Hidden Champions Tour 2009 in den
Startlöchern |
Wie
ungeheuer groß das
Interesse an vermögensverwaltenden Fondskonstruktionen ist, zeigt
beispielsweise der rasante Anstieg der Mitglieder in einer
entsprechenden Gruppe im Business-Kontaktnetzwerk XING. Innerhalb
von knapp drei Monaten waren dort fast 800 Mitglieder angemeldet,
obwohl die Gruppenmitglieder strikt selektiert wurden, so dass es
sich um eine reine b2b-Gruppe für Investment-Professionals handelt.
Da sind auf der einen Seite die Anbieter vermögensverwaltender Fonds
im weitesten Sinne, die hier sich und ihre Fonds vorstellen und
laufende Informationen einstellen. Viele dieser Fonds sind mit
einfachen Vergleichsgruppen ("Peergroups") nicht mehr greifbar,
so dass die detaillierte Präsentation durchaus sinnvoll ist. Auf der anderen Seite sind die Nutzer dieser
Informationen. Finanzdienstleister, Vermögensverwalter,
konzernunabhängig beratende Banken, Family Offices oder auch
Fachjournalisten.
Selbst für
uns, die wir tief im Markt vernetzt sind und seit etlichen Jahren in
Sachen "Vermögensverwaltende Fonds" recherchieren, ist diese Gruppe,
in der inzwischen rund 100 Fondsinitiatoren mehr als 180 Fonds
präsentieren, ein wahrer Fundus, um jetzt bereits an die
Vorbereitung der "Hidden Champions Tour 2010" zu denken. Doch
zunächst einmal sind die Vorbereitungen für die diesjährige Tour
abzuschließen und wie so oft entschließen sich viele wieder "auf den
letzten Drücker" zur Teilnahme, worauf wir aber hinreichend
vorbereitet sind, so dass Sie es sich ebenfalls noch überlegen
können. Wir wollen
Ihnen deshalb an dieser Stelle die "Hidden Champions" noch mal etwas
"schmackhaft" machen, wobei wir natürlich hier nicht die
detaillierte Vorstellung bei der Tour vorwegnehmen wollen.
Mit der
BONAFIDE Invest S.a.r.l. ist die in Gründung befindliche
Gesellschaft von Thomas Backs und Lothar Antz, der ehemaligen
GIP-Invest-Geschäftsführer und Verwaltungsratsmitglieder, am Start.
Mit einem etablierten französischen Partner aus dem
Alternative-Bereich lässt man gerade einen auf Absolute
Return-Strategien fokussierten Fonds registrieren, der
natürlich vor
Vertriebszulassung noch nicht detailliert vorgestellt werden darf.
Interessant ist jedoch die Historie der künftigen "Macher" des
Fonds, die dem Anspruch an Absolute Return-Konzepte auch über die
jüngste Krise hinweg gerecht werden konnten. Sobald die
Vertriebszulassung des Fonds erteilt ist, werden die Teilnehmer an
der Hidden Champions Tour übrigens exklusiv als erste im Detail über
den Fonds informiert werden.
Die
Fairway Asset Management GmbH ist - eigentlich normal für
Teilnehmer an der Hidden Champions Tour - weitgehend noch unbekannt.
Dabei gehört Fondsmanager Joachim Tack seit Jahren zu den vielfach
ausgezeichneten Fondsmanagern und selbst
beim britischen Branchen-Informationsdienst Citywire wird Joachim
Tack mit einem AAA-Rating als einer der besten Fondsmanager
Deutschlands gewürdigt. Er präsentiert den "Delta Better World",
einen vermögensverwaltenden "Öko-Dachfonds", der aufgrund des
konsequenten Einsatzes von Absicherungsmöglichkeiten zum
erfolgreichsten Nachhaltigkeitsdachfonds Deutschlands avancierte.
Von Io
Capital Partners, einem unabhängigen Spezialisten für
Aktienderivate, wurde der "Euroland Protect Io Fonds"
aufgelegt, der bislang institutionellen Anlegern vorbehalten war.
Dessen Anlageuniversum ist der Euro Stoxx 50-Index, dazu wird eine
Kombination von Indexoptionen und einem Covered Call Writing-Konzept
zur Absicherung des bestehenden Portfolios eingesetzt. Mi diesem
Fonds lernen Sie einen der Fonds mit der besten
Chance/Risiko-Relation unter allen europäischen Aktienfonds kennen.
P.A.M.
Prometheus Asset Management präsentiert mit dem „Prometheus –
Global Turnaround Trends“ den einzigen strikt antizyklisch
agierenden Publikumsfonds, der die Ergebnisse einer vielbeachteten
Studie umsetzt. Da es aber nicht ausreicht, nur auf die zuvor am
meisten „geprügelten“ Aktienmärkte zu setzen, ist der Fonds mit
einem Absicherungs-Overlay versehen, welches Investitionen zum
falschen Zeitpunkt vermeiden soll. Obwohl der Fonds zwangsläufig auf
Nebenmärkte fokussiert ist, konnte der maximale Rückgang des
Anteilspreises seit Auflage im Dezember 2007 unter 6% gehalten
werden - eines von vielen Indizien, dass das Konzept aufgeht.
Die
Stuttgarter Investmentboutique pulse invest GmbH hat ihren
Aktienfonds „pulse invest – ABSOLUTE MM R“ just zum Ausbruch
der aktuellen Krise aufgelegt und mit ihrem einzigartigen Konzept
aus Aktienauswahl und Absicherungsstrategie seit Auflage ein Plus
von aktuell mehr als 15% p. a. erwirtschaftet, dabei den maximalen
Verlust jedoch auf unter 12% begrenzt. Dass dies kein Zufall ist,
zeigt die historische Entwicklung, denn institutionell wird das auf
innovativen Money-Management-Regeln (MM) beruhende Konzept bereits
erfolgreich seit 1997 eingesetzt.
Die R &
M Vermögensverwaltung setzt beim Superfonds „RM Select Invest
Global“ auf eine flexible Aktienquote von 0% bis 100%. In
unsicheren Märkten kann in Geldmarkt, Renten und Immobilien
umgeschichtet werden. Zudem können Derivate zu Investitions- als
auch Absicherungszwecken eingesetzt werden. Die Ergebnisse befinden
sich mit verschiedenen bekannten Misch-Dachfonds auf Augenhöhe. Sehr
solide Leitung eines globalen Dachfonds, der die Krise mit einem
maximalen Rückgang von knapp 12% (ein rund 7%-iger "Madoff-Drawdown
unberücksichtigt) überstanden hat.
Auch in
diesem Jahr erwartet Sie also wieder eine spannende, informative und
extrem kurzweilige Veranstaltung. Hier die Termine für Ihre Planung
(wobei für eine Anmeldung in Frankfurt oder Hamburg die Zeit
drängt):
Termin (jeweils ab 14:00) |
Veranstaltungsort |
Dienstag, 01.09.2009 |
Frankfurt |
Dienstag,
08.09.2009 |
Hamburg |
Dienstag, 15.09.2009 |
München |
Dienstag,
22.09.2009 |
Düsseldorf |
Dienstag, 29.09.2009 |
Berlin |
Für die
Anmeldung reicht uns eine
kurze Mail (statt eines aufwendigen Formulars). Sie bekommen postwendend
bzw. ca. 10 Tage vor jeweiliger Veranstaltung eine Teilnahmebestätigung
nebst Agenda und Wegbeschreibung zugesandt (Anmeldung
schicken).
Freuen Sie sich
auf eine Zeit sparende und hochgradig interessante Veranstaltung, die es
Ihnen ermöglicht, an einem Nachmittag die essentiellen Informationen zu
erhalten, die Ihnen ansonsten in sechs einzelnen Roadshows zuteil
geworden wären.
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Offener
Brief an Ministerin Aigner |
Frau Aigner kümmert sich auch um Verbraucherschutz.
Ob sie damit Verbrauchern immer einen guten Dienst erweist, ist
fraglich. Wir wollen an dieser Stelle - ganz untypisch für unseren
Newsletter - einen offenen Brief eines Finanzdienstleisters abdrucken,
der Beratung gegen Honorar oder eben auf Provisionsbasis anbietet und
dies seinen Mandanten gegenüber auch offen kommuniziert. Wir halten
diesen offenen Brief für einen guten Beitrag, um die Thematik auf einer
sachlichen Ebene weiterhin diskutieren zu können. Mancher, der diesen
Brief bereits gelesen hat, ist spontan der Meinung gewesen, dass ein
solcher Brief vielleicht mehr bewegt als eine öffentliche Anhörung des
Ministeriums, bei dem Dutzende von Branchenvertretern bevorzugt ihre
eigenen Interessen - und nachgelagert vielleicht auch noch die
Interessen der Bürger - vertreten (Ausnahmen engagierter Marktteilnehmer
sind uns bekannt und sie bestätigen im Zweifelsfall die Regel).
Hier der Brief von Michael A. Döring im vollen
Wortlaut:
Sehr geehrte
Frau Ministerin,
mit Interesse
verfolge ich Ihre "Qualitätsoffensive Verbraucherfinanzen".
Zunächst stelle
ich fest, dass ein Staat, der sich und damit seine Bürger seit bald
fünfzig Jahren permanent höher verschuldet, vermutlich bereits
überschuldet ist (die OECD hatte 1990 vorgerechnet, dass man in D die
Kosten der Sozialversicherung im Jahre 2030 nur tragen könne, wenn man
sich 2010 vollständig entschuldet habe) und die Problematik der
Sozialabsicherung von Beamten und gesetzlich Versicherten trotz
Pillenknick 1967 nicht grundlegend durch Systemänderung gelöst hat, eher
ungeeignet erscheint taugliche Lösungsansätze für Bürgerfinanzen zu
entwickeln.
Weiterhin
stelle ich fest, dass Ihr Ministerium in Zusammenarbeit mit dem BMWi
erfolgreich eine Berufsausübungsregelung für Finanz- /
Versicherungsvermittler verhindert hat.
Die
EU-Vermittlerrichtlinie hatte die Zielsetzung ausschließlich
qualifizierte Berater zum Markt zuzulassen. In Deutschland hat man diese
Regelung ins Gewerberecht verschoben. Damit hat die
Politik sichergestellt, dass unverändert ein großes Heer
unqualifizierter Vermittler tätig sein kann. Hauptsache es liegt die
Patronatserklärung eines Produktanbieters vor.
Die
qualifizierte Vermittlung durch Gesellen und Meister
(Versicherungskaufleute bzw. -fachwirte) gem. § 59 Abs. II VVG wurde so
verhindert. Die freie und unabhängige Vermittlung gem. § 59 Abs. II VVG,
dem das BVerfG bereits in den 80er Jahren die Sachwalterhaftung
auferlegt hat und seither ständig bestätigt hat, wurde so von der
Politik besonders benachteiligt.
Die Frage
hierzu:
Warum hat auch Ihr Ministerium die Qualifikation eines jeden Beraters
und Vermittlers verhindert?
Gleiches gilt
für die Honorarberatung, § 59 Abs. III VVG.
Die Politik hat
ebenfalls gewerberechtlich entschieden, dass unter einem Dach entweder
eine Beratung gegen Honorar oder eine Vermittlung gegen Provision /
Courtage erfolgen kann. Nicht aber Beides - "alte Hasen-Regel"
Fehlanzeige.
Die Frage
hierzu:
Warum lassen Sie nicht den Verbraucher und den Anbieter entscheiden,
welchen Weg er im Einzelfall wählen will?
Die Praxis
zeigt, dass der Verbraucher immer dann zur Honorarberatung greift, wenn
er sparen kann. Also bei Vermittlungen mit hohen Provisionen /
Courtagen. Anders ist der Misserfolg des Versicherungsberaters nicht zu
erklären. Wenn in diesem Berufszweig seit Jahrzehnten weit unter 1.000
Berater tätig sind ist die Marktnachfrage hinreichend dokumentiert.
Ich selbst
lasse den Kunden seit Anbeginn meiner Tätigkeit 1995 selbst entscheiden
ob er Honorar oder via Vermittlungserfolg bezahlen will und habe noch
keinen Kunden erlebt, der im Sachversicherungsgeschäft eine
Honorarvereinbarung zum Gesellenpreis von 40 EUR / Stunde unterzeichnen
will.
Beispiel
Kfz-Vermittlung:
Durchschnittsprämie 500 EUR. Macht 95 EUR Versicherungssteuer on TOP,
aber nur 15 bis 75 EUR Provision/Courtage, d. h. bei attraktiven
Angeboten liegen Vermittler bei einer Einnahmesituation von 15 bis max.
40 EUR. Dafür als Makler einen Marktvergleich fahren, drei Angebote
nebst Kleingedrucktem (je 50 bis 100 Seiten) vorlegen und Alles
dokumentieren - auch wenn keine Vermittlung zu Stande kommt.Wie wollen
Sie da noch wirtschaftlich vermitteln?
Die Frage dazu:
Wie wollen Sie bei solchen Preisen eine Honorarberatung etablieren?
Erläutern Sie bitte Ihr Konzept.
Schauen wir auf
die mit Steuergeldern subventionierten Verbraucherzentralen.
Dort werden
bekanntlich über Medien öffentlichkeitswirksam Missstände angeprangert.
Der Vermittler, der nachweislich zur Hauptsache von der o. a.
Autoversicherung lebt, und laut Finanzbehörden mehrheitlich weniger als
ein Durchschnittseinkommen erzielt, wird beispielsweise von der
Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in "You Tube" als Finanzhai
verleumdet:
http://www.youtube.com/watch?v=43-ILToDnqU
Die VBZ spricht von Beratern, meint allerdings Vermittler (zu
Fachqualifikation kommen wir noch).
Ich selbst habe
ähnliches von meiner lokalen Verbraucherzentrale erlebt. Nachweisbare,
vorsätzliche Falschaussagen über Versicherungsmakler im Frühstücksradio.
Die Frage dazu:
Müssen solche Verleumdungen sein - sollten sich staatlich
subventionierte Einrichtungen nicht vielmehr gesetzestreu verhalten?
Viel schlimmer:
Alle Verbraucherzentralen bieten 0900-Hotlines zu 1,86 EUR/ Minute
(111,60 EUR / Stunde) an. Das ist eine brutale Abzocke ohne gleichen.
http://www.vz-berlin.de/UNIQ124998092216202/link483041A.html
Die Frage
hierzu:
Wie lange bleibt dieses skandalöse Angebot zu Telefonsexpreisen noch
online?
Keine
Fachzeitung in der Branche hat wegen fehlerhafter Berichterstattung so
viele Urteile kassiert wie Finanztest. Das Highlight: Eine ganze
Ausgabe musste nach einem Gerichtsurteil vernichtet werden! Geklagt
hatte ein Versicherer im Besitz der öffentlichen Hand.
Meine Erfahrung
mit der größten Verbraucherzentrale (NRW): Nach der örtlichen
Verleumdung habe ich einen Autoversicherungsvergleich bestellt. Der wird
zentral erstellt. Ergebnis: Meine schriftlichen Vorgaben wurden
teilweise fehlerhaft übernommen, der Fragebogen enthielt keine
Bedarfsfeststellung, mehrere Updates der Software waren mitten in der
Hochphase des Wechselfiebers nicht eingespielt und für 15 EUR gab es nur
einen Ergebnisausdruck, nicht aber ein Detailangebot mit
Leistungsübersicht oder gar den Unterlagen der besten drei Versicherer.
Das ist ein
absolutes Katastrophenergebnis. Mit Ausnahme der individuellen Fehler
musste jeder andere Interessent die selben Fehler erhalten (keine
Bedarfsermittlung, veraltete Software, keine Detailinformationen).
Fazit soweit:
Verbraucherschützer wollen keine Kunden sehen, und wenn werden die
ausgenommen, d.h. Kosten und Leistung stehen nicht im Verhältnis. Also
ein Pseudoangebot um den Auftraggeber Politik zu täuschen und noch mehr
Subventionen zu erhalten?
Die Frage
hierzu:
Wie lange schaut sich Politik das idyllische
Nischentreiben unqualifizierter, halbstaatlicher Verbraucherzentralen an
und subventioniert dies auch noch mit Steuermillionen?
Diesen offenen
Brief werde ich einer fünfstelligen Anzahl von Betriebsinhabern aus der
Branche bekannt machen.
Das
interessiert die Branche - wir haben schließlich demnächst Wahlen.
Die Antworten
des Ministeriums mit ihrem freundlichen Einverständnis ebenfalls.
Mit den besten
Grüßen aus Gelsenkirchen
Michael A. Döring
Finanzmakler (Zivil- und Handelsmakler)
Dem haben wir nichts hinzuzufügen, außer dem Hinweis, dass sich die
Verbreitung dieses Briefes lohnt. Natürlich können Sie dazu unseren
Newsletter weiterreichen oder aber auf folgenden Link verweisen:
http://tinyurl.com/o2knh7 .
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Wer im Jahr 1927 geboren wurde, hat einiges erlebt,
wenngleich die Weltwirtschaftskrise, deren Dimensionen die aktuelle
Finanzkrise nun doch bei Weitem überwogen haben dürften, im
Kindergartenalter durchlebt wurde. Harry Max Markowitz wurde gestern 82
Jahre alt. Schon im Alter von 25 Jahren, nämlich im Jahr 1952,
veröffentlichte Markowitz unter dem Titel "Portfolio Selection" einen
Beitrag, in dem er erstmals in Grundzügen die von ihm von ihm
entwickelte Theorie zur Portfolio-Auswahl beschreibt. Diese
Veröffentlichung galt - insbesondere zur damaligen Zeit - als
revolutionär und wird im Allgemeinen als Beginn der modernen
Portfolio-Theorie anerkannt, für die Markowitz jedoch erst im Jahr 1990
(zusammen mit Merton H. Miller und William Sharpe) den Nobelpreis
verliehen bekam, genauer gesagt den "Preis für Wirtschaftswissenschaften
der schwedischen Reichsbank in Gedenken an Alfred Nobel" (es handelt
sich also nicht um einen Nobelpreis im ursprünglichen Sinne, sondern um
eine Ehrung, die im Gedenken an Alfred Nobel nach den gleichen Kriterien
vergeben wird).
Die Erkenntnis, dass Risiken sich wechselseitig
eliminieren können, hat Markowitz untermauert, indem er bewiesen hat,
dass durch entsprechende Streuung von Risiken eine Steigerung der
Rendite bei gleichzeitiger Risikominimierung möglich ist. An der
Effizienzlinie befinden sich die Portfolios, die in punkto
Chance-/Risiko-Relation nicht mehr zu toppen sind. Dabei geht er
allerdings davon aus, dass sich der Anleger in einem vollkommenen
Kapitalmarkt bewegt, in dem alle Marktteilnehmer ihre individuellen
Entscheidungen aufgrund der gleichen, allgemein bekannten Erwartungen
über die Zukunft treffen. Und vor allem geht er dabei davon aus, dass
aus der Vergangenheit bekannte Risiko- und Ertragsparameter in der
Zukunft unverändert bleiben.
Also die Theorie von Markowitz Ende der 90er-Jahre in
Deutschland ihren "Siegeszug" im Finanzdienstleistungsmarkt antrat, war
Markowitz sich längst darüber im Klaren, dass seine Theorie zwar
wichtige Erkenntnisse für die Praxis bietet, jedoch nicht verhindern
kann, dass es trotz vermeintlich effizienter Portfolios zu bittersten
Enttäuschungen kommen kann. Nachdem es nun in diesem Jahrzehnt bereits
zum zweiten Mal zu einer "Jahrhundert-Krise" gekommen ist, beginnen sich
nun viele, die vor zwei, drei Jahren noch auf Ihre "Portfolio-Tools mit
dem Schieberegler auf der Effizienzlinie" schworen, zu fragen, was
falsch gelaufen ist. Wir haben dies übrigens vor etlichen Jahren bereits
prognostiziert und klar gemacht, dass Risikodiversifikation sich am
besten darauf stützt, dass eine größere Zahl unterschiedlicher
vermögensverwaltender Ansätze miteinander kombiniert werden. Wenn alle
diese Depot-Bausteine letztlich das Ziel verfolgen, Risiken ohne
übermäßig großen Druck auf die Ertragserwartungen zu minimieren, so ist
kaum damit zu rechnen, dass es zu einem heftigen Einbruch des gesamten
Depots kommt.
Allerdings ist viel Disziplin erforderlich, bspw.
aktuell an dem ursprünglich definierten Anteil an Managed Futures
festzuhalten, wenn die Börsen um 50% zulegen, während Managed Futures -
wie schon so oft in solchen Phasen - eher schwächeln. Schon oft haben wir in
diesem Zusammenhang den "Frostwächter" sinnbildlich zitiert: Man baut
ihn nicht im Sommer aus, weil er gerade vollkommen nutzlos erscheint, um
dann im Winter Frost in der Garage zu haben.
Inwiefern Modelle - welcher Art auch immer -
ermöglichen, ein optimales Portfolio zu kreieren, entzieht sich leider
nach wie vor unserer Kenntnis, denn so wie bei der modernen
Portfoliotheorie Theorie und Praxis auseinanderklaffen, so stellen wir
immer wieder fest, dass Fondsmanager, die mit exakt gleicher Konzeption
die gleichen Ziele verfolgen, letztendlich unterschiedlichste
Ergebnisentwicklungen aufweisen. Man denke nur an all die Absolute
Return-Konzepte, die noch vor wenigen Monaten trotz Ausschluss einer
Verlusttoleranz über einen 12-Monats-Zeitraum zu einem erheblichen Teil
selbst über drei Jahre im Minus rangierten.
Hier greifen die Erkenntnisse von Markowitz im
übertragenen Sinn, denn wer nur auf Absolute Return gesetzt hatte, um
kein Geld zu verlieren, der stellte auf einmal fest, dass er Risiken
eher potenziert als minimiert hatte. Ähnliche Erfahrungen machten die
Manager des legendären LTCM-Funds, die zwar in der Spitze mit mehr als
60.000 (!) Positionen im Portfolio breit aufgestellt schienen, jedoch
ausnahmslos auf Arbitragegeschäfte setzten, deren potenziertes Risiko
dem Fonds letztendlich den Todesstoß versetzte. Auch wenn man damals in
den Modellen davon ausging, dass eine derartige Entwicklung nur einmal
in einer Million Jahren denkbar sei, so musste gerade im letzten Monat
einer der Gründer des LTCM-Fonds, John Meriwether, seinen vor zehn
Jahren aufgelegten "Relative Value Opportunity II" nach heftigen
Verlusten schließen.
Eine Erkenntnis bleibt auf jeden Fall: Wirkliche
Diversifikation ist der einzige "Free Lunch". Und alleine dafür, dass
diese Weisheit heute schon fast eine Binsenweisheit geworden ist,
gebührt Markowitz Dank, denn vor mehr als 50 Jahren galt diese Theorie
noch als bahnbrechend. Die Frage, die es heute zu klären gilt, ist die Frage
nach der optimalen Streuung. Solange es keine besseren Möglichkeiten
gibt, behelfen wir uns weiterhin mit der Streuung unterschiedlichster
Konzepte, Manager und eingesetzter Finanzmarktinstrumente. Immerhin sind
wir damit gut über die Krise gekommen - per Saldo mit einem
signifikanten Bestandszuwachs aller AECON-Kooperationspartner.
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Branchenweit - so orakelte das
Handelsblatt vor kurzem - könnten in den nächsten zwei
Jahren rund 15% aller in Deutschland zum Vertrieb
zugelassenen Fonds von der Schließung bedroht sein. Bei
DWS sind es nach aktuellen Ankündigungen bereits rund
20% der aktuell zugelassenen mehr als 500 Fonds, die bis
Mitte 2010 geschlossen werden sollen. Bei Allianz Global
Investors sollen 109 Fonds (ebenfalls rund 20% der
Fondspalette) definitiv betroffen sein, wobei hier als
Grund die Integration der Cominvest als Hauptgrund
genannt wird. Insgesamt könnten bis zu 160 Fonds zur
Disposition stehen.
Natürlich haben Fondsschließungen
steuerliche Auswirkungen. Wird ein Fonds geschlossen,
wird dies steuerlich wie ein Verkauf behandelt. Wer das
Pech hat, dass sein Fonds, in en er noch in 2008
investiert hat, innerhalb der einjährigen
Spekulationsfrist aufgelöst wird, der muss einen
eventuellen Wertzuwachs voll versteuern. Wer bereits vor
mehr als einem Jahr investiert hat, muss zwangsläufig
aus einer Investition, bei der Kursgewinne dauerhaft
steuerfrei bleiben würden, in eine neue Investition
switchen, bei der Kursgewinne bei späterem Verkauf
abgeltungssteuerpflichtig sein werden. Schmerzhafte
Unterschiede, gegen die sich der Anleger nicht wehren
kann.
Anders sieht es aus, wenn Fonds
verschmolzen werden. Nach der so genannten
"Fußstapfentheorie" nehmen die Anteile an dem
verschmolzenen Fonds die Rechtsposition der bisherigen
Anteile ein. Wer also noch in 2008 oder früher
investiert hat, bleibt hinsichtlich der Kursgewinne auch
künftig unbegrenzt abgeltungssteuerbefreit. Doch manche
Fusion dürfte nicht unbedingt im Sinne der Anleger sein.
Wer einen spanischen Aktienfonds erworben hat, der hat
sich - so sollte man meinen - etwas dabei gedacht. Wenn
nun dieser spanische Aktienfonds - wie der "Allianz RCM
Fonds Iberia" - sich mit seinem Volumen von rund 20
Millionen Euro für AGI nicht mehr rentabel gestaltet und
deshalb auf den Europa-Aktienfonds "Industria"
verschmolzen wird, so müssen dies nicht unbedingt alle
Anleger für einen großen Wurf in ihrem Sinne halten. Es
gibt extremere Beispiele: So wird bspw. der "cominvest
Fund Biotech" auf den "cominvest Fondak Europa"
verschmolzen. Der Anleger hat nun die Wahl zwischen
steuerlichen Nachteilen oder einer künftig völlig
anderen Anlagestrategie für sein Investment.
Immerhin hat er noch die Wahl, denn
wenn ein Fonds geschlossen wird, so gibt es nicht einmal
eine Wahlmöglichkeit mehr. Leider sind auch viele Fonds
kleinerer Vermögensverwaltungen und Fondsboutiquen von
Schließungen betroffen. Master-KAG´s, die im Zuge der
abgeltungssteuermotivierten Umstellung von
Fonds-Vermögensverwaltungen auf Dachfonds um die Mandate
wetteiferten, gehen heute die Fondspalette kritisch
durch, um festzustellen, wo Aufwand und Ertrag in
schlechter Relation zueinander stehen. Hier sind
Fusionen kaum denkbar und der Kunde ist gnadenlos dem
Besteuerungsnachteil ausgesetzt. Hier geht das Interesse
der Fondsbranche, die nach der Finanzkrise die Kosten
wohl um bis zu 30% verringern muss, vor. Der Anleger ist
das Opfer.
Schlimm ist, dass wohl auch eine
Reihe von qualitativ hochwertigen Fonds zur Schließung
anstehen. Kleine Gesellschaften verfügen nun mal nicht
über das notwendige Marketingbudget, um ihre Leistungen
wirkungsvoll zu publizieren. Eine Reihe von Anbietern
kommt auch aus dem institutionellen Bereich und verfügt
über wenig Erfahrung, wie man Retailgeschäft generiert.
Bei den großen Pools ist der Einzug in die
Empfehlungslisten - teilweise auch mangels
"wirtschaftlicher Motivation" verwehrt. Freie
Finanzdienstleister für das gute Produkt zu begeistern
ist ein mühsames und zeitaufwendiges Unterfangen, für
welches bei kleineren Gesellschaften auch keine oder nur
knappe personelle Ressourcen zur Verfügung stehen. So
freuen wir uns, wenn wir mit Aktionen wie unserer "Hidden
Champions Tour" einen bescheidenen Beitrag zu mehr
Publizität leisten können. Es liegt aber letztendlich an
den Finanzdienstleistern selbst, inwieweit Bereitschaft
besteht, in eine breit gestreute Mischung aus guten
vermögensverwaltenden Fonds zu investieren, die nicht
nur die inzwischen zum Klassiker avancierten Fonds
berücksichtigt.
Zu bedenken ist dabei, dass bei
heutiger Investition auf jeden Fall
abgeltungssteuerpflichtig investiert wird. Dem Risiko
der Enttäuschung durch einzelne Fonds steht bei breiter
Streuung die Chance äußerst zufrieden stellender Erträge
anderer Fonds gegenüber. So können die wenigen - heute
noch nicht identifizierbaren - "Rohrkrepierer" in Ruhe
ausgetuscht werden, da sich bei geringer Gewichtung in
einer breit angelegten Portfoliostruktur der durch sie
anzurichtende Schaden in erträglichen Grenzen hält. Wenn
wir durch unser Wirken dazu beitragen können, den einen
oder anderen guten Fonds am Leben zu erhalten, so nutzt
dies den Anlegern ebenso wie den Vermittlern, die sich
mit Fonds außerhalb des Mainstreams beim Kunden
unverwechselbarer präsentieren können. Dies mag nicht
immer einfach sein, aber schließlich hat jeder heute
weithin bekannte und erfolgreiche Fonds einer
Fondsboutique irgendwann mal ganz klein angefangen. Gäbe
es die Vermittler und Anleger nicht, die hier - ein ja
durchaus überschaubares - Risiko einzugehen bereit
wären, so gäbe es eine Reihe heute populärer Fonds nicht
(mehr).
Gerne wiederholen wir an dieser
Stelle unsere Einladung zur Hidden Champions Tour -
siehe oben.
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Dinosaurier sind alt und groß und gemessen am
Marktdurchschnitt besprechen wir heute - ganz entgegen unserer Gewohnheit, uns
auf jüngere und damit meist kleinere Fondsboutiquen zu beschränken. Doch der
hier in Rede stehende Fonds, der sich inzwischen im 16. Lebensjahr befindet, ist
schon als außergewöhnlich einzustufen, wenngleich in den letzten Jahren
zunehmend ähnliche Konzepte auf den Markt kamen. Als er schließlich auch in Deutschland im Jahr
2003 zum Vertrieb zugelassen wurde, erschien jedoch vielen Marktteilnehmern das
Konzept zunächst einmal zu kompliziert. Damals waren Rentenfonds mit aktiver Durationssteuerung
eben noch nicht angesagt.
Warum besprechen wir diesen Fonds? Sicherlich einerseits
wegen seiner ansprechenden Ergebnishistorie, die immerhin über mehr als 15 Jahre
verfolgt werden kann und - um es vorweg zu nehmen - die einen sehr guten
Eindruck macht. Andererseits wollen wir aber anhand dieses Fonds die Diskussion
um die Frage anheizen, ab wann ein Fonds als "Vermögensverwaltender Fonds"
bezeichnet werden darf. Vielfach wird als Definition vorgegeben, dass ein
vermögensverwaltender Fonds sich dadurch auszeichnet, dass er flexibel in
verschiedene Assetklassen streuen kann, um die Rückschläge einzelner Märkte zu
umschiffen und eine ansprechende Performance zu erwirtschaften.
Wir meinen allerdings, dass es grundsätzlich egal ist, mit
welchen Instrumenten das aus Anlegersicht wünschenswerte Ergebnis geschaffen
wird. Im konkreten Fall handelt es sich eigentlich um das Langweiligste, was die
Fondsindustrie neben Geldmarkt- und offenen Immobilienfonds zu bieten hat. Wir
besprechen nämlich einen Staatsanleihenfonds, der zudem auch noch die
Restriktion hat, mindestens in Länder zu investieren, die mit einem "A" geratet
sind. Aktuell ist das Portfolio sogar jeweils zur Hälfte auf AAA- und
AA-Anleihen aufgeteilt. Das Basisportfolio des Fonds wird mit 50 bis 60
Positionen so strukturiert, dass es der Benchmark, dem JPM Global Government
Bond-Index, weitgehend entspricht.
In einem zweiten Schritt werden sämtliche Währungsrisiken des
Fonds abgesichert, wobei sich der Anleger darauf verlassen kann, dass hier
keinerlei Experimente eingegangenen werden, da Fremdwährungsrisiken ausnahmslos
immer abgesichert werden.
Der vermögensverwaltende Aspekt des Fonds tritt im dritten
Schritt zutage: Mit einem Modell, in dem eine Mischung aus technischen Faktoren
und fundamentaler wirtschaftlicher Logik verarbeitet wird, erfolgt eine
wöchentliche Zinsprognose für die Investitionsregionen (wesentlich USA, Japan
und Euroland). Derartige Modelle gibt es zuhauf und häufig musste man in der
Vergangenheit realisieren, dass sie eine gewisse Zeit lang gut laufen, um
anschließend tendenziell eher zu versagen. Ausschlag gebend für den Erfolg
derartiger - häufig ausschließlich quantitativer - Modelle ist natürlich der
Daten-Input, wesentlich aber vor allem die Art des Umgangs mit dem eingespeisten
Datenmaterial. Da die Rentenmärkte durchaus Veränderungen unterworfen sind,
kommt es darauf an, diese Veränderungen auch ständig im Modell zu
implementieren, um Fehlentwicklungen vorzubeugen.
Anhand der kurzfristigen Prognosen der Zinstrends
positioniert sich der Fonds entsprechend, indem er bei Annahme steigender Zinsen
zusätzliche Positionen mit extrem kurzer Duration aufbaut, umgekehrt bei
sinkenden Zinsen stark in Positionen mit hoher Duration investiert.
Grundsätzlich gibt es keine Restriktionen hinsichtlich der Höhe derartiger
Positionen, wobei man sich an einem maximalen "Tracking Error" (also der
Abweichung er Portfolioentwicklung von der Benchmark) von 3,5% orientiert. Die
Duration kann dabei in einer Bandbreite von rund 10% (also jeweils rund 5% nach
oben bzw. nach unten) von der Benchmark abweichen. Diese zusätzlichen Positionen
werden auf Basis von Derivaten aufgebaut.
15 Jahre sind ein langer Zeitraum, um das Funktionieren eines
Modells zu prüfen und gerade in den letzten beiden Jahren wurde das Fondskonzept
durch die Finanzkrise einmal mehr einer harten Belastungsprobe unterzogen. Doch
egal, ob während des globalen Zinsanstiegs in 1994 oder in der Phase extrem
hoher Nachfrage
nach erstklassigen Staatspapieren im Herbst vergangenen Jahres - der Fonds ließ
sich nicht aus der Spur bringen. Über die letzten 10 Jahre hat er rund 61%
Wertzuwachs erwirtschaftet und dabei - meist nach einem vorausgehenden relativ
steilen Anstieg - selten mehr als 3% (in der Spitze Ende 2001/Anfang 2002 um
5,82%) nachgegeben.
Zurück zur Frage, inwieweit ein solcher Fonds als
"Vermögensverwaltender Fonds" gelten kann, obwohl er ausschließlich in der
Anlageklasse "Renten" und zudem begrenzt auf erstklassige Staatsanleihen agiert.
Wir meinen, dass ein solcher Fonds durchaus vermögensverwaltenden Charakter hat,
denn schließlich verkörpert er über viele Jahre eine Wertentwicklung, die man
sich von einem Absolute Return-Fonds, der flexibel verschiedene Anlageklassen
einsetzen kann, wünschen würde. Unsere Meinung: Das Ergebnis ist wichtiger als
die Art und Weise, wie es erzielt wurde. Um nicht falsch verstanden zu werden:
Natürlich interessiert es uns, wie das Ergebnis zustande kam, alleine schon, um
zu vermeiden, dass zu viele Fonds mit grundsätzlich gleichem konzeptionellen
Ansatz im Depot wiederum zu Klumpenrisiken führen können. Natürlich interessiert
uns das "Wie" auch mit Blick darauf, welche Zukunftschancen wir der Konzeption
einräumen, denn allein gute Vergangenheitswerte ohne die erkennbare Chance auf
Stetigkeit der Ergebnisentwicklung in der Zukunft können uns nicht begeistern.
Aber letzten Endes zählt für den Anleger nur das Ergebnis und diesbezüglich
können wir dem hier in Rede stehenden Fonds ein gutes Zeugnis ausstellen.
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