der Anleihe endgültig aufgeholt sein könnten. Auch Kontrahenten-Risiken gibt es zu beachten, weshalb im vorliegenden Fall wesentlich über die Börse (ohne Kontrahenten-Risiko) abgewickelt wird oder aber Collaterals (Sicherheiten) gestellt werden müssen, um das Kontrahenten-Risiko zu minimieren.

Natürlich kann es im Fall der Inanspruchnahme der Versicherung eines ausgefallenen Anleiheschuldners zu zeitlichen Verzögerungen kommen. Durch entsprechende Streuung können derartige Risiken minimiert werden. Und natürlich kann es sein, dass bei Fälligkeit einer Anleihe in einigen Jahren keine adäquaten Wiederanlagemöglichkeiten zur Verfügung stehen. Für diesen Fall behält sich der Fonds vor, Überschuss-Liquidtät auszuzahlen. Aufgrund der aktuellen Investments kann mit einer durchschnittlichen Kapitalbindung von rund fünf Jahren gerechnet werden, soweit es später keine vergleichbaren Investitionsmöglichkeiten mehr geben sollte.

Fazit: Ein idealer Fonds für Anleger, die mit einem Fünf-Jahres-Horizont relativ sicher einer Ertrag deutlich oberhalb der Geldmarktrendite verdienen wollen. Kurzfristig orientierte Anleger werden durch einen bis Mitte 2012 gestaffelten Rücknahmeabschlag, der voll dem Fondsvermögen zugute kommt, bewusst abgeschreckt, da es durch Verkäufe zum falschen Zeitpunkt ggfs. zur Zwangsrealisierung von temporären Kursverlusten kommen könnte. Der Fonds wendet sich an den gehobenen Privatanleger, was durch die Mindestanlagesumme von € 50.000 unterstrichen wird. Unsere Meinung: absolut empfehlenswert für konservative Anleger mit entsprechendem Anlagehorizont.

 

Das immer wieder verwendbare Zitat

Wenn du kaufst, was du nicht brauchst,
wirst du bald verkaufen müssen, was du brauchst.

(Benjamin Franklin, Gründerväter der Vereinigten Staaten, Staatsmann, Verleger, Schriftsteller, Naturwissenschaftler, Erfinder und Naturphilosoph, 17.01.1706 - 17.04.1790)
 


Wir wünschen Ihnen auf jeden Fall viel Erfolg bei Ihren Dispositionen und verbleiben vorerst
mit freundlichen Grüßen
AECON Fondsmarketing GmbH
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